Читать книгу Dämonenweib - Jasmin Koch - Страница 5
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ОглавлениеViktoria war geschockt. Nachdem Evilin dieses Geheimnis offenbart hatte, wurde ihr einiges klar.
Evie wollte danach nicht weiter darauf eingehen, gestattete ihr aber sie so zu nennen und hatte ihr angeboten, sie gehen zu lassen.
Doch Viktoria wollte dies gar nicht mehr, sie hatte Blut geleckt. In diesem Fall nach Wissen. Ihr war bewusst, dass sie mehr aus ihr herausbekommen würde, wenn sie nur lange genug bohrte. Auch wenn sie zuvor noch der Meinung gewesen war, dieses Weib wäre die Reinkarnation des puren Bösen, wurde sie schnell eines Besseren belehrt. Sie war eigentlich nicht anders als ihre Opfer.
Evie hatte ihr freies Geleit angeboten, doch Viktoria hatte andere Pläne. Sie schlich sich auf den Rücksitz von Evie Wagen. In ihm war bereits ihre Witterung, sodass Evie erst spät merken würde, dass sie noch da war.
„Du hast mich verraten, Blake!“ knurrte Jeanine und wollte ich auf ihm stürzen, doch Leon hielt sie fest. Wenn auch mit aller Kraft, da Gestaltwandler, wie Werwölfe meist etwas stärker waren, als Vampire.
„Natürlich habe ich das.“ Ungläubig starte Blake Leon an.
„Warum denn? Erst willst du alles verheimlichen und jetzt …“
„Ich mag diese kleine Wölfin und ich möchte, dass sie das auch so empfindet. Wenn ich länger unehrlich gewesen wäre, hätte dies nur im Nachhinein zu Problemen geführt. Da nehme ich lieber jetzt ihre Wut in Kauf.“ verschmitzt grinste er Jeanine an, in der Hoffnung, sie würde seine Absicht verstehen.
Und wirklich, Jeanine sah ihn fassungslos an, ohne sich weiter damit zu bemühen, ihren Weggefährten erwürgen zu wollen.
„Du wolltest mich wirklich verführen? Wie abartig bist du eigentlich, Leon? Ich schlafe nicht mit Blutsaugern und habe zudem einen Freund.“
Der Blick, mit dem Leon seine Beute ansah, gefiel ihr ganz und gar nicht.
„Das glaube ich nicht, meine schöne. Ich habe ihn überzeugen können, dass du nicht für ihn der Hauptgewinn bist. Er ist gegangen!“
„Wie bitte? Gegangen?“ sämtliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen.
„Ja, weg, nicht tot! Ich habe ihm einen Rückflug angeboten, den er angenommen hat.“
„Leon, wenn du lügst…“knurrte Blake.
„Nein tue ich keines Wegs, ruf ihn doch an!“ gönnerhaft griff Leon in seine Hosentasche und hielt daraufhin Blake sein Handy entgegen. Da Blake ihm nicht traute, versuchte er tatsächlich Tom zu erreichen und tat dies auch. Er war bereits am Flughafen und bestätigte Leons Version, verschwieg aber die Summe, die er dafür erhalten hatte.
Als Blake auflegte, nährte er sich langsam Jeanine, die sich mittlerweile, beruhigt und auf einem der Hocker niedergelassen hatte. Er nahm sie behutsam in den Arm und streichelte ihr über das weiche Haar.
„Er ist wirklich weg! Tut mir leid!“ ehrlich wiegte er sie in den Armen.
„Das ist einfach unglaublich. Warum?“ sie mochte sich nicht ausdenken, wieso er einfach abgehauen war.
Leon hatte währenddessen keine Miene verzogen. Er wartete einfach ab.
„Ich werde nicht hinterfragen, warum du tust, was du tust, Leon. Aber ich werde es nicht hinnehmen. So war nicht die Abmachung.“
„Ach mach mal halblang,“ giftete Leon „du hast doch mit Absicht die Messlatte so hoch gehangen. Und nun beschwerst du dich über die Konsequenzen?“ mit diesen Worten verschwand Leon und ließ die Beide schlichtweg zurück.
Jeanine hatte erfolgreich ein Schlurzen unterdrückt. Was sollte das alles? Sie schob Blake von sich, murmelte etwas vom allein sein und ließ ihn in der Küche stehen.
Evie hatte von Viktoria verlangt zu gehen und sie war wirklich gegangen, aber nicht, ohne ihr ihre Handynummer aufzudrängen. Dann hatte sie Evie schwören lassen, niemandem ein Leid zuzufügen; nicht bevor sie ihr die Chance gab herauszufinden, wer der Erzeuger war. Viktoria hatte ihr geschworen niemandem von dem zu erzählen, was ihr anvertraut worden war. Zudem hatte sie ihre Hilfe angeboten. Evie hatte eingewilligt. So hatte sie einen Spitzel, dies war der Grund warum sie Viktoria am Leben ließ. Sie fing an diesen kleinen Blutsauger zu mögen.
Sie packte ihre Sachen und verließ gut gelaunt das Zimmer. Am Ende des Parkplatzes stand ein Münztelefon, auf das sie zusteuerte. Aus ihrer Tasche fischte sie ein paar Münzen. Das Handy wollte sie für dieses Telefonat nicht verwenden, da es zurück zu verfolgen war.
Am anderen Ende der Leitung stöhnte eine schläfrige Stimme verschiedene Flüche in den Hörer.
„Micha, ich bin´s. Entschuldige, dass ich mitten in der Nacht anrufe.“
„Ach, schön dich zu höre, Liebes. Was ist los?“
„Würdest du meinen Tanten etwas ausrichten? Ich bräuchte mal ein paar Tage für mich allein…“
„Du bittest um Urlaub? Du? Natürlich mein Schatz. Ich sag Bernadette und Rachel bescheid. Wie lange willst du dich denn drücken?“
„Ich weiß nicht genau. Ich habe noch eine Spur, der ich nachgehen möchte, aber dann hätte ich gerne etwas Ruhe.“
„Du überanstrengst dich doch nicht?“ dann war da nichts mehr, die Leitung unterbrochen. So war Micha. Jedes Gespräch konnte einen in den Wahnsinn treiben. Sie wusste, dass Evie nie eine Pause brauchte. Aber sie wusste auch, dass dies oft eine Ausrede war, um nicht die Familie aufsuchen zu müssen.
Sie schlenderte zum Auto und riss die Fahrertür auf. Dann schmiss sie sich auf den Sitz, die Tasche neben sich. Viktoria wagte nicht zu atmen.
Es gab ein Pool Haus. Der Vampir hatte wirklich Geschmack. Jeanine tauchte die Füße ins Wasser und genoss die Ruhe. Das war wirklich zu viel gewesen.
Sie merkte gar nicht, dass Leon hinter ihr auftauchte und sich leise räusperte. Der hatte nerven. Doch auch Mut, sich der wütenden Wölfin in ihr zu stellen.
