Читать книгу Zukunft gestalten: JETZT - Jakob von Uexküll - Страница 7
ОглавлениеAuma Obama ist Gründerin und Vorstandsvorsitzende der Sauti Kuu Foundation, sowie Mitglied des Weltzukunftsrates, der sich weltweit für ein verantwortungsvolles, nachhaltiges Denken und Handeln im Sinne zukünftiger Generationen einsetzt.
Auma Obama, die in Bayreuth promoviert hat, setzt sich in ihrer kenianischen Heimat als Initiatorin und Vorstandvorsitzende der Sauti Kuu Foundation für die Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen ein. Sie ist Autorin und eine weltweit gefragte Rednerin zu Nachhaltigkeitsthemen. Ihre Autobiographie „Das Leben kommt immer dazwischen“ erschien 2010.
Auma Obama ist die Schwester des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama.
Vorwort
Jakob von Uexküll ist vieles: Aktivist, Umweltschützer, Philanthrop, Politiker, Ökonom und Philosoph.
Aber vor allem anderen ist Jakob von Uexküll ein Advokat zukünftiger Generationen. Im Zentrum seiner unermüdlichen Arbeit und Appelle weltweit und bei den verschiedensten Gelegenheiten steht als oberstes Ziel die Bewahrung und Erhaltung unserer Erde für künftige Generationen. Sein Vorwurf: „Nach wie vor sehen wir seelenruhig dabei zu, wie die Lebensgrundlage unserer Kinder zerstört wird“.
Seine Kritik gilt einer Welt, die Geldpolitik und ein profitorientiertes ökonomisches System mit sinnlosem Konsum und sofortiger Bedürfnisbefriedigung vor die Bewahrung und den Schutz unseres Lebensraums stellt.
Für unsere Kinder und Kindeskinder, so Jakob von Uexküll, ist es wichtig, dass wir unser Verhalten ändern und mehr Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen. Das ist nicht nur ein Anspruch, sondern eine Pflicht, weil die Welt, im Gegensatz zu einer ökonomischen, eine ökologische Krise nicht überstehen wird. Eine wirtschaftliche Krise kann durch Rettungspakete und Verhandlungen gesteuert und ggf. rückgängig gemacht werden. Mit der Natur kann aber nicht verhandelt werden, damit entstandene Schäden rückgängig gemacht werden. Die Tragik dabei ist, dass wir ja wissen, was zu tun ist, wir es dennoch nicht tun.
Warum wollen wir nach wie vor mit Problemen leben, von denen wir wissen, dass sie zu lösen sind? Und warum fragen wir nur nach dem Warum und nicht nach dem Wie wir diese Situation ändern können? Passiv und handlungsschwach bewahren wir einen Zustand, der die Umwelt ausplündert und unsere Existenz gefährdet. Genau das ist es, was Jakob von Uexküll bekämpft.
Seine Lebensaufgabe ist es, Plattform und Forum zu schaffen für bürgerliches Engagement, für Partizipation und Wissensvermittlung – die einzigen Garanten für die Bewahrung unseres Planeten.
Von Uexküll appelliert an unser Verantwortungsgefühl, nicht nur für uns, sondern auch für zukünftige Generationen. Unser Selbsterhaltungstrieb muss über unsere Generation hinaus für unsere Kinder und deren Nachkommen gelten. Insofern reicht es nicht aus, sich darauf zu verlassen, dass die Politik das schon richten wird. Wir sind es, die es als unsere vordinglichste Aufgabe ansehen müssen, die Welt zu erhalten. Jeder Einzelne muss die Verantwortung übernehmen, dass zukünftigen Generationen, wenn nicht eine bessere, dann zumindest eine intakte Erde übergeben wird.
Zu diesem Zweck hat Jakob von Uexküll zwei hoch angesehene Institutionen, die renommierte Preise vergeben, ins Leben gerufen; den Right Livelihood Award (auch bekannt als Alternativer Nobelpreis) und den Weltzukunftsrat (World Future Council) mit dem Future Policy Award.
Mit dem Future Policy Award werden Gesetze ausgezeichnet, die Lösungen für die dringendsten Probleme und Herausforderungen, wie Umweltzerstörung, Klimawandel, Kriege und Gewalttaten, sowie bittere Armut, gefunden haben und zum Schutz der Menschheit und Bewahrung des Planeten Erde umsetzen – Gesetze, die bessere Lebensbedingungen für heutige und künftige Generationen fördern.
