Читать книгу Das Unmögliche ist etwas weiter oben - Jacopo Larcher - Страница 6

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Wenn uns etwas Seltsames passiert, etwas, das anders als gewöhnlich oder sogar außergewöhnlich ist, ist es ganz einfach und geradezu natürlich, davon zu erzählen. Wir erinnern uns an die Details, wir „übersetzen“ unsere Eindrücke in Worte. Doch das, was wir tagtäglich erleben, kann derart zur Gewohnheit werden, dass wir fast nicht mehr darüber reden, dass wir seine Bedeutung beinahe nicht mehr klar erfassen können, sosehr halten wir es für selbstverständlich. Wir halten es beinahe für banal. Und doch besteht genau daraus unser Leben, darin sind im Grunde die wichtigsten Elemente des Lebens enthalten.

Klettern ist mein Leben. Und wenn ich von meiner Form des Kletterns spreche, wird das Gespräch manchmal etwas technisch, was schwierig sein kann; andere Male vereinfache ich jedoch zu sehr, mache es zu kurz: „Das war eine schwierige Passage“, sage ich. „Ich dachte, ich würde es nicht schaffen, doch dann …“ Und damit ende ich, vielleicht auch aus Schüchternheit.

„Schade“, machte mich einmal jemand aufmerksam, „denn auf ‚schwierige Passagen‘ stoßen wir alle im Leben, und es könnte nützlich sein zu hören, wie andere sie bewältigt haben. Du hast gesagt, dass du dachtest, es nicht zu schaffen, doch dann … Was ‚doch dann‘? Was hast du gemacht, was hast du gefühlt? Haben dir frühere Erfahrungen geholfen oder eine plötzliche Eingebung, Hartnäckigkeit oder Weisheit, die Muskeln oder das Herz?“

Genau das ist es: Ich möchte meine Erfahrungen so beschreiben, dass es für alle verständlich ist, ich möchte mich auch an diejenigen richten, die vom Klettern wenig oder gar keine Ahnung haben. Denn manchmal habe ich tatsächlich gedacht, es nicht mehr zu schaffen. Und dann habe ich insistiert, dazugelernt, mich verändert: Ich bin meinem Weg gefolgt.

Diejenigen, die dieses Buch lesen werden, gehen möglicherweise überhaupt nicht klettern, aber vielleicht kommt ihnen der Gedanke: „Wenn er durchgehalten hat, warum sollte ich das nicht auch können?“ Genau davon möchte ich erzählen: dass wir alle unserer Leidenschaft (oder auch mehr als nur einer) folgen können, dass Durchhaltevermögen wichtig ist und man sich verändern kann – es genügt, Lust darauf zu haben, die eigene Komfortzone zu verlassen, das Neue zu suchen, sich weiterzuentwickeln, sich nicht um gesellschaftliche Konventionen zu scheren oder um die Rollen, die die Gesellschaft jedem von uns zugedacht hat.

Du triffst die Wahl. Konsequenz und mentale Öffnung bringst du mit. Der Rest geschieht von selbst, wenn du die Herausforderungen, vor die du dich selbst gestellt hast, in Angriff nimmst, wenn du dich genau dort befindest, wo du ganz bewusst sein willst.

Das Unmögliche ist etwas weiter oben

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