„Warum hast du das getan? Auch wenn Blake es nicht wissen will, ich schon.“
„Ich habe mir geschworen, wenn Blake seine Abmachung hält, die besagte, er solle eine Frau aus eurem Clan mitbringen; dann würde ich ehrlich sein. Ich merkte, dass du dabei warst, mir etwas mehr zu trauen. Deshalb habe ich gleich auf diese Karte gesetzt, ma chere. Ich träume schon ewig davon, in den Armen einer Wölfin zu liegen. Ich habe ihn nur um die Möglichkeit gebeten, als Austausch für freies Geleit in diesem schönen Land.“
„Du befielst doch gar nicht das ganz Land.“
„Das ist war. Aber wenn ich um etwas bei meinem Volk bitte, bekomme ich es in der Regel auch gewährt.“ Er grinste sie offen an und beugte sich neben sie hinab. „Gestattest du, dass ich mich neben dich setze?“
„Du fragst mich… forderst nicht.“ sie war verwirrt und traute ihm nicht recht, ließ es aber zu.
Er entledigte sich seiner Schuhe und zog seine Jeans zu den Knien hoch. Dann ließ er sich neben sie nieder und baumelte mit den Füßen neben ihren.
„Wirklich, ich bin nicht so schlecht, Jeanine. Du weckst in mir nur einen hunger, den ich nicht zu stillen vermag, nur du. Aber ich verstehe, dass ich es falsch angegangen bin, obwohl ich es richtig machen wollte.“
Sie seufzte und er bemerkte es.
„Warum nur, kann ich dir dann nicht böse sein, Blutsauger? Ich bin auch nicht auf Blake wütend. Auf Tom, ja und auf mich. Ich hätte es besser wissen sollen.“
„Ma chere, du tust dir unrecht. Du bist ein durchaus faszinierendes Wesen, jedenfalls für mich. Und du solltest dich nicht unter Wert anpreisen.“
„Was ich gesagt habe, meine ich auch. Ich schlafe nicht mit Vampiren!“
„Du hast es noch nie, richtig. Aber hast du denn noch nie daran gedacht?“ erwischt. Hatte sie wirklich. Vor genau zehn Minuten, bevor er zu ihr gekommen war. Sie hatte daran gedacht, seine Hände auf ihrem Körper zu spüren.
Noch nie hatte sie solche Gedanken gehabt. Er löste etwas in ihr aus, durch seine offene Art. Sie war sauer auf sich, solche Gedanken zuzulassen. Da sie auch nicht im Stande war zu antworten, grinste er sie wieder an, in dem Wissen einen Nerv getroffen zu haben.
„Ma chere, ich glaube wir haben da ein Problem.“
„Ach haben wir das?“
„Ich denke schon.“ Er seufzte und neigte den Kopf, um ihr in die Augen zu sehen. Seine dunkelbraunen Augen zogen sie in seinen Bann. Sein gewelltes braunes Haar umschloss ein makelloses anmutiges Gesicht. Das Hemd an seinem Körper war von tiefstem Blau.
Er war wirklich ansehnlich und das wusste er genau.
„Ich bin fasziniert von deiner Art, wie du deine Lippen kräuselst, wenn dir etwas unangenehm ist, ma chere. Wenn du sprichst bildet sich eine kleine Furche über deiner Oberlippe.“
„Das ist eine Narbe. Vor der Wandlung… ich war ein Kind.“
„Sie ist bezaubernd. Immerzu sehe ich sie. Das ist es was ich bei eurer Art so beeindruckend finde. Eure Narben sprechen von einem Leben vor dem Tier.“
„Du beneidest uns, weil wir fehlerhaft sind. Das ist … einleuchtend. Weil ihr genauso wenig eure Heilkräfte beeinflussen könnt wie wir.“
„Genauso ist es. Wir heilen einfach wieder, aber unsere Kämpfe erringen doch erst an Bedeutung, wenn wir die Narben zählen, jede Erinnerung daran abrufen können.“
„Du vermagst tiefgründig zu sein, Leon.“ Mittlerweile waren ihre Füße kalt, darum zog sie sie aus dem Wasser. Er bemerkte es. Sprang hoch und stolzierte hinter ihnen zu einem großen weißen Schrank. Er öffnete die rechte Tür und langte nach einem Handtuch. Dann ging er vor Jeanine auf die Knie und begann ihr die Füße trocken zu reiben. Sie erschauerte aufgrund der Fürsorglichkeit.
Er lächelte, da er ahnte, dass er wieder besseren Stand bei ihr hatte, als zuvor. Nachdem ihre trocken waren, rubbelte er sich seine Füße trocken und stellte sich wieder genau vor sie. Sie war nicht zurückgewichen, nicht geflohen. Das nahm er als Genugtuung.
„Ich frage mich erneut, wie wohl deine Lippen schmecken würden, kleiner Wolf. Aber ich wage nicht einen Versuch, bevor ich nicht dazu eingeladen werde.“
Sie war verblüfft. Er ließ keine Möglichkeit aus sie zu bedrängen und sogleich wieder Abstand zu nehmen.
„Ich bin gerade erst verlassen worden.“ war ihre unpassendste Antwort und trotzdem keine Ablehnung.
„Ich weiß, deshalb lasse ich dich ja vorerst in Frieden. Aber da ich die Gespräche mit dir genieße und gerne deinen Geruch in mich aufnehme, wünsche ich, dass du bleibst. Du musst mir vergeben können und ich möchte die Gelegenheit deine Gunst zu gewinnen. Bleibe bei mir für ein paar Tage. Lass die anderen alles vorbereiten.“
„Hm. Das könnte ich vielleicht.“ Sie zog es wirklich in Erwägung. Schließlich hatte Blake das alles eingefädelt, dann sollte er ernten, was er gesät hatte.
Stundenlang war Evie gefahren, während Viktoria unter einer Decke tief geschlafen hatte. Die Dämonin hatte ein merkwürdiges Gefühl, konnte es aber nicht einordnen. Sie fühlte sich unbehaglich.
Die Tanknadel rutschte tiefer. Sie würde tanken müssen und suchte nach der nächsten Möglichkeit. Wenige Kilometer später fand sie eine Tankstelle und hielt dort an. Sie stieg aus und ging um den Wagen.
Dann griff sie nach der Tür, riss sie auf und zerrte an dem Bündel auf dem Rücksitz. Jammernder Weise kam dort Viktoria, völlig zerzaust zum Vorschein.
„Du hast sie doch nicht mehr alle! Was soll das?“
„Au, du tust mir weh!“
„Bist du völlig übergeschnappt? Dich hier im Auto zu verstecken?“ schnauzte Evie.
„Ich hatte nicht gedacht, dass du mich gleich entdeckst.“
Wütend aber hilflos zugleich zerrte Evie Viktoria auf den Beifahrersitz und starte sie an. Ihr war nicht bewusst, dass sie die Luft angehalten hatte und rasselnd ausatmen musste. Wie hatte ihr nur entgehen können, dass sie einen Vampir spazieren fuhr? Sie war in höchstem Maße nachlässig geworden. So etwas durfte sich nicht wiederholen. Sie würde sich eingehend mit ihr unterhalten müssen.
