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ОглавлениеDas Single Dasein
Was hatte ich es so gut. Genügend Geld für mich alleine.
Keine Verantwortung außer für mich selbst. Gut einverstanden,
für mich und mein Haustier. Zeit und nochmals Zeit, um meinen
Hobbies zu frönen. Aufstehen und heimkommen, wann immer
ich mochte. Entscheidungen traf ich alleine und ich bin damit
gut gefahren.
Was für ein Lotterleben. Stimmt, Sie haben es erfasst. Habe ich
Ihnen schon gesagt, dass Sie …
1,80m breites Bett für mich ganz alleine, die Couch ebenso.
Essen worauf ich Lust hatte. Keine triefenden Schmalzfilme
schauen, wo das Ende nach 2 Minuten absehbar ist, sondern
echte Männerfilme.
Wissen Sie woran man echte Männerfilme erkennt. Bruce Willis
spielt die Hauptrolle und nach 2 Minuten sind schon 4 Leute tot.
Bruce Willis läuft Blut verschmiert durch die Großstadt. Nach 10
Minuten ist er verwundet, kann kaum noch laufen und am Ende
rettet er trotzdem die Welt.
Oder der Kühlschrank. Der Kühlschrank, der war mein. Da
waren nur genießbare Lebensmittel drin. Kein so ein gesundes
Zeug. Im Tiefkühlabteil Pizza, so wie sich das für einen
ordentlichen Männerhaushalt gehört.
Also Lebensmittel, die auch zeitgleich praktisch sind. Nicht so
viel Zeit für die Zubereitung verschwenden, wofür hat man eine
Mikrowelle. Vielleicht hatte ich auch deswegen so viel Freizeit.
Wenn ich für 10 Minuten Essen 1,5 Stunden der Zubereitung
benötige, dann kann ich gleich ins Restaurant gehen.
Im Wohnzimmer waren es auch keine 27 Grad. Eher
behagliche 20 Grad. Mann will ja schließlich auch keine Energie
verschwenden.
Im Schlafzimmer muss es kalt sein. Am besten im Winter bei
offenem Fenster schlafen. Morgens muss Raureif auf der
Bettdecke sein, sonst brauch ich sie nicht. Nur die Harten
kommen in den Garten. Vielleicht geht auch da mittlerweile
mein ganzes Geld hin. Also in die Energiekosten.
Meine Spülmaschine lief früher einmal die Woche. Meistens
überhaupt nicht, denn die 3 Sachen konnte ich spielend mit der
Hand spülen. Heute läuft sie bis zu dreimal täglich. Wie kann
man nur so viel Dreck produzieren?
Apropos Dreck. Ich hatte immer einen, manchmal zwei gelbe
Säcke. Heute sind es 21. In Worten einundzwanzig!
Wenn die abgeholt werden, fragen sich die Nachbarn, ob die
Sammelstelle nun bei uns im Ort ist.
In meinen Haus wohlmöglich?
Ich gebe es zu! Ich habe nicht immer alle Dinge sofort erledigt.
Einige sind auch liegen geblieben. Eben nach Priorität oder
sagen wir auch Mal nach Lust und Laune.
Die unliebsamen Sachen wurden dann etwas später
angegangen. Okay, es sind auch mal Wochen vergangen, aber
dann …
Gut, Sie sind aber auch hartnäckig. Es gab auch die ein oder
andere Sache, die nicht erledigt wurde. Dann war sie aber auch
nicht wichtig. Oder sagen wir es so, mir nicht wichtig.
Nicht, dass ich faul gewesen wäre. Aber Renovierungsarbeiten
im Haus habe ich gerne auf die kalte Jahreszeit verschoben.
Das muss Mann ja nicht gerade an einem Hochsommer Tag bei
30 Grad im Schatten erledigen, oder?
Böden verlegen zum Beispiel oder Paneelen anbringen, mache
ich gerne im Winter. Das macht mir sogar Spaß. Also das
Handwerken ist mir nicht unlieb. Im Sommer ist doch immer
auch genug im Freien zu erledigen. Da wird dann auch gerne
die Terrasse gestrichen. Ein Teich musste auch zeitnah
angelegt werden. Mit dazugehörigem Bachlauf versteht sich.
Da sind dann Löcher zu graben. Ein Flussbett anzulegen und
Pumpen zu installieren. Meine Frau möchte einen Rosengarten.
Wer buddelt die Löcher? Richtig!
Die Kinder möchten ein Freilaufgehege für die Zwergkaninchen.
Ein Trampolin, das aufgebaut werden muss und im Winter wird
dieses wieder abgebaut und ordnungsgemäß verstaut, obwohl
es nur drei Mal genutzt worden ist.
Ach ein Baumhaus sollte natürlich auch gebaut werden. Mit
dazugehöriger Rutsche in den Aufstell-Pool. Ein Schaukel und
wenn ich Ihnen sage, dass keine Handvoll Male geschaukelt
wurde, dann ist dies sicherlich untertrieben. Die steht heute
noch nahezu unbenutzt im Garten.
So ein Baumhaus muss auch lasiert werden, damit es den
Witterungseinflüssen trotzen kann. Ich habe dann damit
begonnen. Also Lasur gekauft und entsprechendes Streich
Werkzeug. Die ersten drei Stelzen sahen schon recht ordentlich
aus. Die Kinder wollten helfen und meine Frau meinte, dies
sollte man unterstützen. Schließlich wäre es doch das
Baumhaus der Kinder. Richtig!
Das Baumhaus erstrahlt nun in allen möglichen Farben. Ja,
also bunt ist es. Ob das nun schön ist, sei mal dahin gestellt?
Fertig? Nein, fertig ist es natürlich nicht geworden, aber was
soll ich jetzt damit anfangen, außer natürlich komplett neu
streichen. Nein, jetzt bleibt es so. Villa Kunterbunt.
Das war, nein das ist eine ganz schöne Umstellung. Von der
geänderten Geräuschkulisse ganz zu schweigen. Ruhe?
Die herrscht, wenn ich tagsüber ins Büro gehe.
Wie ich die alten Zeiten vermisse.
Stattdessen habe ich jetzt einen