Читать книгу EBook Comedy - J. Stephan - Страница 11
ОглавлениеMeine Katze
Also, damit ist meine nicht angeheiratete Katze gemeint. Zu ihr
kam ich, wie die Jungfrau zum Kinde.
Eines Tages stand er (der Kater) an meine Terrassentür. Total
abgemagert und verschüchtert. Nur noch Haut und Knochen.
Hunger war wohl seine einzige Motivation sich einer fremden
Person zu näheren. Wann immer ich mich ihm ein wenig
näherte, nahm er wieder reiß aus. So nach dem Motto, stell mir
was zu essen hin und stell keine Fragen. So interpretierte ich
zumindest sein Verhalten.
Meine vorherige Katze Mickey war etwa 2 Wochen zuvor
überfahren worden und als ob ich es gewusst hätte, war das
Restfutter noch nicht entsorgt.
An den folgenden Abenden wiederholte sich das Spiel. Er kam,
ich stellte etwas zu essen hin. Währenddessen, wich er zurück
und wenn ich mich wieder entfernte, aß er hastig. Nicht ohne
mich dabei zu beobachten.
Ich glaube, es müssen so sechs oder acht Wochen vergangen
sein, an denen sich das gleiche Ritual abspielte. Nun kam der
Frühling und ich ließ immer häufiger die Terrassentür
aufstehen.
Ich hatte zwischenzeitig natürlich Futter nachgekauft. Der kleine
war so ausgehungert, dass er meistens zwei Schälchen auf
einmal futterte. Es verging kein Abend an dem er nicht relativ
pünktlich erschien. Nach dem er dann gegessen hatte, tippelte
er wieder davon.
Eines Abends passierte unfassbares. In einem unbemerkten
Moment, traute sich der Kater ein Schritt in die Wohnung. Als
ich dies erfasste, trat er wieder die Flucht an und ward nicht
mehr gesehen. Für diesen Abend.
Der Frühling verging und der Sommer näherte sich seinem
Ende. Katerchen war mittlerweile ein gern gesehener Gast. Ein
wenig essen, trinken und neuerdings ein paar vorsichtige
Streicheleinheiten. Die Tür musste immer auf bleiben!
Mein Gott, was war wohl mit der Katze geschehen?
Irgendwann nahm er im Sessel Platz bei geöffneter
Terrassentür, versteht sich. Im Herbst wurde es ungemütlich
draußen und er musste eine Entscheidung treffen.
Entweder ich bleibe im Winter draußen oder ich vertraue mich
erneut einem menschlichen Wesen an. Mir.
Um ihm die Entscheidung zu erleichtern, baute ich eine
Katzenklappe ein. Längst hatte ich mich entschieden, diesen
Kater zu adoptieren.
Diesen einen Kater wohlgemerkt. Keinen Zoo!
Auf jeden Fall bin ich so zu meiner Katze gekommen. Man sagt,
Katzen suchen sich Ihr zu Hause.
Da ich seinen Namen nicht wusste, habe ich ihn kurzerhand
Noname genannt. Neulich beim Tierarzt. Wie heißt Ihre Katze
denn? Noname. Ihre Katze hat keinen Namen? Ich muss aber
einen Namen in den Tier Pass eintragen! Ja, die Katze heißt
Noname. Das sagte ich bereits.
Ist doch egal, mein Kater hört auf alles, was mit -chen oder -lein
endet. Katerchen.
Neulich habe ich es mit Fresssäckchen probiert.
Hat funktioniert.
Auf jeden Fall
Gesucht – Gefunden.
In den folgenden Jahren wurde Noname natürlich zutraulicher.
Es hat zwar etliche Zeit gedauert, jedoch weiß ich heute wo er
herstammt und wie er dort gehalten wurde.
Mittlerweile ist er nicht mehr weg zu denken und hört besser als
so mancher Hund. Als einer ganz bestimmt.
Noname kennt mittlerweile mein Auto und wenn ich nach
Hause komme, sitzt er auf der Treppe und wartet bereits.
Tagsüber ist er Freigänger. Er fühlt sich sichtlich wohl.