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Schneemanns Abenteuer in der Wüste
ОглавлениеEin prächtiger Schneemann steht vor dem Försterhaus mitten im Wald. Ihm ist richtig langweilig. Die Kinder haben ihn am Sonntag gebaut, als Überraschung für das Christkind. Aber heute sind sie wieder in der Schule.
„Wie schön ich doch bin!“ jubelt er stolz. Der schwarze Hut auf meinem Kopf. Meine großen Kohlenaugen! Meine lange Nase! Die Karotte leuchtet prächtig!“ Beglückt hält er den Besen vor sich hin, aber den Schnee wegkehren will er wirklich nicht.
Da kommt plötzlich ein riesengroßer Lastwagen vorbei, voll bepackt mit verschiedenen Kühlschränken. Der Schneemann hat schon davon gehört, dass es da drinnen wunderbar kalt sein soll. So watschelt er hin und schaut in einen hinein.
Aber oh Schreck! Die Türe fällt zu, und er findet keine Schnalle, mit der er die Tür wieder öffnen kann.
„Nun immerhin ist es schön kalt hier drinnen“, meint er und denkt sich Anfangs nichts Besonderes. Aber bald wird ihm doch langweilig. Es ist ja auch sehr, sehr eng in der neuen Behausung.
Währenddessen rollt der Lastwagen mit den Kühlschränken immer weiter nach Süden. Schließlich wird er auf ein Schiff verladen und fährt über das Meer ins ferne Afrika. Das ist ein sehr heißes Land, wo Beduinen wohnen und wo man zu Allah betet. Von Schnee hat man dort noch nie etwas gehört oder gesehen.
Als die Türe endlich aufgeht, strömt starke Hitze in den Kühlschrank. Dem Schneemann wird ganz weich zumute. Wie staunen da die Wüstensöhne, als sie eine weiße Gestalt im Eisschrank sehen!
„Allah, Allah, der Scheitan!“, rufen alle gleichzeitig. Das ist bei diesen Menschen nämlich der Teufel.
Der Schneemann springt aus seiner Behausung und watschelt so schnell er kann davon. Doch wohin er auch schaut, kein bisschen Schnee war da, nur Sand und glühende Hitze. Verzweifelt bemerkt er, dass sein herrlicher runder Bauch langsam immer dünner wird. Die Karottennase rutscht aus dem Kugelkopf und fällt in den Wüstensand. Auch der schwarze Zylinder purzelt von seinem Kopf. Bald steht er traurig in einer riesengroßen Pfütze.
Die Sonne lacht vom Himmel und wundert sich sehr. Sie will den seltsamen Gast doch nur wärmen und anstrahlen, damit er schön glitzert!
Die Wasserlacke um ihn herum, wird größer und größer. Der arme Schneemann löst sich komplett auf und steigt als Dunst immer höher und höher. Schließlich wird er eine Wolke, und der Wind bläst ihn zurück nach Norden. Die Wolke überquert das große Meer und kommt zu uns zurück, wo es im Winter sehr kalt ist. Hier platzt die mächtige Wolke auseinander, weil ihr die Last schon viel zu schwer ist. Feiner Schnee rieselt zurück zur Erde.
Als die Kinder am nächsten Morgen aus dem Haus stürmen, suchen sie überall ihren wunderschönen Schneemann. Tausend kleine Schneeflocken brüllen aus Leibeskräften, doch die Kinder können sie leider nicht hören.
Lachend machen sie sich am Heiligen Abend daran einen neuen Schneemann zu bauen, der noch viel schöner und größer wird. Jetzt ist der Schneemann wieder glücklich. Er nimmt sich ganz fest vor, nie wieder neugierig zu sein und ganz artig auf das Christkind zu warten.