Читать книгу Wolken, Wind und Islandpferde - Ингер Фриманссон - Страница 8
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ОглавлениеTante Anneli kam eine Weile mit nach oben.
„Es ist doch ganz nett, hin und wieder seine kleine Schwester zu treffen“, sagte sie. „Heute Abend muss sie doch nicht arbeiten?“
„Nein.“
Sobald sie in den Flur kamen, merkte Heli, dass Ralf da war. Sie sah seine braune Jacke und seine großen Schuhe. Ralf war ein Mann, den Mama manchmal traf. Manchmal übernachtete er bei ihnen. Er hatte ein paar Häuserblocks entfernt eine Ein-Zimmer-Wohnung.
Ralf und Mama waren früher Arbeitskollegen gewesen. So hatten sie sich kennen gelernt. Ralf arbeitete nicht mehr, er hatte Rückenbeschwerden.
Mama war so anders, wenn Ralf da war. Dann war sie Heli fremd. Sie war überdreht und spielte sich auf, kein bisschen die normale Mama wie sonst. Sie umschmeichelte Ralf auf eine Weise, die Heli eiskalt und wütend machte. Aber sie traute sich nie, etwas zu sagen. Mama wollte auch nichts hören.
Tante Anneli wandte Heli ihr rundes Gesicht zu. „Ihr habt wohl Besuch?“, flüsterte sie.
„Ach, das ist nur Ralf.”
„Hallo!“, rief Tante Anneli. „Darf man hereinkommen?“
Mama kam an die Wohnzimmertür. Ihr Haar war zerzaust.
„Ach, du bist das, Anneli. Klar darfst du reinkommen. Möchtest du eine Tasse Kaffee? Wir wollten gerade Kaffee trinken.“
„Ist er schon fertig?“
„Nein, aber ich setz welchen auf, das geht schnell. Geh du schon rein, da drinnen ist Ralf. Wir sind dabei, Lottoscheine auszufüllen. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn man nicht einmal einen Hauptgewinn hätte.“
Heli zog die Reitsachen aus. Sie zog ihre Jeans und das T-Shirt an, das sie im Vergnügungspark gewonnen hatte.
„Hast du Hunger, Heli?“, rief Mama aus der Küche.
„Nein.“
„Ich hab Makkaroniauflauf gemacht.“
„Ich möchte nichts.“
„Du, übrigens, deine Freundin, dieses geschminkte Mädchen, Liza, oder wie hieß sie noch gleich?“
Heli spürte, wie ihr Herz zu hämmern begann.
„Ja, was ist mit ihr?“
„Ich hab sie vorhin getroffen. Sie hat nach dir gefragt.“
„Was hast du gesagt?“
„Dass du reiten bist, natürlich. Was hätte ich sonst sagen sollen?“