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Das scheinbar Unsichtbare

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In der Natur erleben wir Sterben und Geburt jedes Jahr aufs Neue. Doch es ist kein endgültiges Sterben. Darauf können wir uns verlassen. Manche Pflanzen ziehen ihre Lebensenergie zurück bzw. zusammen in Stamm und Wurzel, nehmen sich eine Ruhezeit, bis es erneut Zeit ist, zu wachsen und sich zu entfalten, also im Frühjahr (zumindest in unseren Breitengraden). Dann treiben sie mit neuer Kraft wieder aus. Andere Pflanzen haben nur ein Jahr für uns sichtbare Lebenszeit. Doch ihre Lebenskraft haben sie in Samen weitergegeben oder in bestimmten Wurzel- oder Keimformen unter der Erde und kommen auf diese Weise im nächsten Jahr wieder ans Licht in frischem Grün. Sie wechseln ihre Seinsformen, ihre Energieformen, sichtbar und unsichtbar.

Auch Menschen und Tiere wechseln ihre Energie- und Seinsformen, nur, dass die meisten Menschen verlernt bzw. vergessen haben, die Formen nach dem, was wir Tod nennen, zu sehen.

Manchmal stelle ich die Frage nach der Anzahl der menschlichen und tierischen Familienmitglieder eines Haustieres, wenn ich in Tierkommunikations-Übungskreisen mit den Teilnehmenden arbeite. Sehr häufig ist die wahrgenommene Anzahl erst einmal „falsch“, weil zu hoch. Wenn ich dann nachfrage, ob in den vergangenen Jahren Tiere oder Menschen in dieser Familie – ich sage auch Arten-Mix-Rudel dazu – gestorben sind, stellt sich sehr oft heraus, dass die angeblich „falsche“ Zahl doch stimmt, denn die Tiere zählen die Verstorbenen noch als Rudel- oder Familienmitglieder mit. Sie nehmen die ehemaligen Gefährten wahr, die ihren irdischen Körper zwar abgelegt haben, sich auf irgendeine feinstoffliche Weise jedoch noch in ihrer Nähe aufhalten.

Die Tiere leben nicht im Gefühl der Trennung von ihrem Schöpfer. Sie fühlen sich mit allem verbunden, sie kommunizieren mit allem (also auch mit der Pflanzen-, Mineralien-, Naturwesenwelt, mit allen Elementen), sie sind voller Liebe, frei von Egoismus. Wenn wir uns auf sie einlassen, auf ihre Essenz, ihre Seele, ihr Sein, kommen wir in Kontakt mit dem, was uns abhandengekommen ist auf unserem Erdenweg. Über den Kontakt mit Tieren erschließt sich uns auch wieder der Kontakt mit diesen Eigenschaften oder Potenzialen in uns.

Tiere wissen um die Ewigkeit ihrer Seele, ihres Bewusstseins. Für sie ist der Tod die Geburt in die andere Welt, aus der sie immer wieder auf diese Erde zurückkommen können, wenn sie das wollen. Eine Welt, die zu sehen die meisten Menschen verlernt haben, ja sich sogar davor fürchten. Der Geist oder die Seele der Tiere begleitet uns Menschen auch noch nach ihrem Tod, inkarniert wieder und findet zu uns entweder in der gleichen Tierart wie zuvor oder in einer anderen Körperform, je nachdem, was aus ihrer Weisheitssicht am dienlichsten für uns ist. Sie schicken uns auch Zeichen aus der anderen Welt. Meist dann, wenn wir gerade an sie denken, blicken wir auf eine Wolke, in der wir ein Katzengesicht erkennen können, oder befinden uns in einer Situation, in der etwas für unser Tier zu Lebzeiten so Typisches geschieht.

Eine junge Klientin, von der ich später noch erzählen werde, berichtete, dass, wenn sie mit ihrer Hündin Rosalie am Ufer eines Sees in ihrer Nähe spazieren geht, die Schwäne auf Rosi genauso zutraulich reagieren und zu ihnen ans Ufer schwimmen wie bei ihrer Hündin Yomi, die in der anderen Welt weilt. Und das sogar in der Brutzeit, in der man diesen Wassertieren besser nicht näherkommen sollte. Diese junge Klientin bekommt so viele Zeichen von ihrer ehemaligen Hundefreundin Yomi aus der geistigen Welt, überhaupt ist ihre Geschichte so besonders, dass ich ihr schon länger nahegelegt habe, ein Buch darüber zu schreiben. Ich hoffe, sie tut es. Sie, liebe Leserinnen und Leser, werden es lieben!

Vor einiger Zeit hörte ich einen Vortrag von dem englischen Medium Gordon Smith3. Er hat die Gabe, mit den Seelen „auf der anderen Seite“ Kontakt aufzunehmen, bzw. er stellt sich zur Verfügung, wenn diese Seelen Kontakt mit einem noch lebenden Menschen haben wollen. Er hatte sich, bevor er als Medium offiziell arbeitete, der Wissenschaft zu Untersuchungen dieses Phänomens zur Verfügung gestellt und irgendwann beschlossen, lieber den Menschen als der Wissenschaft zu dienen. In diesem Vortrag erzählte er von einem Erlebnis zu einer Zeit, da ihm seine Gabe zwar schon bewusst war, er jedoch noch als Friseur und Barbier arbeitete.

Eines Abends wollte er gerade den Salon schließen, da trat ein Mann ein und bat um einen Haarschnitt. Gordon Smith hatte für diesen Abend ein Ticket für ein Konzert von Tina Turner und wollte den Mann wegschicken, doch irgendetwas hinderte ihn daran, ahnend, dass er das Konzert verpassen würde. Er begann also mit seiner Arbeit. Plötzlich sah er im Spiegelbild eine Frau. Er drehte sich um, doch da stand niemand. Er schaute wieder in den Spiegel, die Frau war immer noch dort zu sehen. Sie hielt einen Lolli in der Hand und bat Gordon Smith, dies dem Mann auf dem Friseurstuhl mitzuteilen. Ich meine mich zu erinnern, dass Gordon Smith damals doch einige Bedenken hatte, über seine Wahrnehmung zu sprechen und die seltsame Botschaft zu überbringen, doch schließlich tat er es. Der Kunde brach in Tränen aus und erzählte, dass seine Frau vor einiger Zeit gestorben sei und dass es ihm neben der Trauer um sie in der Seele weh tue, dass sie nicht miterleben könne, wie ihr gemeinsamer Sohn aufwachse. Sie seien am Tag zuvor zum Grab seiner Ehefrau und Mutter ihres Kindes gegangen, und der Sohn habe ihr einen Lolli statt Blumen aufs Grab gelegt. – Diese Botschaft, so sagte er, sei für ihn enorm wichtig, denn nun wisse er, dass der Geist oder die Seele seiner Frau sehr wohl da sei und das Aufwachsen ihres gemeinsamen Kindes mitverfolgen könne.

Als ich diesen Vortrag hörte, befand ich mich gerade in schmerzhafter Trauer um meine Hündin Lucina. All mein Wissen darum, dass die Seelen unsterblich sind und uns begleiten, war nicht greifbar für mich, auch wenn ich immer wieder in Kontakt mit Lucinas Seele war. Es war ein Hin und Her zwischen Schmerz und Trauer. Dieser Vortrag, dieses Erlebnis schenkte mir einen solchen Trost, den ich kaum beschreiben kann, und ich hatte wieder Zugang zu meinem Wissen, meinen Erfahrungen.

Leben und Sterben aus Sicht unserer Tiere

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