Es waren einige Tage vergangen nachdem Naron aufgebrochen war. Er hatte sich genügend Vorräte und Waffen eingepackt, um mindesten eine Woche auskommen zu können. Doch nun konnte er die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, eine anständige Mahlzeit zu sich zu nehmen. Bisher hatte er ihre Spur noch nicht aufnehmen können, drum genehmigte er sich eine nötige Pause. Er steuerte seinen geklauten Wagen auf einen kleinen Parkplatz vor einem kleinen unscheinbaren Restaurant, definitiv geführt von Dämonen. Er konnte so etwas sofort erkennen, hatte ein Gespür dafür zu erkennen, ob er es mit Menschen, Gestaltwandeln oder der eigenen Art zu tun hatte.
Langsam ließ er den Wagen zum Stillstand kommen und stieg aus. Seine Lieblingswaffen ließ er liegen, doch ohne die Messer in den Armschienen ging er nicht hinein. Vorsicht war sein ständiger Begleiter.
Kaum betrat er das Geschäft, stieg ihm ein wohliger Geruch nach Essen in die Nase. Sofort wurde er vom Kellner angesprochen. Er bat um einen Tisch in einer der geschützten Eckpunkte und reichte einen Geldschein, als Dank herüber. Sogleich wurde er dem Tisch zugewiesen und über die Tageskarte aufgeklärt. Genug Zeit war verstrichen, um denjenigen begreiflich zu machen, warum er da war.
Kaum hatte er sein Bestellung aufgegeben brachte ihm der Kellner sein Getränk mit einem Zettel unter dem Glas. Die Show konnte beginnen.
Nach einem wirklich delikatem Essen und einigen Information nach seiner gesuchten Person, verließ er zufrieden diese Stadt auf dem Weg zu einem weiteren Hinweis. Wenn es stimmte was gemurmelt wurde, war sie vor kurzem hier gewesen.
Blake und Philip waren überhaupt nicht angetan von Leon´s Idee Jeanine bei sich zu behalten. Blake hatte ein schlechtes Gewissen, zu Recht wie sie ihm bewiesen hatte. Doch es waren Aufgaben zu erfüllen, Pläne in die Tat umzusetzen. Es waren nur noch knapp zwei Wochen Vorbereitungszeit für das große Spektakel.
An diesem Abend waren die beiden früh aufgebrochen. Jeanine war unbehaglich zumute, hatte sich vielleicht zu viel zugemutet mit dem übereifrigen Vampir.
Doch sie musste feststellen, dass er mit Abwesenheit glänzte, darum suchte sie die Nähe zu Rainard. Sie wollte ihn ausquetschen. Nur im Haus konnte sie ihn nicht finden.
Es behagte der Wölfin überhaupt nicht allein in diese riesigen Haus zu sein. Am liebsten hätte sie sich in ein Erdloch verkrochen, was sie schließlich auf die Idee brachte einen Blick in den schlecht gepflegten Garten zuwerfen.
Nirgends war sie unbeobachtet. Doch das war ihr egal. Sie hatte gesehen, dass es zur Küche hinaus einen Weg in den hinteren Garten gab. Diesen Schritt sie zittert entlang, verhedderte sich in Brombeersträuchern und hätte sich am liebsten in Luft aufgelöst. Die kalte Abendluft vermischte sich mit dem Geruch von warmen Gras und dem entfernten Meer. Sie trug lange Leinenhosen mit flachen Schuhen. Ein Trägerloses blaues Top und darüber eine dunkelblaue weiche Strickjacke, da es doch recht frisch geworden war. Ihr rotes Haar hatte sie offen gelassen.
Das Grundstück war riesig, mit vielen vollen Obstbäumen, die hier und da ein wenig Schatten spendeten, wenn die Sonne hoch am Himmel stand.
Sie fühlte sich immer schrecklicher. Ihr fehlten ihr Rudel, die Nähe und Berührungen.
Plötzlich nahm sie einen vertrauten Geruch war, den sie aber nicht einzuordnen vermag. Sie drehte sich um und starrte in die dunklen unergründlichen Augen Leon´s.
„Ma chere, was streunerst du hier umher? Deine Rastlosigkeit hat das ganze Haus in Aufruhr versetzt.“ sagte er beschwichtigend.
„Ich habe es dort drin nicht mehr ausgehalten. Ich fühle mich hier fremd.“ und allein fügte sie in Gedanken hinzu.
Lächelnd nahm er ihre Hand und freute sich der Tatsache, dass sie ihn nicht zurückwies. Er merkte wie sehr er das Tier in ihr in Bedrängnis gebracht hatte, da sie nun ohne Ihresgleichen war.
„Verzeih meinen Egoismus, ich vergas, dass ihr Geschöpfe des Rudels seid. Ich hatte nicht daran gedacht, da wir nicht dieselben Bedürfnisse in dieser Sache haben.“ Er strich ihr Behutsam das Haar aus dem Gesicht und musste feststellen, dass ihre Haut bereits sehr kalt geworden war.
„Bitte komm mit mir ins Haus an den warmen Kamin. Du musst doch furchtbar frieren, kleiner Wolf.“
Sie nickte lediglich und ließ sich von ihm zurück geleiten. In der warmen Halle merkte die wie Recht er gehabt hatte und wie wohltuend die Wärme allein hier schon war. Er hatte ihre Hand die ganze Zeit über gehalten und führte sie nun in die große Halle vor den brennenden großen Kamin, auf eines der Sofas. Sie ließ ihn, denn sie war ein unterwürfiger Wolf, der gerne geführt wurde.
Sie kuschelte sich in den überaus gemütlichen Stoff und ließ zu, dass er sich neben sie nieder ließ.
„Warst du nicht enttäuscht darüber, dass Blake mich ausgesucht hat?“platzte es aus ihr heraus. Sie wollte gar nicht, dass er ihre Selbstzweifel spürte, doch dies musste so sein, denn er sah sie mitfühlend an.
„Ma chere, ich war nie hingerissener. Ich mag keine dominanten Frauen, egal welcher Gattung. Die können viel zu gut für sich selbst sorgen. Ich habe gerne Frauen um mich, die Fürsorge zu schätzen wissen. Bei dir hatte ich sofort dieses Gefühl. Nicht, dass ich dich beleidigen möchte.“ Er runzelte die Stirn, denn viel konnte er diesmal nicht von ihrem Gesicht ablesen.
„Danke, das brauchte ich!“gab sie offen zu „ Ja ich bin nicht sehr dominant. Aber ich weiß, was ich will. Ich bleibe standhaft, egal was du zu bieten hast, Vampir.“
„Das werden wir sehen.“ Er lachte sie nicht aus, dies gestattete er sich nicht, da er wusste dies würde den Wolf vertreiben. Aber nur zu gerne wollte er sie von dem Gegenteil überzeugen. Sie war eigentlich nicht sein normaler Frauentyp. Aber durch ihre halb offene und doch verletzliche Art von ihr überwältigt. Er schätzte dieses Wesen und wollte mehr von ihr in Erfahrung bringen.
„Du hast am Strand nicht so selbstkritisch und angreifbar ausgesehen.“
Blitzschnell starrte sie in seine Augen.
„Du warst da?“
„Natürlich. Ich schaue mir immer meine potenziellen Feinde an und war natürlich gespannt, ob Blake hält was er versprochen hat.“
„Warst du zufrieden?“ knurrte die Wölfin.
