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Sarah und Louis schlenderten Hand in Hand und sehr verliebt in Richtung Stadtmitte. Es war Abend. Kurz bevor sie den Marktplatz erreicht hätten, bogen sie links in eine nach Ansicht des Gemeinderates „künstlerisch wertvolle“ Gasse ein.

„Wir sind noch zu früh.“ Sarah sah auf die Uhr.

„Macht nichts, ich hab´ einen Schlüssel.“

„Und das Haus ist wirklich ganz unbewohnt?“

„Ja. Der Schuppen steht leer, obwohl wir nicht gerade einen Überfluss an Wohnungen haben. Seitdem die Alte tot ist, kümmert sich kein Schwein mehr um die Bude.“

Das war ein Irrtum, denn Mathéo Blanchefort kümmerte sich sehr wohl um das kleine Hinterhofhäuschen. Er hatte sogar einige verkommene Möbelstücke der früheren Besitzerin nach ihrem Tode gegen neue ausgetauscht und neue Betten, Teppiche, eine Bar und andere Luxusartikel hineinbringen lassen.

Das Pfefferkuchenhaus sollte eine Art Falle sein!

Mathéo wollte mal sehen, ob ein leeres Haus auch leer bliebe oder wozu es benutzt wurde. Er fand es einfach pikant, eine kleine Illegalität zu provozieren, denn wenn jemand das Haus auch nur betrat, war er schon ein Einbrecher.

Es sei denn, er besaß einen Schlüssel, wie Louis ihn sich von einem Kameraden, der Schlosser war, hatte machen lassen. Jedoch auch der Schlüssel schloss die Unrechtmäßigkeit des Betretens keineswegs aus. Aber was machte das schon? Louis Freund Clément hatte verdammt recht, wenn er meinte: „Das Leben ist´n halber Kram, aber man kann´s vervollständigen, wenn man nur nicht zu zimperlich ist. Kleine Rechtsbrüche sind da unvermeidlich.“

In den Augen seiner Freunde hatte er Recht.

Hinzu kam, dass die Mädchen und die Jungs, die im Sommer bis auf den Grund der Liebe vorgestoßen waren, im Winter keinen Unterschlupf hatten. Heimlich unter der Bettdecke onanieren wollten sie dann auch nicht mehr. Zu zweit, oh je, war das prickelnd, war das ein Sausen im Leib!

Das leere Häuschen bot sich als geradezu ideales Liebesnest an. Freilich nur für die wenigen Glücklichen, die mit dem Entdecker Louis sehr befreundet waren, eigentlich nur Clément und Arthur. Auf Gruppensex waren die drei bisher noch nicht gekommen. Deshalb hatten sie einen Terminplan, darin stand, wer wann dran war. Heute allerdings war zum ersten Mal eine Generalversammlung.

Sex war nicht vorgesehen, nur Musik, Tanz und ein bisschen Ratschen.

Bis Clément mit seiner Freundin Emma und Arthur mit Jeanne eintrafen, deckten Sarah und Louis den Tisch. Sie stellten einen Kasten Bier darauf, je eine Zweiliterflasche Rot- und Weißwein und etwas zum Knabbern.

Obwohl alle sechs jede Vereinsmeierei hämisch ablehnten, ließen sie es sich doch gefallen, dass Louis Regie führte.

„Ich glaube“, sagte der nicht gewählte, aber in seinem Amt durch schweigende Zustimmung bestätigte Vorsitzende, „dass wir unsere Ideale von der freien Liebe nicht von heute auf morgen in der Öffentlichkeit durchsetzen können.“

„Intern aber“, fuhr Louis fort, „dürfen wir uns nicht einengen lassen. Intern sollten wir die totale Freiheit üben.“

In einer kurzen Diskussion, in der jeder von vornherein jovial entgegenkommend zugestand, dass „totale Freiheit“ natürlich nicht wörtlich zu verstehen sei, da man ja sonst auch die Freiheit zu morden hätte, einigten sich die sechs auf die beliebteste Art der Freiheit, also auf die Liebe.

