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VORWORT

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Ich werde oft gefragt, wie der Stil des Bartes gewählt werden sollte, und dabei wird gleich von Gesichtsformen gesprochen. Doch so einfach ist es nicht …

Die Analyse beginnt, sobald der Kunde den Salon betritt. Ich beobachte ihn von Kopf bis Fuß: seinen Kleidungsstil, seinen Gang, sein Verhalten; alles, was seine Persönlichkeit zum Ausdruck bringt. Ich frage mich: Was macht er beruflich? Ist er sportlich? Ist er vielleicht ein Künstler?

Nach einigen weiteren Fragen schlage ich ihm einen Bart vor, der zu ihm und zu seiner Erscheinung passt. Der Bart muss zum Gesamtbild passen und sich dabei als etwas Besonderes einfügen, denn jeder Bart ist anders, von seinem Wuchs, seiner Art und seiner Dichte her; Größe und Form müssen entsprechend angepasst werden.

Auch wenn die Gesichtsbehaarung nicht sehr ausgeprägt ist, bieten sich verschiedene Möglichkeiten, und ich erkläre dem Kunden auch gern, warum: »Du kannst dich für einen Soul Patch entscheiden«, sage ich, für »Koteletten, einen Kinnbart – dieser sehr kleine Bart verleiht dir einen ganz individuellen Touch und sagt viel über dich aus.«

Wenn ich einen eher nüchternen Buchhaltertyp vor mir sitzen habe, wird sich dieser erfahrungs gemäß eher für einen Bart mit eckiger Form entscheiden; eine sanftmütige, vielleicht sogar ein bisschen schüchterne Person wird eine runde Form bevorzugen; ein Grafiker legt meist besonderen Wert auf die optisch ansprechende, gern ein bisschen extravagante Gestaltung seines Bartes.

Zum Schluss sage ich meinem Kunden Folgendes: »Es kommt nicht nur auf den Bartstil an, für den du dich entscheidest, sondern auch auf die Art, wie du deinen Bart stutzt, wie du mit der Linienführung spielst – unabhängig davon, ob diese horizontal, kurvig, vertikal oder diagonal ist. All das zusammen wird zu einem Gesamtbild als Ausdruck deines Charakters verschmelzen.

Außerdem ist ein Bart auch bestens dazu geeignet, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – und so von anderem, einer kleinen Narbe beispielsweise oder einer beginnenden Glatze, abzulenken … Mir sind schon viele Männer begegnet, die an Selbstvertrauen gewonnen haben, nachdem sie beim Barbier waren. Ich erinnere mich beispielsweise an einen zunächst etwas reserviert auftretenden Kunden, bei dem der neue Bart eine umfassende Veränderung bewirkt und ihn dazu bewegt hat, seinen ganz eigenen Look zu kreieren, auch was Kleidung und Brille angeht.

Mit einem Bart ist alles möglich, die Formen sind nahezu unendlich. Und die große Chance, die wir Männer haben, besteht darin, dass wir leicht verschiedene Styles ausprobieren können, denn ein Bart ist vergänglich.

Dein Bart gefällt dir nicht mehr?

Rasier ihn einfach ab und beginne einige Tage später von vorne, ohne dass es in einer Katastrophe ausartet.

Mit diesem Buch werden sie mehr Fertigkeiten erlangen, um auch ausgefeiltere Stile ausprobieren zu können, etwa einen Oberlippenbart. Und wem die morgendliche Rasur bislang vielleicht eher lästig war, für den wird die Bartpflege nun zu einem intimen Moment, einem willkommenen Ritual im Einklang mit sich selbst.

Inzwischen gibt es auch eine breite Palette von Pflegeprodukten speziell für den Bart, mit denen Sie Ihre Gesichtsbehaarung nach Lust und Laune pflegen und modellieren können. Wer also auf der Suche nach einem geeigeneten Style ist, nach guten Techniken zum Stutzen und zur Pflege sowie nach Tipps und Tricks rund um das Thema Bart – für den wird dieser Ratgeber eine wertvolle Hilfe sein.

»Die Wahrheit kommt mit wenigen Worten aus«, erkannte schon Laotse, ein chinesischer Philosoph, der im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben soll. Deshalb lassen Sie mich nun mit meinen Worten schließen: »»Wenn du Löcher im Bart hast, verstecke sie nicht, sondern nimm sie an!«

Anthony Galifot

Friseur – Ausbilder – Barbiermeister und Markenbotschafter der französischen »Barbe N Blues«-Kette.

Alles über den Bart

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