„Ja durchaus. Zumindest über den süßen kleinen Rotschopf.“ Wieder neckte er sie, ohne auch nur die Andeutung, an das, was sie dort mit Tom gemacht hatte.
Ob ihn gestört hatte, wie vertraut sie mit ihm gewesen war?
„Da sah ich eine Seite an dir, die mir sehr zusagte, die aber im Moment unter der Oberfläche verborgen ist. Wann lässt du sie frei? Ihr seit doch sonst so ungezwungen.“
Ihr blieb die Sprache weg. So eine offensichtlich versteckte Aufforderung seinerseits hätte sie nicht erwartet.
„Ich weiß, es gibt eine Menge gemischter Verpaarungen innerhalb unserer Arten, aber nicht mit mir. Nicht mit dir. Und vor allem nicht so!“ Angriffslustig wollte sie aufspringen, doch er ließ sie nicht. Blitzschnell war er über ihr, beugte sich zu ihr und hielt ihre Handgelenke fest. Erzürnt blickte er der Wölfin in die Augen.
„Du bist genauso ein Monster wie ich, also urteile nicht vorschnell. Vor allem über mich! Beleidige mich nicht, kleiner Wolf. Das bereust du schneller als dir lieb ist.“
„Willst du mich also zwingen?“ schnauzte sie ihn an während sie versuchte sich zu befreien. Doch er hielt stand. Er war stärker als sie. Ein Vampir. Nie zuvor.
„Ich habe es auch nicht nötig Frauen zu irgendetwas zu zwingen, außer sich danach zu sehnen, in meinem Armen liegen zu dürfen.“
„Also nervst du solange an ihnen rum. Bis sie einknicken und dann?“
Da hatte sie ihn. Er hielt inne, sowie sie. Sie wollte die Antwort hören, denn sein Gesicht war schon ein unterhaltsamer Anblick.
Er hatte es immer so eingerichtet. Es gab zuvor keine, die seinem Charme unterlegen hätte. Doch dieser Wolf war die Erste, die dies tat.
Er entfernte sich von ihr.
Sie wagte kein Wort zu sagen, denn sie wusste, sie hatte seine Bestie geweckt. Wenn er nun vorhatte zuzuschlagen, wäre sie hilflos unterlegen. Ihr Atem ging stoßweise.
Er stand mit dem Gesicht zum Kamin, erleuchtet durch das Feuer, als stände er in Flammen. Sein dunkelgrünes Seidenhemd glänzte. Die schwarzen Jeans saßen eng. Zu eng.
Obwohl sie ihn offen angegriffen hatte, war er steinhart.
Die Ehrlichkeit ihrer Worte traf ihn ungehemmt und er roch ihre Angst. Konnte sie auf der Zunge schmecken. Nichts brachte Vampire mehr in sexuelle Stimulans als Angst und Blut.
„Du meinst also, ich würde mir nehmen, was ich will und dann diejenige aus dem Bett werfen. Da irrst du dich aber.“ Tat sie nicht.
„Dabei bleibe ich.“ Sagte sie schlicht, in der Hoffnung den Drachen wieder in seine Höhle zu zwängen. Sie wollte nicht wieder alleine sein, aber mit einem sexuell frustrierten Vampir auch nicht. Was hast du dir da wieder eingebrockt? dachte sie sich.
„Fass mich an!“ grollte er. Sie erstarrte.
„Noch kein einziges Mal hast du mich berührt. Dich tätscheln lassen hast du dich, aber noch nie die Härte eines Vampirs gespürt.“
Sein wütendes Gesicht drehte sich zu ihr. Das Feuer flackerte in seinen dunklen Augen.
„Fass mich an!“ knurrte er wieder und kam einen Schritt auf sie zu. Panik durchzuckte sie. Sie sprang auf, wollte weg. Doch er packte sie an den Schultern und zog sie nahe an sein Gesicht.
Seine Augen hatten das Braun verloren und waren völlig schwarz.
„Lass mich los!“ kreischte sie. Doch er hielt sie weiterhin fest.
„Du meinst, ich nehme mir, was ich will… dann berühr mich endlich… spür mein Verlangen nach dir.“
„Das kann ich doch schon riechen.“ gab sie zu.
Er sah sie verwundert an.
„Niemand kann das…“
„Ich schon. Du spuckst es förmlich aus.“ Sie wand sich in dem Griff, doch hatte keine Chance.
„Noch nie hat mich eine abgelehnt.“ Gab er ihr gegenüber zu, was sie verwundert inne halten ließ.
„Also hast du wirklich alle nehmen können, die du wolltest? Waren es denn so viele?“
„Nein, eigentlich nicht. Ich hatte oft zu tun.“ stammelte er.
Sie gab ihm ein unzureichendes Gefühl und das passte dem Vampir gar nicht. Sie wiederum spürte seine Anspannung. Sein Verlangen.
Langsam hob sie die Hände und schob ihn behutsam weinige Zentimeter von sich weg. Er sah sie verwundert an, wie ein Kind dessen Lutscher sich gerade in Luft aufgelöst hatte.
Ganz behutsam hob sie die linke Hand. Sie war Rechtshänderin, sie brauchte sie noch. Dann strich sie ihm vorsichtig die beinahe schwarzen Haare aus dem Gesicht. Bedacht darauf die Fingerspitzen über seine glatte Haut fahren zu lassen.
„Zufrieden ?“
Die Antwort war ein tiefes unterschwelliges grummeln.
Naron war verblüfft.
Er hatte das Aufräumkommando um Hilfe gebeten. Einer seiner Freunde war darin tätig, die Spuren der koexistenten Zivilisation der Übernatürlichen verschwinden zu lassen. Nur selten drangen die Belange der Wesen in die Welt der Mensch ein. Doch manche Ereignisse mussten gelöscht werden ehe die Menschen dahinter kamen, dazu war diese Einheit gut.
Naron hatte seinen Freund Derek darauf angesetzt Bescheid zu sagen, sollten Vorkommnisse gemeldet werden, die eventuell mit seiner Zielperson zusammenhingen.
Dies war geschehen. Naron war auf dem Weg zu den Überresten ihres letzten „Besuchs“; der Hütte im Wald.
Dort angekommen blieb ihm das Herz stehen. Er hatte ja bereits mit einigen Geschöpfen über ihre Angriffe gesprochen, doch nun sah er, zu was sie fähig war.
Die ersten beiden Enthaupteten lagen im Eingang. Zwei, drei Meter davon entfernt lag der dritte Leichnam. Er erkannte die drei.
Derek kam auf ihn zu.
„Hallo Naron, krass, oder?“ sagte Derek mit starrem Gesichtsausdruck. Er war etwa so groß wie Naron, doch gegenteiliger denn je. Dunkle braune Haare, die sich auch über das halbe Gesicht erstreckten. Darin verborgen hellbraune Augen. Nicht sehr muskulös, eher schlaksig vom Körperbau, ohne außer Acht zu lassen, das er zu einer andere Gattung gehörte. Winddämon, versteckt in einem weißen Overall, mit Schutzüberzug über den Schuhen.