Arthur fand sich hübsch, vor allem auch nackt. Es lag ihm deshalb schon auf der Zunge, dass zur Freiheit in der Liebe keine Kleidung passte, dass man sich also nur mit Haut und Lust bekleidet, weiter unterhalten müsse.

Emma aber kam ihm zuvor. Sie war eine große Ideologin der Freiheit, schämte sich aber sehr, auch zu tun, was sie für richtig hielt. Das wusste sie und das passte ihr gar nicht. Gerade jetzt, in einem mit ihr befreundeten Extrakt der Öffentlichkeit, nutzte sie die Gelegenheit, ihrem Schamgefühl zum Trotz aufzustehen und sich auszuziehen.

Alle ahnten, was in Emma vorging. Deshalb war es so still in dem Zimmer, als sei niemand da. In der Tat schwieg ja jeder, als müsse er seine Gegenwart wegsuggerieren.

Emmas schmales Gesicht war während der Entkleidungsszene so unbewegt als sei kein Geist darin. Ihre Gedanken hatten sich allesamt in eine erfundene Waldlichtung versetzt und taten so, als zöge Emma sich vor unruhigen Bäumen aus.

Ihre dunklen Haare reichten bis auf die Zitzen ihrer fast zu kleinen, aber festen Brüste. Ihr zierlicher Körper war wie ein sanftes Gebilde aus Tausenden von Kerzenflammen, so goldgelb mit rötlichen Aufregungsflecken, so fein gewunden und nicht nur als Ganzes, sondern auch in sich biegsam wirkend. Ihr Nabel war wie ein dunkler Olivenkern. Die Schamhaare bildeten ein akkurates Dreieck, eine kleine schwarze Gesichtsmaske. Die Phantasie der schweigsamen Zuschauer vermutete darunter einstimmig ein sehr liebenswertes Lippenpaar. Wortlos setzte Emma sich wieder auf ihren Platz.

„Wir brauchen Cognac“, bestimmte Clément, der es nicht mehr mit ansehen konnte, wie die Angst in Emmas Augen die kleinen Stichflämmchen des Triumphes über die Unterjochung des Schamgefühls nach wie vor kleinhielt.

Louis holte eine Flasche aus der von Mathéo Blanchefort extra eingerichteten Bar. Alle hielten es für nötig, dass nicht nur Emma, sondern jeder einen ordentlichen Schluck nehme.

Aus der Stimmung heraus waren die Mädchen und Jungs sich einig darüber, dass die Loslösung von der Unfreiheit, in diesem Fall von der Bekleidung, ein Genuss für sich sei, zumindest für die Zuschauer.

Arthur sprach allen aus der Seele: „Wir müssen uns natürlich alle ausziehen, am besten nacheinander.“

Er wollte schon aufstehen und mit seinem Körper beweisen, dass ein Mann genauso schön, wenn nicht am Ende sogar schöner sei als eine Frau sein kann. Aber diesmal kam ihm Clément zuvor, der es für richtig hielt, seine Freundin Emma nicht zu lange in ihrer Nacktheit alleinzulassen.

Er hatte breite Schultern, wirkte aber sonst gar nicht athletisch. Eher war sein Körper mädchenhaft. Seine Haut war weich, wie die leichten Locken auf seinem etwas rundlichen Kopf. Auf der Brust trug er keine Haare. Auch sein Geschlechtsglied war nur von weichem Flaum umrandet. Der zart durchäderte Beutel und der wunderliche Bogen waren voll sichtbar.

Nun stand Sarah auf. An ihr enthüllte sich eine wie von Mondlicht angehauchte Schlankheit. Wenn man nicht gerade in aufgeputschter Stimmung war, würde man ihre Nacktheit eher als elegant statt als sexy empfinden. An ihren aufrechten Brüsten fiel auf, dass die Warzen besonders groß waren. Ihr Schamhaar war bis auf einen schmalen Streifen komplett abrasiert.

Louis erschien etwas kleiner als Sarah, weil er eine gedrungene Gestalt hatte. Auch sein Penis, der durch die Wirkung der Entkleidungsszenen voll ausgefahren war, wirkte gedrungen.

