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Bleib Du selbst, um Dich zu verändern
Оглавление»Be yourself, no matter what they say!« Ich weiß nicht, ob mein damaliger Chef den wunderbaren Song »Englishman in New York« von Sting im Ohr hatte, als er mir den wohl wichtigsten Rat meiner Karriere gab: »Ilja, was auch immer du in der Zukunft tun wirst, das Wichtigste ist, dass du dich traust, du selbst zu sein.« Ich werde es wohl nie vergessen. Ich nickte damals zustimmend und dachte mir: »Na klar, wer soll ich denn bitteschön sonst sein?« Und trotzdem habe ich mich in den folgenden Jahren an so ziemlich allem und jedem orientiert, nur nicht an meinen innersten Bedürfnissen, Werten und Prinzipien. Weil diese Prozesse unbewusst abliefen, konnte ich sie auch erst verändern, als ich achtsamer mit mir umging.
Aus Angst vor Ablehnung und dem Drang nach Anerkennung habe ich die unterschiedlichsten Masken getragen und immer wieder versucht, es so vielen Menschen wie möglich recht zu machen. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich mich dadurch immer weiter von mir selbst entfernt habe. Dabei ist die eigene Persönlichkeit der wichtigste Faktor für erfolgreiche Veränderung. Nur wer sich an seinen innersten Bedürfnissen orientiert, der kann auch in seinem Verhalten maximal flexibel sein. Oder noch deutlicher ausgedrückt: Eine einzigartige und stabile Persönlichkeit ist in Zeiten von komplexem und intensivem Wandel der beste Kompass, den Sie sich wünschen können. Wir müssen wir selbst bleiben, um uns verändern zu können.
Bleiben Sie Sie selbst, um sich verändern zu können.
Es lohnt sich also, einen genaueren Blick auf dieses wunderbare Konstrukt namens Persönlichkeit zu werfen. Denn wenn wir wissen, wie wir wirklich ticken, dann verstehen wir auch unser Verhalten und unsere grundsätzlichen Strategien im Leben viel besser. Dadurch wird jede Form von Kommunikation einfacher, was uns wiederum dabei hilft, in sämtlichen Lebensbereichen erfolgreicher zu sein. Doch ist es wirklich möglich, in Menschen hineinzublicken und herauszufinden, was ihre innersten Bedürfnisse sind? Die Antwort hierauf ist ein eindeutiges Ja. Dies gelingt aber nur, wenn Sie wissen, worauf Sie achten müssen. Denn unser äußeres Verhalten ist immer ein Spiegel unserer tiefsten Motive. Dieser Zusammenhang ist mir vor vielen Jahren zum ersten Mal so richtig bewusst geworden, als ich Tony Robbins in einem Ted Talk von den Six Human Needs sprechen hörte.9 Sofort war ich von dem Ansatz fasziniert und kombinierte die Grundidee mit weiteren Philosophien und Denkschulen, etwa der Maslow’schen Bedürfnispyramide, den Satir-Kategorien, dem DISG-Modell und weiteren Ansätzen der Persönlichkeitsanalyse. Herausgekommen ist nach vielen Jahren intensiven Studiums mein eigenes Modell der Kernbedürfnisse, welches mir seither als bevorzugtes Werkzeug dient, wenn ich mit Unternehmern an Veränderungen arbeite.