Читать книгу Der Liebhaber meiner Mutter geht in Pension - Inge Helm - Страница 4
Vorwort
ОглавлениеBevor Sie beginnen, die folgenden Geschichten zu lesen, möchte ich Ihnen doch erzählen, warum ich überhaupt angefangen habe, welche zu schreiben; denn wenn Sie zu Ende gelesen haben, möchten Sie vielleicht ganz gern den Grund wissen.
Also, eines Tages sagten meine heranwachsenden Töchter: »Wenn du als Frau mehr vom Leben willst als einen Haufen schmutziger Wäsche und einen Stapel ungewaschener Teller, dann nimm das deine in die eigene Hand und such dir einen vernünftigen Job.« Und sie drückten mir die Stellenangebote einer Tageszeitung in die Hand.
Ich gebe zu, dass ich mich zu Hause langsam ganz schön langweilte – ich wischte bereits Staub auf der Tapete hinter den Schränken! Aber, ich frage Sie, was sollte ich mit einem Job außerhalb unserer vier Wände, wenn ich genau wusste, dass inzwischen in diesen alles drunter und drüber ging. Schließlich wusste angeblich nur ich allein, wie ein Herd ein- und ausgeschaltet wurde, wo der Sicherungskasten mit der Hauptsicherung lag, wenn diese dank Fehlbeladung der Waschmaschine mal wieder herausgeflogen war, oder wie man bei plötzlich einsetzendem Gewittersturm Fenster und Türen schloss.
Und da kam mir die Idee, das angeschlagene Image einer Hausfrau etwas aufzurichten. Erst wollte ich ja nur über mich und meine Leidensgenossinnen schreiben, aber dann fielen mir noch die Töchter ein, die nie etwas anderes in die Hand nahmen als ihre Beine, wenn es darum ging, im Haushalt einmal ein wenig mit anzufassen, ganz zu schweigen von den Söhnen. Oder zum Beispiel auch die Großmütter, die in allen Familien zum Einhüten und für den Hausputz missbraucht wurden und die fast jedes Mal einen Nervenzusammenbruch erlitten, wenn sie in allen Medien als Greisinnen apostrophiert wurden.
Und so läpperte sich eine Menge von Geschichten zusammen, allerdings mit einer gehörigen Portion Humor geschrieben; denn ich glaube, würde ich mich nicht selbst ein wenig auf die Schippe nehmen, wenn auch zugegebenermaßen manchmal auf Kosten meines Mannes und der Kinder, dann wäre das Leben einer Hausfrau doch wahrhaftig ein einziges Jammertal.