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Auswahl der Interviewpartner/innen und Durchführung der Interviews

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Zum Auswählen der Interviewpartner/innen wurde zunächst eine Liste mit zwölf Osteopathen und osteopathischen Ärzten erstellt, die alle den folgenden zwei Grundvoraussetzungen entsprachen: Sie hatten mindestens zwanzig Jahre in der manipulativen Praxis gearbeitet und sie waren sehr gerne zu einem Interview bereit. Weiterhin war für diese Studie auch die Mitwirkung international arbeitender Osteopathen erwünscht, um eine möglichst große Vielfalt an osteopathischer Ausbildung und Erfahrung vertreten zu haben. Die zwölf ursprünglich ausgewählten Osteopathen konnten weitere Osteopathen empfehlen, die die Kriterien ebenfalls erfüllten. Mit Rücksicht auf die vertrauliche Natur der Interviews darf die Autorin nicht mitteilen, wer wen empfohlen hat. Einige Osteopathen, mit denen sich ein persönliches Interview ergab, wurden im Nachhinein noch in die ursprüngliche Zwölferliste aufgenommen.

Ab Juni 2001 wurde in einem Zeitraum von 10 Monaten insgesamt 73 Osteopath/ inn/en ein einführendes Paket zugesandt.

52 antworteten, wovon einer kurz darauf verstarb.

11 lehnten ab, wobei die meisten ihre Entscheidung freundlich erläuterten.

12 antworteten nicht.

41 willigten ein, einer davon allerdings zu spät.

40 Interviews wurden geführt.

Drei Interviews wurden abgelehnt, weil die erforderliche praktische Erfahrung in Manipulativ-Techniken nicht vorlag.

Somit flossen die Daten aus 37 Osteopathen-Interviews in diese Studie ein.

Tabelle III führt in der linken Spalte sowohl die 12 ursprünglich ausgewählten wie auch die fünf weiteren, zufällig hinzugekommenen Osteopathen. Einige Namen erscheinen in beiden Spalten, weil die Betreffenden von anderen Osteopathen empfohlen wurden, die nichts von den 12 ursprünglich ausgewählten und schon interviewten Osteopathen wussten. In der rechten Spalte sind die Namen der Osteopathen aufgeführt, die von den 12 ursprünglich ausgewählten empfohlen wurden. Ein Sternchen (*) hinter dem Namen zeigt an, dass der Betreffende die Auswahlkriterien nicht erfüllt hat.

Liste der 12 anfänglich befragten Osteopathen Liste der empfohlenen Osteopathen
Harold Magoun, Jr. Alain Abehsera John Upledger
Fred Mitchell, Jr. Alain Abraham Abehsera Karen Snider
Michael Lockwood Alex Low* Ken Graham
Elliot Blackman Alex Nicholas Ken Nelson
William Johnston Anne Wales (5) Lady Audrey Percival
Robert Ward Anthony Chila (3) Liz Hyden
Anthony Chila Barbara Briner (2) Marc Bozetto
James Jealous Bob Kappler (2) Martin Collins*
Philippe Druelle Charles Crosby Melician Tettambel
Anne Wales Chris Blevins Michael Kuchera (2)
Viola Frymann Clive Hyden Michael Lockwood 82)
Steve Sandler Colin Dove Michael Murphy*
Dave Boesler (2) Nick Handoll
Zusätzliche/weitere Osteopathen David Vick Paul Kimberly
Gilles Drevon Denise Speed Peter Amaratage
Bernard Darraillans Dick Feeley Pierre Tricot 82)
Alain Andriex Ed Stiles Rachel Brooks
Ed Stiles Edgar Miller (2) Richard Holding
Ed Stiles Edna Lay Robert Perronneaud
Gerard Lamb Edna Lay Robert Ward (2)
Ernest Keeling Robin Dyer
Frank Willard * (3) Ross Pope
Fred Mitchell jun. (2) Sally Sutton
Gerald Monet* Stephen Blue
Gerard Lamb Stephen Funk
Harold Klug (3) Steven Blood
Harold Magoun jun. Stuart Korth (3)
Harriet Shaw Susan Turner
Herb Miller (2) Thomas Schooley
Hugh Ettlinger Tom Shaver
James Jealous (3) Tony Chila
Jean Barral Viola Frymann (5)
Jerry Dickey Walter Ehrenfeuchter
John Goodridge Wayne English
John Jones* William Betz *
John Strosnider* William Wyatt

TABELLE III:

LISTE DER URSPRÜNGLICH AUSGEWÄHLTEN UND DER EMPFOHLENEN OSTEOPATHEN

Zusätzlich zu den Interviews mit Osteopathen wurden fünf externe Experten befragt, um verschiedene andere Aspekte des osteopathischen Berufsstands zu verstehen und das geistige Klima in Stills Ära zu erfassen.

