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Prolog

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Ich werde ihn Romeo nennen, mit der Betonung auf dem »e«, wie es in ordentlichem Italienisch üblich ist. Und es fällt wahrhaftig nicht schwer, sich in ihn zu verlieben. Er besitzt alle Attribute, die einen potenziellen Liebhaber ausmachen: große, schlanke Figur mit kräftigen breiten Schultern, schmales intelligentes Gesicht und träumerische braune Augen, die ihm zu seinem Kummer ein eher romantisches Aussehen verleihen, wo er doch ein knallharter Bursche, ein mit allen Wassern gewaschener Jagdpilot ist. Ein schmaler, sensibler Mund, das volle, dunkle Haar bereits durchzogen mit vielen weißen Fäden, beileibe nicht alt machend, gerade eben so viel, um ihn interessant erscheinen zu lassen. Und dann seine Hände, diese schlanken, behutsamen Hände, die so viel Zärtlichkeit versprechen.

Kurzum, er ist ein gut aussehender, auf Anhieb liebenswerter Mann in den besten Jahren. Und das war er auch damals, als wir uns kennen lernten, ausgerechnet im italienischen Abano, dem Mekka der Kreuzlahmen und Verschnupften.

Doch ehe ich es vergesse: Ich bin natürlich die Julia, wenngleich von Freund Fabian und Babsi, meiner erwachsenen Tochter, seit längerem zu Julchen degradiert.

Na, wie dem auch sei, Romeo und Julia gibt es gespielt, getanzt und gesungen. Und immer gehen die klassischen Liebesgeschichten tragisch aus. Wollen doch mal sehen, ob im wirklichen Leben nicht irgendwie daran zu drehen ist.

Der Liebhaber meiner Mutter geht in Pension

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