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EINLEITUNG

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Die vielfältigen Aufgaben der Nieren

Die Nieren sind für den Wasserhaushalt des Körpers verantwortlich. Dazu zählt u. a. die tägliche Ausscheidung von etwa 1,5 – 2 l Harn, harnpflichtigen Substanzen aus dem Eiweißstoffwechsel, wasserlöslichen Umweltgiften und Medikamenten.

Außerdem regulieren die Nieren wichtige Salze wie Natrium, Chlorid, Kalium, Phosphat, Kalzium und Magnesium.

Ferner sind die Nieren für den Säure-Basen-Haushalt von Bedeutung. Außerdem sind sie an der Regulation des Blutdrucks, an der Bildung von roten Blutkörperchen sowie am Abbau von Insulin beteiligt. Für den Knochenstoffwechsel ist das in den Nieren gebildete Vitamin-D-Hormon von Bedeutung.

Die chronische Nierenerkrankung

Bei nachlassender Nierenfunktion kommt es zum Ungleichgewicht zuvor genannter Aufgaben und zum Blutdruckanstieg. Das Krankheitsbild ist sehr komplex.

Die chronische Nierenerkrankung umfasst fünf Stadien. Im Stadium 5 wird ein Nieren-Ersatzverfahren notwendig.

Chronisch Nierenkranke werden vom Hausarzt und Nephrologen betreut. Ziel ist, besonders im Frühstadium, ein Fortschreiten der chronischen Nierenerkrankung zu vermeiden bzw. ein mögliches Nierenersatzverfahren weit hinauszuschieben. Ein Diabetes soll gut eingestellt werden.

Der Krankheitsverlauf wird durch einen gesunden Lebensstil mit ausreichend körperlicher Bewegung, Nikotinverzicht und Stressbewältigung positiv unterstützt. Das Körpergewicht wird mit dem Arzt abgesprochen.

Ernährungsprinzipien

Bei der chronischen Nierenerkrankung wird die Ernährung individuell an die noch verbleibende Nierenleistung bzw. an die Behandlung bei einem möglichen Nieren-Ersatzverfahren angepasst. Der Nephrologe gibt aufgrund der vorliegenden Laborwerte die entsprechenden Empfehlungen dazu.

TIPP

Zu den sechs wichtigen Schwerpunkten der Ernährung zählen der angepasste tägliche Energie- und Eiweißbedarf, die empfohlene Kaliumzufuhr, die begrenzte Salz- und Phosphatzufuhr sowie die tägliche Trinkmenge im Rahmen der erlaubten Flüssigkeitsaufnahme.

Ein erhöhter Kaliumspiegel muss vermieden werden, da er kurzfristig zu akuten Herz-Kreislauf-Problemen führen kann.

Ein erhöhter Phosphatspiegel führt langfristig zur Verkalkung der Gefäße und Weichteile mit anschließendem Juckreiz. Ein sehr hohes Risiko birgt die Entstehung der Mediasklerose. Außerdem kommt es zur schmerzhaften Entkalkung der Knochen.

Purinarme Ernährung

Harnsäure ist das Abbauprodukt von Purinen, die aus dem Zellkernstoffwechsel stammen. Sie werden im Körper selber gebildet oder mit der Nahrung zugeführt.

Bei einem erhöhten Harnsäurespiegel wird auf purinreiche Lebensmittel verzichtet. Purinreich sind vor allem Innereien, Haut von Geflügel und Fisch, Krusten- und Schalentiere, Hülsenfrüchte, grüne Erbsen, Bier, Hefetabletten, Weizenkeime.

Außerdem steigert Alkohol die Harnsäureproduktion in der Leber.

Diabetes mellitus

Bei Diabetes und fortschreitender chronischer Nierenerkrankung gelten ab dem Stadium 3 oder 4 die in den Kapiteln „Kalium“ und „Phosphat“ genannten Ernährungsempfehlungen.

Beispiele: bevorzugt helles Brot anstelle von Körner- oder Roggenbrot, maßvoller Verzehr von Gemüse und Obst. Die Lebensmittel-Tabellen sind ebenfalls Grundlage bei diabetischer Stoffwechsellage.

Umgang mit den Lebensmittel-Tabellen

In den 15 Tabellen finden Sie eine Aufstellung alltäglicher, bevorzugt frischer bzw. unverarbeiteter, Lebensmittel in abgestimmten Portionsgrößen.

Grüne, gelbe und rote Punkte

Der Kalium- und Phosphatgehalt wird in einem einfachen Punktesystem mit Hilfe der Ampelfarben in fünf Abstufungen dargestellt.

Bei einer reduzierten Kalium- und Phosphatzufuhr sollten Lebensmittel mit einem grünen oder gelben Punkt bevorzugt ausgewählt werden.

Ausnahme: Einmal am Tag sollte eine Portion Fleisch, Fisch oder alternativ zwei Eier verzehrt werden, um den täglichen Eiweißbedarf zu decken. Somit ist ein roter Phosphatpunkt pro Tag nicht zu umgehen.

Punkte statt Milligramm

Das Punktesystem für den Kalium- und Phosphatgehalt umfasst jeweils fünf verschiedene Wertigkeiten. Sie beziehen sich immer auf eine Portion.

TIPP

Bei den angegeben Portionsgrößen handelt es sich jeweils um den essbaren Anteil aller genannten Lebensmittel.

Punktbewertung pro Portionmg pro Portion
KaliumPhosphor
0,20 – 300 – 30
130 – 15030 – 100
3150 – 300100 – 200
5300 – 450200 – 300
XÜber 450(nicht zu empfehlen)Über 300(nicht zu empfehlen)

Kaliumarme Ernährung

Sie entspricht im Allgemeinen 26 Kaliumpunkten, entsprechend 2.000 mg Kalium, pro Tag.

In Einzelfällen kann die tägliche Kaliumzufuhr geringer sein, etwa 20 Kaliumpunkte (1.500 mg).

Es sind auch bis zu 2.500 mg Kalium pro Tag möglich (33 Kaliumpunkte).

1 Kaliumpunkt entspricht 75 mg Kalium.

Phosphatarme Ernährung

Sie enthält max. 24 Phosphatpunkte, entsprechend 1.200 mg Phosphor, pro Tag. Diese Menge sollte nicht überschritten werden.

1 Phosphatpunkt entspricht 50 mg Phosphor.

Die Kalium- und Phosphat-Nährwerttabelle

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