Für diese Studie wurde externer Experte definiert als jemand, der zwar sehr viel mit Osteopathie zu tun hat, aber nicht notwendigerweise über manipulative Praxis verfügt. Es handelt sich bei diesen Personen um Norman Gevitz, Robert Davis, Frank Willard, Martin Collins und John Jones D.O., wobei Collins und Johnes zwar Osteopathen sind, aber keine zwanzigjährige Berufspraxis in Manipulativ-Techniken vorzuweisen hatten. Kurzporträts der befragten Experten enthält APPENDIX A.

Tabelle IV zeigt die Namen der interviewten Osteopathen, das Land, in dem diese gegenwärtig praktizieren, die Praxisjahre, den Interviewtyp (persönliches Gespräch, Telefonat, E-Mail) sowie das Datum des Interviews und stellt die Experten mit ihrem jeweiligen Fachgebiet vor.



TABELLE IV:

LISTE DER INTERVIEWTEN OSTEOPATH/INN/EN


TABELLE V:

LISTE DER EXTERNEN EXPERTEN

Der erste Kontakt mit den potenziellen Interviewpartnern bestand aus drei Elementen:

1) einem Anschreiben

2) einer kurzen Darlegung der Studienzwecke

3) einem kurzen Fragebogen.

Die Unterlagen wurden postalisch, in wenigen Fällen elektronisch versandt. Um das Antworten zu erleichtern, wurde bei postalischem Versand jeweils ein adressierter und mit dem entsprechenden Porto frankierter Umschlag beigelegt. Erfolgte innerhalb von sechs Wochen keine Antwort, wurde erneut ein Paket per Post versandt.

Um es der Autorin zu ermöglichen, auch Französisch sprechende Osteopathen zu interviewen, wurden die drei Elemente des Pakets freundlicherweise von dem französischen Osteopathen Pierre Tricot übersetzt, aus dessen Übersetzung des Still-Buches Philosophy of Osteopathy/Philosophie de l’ Osteopathie50 auch die das Thema Faszien betreffenden Zitate für das Interview direkt übernommen wurden.

Der Zweck des Fragebogens war, von den antwortenden Osteopathen einige Vorab-Informationen einzuholen, um zu erfahren, wie häufig sie Faszien einschätzen und behandeln und wie sie selbst ihr Wissen über Stills Faszienkonzepte beurteilen. Auf der Basis dieser Antworten konnte die Interviewerin die Fragestellung dann individuell gestalten. Sobald der Fragebogen zurückkam, wurde ein Bestätigungsbrief versandt oder ein Telefongespräch geführt, um einen Interviewtermin zu vereinbaren.

Dieser Teil des Forschungsprojekts zielte darauf ab, von den Interviewpartner/ innen zu erfragen, was ihrer Ansicht nach Still mit seinen Äußerungen zu den physischen, philosophischen und spirituellen Aspekten der Faszien gemeint hat, und zudem ihre eigene Sichtweise in Bezug auf die Faszien deutlich werden zu lassen. Als Basis für die Diskussion mit den Interviewpartner/innen dienten je zwei aus Philosophy of Osteopathy entnommene Still-Zitate zu diesen drei Bereichen, also dem physischen, philosophischen und spirituellen. Die Zitate wurden den Befragten während des im Vieraugengespräch oder via E-Mail abgewickelten Interviews vorgelegt. Bei Telefoninterviews wurden die Zitattexte den Partner/inne/n vorab per Post oder Fax zugesandt, die Fragen dazu aber erst während des Telefonats gestellt.