Jakob von Uexküll nennt die Preisträger des „Alternativen Nobelpreises“, der jedes Jahr in Stockholm vergeben wird, ‚Messengers of Hope’. Sie sind Umweltschützer, Friedenskämpfer, und Menschenrechtsaktivisten. Sie reden oder schreiben nicht nur über ihre jeweiligen „Projekte der Hoffnung“, sie leben sie. Und sie kommen nicht nur aus dem industrialisierten Westen, sondern von überall auf der Welt, meistens aus nicht-industrialisierten Ländern, und insbesondere aus den sogenannten Entwicklungsländern. Ihre Konzepte und Lösungen sind von großer Bedeutung, denn sie schaffen eine Verbesserung der Lebensbedingungen der armen Mehrheit der Weltbevölkerung.
Der Preis verschafft ihnen und ihren Projekten eine breite Öffentlichkeit und ihre Arbeit wird international gewürdigt. Diese Anerkennung bewahrt sie davor, ignoriert oder bekämpft zu werden. Mit dem Augenmerk auf die nicht-industrialisierten Länder fordert Jakob von Uexküll den Status quo des westlichen Blicks auf die Dinge heraus, um auch insbesondere in den Ländern des Südens nach Lösungen zu suchen. Damit will er dafür sorgen, dass die industrialisierte Welt die restliche Welt nicht ignorieren kann. In der globalisierten Welt von heute können wir nur gemeinsam die Herausforderungen und Probleme meistern, da sie uns alle gleichermaßen betreffen.
Insofern ist Jakob von Uexküll ein echter Vorreiter. So wurde bereits am 10. Dezember 2004 die Menschenrechtsaktivistin Wangari Maathai von Jakob von Uexküll mit dem Alternativen Nobelpreis für ihre Projekte zum Erhalt des afrikanischen Waldes ausgezeichnet. Erst 20 Jahre später erhielt sie für diese Kampagne den Friedensnobelpreis – den renommiertesten Preis der Welt.
Mit seinem Anspruch, sich nicht damit zufrieden zu geben, dass man weiß, was falsch läuft, jedoch nichts dagegen unternimmt, fordert von Uexküll jeden Einzelnen von uns heraus, sich zu engagieren.
Doch weiß er auch, wie wichtig eine gute Gesetzgebung ist, um vorhandene Lösungen zum Schutz und Erhalt des ökologischen Systems und somit des Lebens heutiger und zukünftiger Generationen abzusichern. Deshalb hat der Ende 2007 von ihm und Herbert Girardet gegründete Weltzukunftsrat gerade die Aufgabe sich mit einem Zusammenschluss von Bürgerrechtlern, Politikern, Akademikern, Humanisten und privat und öffentlich engagierten Menschen sowohl dafür einzusetzen, dass weltweit die besten politischen Konzepte zur Anwendung kommen, wie auch daran zu arbeiten, dass die Themen, die entscheidend für das Leben und Überleben zukünftiger Generationen sind, entsprechend in politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen verankert werden.
Der Weltzukunftsrat versteht sich als Stimme, Advokat und Fürsprecher zukünftiger Generationen weltweit. Sein Mandat ist es, durch verantwortungsvolles und nachhaltiges Handeln effektive und nachhaltige politische Konzepte zu verbreiten und sich für deren Umsetzung einzusetzen. Er ist verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Politik das Universalrecht der nächsten Generationen, unter gerechten und friedlichen Lebensbedingungen in einer gesunden Umwelt aufzuwachsen, sicherstellt.
Wie Jakob von Uexküll müssen sich alle engagieren. Unsere aktive Teilhabe am Schutz unserer Umwelt ist nicht verhandelbar. Diese Tatsache wird weltweit mehr und mehr zur Kenntnis genommen. Unermüdlich reist Jakob von Uexküll um die Welt, um mit Reden und Vorträgen diese Botschaft zu vermitteln und zu verbreiten. Für viele Organisationen, Think Tanks, politische Parteien und Regierungen ist er zur Instanz geworden, wenn es um Fragen des Klimawandels und nachhaltigen ökonomischen Wachstums geht. Von sich sagt von Uexküll: „Wenn ich den Zustand der Welt betrachte, werde ich ungeduldig, aber ich bin auch ein Possibilist, denn ich sehe die Möglichkeiten, das Potential, das wir haben. Und dann bin ich überzeugt, dass es gelingen kann, dass wir die Welt noch retten können, solange wir es nur richtig machen.“
Jakob von Uexküll macht es richtig. Machen wir mit, damit eine bessere Zukunft für unsere Kinder und Kindeskinder einigermaßen gesichert sein kann.