Jeanne war klein und pummelig. Dank ihrer Jugend – sie mochte eben achtzehn sein – wabbelte jedoch nichts an ihr. Im Gegenteil. So prächtig groß ihre Brüste waren, so stramm waren sie auch. Und wenn ihr Po aus mächtigen Kissen bestand, so was das ganz in Ordnung, denn ein anderer Po wäre zu klein oder auch zu groß gewesen.

Sehr deutlich und sehr begierig sahen Arthur, Clément und Louis die großen, aufgeklappten Schamlippen Jeannes.

Endlich konnte Arthur sich präsentieren. Er tat es nicht mehr ganz so begeistert wie er anfangs wollte. Nachdem er Clément und Louis nackt gesehen hatte, neigte er nun doch ein wenig zu der Einsicht, er sei vielleicht auch nur durchschnittlich gut „gebaut“. Was jedenfalls stimmte.

Immerhin hatte er den Vorteil einer protzigen Männlichkeit. Beim Onanieren hatte er früher Schwierigkeiten gehabt, weil seine Hand nicht so breit wie sein Schwanz lang war.

Andererseits hing sein Glied schlaff herunter. Der bloße Anblick nackter Mädchen genügte nicht immer, um eine ansehnliche Erektion zu garantieren. Deshalb hatte er auch ein bisschen gemogelt. Während die Freundinnen und Freude sich nacheinander auszogen, hatte er durch die Hosentasche ständig an seinem Riemen gespielt und ihn flott gemacht.

Als er nun so splitternackt dastand, kam er insofern noch zu einem gewissen Ruhm, als sein Phallus den größten Anklang fand.

Es versteht sich, dass alle sechs fleißig, je nach Geschmack Bier, Wein, Cognac oder Likör tranken, der sich auch noch gefunden hatte, während sie sich auf ihre Weise von der Zivilisation emanzipierten.

Nun wurde auch Jeannes Wunsch nach Tanz erfüllt. Die Musik hatte man leise gestellt, damit sie von draußen nicht zu hören war.

Auch waren die Jalousien heruntergelassen, sodass kein Licht hindurch schimmerte. So fiel es doch leichter, die Tuchfühlung durch Hautfühlung zu ersetzen. Abgesehen von der Schwierigkeit, dass die Verbindungsbolzen der Jünglinge bei dieser Art von Umarmungen nur sperrig wirkten.

Unterschwellig mochte dieser Umstand die jedem angeborene Eifersucht reduzieren. Jedenfalls tanzten sie bald nicht mehr paarweise, wie sie gekommen waren, sondern mit Partnertausch. So kamen sie sich näher, ohne ineinander einzudringen.

Bei dem Wechseln der Tanzpartner ergab es sich natürlich, dass auch wieder Pärchen zusammenkamen. Sie hatten inzwischen keine Scheu mehr, vor den anderen nackt zu sein. Warum sollten sie sich da noch genieren, nach Belieben zuzugreifen?

Arthur fing die neue Tanzmanier an, indem er seine linke Hand, die eigentlich Jeannes rechte hätte halten sollen, in die so einladend gespreizte Spalte seiner Partnerin schob. Jeanne empfand die Berührung ihrer Tentakel so anregend, dass sie unwillkürlich die Oberschenkel zusammenkniff, auf der Stelle stehenblieb und ihre Schamlippen an Arthurs Hand hin und her rieb, was an den Bewegungen ihrer Hüften deutlich zu sehen war. Damit begnügte sie sich aber nicht lange. Als ihre Fotze zu nieseln begann, legte sie sich rücklings auf den Boden und zog Arthur mit sich.

Der brauchte sich gar nicht erst zu bemühen, die Öffnung freizulegen. Jeanne hielt die Knie nur zu gern auseinander.

Der Anblick des fickenden Paares ließ Emma zunächst erstarren. So kam es, dass Emma mit züchtigen Gedanken Unzüchtiges begann. Dabei empfand auch sie, dass ihrer Rinne allzu viel Wasser auslief, wenn sie nicht gestopft würde. Clément sah das ein.

Überflüssig zu sagen, dass Sarah und Louis die Beispiele beispielhaft fanden.

Der Voyeur von nebenan!

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