Für persönliche Gespräche wurde eine nicht vorstrukturierte Interviewform verwendet, die es erlaubt, die auf diesem Weg gewonnenen Informationen gründlich zu analysieren und darauf basierend die Ansichten von Individuen und Gruppen zu einem bestimmten Thema zu erfassen.51

Bei diesem Interviewtyp legt der Interviewer klar definierte Themen fest, die auf das allgemeine Ziel des Forschungsprojektes bezogen sind. Der Interviewpartner wird über Thema und Ziel des Interviews infomiert und kann dann, geführt durch den Fragenkatalog und die Reihenfolge der Interviewfragen, den Fluss des Gesprächs selbst bestimmen. Der Fragenablauf muss hier im Gegensatz zum strukturierten Interview nicht bei jedem Befragten gleich sein, sondern kann, wo immer das in den Gedankengang des Interviewten passt, durch Einwürfe unterbrochen werden. Diese unstrukturierte Art der Interviewführung erlaubte eine gewisse Flexibilität beim Fragen. Nicht alle Osteopathen wurden mit allen (in APPENDIX B aufgelisteten) Fragen konfrontiert und es konnten auch zusätzliche Fragen gestellt werden, wenn ein offensichtlich tangierender Aspekt zu verfolgen war. So wollte insbesondere ein Osteopath auf Stills erweiterte Familie und auf Stills Schriften betreffende Familienangelegenheiten eingehen.

Alle Interviewten unterschrieben eine Einverständniserklärung, in der steht, dass das Interview für den persönlichen Gebrauch der Autorin bestimmt ist, um die vorliegende These zu erstellen. Die Osteopath/inn/en sollten im Zusammenhang mit ihren Antworten im Rahmen der Studie nicht namentlich genannt werden, damit sie sich möglichst offen äußern konnten. Osteopath 30 bestand aber auf seiner Identifizierung. Es handelt sich um Jerry Dickey, USA. Die fünf externen Experten erklärten per Unterschrift ihr Einverständnis, namentlich zitiert zu werden.

Alle Interviews wurden mit Einwilligung der Gesprächspartner aufgezeichnet. Jedes Interview ging von den Fragebogenantworten aus, von denen dann sanft in die ausgewählten Fragen übergeleitet wurde. Die Dauer der einzelnen Interviews reichte von 15 bis 220 Minuten, betrug aber in den meisten Fällen rund 25 Minuten. Vier der Interviews wurden auf Französisch geführt, zwei auf Französisch und Englisch, wobei die Fragen auf Englisch gestellt und die Antworten auf Französisch erteilt wurden. Die Mehrzahl der gestellten Fragen wurde beantwortet, wobei Jerry Dickey D.O. eine Ausnahme bildete: Er wollte zwar am Interview teilnehmen, aber keine Fragen beantworten.

Die Autorin hat jedes der auf Gesprächsbasis entstandenen Interviews wörtlich vom Band abgeschrieben und sie dann (ebenso wie die elektronischen) den interviewten Osteopathen zugesandt mit der Bitte um Prüfung (gegebenenfalls Korrektur) und Rücksendung des Typoskripts (ein an die Autorin adressierter, frankierter Umschlag lag jeweils bei). Kam innerhalb von sechs Wochen keine Antwort, wurde der Brief erneut zugesandt. Bei Diskrepanzen zwischen amerikanischem und britisch/kanadischem Englisch wurde jeweils die von dem interviewten Osteopathen benutzte Form beibehalten. Wenn die kanadische Autorin ein auf Französisch geführtes Interview übersetzte, wählte sie kanadisches Englisch.

Dreißig der vierzig Typoskripte wurden zurückgesandt. Alle seitens der Osteopathen gewünschten Veränderungen wurden akzeptiert und das Ganze in einer endgültigen Version gespeichert.

Sobald die abgeschlossenen Interviews in ihrer endgültigen Version vorlagen, wurde jedem interviewten Osteopathen eine Zufallsnummer zwischen 1 und 37 zugewiesen. Die Antworten aus allen Interviews wurden der jeweils entsprechenden Frage zugeordnet und zusammen mit dieser in einer eigenen Datei abgelegt. Mit Ausnahme von Osteopath 30, Jerry Dickey, wurden die Urheber der einzelnen Antworten jeweils nur über die ihnen zugewiesene Nummer identifiziert. Bei den Antworten, die sich auf die Still-Zitate zum physischen, philosophischen und spirituellen Aspekt der Faszien bezogen, war die Vorgehensweise ein wenig anders: Da den Befragten zu jedem dieser Aspekte zwei Still-Zitate vorgelegt worden waren und sie die Möglichkeit hatten, das erste, das zweite oder beide (zusammen oder einzeln) zu kommentieren, wurden die Antworten entsprechend gruppiert.

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