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Die Koffer waren gepackt, der Rucksack nebst Wanderschuhen war längst im Wagen verstaut. Endlich konnte es losgehen. Der Frühling ließ dieses Jahr lange auf sich warten, Ostern war letzte Woche. Drei langersehnte Urlaubswochen lagen vor Leo Schwartz. Leo befand, dass er sich den Urlaub redlich verdient hatte. Seit seiner Versetzung zur Kriminalpolizei Mühldorf am Inn hatte er erst zwei Mal Urlaub gehabt. Er war am Ende und brauchte dringend Ruhe. Drei Wochen ohne Verbrechen und Mördern – Klasse! Zuerst zog es ihn zu seinen ehemaligen Kollegen und Freunden nach Ulm, auf die er sich sehr freute und die ihn bereits erwarteten. Dann wollte er nach Pfullingen fahren und dort ein paar Tage verbringen. In Pfullingen besaß er seit einem Jahr ein Haus, das er von einer alten Dame geschenkt bekam. Er hatte Frieda Votteler während eines Falles kennen und schätzen gelernt, auch wenn sie ihn oft zur Weißglut brachte. Anfangs wollte er dieses üppige Geschenk natürlich nicht annehmen und sprach mit seinem Vorgesetzten. Der wollte damit nichts zu tun haben und überließ Leo die Entscheidung. Er beriet sich mit seiner besten Freundin, der Ulmer Pathologin Christine Künstle, die ihm dazu riet: Sei nicht blöd, quatsch nicht lang rum und häng das nicht an die große Glocke. Behalt das Haus für deine Altersvorsorge. Das waren ihre genauen Worte, die Leo beherzigte und das Haus annahm. Seitdem war er weder in dem Haus in Pfullingen gewesen, noch hatte er sich darum gekümmert. Es war noch in dem Zustand, in dem Frieda Votteler das Haus verlassen hatte. Immer wieder schob er die lästige Aufgabe vor sich her. Nun wollte er das Haus räumen und herrichten, um es dann vermieten zu können. Davor grauste ihm, denn das Haus war bis unters Dach vollgestopft.

So sahen seine Pläne für den bevorstehenden Urlaub aus.

Noch wusste er nicht, dass nichts daraus werden würde.

Hilferuf aus Griechenland

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