“Was soll ich nur dazu sagen? Abartig, vielleicht?!“
„Nein, kaltblütig und gut überlegt. Mit einem guten Überraschungsmoment, es hatte in Strömen geregnet.“
„Stimmt, ist zwei Tage her, oder?“
„Wohl eher drei, sagt Mercy. Sie hat schon angeordnet, alle abholen zu lassen, dann werden wir sehen, was sie uns sonst noch dagelassen hat.“
„Gut, offiziell bin ich nicht hier. Würdest du mich anrufen, wenn du mehr weißt? Ich bin noch dabei, mir ein Bild von dem ganzen hier zu machen.“
„Natürlich. Eines kann ich dir schon anvertrauen…Sie ist verdammt genau. Hinterlässt fast keine Spuren, die ausgewertet werden können, weil sie sich nie lange an den Tatorten aufgehalten hat.“
„Du hast schon mehrere davon gesehen?“
„Ja, zwei. Und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten, sie sucht etwas.“
„Wieso? Wie kommst du darauf?“ Naron blickte skeptisch in die Runde.
„Sie nimmt sich die Nester der Blutmafia vor.“ Derek kicherte.
„Blutmafia!?“ Naron lächelte ebenfalls. Die beiden wussten von den geheimen Treffen wegen des Dämonenblutes. Schätzen konnten sie die Treffen nicht, aber aufhalten würden sie diese Kreaturen auch nicht allein.
„Ich vermute, Sie hat dieser >Mafia< den Kampf angesagt.“
„Wäre denkbar, bisher hat sie zwar schon viele auf dem Gewissen, aber nicht die Guten unter uns.“
„Richtig…“
Beide sahen auf die aufgedunsenen Körperteile hinab.
Nachdem Derek von einem seiner Kollegen gerufen wurde, hatte sich Naron schnell verabschiedet und war verschwunden.
Das Feuer knisterte immer noch vor sich her. Vor Stunden war Jeanine vor dem Vampir in ihr Zimmer geflüchtet.
Leon stand allein vor dem brennenden Kamin, mittlerweile mit einem Scotch in der Hand. Rainard betrat beinahe lautlos das Zimmer, er hinkte links.
„Immer noch schlecht gelaunt, Herr?“ wagte Rainard zu fragen. Er hatte vor einiger Zeit bereits nach Leon gesehen, war aber schnell wieder gegangen. Die Nerven Leons hatten blank gelegen, seine Angriffslust war überwältigend.
„Möglich.“ raunzte Leon.
„Ich bezweifle, dass ihr meinen Rat hören möchtet, ihn anbieten möchte ich allerdings.“
„Na dann mal los, Rainard, was meinst du?“
„Ihr mutet der jungen Wölfin zu viel zu. Zu viel auf einmal. Lasst ihr mehr Raum und Zeit.“
„Das geht nicht, mein Freund. Bald wird sie uns wieder verlassen. Ich habe nur die Zeitspanne, welche ihr Aufenthalt in diesem Land miteinschließt.“
„Wollt ihr die Frau ihretwegen, oder nur als Sieg über euren Willen?“
Leon sah Rainard mit zusammengekniffenen Augen an. Dieser Wicht lehnte sich mehr als weit aus dem Fenster, aber berechtigt. Warum wollte er diese Wölfin? Er könnte andere haben. Aber er wusste, das Blake zu einen der stabilsten und loyalsten Rudeln angehörte.
„Meinst du, ich wüsste, warum ich gerade diesen Wolf den meinen nennen möchte. Ich spüre ihre Ablehnung und gleichzeitig ihre Neugier und Verlangen nach etwas, dass sie nicht kennt.“
„Dann solltet ihr wirklich umsichtiger mit ihr sein, Herr.“ Rainard nahm ihm das Glas aus der Hand und sah ihm streng in die Augen.
„Geht und entschuldigt euch bei der Dame!“damit verschwand Rainard wieder.
Leon wusste, dass er Recht hatte. Er konnte sie nicht durch seine unbeherrschte und ungeduldige Art für sich gewinnen. Darum tat er wie ihm geheißen.
Kurze Zeit später stand er von ihrer Tür, wagte keinen Atemzug. Musste sich beruhigen.
„Jeanine, ma chere, könnte ich mit dir reden?“
„Nein!“ war die ruppige Antwort, sie war noch sauer.
„Bitte, cherie, mach die Türe auf und hör mich an. Dann gehe ich wieder.“
„NEIN!“ sie war richtig angefressen. Noch nicht so sehr, dass er den Wolf hinter der Tür vermuten würde, aber bald.
„Ma chere, ich werde mich nicht auf dem Flur bei dir entschuldigen. Vor all meinen Untergeben, ohne dir in deine wundervollen Augen schauen zu dürfen. Du weißt, dass du gerade meine Autorität untergräbst?“ Verdammt. Sie hatte nicht mit dieser Karte gerechnet, aber er hatte Recht. Sie forderte ihn gerade heraus, obwohl sie zugegeben hatte, nicht die Dominante zu sein. Und ihn, in so einer Situation stehen zu lassen, kam einer Herausforderung in ihrem Rudel gleich.
Langsam öffnete sie die Türe einen Spaltbreit. „Ich höre.“ Kluges Mädchen. Sie ließ ihn als ranghöher dastehen, aber noch hatte er nicht gewonnen. Denn rein sollte er nicht kommen, auch wenn das alle anderen mitbekommen würden.
„Ich würde gerne alleine mit dir sprechen, ma chere.“
„Nein, möchte ich aber nicht.“
„Ma, chere, bitte…“ Er blickte sich scheu nach beiden Seiten um.
„Nein Leon. Ich bin noch nicht dazu in der Lage dich einzulassen. Das wäre keineswegs gut für uns. Mein Wolf … kennt so ein Verhalten nicht.“ Richtig kluges Mädchen; sie gab sich die Schuld, vor den anderen. „Bitte lass mich noch für ein paar Stunden allein. Ich werde dich aufsuchen, wenn es mir besser geht.“ Dann schloss sie die Tür, ließ ihn stehen.
Er grinste.
Sie hatte sein Gesicht gewahrt, dafür war er ihr dankbar. Und sie würde auf ihn zukommen. Bislang hatte er immer nach ihrer Gegenwart Ausschau halten müssen. Er war zufrieden und drehte sich auf dem Absatz um.
Sie stand zitternd hinter der Türe. Wie sollte sie nur mit diesem Vampir um? Er brachte eine Seiten von ihr zu Tage, die sie bislang noch nicht erkannt hatte. Sie war frivol ausgelassen und frei in ihrem Rudel, doch hier bei ihm, war sie schüchtern gar scheu.
Evie war dieser Situation nicht gewachsen. Ein Vampir der sich gegen sie auflehnte, gab es zuvor nicht. Es gab vorher auch noch nie das sie und Vampir, sondern immer das sie gegen Blutsauger.
Aber sie hatte es eigentlich gut gemeistert. Sie hatte Viktoria in ihre Schranken verwiesen, gleichzeitig aber auch zugelassen, das es ein mit ihr geben würde.
Viktoria hatte niemanden, dem sie Rechenschaft schuldig wäre. Darum hatte sie ihre Hilfe angeboten. Evie war sich zwar noch nicht sicher, wie diese aussehen sollte, aber sie lehnte ihre Vorschläge nicht ab. Sie wusste nur noch nicht, wie weit sie diesem Wesen würde trauen können.
