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Оглавление6 Damiette
Übersichtskarte Unterägypten und Sinai | Online-Karte
Typisch ägyptische Stadt mit einer bewegten Geschichte
Damiette (Dumyat) war als Etappenziel der Kreuzfahrer des 12. und 13. Jh. das erste Bollwerk, das es gegen das Sultanat der Ayyubiden zu knacken galt. Selbst der Heilige Franz von Assisi schloss sich dem Fünften Kreuzzug, dem »von Damiette«, an. Bevor es an die schönen Strände von Ras el-Bar geht, bietet sich ein Abstecher ins Zentrum an.
© laif: J. Chatelin
Abendstimmung an der Corniche von Damiette nahe der Nilmündung
p Sehenswert
Moschee des ’Amr ibn al-’As
| Moschee |
Die zweitälteste Moschee Ägyptens und damit Afrikas wurde bereits 642–43 errichtet, zwei Jahre nach der namensgleichen in Kairo (>). Doch ist vom Original nur noch das Minarett erhalten. Die zweimal von den Kreuzrittern zur Kirche umgewidmete Moschee wurde letztmalig 1249 neu errichtet. Mamluken und Osmanen erweiterten den Moscheebau, der mit allen Finessen der islamischen Architektur besticht.
■ Sh. al-Gabana, von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, Spende erwünscht
h In der Umgebung
Ras el-Bar
| Strand |
Am westlichen Nilarm bei Damiette, etwa 240 km östlich von Alexandria, liegt an der Mündung des Stroms einer der schönsten Mittelmeerstrände Ägyptens, just beim Urlaubsort Ras el-Bar. Die Gegend ist ein Paradies für Zug- und Seevögel aller Art. Auch Delfine können hier beobachtet werden.
Im Blickpunkt
Lebensader Nil
Der Nil ist seit Menschengedenken die Lebensader Ägyptens. Der längste Strom der Welt diente den alten Ägyptern mit dem Einsetzen der Nilschwemme als Kalender und Basis der Zeitrechnung. Vor Jahrtausenden signalisierte dabei der Stern Sirius am frühmorgendlichen Firmament das Einsetzen der Nilschwemme, die laut Herodot um den 22./23. Juni, die Sommersonnenwende, fiel. Das mit nährstoffreichen Sedimenten angereicherte Nilwasser überschwemmte die Felder und erlaubte ertragreiche Ernten. Sogenannte Nilometer aus jener Zeit dienten entlang seinem Lauf der Messung des Wasserstands und bildeten dabei die Grundlage für die Besteuerung. Auch für den Handel, den Transport von Menschen und, mehr noch, tonnenschweren Granitblöcken aus Assuan für den Bau der Monumentaltempel und Pyramiden war der Nil unerlässlich. Im Delta wuchs zudem der Rohstoff für schriftliche Zeugnisse, der Papyrus, der heute nur noch für Souvenirs in kleinen Manufakturen und auf Feldern angebaut wird. Die Nilfische, primär Barben, sind eine geschätzte Spezialität, Nilpferde indes sind in Ägypten schon lange ausgestorben. Die riesigen Nilkrokodile leben nur noch oberhalb des Assuan-Staudamms in Oberägypten.