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Einleitung

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Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche,

und plötzlich schaffst du das Unmögliche.

Franz von Assisi,

Gründer des Franziskanerordens und Heiliger

M

it schöner Regelmäßigkeit kann man in den Zeitungen von irgendwelchen Leistungstests mit Schülern und über deren verheerende Ergebnisse lesen. Auch das Fernsehen berichtet gerne darüber. Nachrichten wie „Die deutschen Schüler sind schlecht“, „Selbst bayrische Schüler sind nur Mittelmaß“ oder auch „Werden unsere Kinder immer dümmer?“ verkaufen sich gut. Ich frage mich, was die Schüler selber dabei denken. Solche Nachrichten sind – gelinde gesagt – eine bodenlose Frechheit. Journalisten, die so etwas schreiben, sollten sich mal ernsthaft fragen, was sie damit anrichten. Sie untergraben das Selbstvertrauen der Schüler und scheinen das Gefühl zu vermitteln, die Schüler taugten ja eh nichts. So ein Blödsinn!

Meiner Erfahrung nach hat jeder Schüler die Möglichkeit, ein guter zu sein. Er muss es nur wollen. Er muss die notwendige Unterstützung bekommen und ein paar kleine Tricks kennen. Ein paar dieser Tricks werde ich in diesem Buch darstellen. Sicher, nicht jeder wird ein Einstein werden und nicht jeder wird als heißer Kandidat auf den nächsten Nobelpreis gehandelt werden. Darum geht es auch nicht. Es geht einfach darum, dass jeder das Beste aus sich macht. Im Folgenden sind selbstverständlich sowohl Schüler als auch Schülerinnen angesprochen. Damit der Text lesbar bleibt, werde ich von Schülern sprechen und damit natürlich SchülerInnen meinen.

Bildung ist vielleicht der letzte Bereich, in dem noch wirkliche Debatten geführt und Schlachten geschlagen werden. Ansonsten herrscht weitgehend Einigkeit in Deutschland: Atomkraft ist schlecht, Verbraucherschutz ist gut, aus Kriegen sollten wir uns am besten heraushalten, Umweltschutz ist wichtig und den Schwachen muss geholfen werden. Ok. Kaum Potential, um sich aufzuregen. Und ziemlich langweilig. Aber wehe, irgendein Bildungsminister treibt mal wieder eine neue Sau durchs Dorf. Ob Gymnasium in acht Jahren, Änderungen in der Ausbildung der Lehrer, größere Klassen, Zusammenlegung von Schulen, Islamunterricht an deutschen Schulen, weniger oder mehr Unterricht, mehr Freiraum für Schüler oder wahlweise mehr Disziplin in den Schulen oder gar Abschaffung der Hauptschulen oder mehr Gesamtschulen. Dann ist was los. Da geht es richtig zur Sache. Es werden Unterschriften gesammelt, Eltern- und Schülerproteste organisiert, gemotzt und gefordert was das Zeug hält und ganze Regierungen abgewählt.

Ein Freund von mir sagte mal, Bildungspolitik sei ideologisch vermintes Gelände. Recht hat er. Aber warum eigentlich? Man kann viel über Schulformen, Lehrpläne und Lehr- und Lernmethoden diskutieren. Klar. Aber eigentlich gibt es nur zwei „Dinge“, die für den Erfolg eines Schülers entscheidend sind: die Lehrer und der Schüler selbst. Dass sie selber einer der wichtigsten Faktoren sind, hören manche Lehrer zwar nicht gerne, aber es lässt sich nicht wegdiskutieren. Wenn der Unterricht einfach schlecht und der Lehrer nicht motiviert ist, nicht auf die Schüler eingehen kann oder er den Stoff selber nicht wirklich beherrscht, besteht nur wenig Hoffnung. Andersrum heißt das aber, dass gute Lehrer sehr viel bewirken können.1 Der andere Erfolgsfaktor ist der Schüler selbst. Du.

Und genau darum geht es hier. Auf die Masse der Lehrer einzuwirken ist nahezu hoffnungslos. Außerdem gibt es in der Tat viele gute Lehrer. Dazu später etwas mehr. Worum es mir geht, ist Dir ein paar kleine Tipps an die Hand zu geben, mit denen Du Deine Leistungen in der Schule deutlich steigern kannst. Es wird dabei jedoch nicht um konkreten Unterricht oder irgendwelche Lerntechniken gehen oder darum, wie Du bestimmte Medien einsetzen kannst. Nein. Das sind zwar wichtige Fragen, allerdings sollten sie erst an zweiter Stelle geklärt werden. Wir werden uns in den folgenden zehn Schritten mit grundlegenderen Dingen beschäftigen. Es geht darum, wie man an das Thema Schule insgesamt am besten herangeht. In den ersten drei Schritten werden wir etwas zur richtigen Einstellung zur Schule klären müssen. In den Schritten vier bis sieben werden wir dann konkreter über das richige Verhalten beim Lernen sprechen. Die letzten drei Schritte schließlich blicken wir über den berühmten Tellerrand heraus.

Ich habe keine Ahnung, warum Du genau dieses Buch in die Hand genommen hast. Eine Möglichkeit ist, dass Du wirklich etwas ändern willst. Das ist sicher die beste Voraussetzung für bessere Ergebnisse. Aber es kann auch sein, dass Du einfach so über es gestolpert bist und aus Neugierde mal reinschaust oder dass Dich andere, wie zum Beispiel Deine Eltern, dazu verdonnert haben. Sollte das der Fall sein, empfehle ich Dir, Dich trotzdem offen mit den von mir vorgeschlagenen Schritten auseinanderzusetzen. Wenn Du es eh schon lesen musst, kannst Du ja auch gleich versuchen, das Beste daraus zu machen. Ein Tipp vorweg: Geh es ruhig an und lasse Dir Zeit. Solltest Du Dich von wem auch immer unter Druck gesetzt fühlen, hilft Dir vielleicht ein altes Sprichwort: „Wenn Du in Eile bist, gehe langsam.“ Das gilt übrigens nicht nur in der Schule. Mein Vorschlag ist, höchstens einen Schritt am Tag zu lesen. Besser ist es vielleicht, einen Schritt pro Woche zu lesen, darüber kurz nachzudenken und zu versuchen, ihn zu beherzigen.

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