Doch nun war sie mit ihr auf dem Weg zu ihrem Informanten. Einer netten alten Hexe namens Romilda.
Blake und Philip kamen gut mit ihren Vorbereitungen voran. Sie hatten ein Treffen mit dem hiesigen Gestaltwandlern einrichten können, da ihre Kooperation von gewichtiger Größe war. Wenn die anderen Rudel nicht in Übereinkunft kommen würden, könnten die Spiele unmöglich stattfinden. Jedoch stellt sich heraus, dass auch die anderen gerne den Wettkampf austragen würden.
Nun waren sie auf dem Weg zurück zu Leon.
Währenddessen saß dieser in einem kleinen Wintergarten auf einer alten rostigen Hollywoodschaukel. Dieses monströse Gebilde passte nun überhaupt nicht in das Umfeld des relativ eitlen und verwöhnten Vampirs, aber er mochte es, darauf nachzudenken. Er hatte sich einige Szenarien ausgemalt, wie er das kommende Gespräch mit Jeanine führen würde. Zweifelsohne würde sie ihn aufsuchen, dessen war er sich sicher, aber nicht, was er mit ihr bereden sollte. Sie machte ihn nervös, gab er sich selber zu. Er ahnte, sie nicht einfach um den Finger wickeln zu können, denn darum hatte Blake dieses Weibsbild ausgesucht. Der Mistkerl hatte gewusst, welche Schwierigkeiten der Vampir mit der Wölfin haben würde. Leon hätte ausführlicher über seine Vorlieben sprechen sollen, so hätte er ihn in die Ecke drängen können. Er hatte diesen Wolf unterschätz; saß nun dort und wusste nicht weiter.
Als just in diesem Moment Jeanine in den Wintergarten schlich.
Sie roch ihn sofort. Er war verunsichert, versuchte dies aber zu verbergen, doch sie konnte es spüren. Aber genauso unsicher war sie ebenfalls.
Sie straffte die Schultern und trat zu ihm an die Schaukel und fragte zögerlich:
„Hallo Leon, darf ich?“sie deutete neben ihn, worauf er lächelnd nickte. Er wagte es nicht sie anzusprechen, wollte dass sie den ersten Schritt tat.
„Ich habe die letzten Stunden damit verbracht, mir über diese Situation den Kopf zu zerbrechen. Ich fühle mich unwohl hier und möchte nach Hause.“
Wäre er nicht von Natur aus ein heller Hauttyp, hätte sie die Farbe aus seinem Gesicht gewischt mit dieser Bemerkung. Sie sah ihn nicht an.
„Ma chere… ich… tut mir leid das es so ist. Ich weiß, das dies hier nicht der perfekte Ort für dich ist, hatte es dennoch gehofft.“ Er seufzte. Schüchtern blicke sie ihm in die Augen.
„Ich vermisse mein Rudel.“ Offener konnte sie nicht zugeben, was in ihr vorging.
„Das versteh ich. Aber ein paar von euch werden doch bald hier eintreffen, den Spielen wegen…“
„Aber es dauert so lange. Ich halte es hier nicht alleine aus. Es ist unheimlich mit sovielen Vampiren.“ Langsam strich sie sich eine Strähne hinter ihr Ohr.
„Na schön, cherie, ich hatte meine Chance und habe versagt. Ich werde Rainard Bescheid geben.“ Damit erhob er sich und ging hinein in die große Halle. Wieder blieb sie allein zurück und erschauerte. Sie hatte mit mehr Gegenwehr nach der letzten Begegnung gerechnet. Doch da diese ausgeblieben war, stellte sie fest, dass sie noch nervöser war als zuvor. Was war nur los mit ihr.
Kaum war Leon gegangen, erschien Rainard in der Türe.
„Mr. Saintcrox hat mich gebeten, sie zum Auto zu geleiten, Madmoiselle Morris. Bitte folgen sie mir, ihre Habseligkeiten werden bereits eingeladen.“
Das ging ja schnell.
Vor dem Haus angekommen stand sie vor einem schwarzen Offroader. Einer der Vampire war gerade dabei, ihre Tasche in den Kofferraum zu laden. Rainard ging zur hinteren Türe und hielt sie ihr auf. Als sie einen Blick hineinwarf staunte sie nicht schlecht. Leon saß darin und hielt ihr lächelnd die Hand entgegen.
„Was soll das?“ brachte sie gerade so heraus.
„Du möchtest gehen, ich geleite dich, wenn du nichts dagegen hast.“
Schweigend stieg sie ein und setzte sich neben Leon. Ein Vampir mit wundervollen blonden Locken lächelte die beiden an und trat aufs Gaspedal.
Der Wagen schoss nur so die lange Einfahrt hinunter. Jeanine wurde in den Sitz gedrückt und näher an Leon. Sie fand ihre Stimme wieder.
„Leon, was soll das? Was hast du geplant?“
„Ach ma chere, ich verliere nicht gerne, was mir lieb ist. Deswegen habe ich beschlossen, dir deinen Aufenthalt eine wenig abwechslungsreicher zu gestalten, damit du nicht immerzu an deinesgleichen denken musst.“
„Wie meinst du das? Du hast gesagt, ich könne gehen.“
„Richtig, aber erst nachdem ich dir meine Welt gezeigt habe. Und die besteht nicht nur aus schlecht gelaunten Vampiren.“ In seinem Augen blickte der Schalk. Wohin sollte das führen?
Viktoria war gezwungen im Auto auf die Rückkehr von Evie zu warten. Sie spielte unruhig mit ihrem Handy, hatte lange in Internet gesurft. Doch sie war nervös. Evie hatte ihr angedroht, sie solle sich versteckt halten. Die Hexe lebte in einem abgelegenen Teil der Stadt, wo es nicht ungefährlich für Viktoria werden könnte. Ein einsamer Vampir, schutzlos der Meute ausgeliefert. Dies war ein Hexenkessel. Evie hatte ihr mittgeteilt, dass in dieser Siedlung beinahe sieben praktizierende Hexen lebte, die nicht zu der netten Art gehörten, darunter Romilda. Aber Evie brauchte Infos von dieser Schreckschraube, darum machte Viktoria was ihr gesagt wurde.
Doch es dauerte fast zwei Stunden, bis diese wieder in den Wagen stieg.
„Und was herausgefunden?“ unverblümt quetschte sie die Dämonin aus.
„Ja habe ich wirklich. Es gibt eine wichtige Neuigkeit.“ Theatralisch suchte sie in der Tasche nach dem Schlüssel.
„Oh Evie, sagt schon.“
„Ok. Hast du schon mal von den Spielen der Lykaner gehört?“
„Hältst du mich für blöd? Bei den letzen vor fünfundzwanzig Jahren war ich dabei.“
„Gut, dann weißt du ja wie es dabei zugeht und kannst mir einiges Erklären auf dem Weg dorthin.“
Verblüfft rutschte Viktoria das Handy aus den Fingern.
