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DER DOC

(Anfang des Kapitels bis hin zum Crash)

Absatz 1 (Bens Gedankengänge)

Selbstreinigende Räume, sogar vom Boden könnte man essen. Echt zum Kotzen; steril. Ein Bollwerk aus kaltem Stahl.

Wo selbst der Beton mehr Wärme ausstrahlt.

Ja, sogar mehr Ausstrahlungskraft zu haben scheint. Wenn so etwas überhaupt möglich ist. Hier soll sich einer wohlfühlen.

Zum Glück ist es nur ein Arbeitsplatz.

Mein Arbeitsplatz.

Und das seit nunmehr 13 Jahren. 13 Jahre der gleiche Scheiß. Tagein, tagaus. Ich bin es so leid. 13 … an sich auch eine komische Zahl, füge ich meinem Gedankenmonolog hinzu.

Fast schon schwermütig. Hätte ich es laut ausgesprochen, käme am Ende bestimmt ein Seufzer hinzu.

Und das wahrscheinlich nicht mal gewollt.

Absatz 2

Abteilung:

Experimentelle Forschung/Chipmanipulation im lebenden Bioorganismus.

Leitender Arzt: Dr.? Name durchgestrichen.

In Fachkreisen bekannt als »der Metzger«, alias »der Chirurg«.

Höchste Sicherheitsstufe: 3A

»Kamera läuft!

Vernetzt mit dem Hauptserver! Der Upload startet nach erfolgreichem Test! Aufnahme wird separat gespeichert bei Fehlschlag. Experiment 13. Problemloses Entfernen und Wiedereinsetzen des Chips in einen lebenden Organismus ohne Komplikationen. Fehlversuche 12. Wiederholung des Vorgangs: erwünscht.

Kurz und bündig.«

»Test. Test. Dr. Ben; die Aufnahme sieht gut aus«, versicherte Claire!

»Nun ja, ums gut Aussehen geht es hier leider nicht«, entgegnete ihr Ben. »Wäre dies jedoch der Fall, hätte ich mit Ihnen ja schon lange gewonnen!« Ben wusste, wie er Claire schmeicheln konnte. Sein darauffolgendes verschmitztes Grinsen unterstrich sein Kompliment.

Jedes Mal, wenn er auf diese Art mit Claire sprach, verschwanden ihre Sommersprossen und ihre Wangen tauchten ein in vollkommenes Rot. Was nicht weiter auffiel, da ihre von Natur aus roten Haare Sie eh schon von der Masse abhoben.

Ganz zu schweigen von ihrer Körpergröße. Mit ihren 187 cm war sie nur 4 cm kleiner als Ben. Wenn man sie nebeneinander den Korridor entlang laufen sah, kam man sich stets kleinwüchsig vor. Jimmy scherzte und warf einst den Satz in den Raum: »Schnell, versteckt euch, Hobbits. Die Riesen kommen«, als seien Ben und Claire die Vorboten der Hölle. Das war nicht der erste und letzte Scherz seitens Jimmy. Ben und Claire konnten selber darüber lachen. Als alter Schulfreund konnte er es sich auch erlauben.

»Ein erfolgreicher Test würde mir gut zu Gesicht stehen! Mich wieder auferstehen lassen. Wie … ja, Wie?« Kurz verstummend und den Blick durch den Raum schweifen lassend. »Wie ein Phönix aus der Asche«, fügte er gleichgültig hinzu. »Dann werden sie sich nicht weiter das Maul zerreißen!«

»Das tun sie nicht wirklich«, widersprach Claire. »Oder denkst du, sie sprechen so über dich und deine Arbeit?«, legte sie schnell nach.

»Ohne deine Forschungsergebnisse würden andere noch in Holzhütten hausen und Frischwasser vom Stadtbrunnen auf ihren Köpfen nach Hause tragen. Weißt du, was ich meine?!«

Ben lachte. »Scheiße, selbst ich stünde dir heute nicht gegenüber.« Die Forschung mit Ben empfand Claire nie als Arbeit. Eher wie ein Treffen mit Freunden. Etwas, was man nur in einem sehr vertrauten Umgang miteinander hat und kennen lernt. Einfach wunderbar. So sollte Arbeit immer sein.

»Ach Claire«, unterbrach Ben sie. »Du weißt doch, ich bin der letzte, der dir in dem Punkt, da du Recht hast und ich es absolut genieße, mit dir zu arbeiten, ins Wort fallen würde!« Er bedachte das Ganze mit einem sehr zweideutigen Zwinkern und einer Geste, die ihr sehr wohl bekannt war.

Es war dieses »Ach, mach dir doch keine Sorgen, alles ist gut«-Getue. Damit beseitigte er jeden Zweifel.

Sein besänftigender Blick erledigte den Rest. Dessen waren sie sich beide sicher. »Ich kann ihn nicht mehr lange so mit mir spielen lassen«, schwor sie sich.

Im gleichen Augenblick nahm sie sich vor, ihn endlich mal zu fragen. Lange genug lag dieses Knistern zwischen ihnen in der Luft. Also, warum nicht den Schritt auf ihn zugehen, um sich endgültig sicher sein zu können.

Und das Risiko eingehen. Mehr als Nein sagen kann er eh nicht. Korrigiere: Nein sagen kann er eh nicht. So, ich hab ’s gedacht und mir vorgenommen. Jetzt werde ich es einfach tun.

Firmeninternes Schreiben

Der Inhalt dieser Mail ist klassifiziert und als vertraulich zu behandeln.

Sehr geehrter Herr Dr. B. Benner,

erneut weist Sie der Vorstand auf Gelingen Ihrerseits im Projekt »Better Life Chip« hin. Die weitere Finanzierung Ihrer Forschung hängt maßgeblich davon ab. Bei weiteren Fehlschlägen sieht sich Better Life Corporation leider gezwungen, das Projekt als gescheitert anzusehen und somit auf Eis zu legen. Ferner wird die Firma, wie vertraglich festgelegt, aus gegebenem Anlass den Vertrag auflösen und das Arbeitsverhältnis beenden.

Mit freundlichem Gruß, Ihr Vorstandsvorsitzender.

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(Unterschrift nicht leserlich und zusätzlich geschwärzt)

Falsch Zeugnis

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