Читать книгу EBook Comedy - J. Stephan - Страница 8
ОглавлениеHund
Der Hund schaut ganz nett aus. Irgendetwas von einem
Terrier ist drin und er ist so mittelgroß. Mischling halt, weiß mit
schwarzen Flecken, sodass man ihn Sommer wie Winter
wenigstens gut erkennen kann, denke ich mir.
Stellen Sie sich das Bild auf dem Cover vor. Nun etwas älter,
etwas viel älter! Sie können natürlich auch auf die nächste Seite
schauen oder Sie strengen Ihre Fantasie an und überblättern
diese. Eigentlich sieht er ja süß aus, aber das täuscht.
Glauben Sie mir.
Bei unserer ersten Begegnung hat er kurz gebellt und mit dem
Schwanz gewedelt. Er ließ sich daraufhin auch von mir
streicheln. Man sagte mir, das wäre ein gutes Zeichen. Es wäre
sogar äußerst ungewöhnlich, dass er sich nach ein paar
Sekunden schon streicheln lassen würde.
Unliebsame Menschen hätte er auch gerne mal zur Tür
begleitet. So nach dem Motto. Du möchtest sicherlich jetzt
gehen!
Ich weiß nicht, ob mich das so wirklich beruhigen sollte. Früher
ist er wohl aus dem Stand am Postboten vorbei geflogen. In
Kopfhöhe wohlgemerkt.
Das geht heute nicht mehr.
Aber er bellt immer noch wenn, nennen wir es mal obskure
Menschen, in seine oder unsere Nähe kommen. Und das ist
auch gut so!
Wir hatten ihn auch immer mit zum campen. Wir dachten, wenn
wir schon einen Wachhund haben? Naja, viel zu bewachen gab
es eigentlich nicht, denn wir hatten wenig Wertvolles dabei. Auf
der anderen Seite, man weiß ja nie.
Auf jeden Fall wurde die Bewachung zur Manie. Also 24
Stunden im Einsatz. Der geborene Camping Hund also. Sie
müssen wissen, er versteht sich nicht mit anderen Rüden. Wo
ist die größte Dichte an Hunden? An Rüden wohlmöglich?
Richtig auf einem Camping Platz.
Aber der Hund muss mit. Ansage meiner Frau! Ich glaube, er
war noch nie alleine. Außer für ein paar Stunden, versteht sich.
Er hatte kürzlich Geburtstag und wurde 17.
Siebzehn? Selbst wenn ich das nur mal 6 rechne, ist er in
Menschenjahren?
Steinalt auf jeden Fall. Egal, er hüpft herum, wie ein junger
Gott.
Quatsch, er sieht und hört nichts mehr. Sie müssen schon
besser aufpassen. Er ist 17!
Kennen Sie einen Flipper? Er ist die Kugel, wenn er sich durch
das Haus bewegt.
Er dotzt überall an und bewegt sich so von A nach B. Der arme!
Wieder Quatsch. Ich bin der Arme.
Dem Hund geht es gut. Der überlebt mich noch. Bekommt er
doch alles was das Hundeherz begehrt. Einschließlich Globulin
und Arnika. Für diejenigen, die sich damit nicht so genau
auskennen, das sind homöopathische Mittel für Herz, Muskeln
und Knochen. Wenn sich der Hund mal vertreten hat, haben wir
damit erstaunliche Resultate erzielen können. Dann hatte er so
einen Herz Husten und wir haben den Tipp Globulin
bekommen. Und in der Tat zwei Tage später war der Husten
weg und wieder einwandfreies Bellen zu vernehmen.
Ich frage immer, gibt es auch was für die Nacht für Hunde.
Nachts weniger müssen müssen für old Doggies?
Aber eines kann er wirklich gut. Bellen! Meine Frau sagt immer,
wenn er nicht mehr bellt, geht er ein. Soso. Ein guter
Wachhund also? Mitnichten, ich hatte doch gesagt, er sieht
und hört nichts mehr. Und er ist ein Sturkopf ohne Gleichen.
Selbst wenn man ihm helfen möchte, da er altersbedingt …
Er läuft lieber 30 Mal gegen etwas, als dass er sich am
Halsband führen lassen wollte. Dann streckt er alle Beine von
sich. Also lass ich ihn los und … Autsch!
Neulich war er abgerückt, dabei hatte ich doch die
Eingangsbereiche der Terrasse mit kleinen Törchen bestückt.
Extra fürs Hündchen, damit ihm nichts passiert auf seine alten
Tage. Jetzt ist er so alt geworden, da muss er nicht noch
überfahren werden.
Die Weibchen waren heiß und er war weg!
Hallo?
Einhundert und ein paar Zerquetschte und er ist immer noch …
Gut, dachte ich mir. So schwer kann das nicht sein, einen alten
weißen Hund auf einer grünen Wiese zu finden. Weit konnte er
nicht sein, hat er doch kaum noch die Wegesteuer. Also er
möchte schon noch Gassi gehen. Am liebsten sechs Mal am
Tag, wenn jemand zu Hause ist. Es geht halt alles
gemächlicher. Viel gemächlicher. Es hängt auch mittlerweile
sehr von seiner Tagesform ab.
Also ab nach draußen, Hund suchen. -
Nach dem im näheren Umkreis, also Radius so etwa 50 Meter
nichts von unserem Hund zu sehen war, haben wir uns
aufgeteilt. Jeder übernimmt eine Straße. Jeden haben wir
angesprochen, ob sie einen alten Hund gesehen hätten, der
vielleicht orientierungslos umher irrt?
Er hat wohl einen guten Tag.
Kein Hund zu finden!
Selbst mit der ganzen Familie?
Wie vom Erdboden verschluckt, ihm wird doch nichts
zugestoßen sein?
Und wissen Sie was extrem merkwürdig war?
Kein Bellen zu vernehmen.
Erst mal Entwarnung, bevor Sie sich jetzt vor Sorge quälen.
Er war im 1 Kilometer entfernten Dorf gesichtet worden. Auf der
anderen Seite, das kann unmöglich unser Hund sein. War er
doch zuletzt nicht bereit soweit zu laufen. Häufig schon, wenn
es nach ihm ginge, am liebsten 10 Mal am Tag. Außerdem liegt
das überhaupt nicht auf der sonst üblichen Strecke. Er zog
auch nie in diese Richtung. In seinem sturen Kopf gibt er
meistes vor, wo er laufen möchte.
Soweit soll er jetzt alleine … aber andererseits hier war er nicht,
es geht Berg runter. Fahren wir mal hin.