„Du weißt, wo sie stattfinden? Du ? Hast du eine Einladung?“
Evie lachte laut auf.“Nein, aber die brauche ich nicht. Romilda hat gesagt, die Lykaner, die die Spiele planen, haben auch Dämonen gruppen dazu eingeladen. Die könnten mir bei meinem Problem behilflich sein.“
„Ja, wenn du sie nicht sofort erledigst!“
Evie starrte sie böse an. „Nein, das darf ich nicht, sagt meine Psychiaterin.“
„Gut. Wo finden sie diesmal statt?“
„An der Westküste von Frankreich, auf vampirischem Grund und Boden!“
„Frankreich… das sind ja bestimmt vier Tage, bis dahin.“
„Mal schauen.“
Naron Handy klingelte. Blitzartig riss er das Steuer nach rechts auf den Seitenstreifen. Es war mitten in der Nacht, die Autobahn leer. Er kramte nach dem unaufhörlich kreischenden Ding, welches er aufgeregt aus der Tasche fischte. Diesen Klingelton hatte er Derek zugeordnet.
„Was gibt’s?“
„Die Autopsie hat nichts ergeben, außer das die Jungs beim Anblick der vermutlich schönsten Frau der Welt den Kopf verloren haben.“ Er konnte ihn förmlich durch die Leitung kichern sehen.“ Sie wurde aber gesehen.“
„Was? Wo?“
„An der Grenze, nahe dem Tatort. Kennst du den Hexenkreisel?“
„Ja allerding, da war sie?“
„Jawohl. Eine der Damen ist wohl nicht so gut auf sie zu sprechen. Wenn stimmt was gemunkelt wird, ist sie mit ihr verwand.“
„Das kann nicht sein...“
„Können wir ja überprüfen, wenn du magst. Aber sie soll unterwegs sein nach Frankreich.“
„Wieso denn dahin? Das ist das Territorium der Vampire, hauptsächlich, sie mögen die atlantische Küste.“
„Die Spiele, mein Freund, die Spiele.“
„Wo soll ich dich abholen?“ fragte Naron
„Du nimmst mich mit?“ zu einer Antwort kam der Dämon nicht. Derek hatte sich schon zu ihm teleportiert und lächelte ihn breitspurig an.
Jeanine staunte nicht schlecht, als sie von Leon aus dem Wagen gezogen wurde. Sie waren auf einem Jahrmarkt. Sie wusste, da sie nicht in Abendkleidung unterwegs waren, hätte er sie nicht in einen Club oder Lokal führen können. Doch damit hatte sie nicht gerechnet.
Er lächelte sie siegessicher an, weil er wusste, dass sie überwältigt war von dem Anblick der vielen farbenfreudigen Buden und Fahrgeschäften.
„Du hast um Abwechslung gebeten, ma chere und die möchte ich dir gewähren.“ schnurrte er liebevoll.
„Wirklich gebeten habe ich nicht und das weißt du auch. Aber du scheinst meine Gedanken lesen zu können.“
„Das nicht.“ Geheimnisvoll wandte er sich seinem Fahrer zu und bedeutet ihm sich zu entfernen.
Jeanine war eingelullt in den Duft von Popcorn und Zuckerwatte. Die Lichter warfen wackelnde Schatten auf die Besucher und verblüfft stellte sie fest, wie gemischt es hier zu ging. Je länger sie dort stand, desto mehr fiel ihr auf und schüchtern hob sie den Kopf an Leons Gesicht heran, um ihm zuzuflüstern.
„Hier sind ja eine Menge Gestaltwandler unterwegs.“
„Natürlich, ma chere. Dies hier ist ein bekannter Treffpunkt für Einsame.“
„Jetzt mach dich nicht lustig über mich.“ Flüsterte sie wieder, als wenn sie keiner hören könnte.
„Dies ist nicht meine Absicht. Du hast mir gesagt, du vermisst dein Rudel. Das tun sie hier alle. Sie treffen sich, um Spaß untereinander zu haben, da hier nicht jeder einem stabilen Rudel wie deinem angehört.“
„Du hast dich informiert, was? Na gut, wir sind ja aus einem guten Grund hier, nehme ich an…“
Zum ersten Mal seit Stunden lächelte sie ihn an. Diese Chance wollte sie ihm geben. Daraufhin nahm er Ihre Hand, ganz behutsam und zögerlich.
Nach mehren Stunden hinterm Steuer hatte es Evie nicht länger ausgehalten. Für Viktoria war es Zeit gewesen zu speisen. Da dies nicht einfach an jeder Straßenecke möglich war, wie in Evies Fall, die alles essen konnte, war sie auf der Suche nach einem Metzger gewesen. Diese verkauften oft Blut an Vampire, die nicht auf der Jagd nach frischem Blut waren.
Sie hatte auch relativ schnell einen gefunden und hatte gleich einen größeren Vorrat ergattern können. Viktoria hatte sie verstohlen auf den Rücksitz zurückgezogen, um zu essen, während Evie einen Supermarkt unsicher machte, um ihre Vorräte aufzufrischen.
Viktoria hatte einen erschrockenen Schrei ausgestoßen, als Evie ihre Gestallt gewandelt hatte, um die Besorgungen unerkannt machen zu können. Sie war in der Lage ihre Füße auf beinahe menschliche Form zu bringen, ihre winzigen Hornansätze zu verbergen und ihre rot goldenen Haare dunkler erscheinen zu lassen. Sie wäre als Mensch ohne weiteres durchgegangen, wären da nicht diese erheblichen Unterschiede gewesen. Doch durch ihre Fähigkeit, ihre Dämonengestallt zu verbergen, war es nun auch für Viktoria ersichtlich, warum sie so unberechenbar hatte zuschlagen können.
„Du weißt, ich töte dich, solltest du jemandem von meiner Wandlungsfähigkeit erzählen.“ hatte Evie zu ihr gesagt, bevor diese in den Laden gegangen war.
Viktoria glaubte ihr aufs Wort, denn allein die Tatsache, dass sie ihr gestatte dies mitzuerleben, war Grund genug den Mund zu halten. Sie verstrickte sich mehr denn je in die Rolle der Mittäterin. Dessen war sie sich durchaus bewusst, denn sollte einer mitbekommen, dass sie mit ihr gemeinsame Sache machte, wäre sie eh tot.
Nach wenigen Minuten verließ Evie das Geschäft und schlenderte zum Wagen. Viktoria musste lächeln. Dieses unscheinbare Menschenweib war ein Killer.
„Ich habe nicht alles bekommen, was ich wollte, aber es wird gehen denke ich.“
„Woher hast du eigentlich das Geld dafür?“ fragte Viktoria.
„Von meiner Familie. Frag nicht …“
„Kopfgeld?“
„Ich sagte, frag nicht…denk dir einfach woher.“
„Ok is ja gut…“
Evie grinste. Sie wusste, dass sie einen Nerv traf, da Viktoria nicht mit dem einverstanden war, was sie getan hatte. Wen sie getötet hatte.
„Ich habe aber auch etwas für dich, wenn du es möchtest?“
Viktoria schnaubte. Auch wenn ihr das zu wieder war, irgendwoher musste Geld kommen.
„Was denn?“
„Da du nichts Anständiges zum anziehen hast, würde ich dir erlauben, einzukaufen, was du benötigst. Meine Sachen sind tabu!“
Viktoria schaute beschämt an sich herab, verdammt, das Weib hatte recht, sie sah furchtbar aus.
Blake und Philip waren erstaunt gewesen, als sie von Rainard über den Ausflug von Leon und Jeanine erfahren hatten. Ebenso hatte er die Beiden über Jeanines Wunsch nach Hause zu fliegen unterrichtet.
Es missfiel ihnen, hören zu müssen, wie schlecht sie sich behandelt gefühlt haben musste, da sie die Planung Jeanines Bedürfnissen vorgezogen hatten. Sie waren das Rudel und hätten zusammen sein sollen.
Philip unterhielt sich gerade mit einem von Leons Vampiren, als die große Tür der Halle aufgeschoben wurde und ein überaus zufriedenes Pärchen eintrat. Jeanine grinste über beide Ohren. Noch nie zuvor hatte sie die Gegenwart von Vampiren genossen. Es hatte Spaß gemacht, mit Leon zwischen den Schaustellern entlang zu schlendern und ab und zu anzuhalten, um Leon dabei zuzusehen, wie er versuchte, ihr ein Paar Preise gewinnen zu können. Dies hatte auch Früchte getragen. Jeanines Arme beherbergten zwei große Stofftiere und eine gutgeleerte Tüte Popcorn.
Blake wartete nicht lange. Er stellte sich Jeanine in den Weg.
„Es tut mir leid, Süße. Wir hätten nicht ohne dich gehen sollen.“ Gequält schaute er in ihre vor Wut funkenden grünen Augen.
„Verpiss dich, Blake!“ an Philip gewandt grummelte sie „Von dir hätte ich das allerdings nicht erwartet. Mich hier einfach zurück zu lassen. Ich hatte Leon gebeten, mir einen Flug zurück in die Staaten zu buchen, ohne euch. Dank seinem Einsatz habe ich es mir anders überlegt.“ fügte sie beiläufig hinzu „ ich bleibe bis nach den Spielen.“
Verblüfft ergriff Leon ihre Hand und küsste ihren Handrücken.
„Ma chere, das freut mich zutiefst. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dich umstimmen zu können.“ Langsam blickte sie in seine dunklen Augen und fragte sich selbst, warum sie ihre Meinung geändert hatte. Er war immerhin ein Vampir. Was aber nicht bedeuten sollte, dass sie ihren Standpunkt in allen anderen Punkten was ihn betraf verrücken wollte. Doch sie hatte nicht vor sich weiterhin Blakes Launen beugen zu müssen und wie ein Schoßhund von ihm behandeln zu lassen. Sie wollte etwas tun, was vorher nie in ihrem Wesen vorhanden war; sich einem übergeordnetem Rudelmitglied entgegenstellen.
„Ich habe wirklich diese Unternehmung mit dir genossen, was ich nicht vorab glauben wollte. Ich würde gerne die nächste Tage herausfinden, ob du noch mehr solcher Überraschungen parat hast.“ schmunzelte sie.
„Das werde ich versuchen, ma chere. Doch ich bezweifle, dass ich deine Augen ein zweites so zum strahlen bekomme. Was ich wiederum genossen habe.“ Erneut ließ sie es zu, dass er ihre Hand küsste.
„Wo wart ihr denn?“ fragte Philip vorsichtig. Er wusste, dass Jeanine nicht leichtfertig einen Vampir so nahe an sich heranlassen würde. Daher fragte er sich, woher dieser Sinneswandel kam und was zuvor vorgefallen sein musste.
„Leon hat mich entführt und ist mit mir zu einem Jahrmarkt gefahren. Es hat dort nur so von Gestaltwandeln gewimmelt. Einfach unglaublich. Aber die waren auch wirklich nett. Einem von ihnen gehörte das Riesenrad.“ Sie lächelte in Erinnerung an das erlebte.
„Freut mich, dass du doch noch Spaß hattest.“ sagte Philip aufrichtig. Er würde das Thema Alleingelassen nicht wieder angehen. „Wenn du möchtest, zeige ich dir unsere Fortschritte und würde gerne deine Meinung zu den Zeltstellplätzen wissen, Jeanine.“
„Gern. Nach dem Essen. Leon hat mir versprochen, dass es etwas Vorzügliches geben wird.“
„Selbstverständlich, Madmoiselle.“ Rainard stand in der Türe und deutete auf den Speisesaal „Wenn sie dinieren möchten?“
Viktoria war völlig fertig. Durch das Blut berauscht, hatte sie Evies Angebot angenommen und war in eine nahegelegene Boutique gestürzt.
Evie hatte ihr lediglich ein par Scheine hingehalten und war im Wagen geblieben, um selbst essen zu können. Soweit vertrauten sie diesem Vampir. Viel Geld hatte sie ihr nicht mitgegeben, doch sie war gespannt, ob Viktoria alles auf den Kopf hauen würde. Doch dies tat sie nicht. Viktoria hatte nur ein paar schlichte Shirts und zwei Hosen gekauft, ihre Schuhe taugten noch. Sie wollte nicht unverschämt sein, was ihr von Evie nur eine hochgezogen Augenbraue einbrachte, als sie ihre Beute vorzeigte.
„Mehr hast du nicht?“
„Du hast die Preise da drin ja nicht gesehen! Schnäppchenkauf ist was anderes.“ Raunzte Viktoria, da sie selbst sehr knauserig war, was Geld betraf. Das musste sie bisher allerdings auch.
„Na dann mal gut, dass du nicht die Kreditkarte hattest.“ schmunzelte Evie
„Selbst dann nicht, Dämon.“ grinste sie zurück. „Was machen wir jetzt. So langsam mag ich die Vorstellung von –wir- fahren gemeinsam.“
Daraufhin grinste auch die Dämonin in Menschengestallt. Doch diese hatte bisher nicht die leiseste Ahnung, wie sie nun vorgehen sollte.
„Wir müssen zur Westküste. Doch ich bin nicht sicher, welche Route wir nehmen. Wir könnten auffallen. Bislang musste ich nur auf mich aufpassen.“
„Hey, auf mich musst du keine Rücksicht nehmen. Ich brauche keinen Babysitter.“ meckerte Viktoria.
„Ach reg dich ab, Vampir. Ich will dich nicht Sitten. Nur verhindern, dass wir beide so dumm sind und unvorbereitet starten. Immerhin werde ich gesucht, Fräulein. Auch wenn ich nicht die Creme de la Creme ausschalte, stehe ich auf einigen Fahndungslisten.“ Unruhig drehte sie den Schlüssel in ihrer Hand.
„Du hast recht. Daran hatte ich bisher nicht gedacht. Von wie vielen weißt du?“
„Zwei Kopfgeldjäger habe ich letzten Monat auf eine falsche Fährte locken können, doch das wird mit dir schwieriger.“
Erstaunt blicke sie Evie an und musterte sie.
„Du hast sie nicht ausgeschaltet?“
„Nein. Sie nützen mir lebend mehr. Wenn nur diese beiden mich verfolgen, gut so. Denn wenn die versagen, würden die Auftraggeber auf die Idee kommen, bessere Leute zu engagieren.“
„Du bist ja echt durchtrieben, Weib.“ Anerkennend wagte es Viktoria sie gegen die Schulter zu knuffen.