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Kapitel 2: Vergiss das Multitasking
ОглавлениеDurch die Hektik unserer schnelllebigen Zeit kämpfen Menschen jeden Tag mit familiärem und beruflichem Stress. Der Erwartungsdruck wird immer größer. Unsere Arbeitszeit lässt sich nicht beliebig verlängern, unsere Freizeit genauso wenig.
Deshalb versuchen wir, unsere Stunden optimal zu nutzen. Wir wollen möglichst viel, und das möglichst schnell.
Jeder Tag läuft nach dem gleichen Schema ab. Die täglichen Herausforderungen im familiären sowie im beruflichen Bereich werden oftmals, als große Belastung angesehen.
Dazu kommt auch noch, dass jedes zukünftige Ereignis hauptsätzlich als negativ betrachtet wird und man sich bald überfordert fühlt. So kommt es immer wieder, nur zu dem funktionieren.
Der Tag fängt meistens mit dem Satz an: „Ich muss …!“ Sie organisieren den Haushalt, die Termine für alle, sowie die Freizeit. Dann kommt oft noch der berufliche Druck dazu.
Im Allgemeinen, wenn alles rund läuft, ist das ja ein angenehmer Zustand. Ein typisches Gedankenmuster von uns läuft meistens so ab:
Der Dialog, mit sich selbst, beginnt häufig mit den Worten: „Ich muss …!“
Zu vieles scheint auf den eigenen Schultern zulasten, vor allem die Verantwortung. Die Verantwortung für andere Menschen, für Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit und für die perfekten Lösungen und Erledigung der aufgetragenen Arbeiten.
Der Druck, den man sich selbst gibt, wird immer größer. Daraus entsteht der Zwang, es allen recht zu machen.
Die Angst nun etwas falsch zu machen oder nicht zu wissen, steht dem Versagen gleich. Und es fühlt sich gnadenlos schlimm an. Jedoch der innere Dialog treibt uns ständig weiter an.
„Ich muss …“
Dennoch sind hier sehr viele Frauen unzufrieden und vor allem ausgepowert.
Kein Mensch kann so, ohne den eigenen Kräfteverlust auf Dauer funktionieren.
Zusätzlich kommt die Vorstellung und die Angst dazu, den Erwartungen nicht zu entsprechen, jedoch unbedingt alles bestens erfüllen zu müssen.
Umsomehr diese Ängste da sind, umsomehr wächst der innerliche Druck, noch mehr leisten zu müssen.
Durch diese Selbstansprüche kommt der Glaube auf, wenn sie sich noch nützlicher machen, würde alles gut sein und versuchen sich so, Zufriedenheit von außen zu verschaffen.
Jedem alles recht gemacht, fordert ja geradezu Lob und Anerkennung heraus, das spornt natürlich auch an, genauso weiter zu machen.
Beruflich, wie privat treibt man sich nun sogar zu Höchstleistungen an, sich noch mehr zu engagieren.
Der Lauf im Hamsterrad beginnt.
Jedoch ist alles wieder nur von sehr kurzer Zufriedenheit, denn das Lob kommt von außen und auch die Erwartungshaltung von den anderen ist enorm, weil sie es ja gewohnt sind, dass alles zu ihrer Zufriedenheit organisiert, geplant und gemacht wird.
Dabei ist man eigentlich nur nützlich für die anderen und selbst bleibt man auf der Strecke.
Das Glücksgefühl der eigenen verwirklichten Träume wird durch das kurzfristige Glücksgefühl des: „ALLES GESCHAFFT!“ ersetzt.
Wenn ich als Kind schon immer den Drang hatte, mit guten Noten zu beeindrucken, immer sehr brav zu sein, die Lehrer zu umschmeicheln, um schlussendlich Zuhause gelobt zu werden, suchte ich hier schon die Anerkennung von außen.
Aber was passierte da, ich erfüllte eigentlich immer nur die Erwartungen der anderen. Mit den Worten, das wird dir alles einmal im Erwachsenenleben auch zugutekommen, ist es ein Glaubenssatz aus der Kindheit, mit dem ich noch immer in Resonanz bin.
Ich habe verinnerlicht, dass Anpassung zu vermeintlichen Erfolg führt. Jedoch es ist mir nicht klar, dass ich alles nur zur Zufriedenheit der anderen erledige, dass ich eben in gewisser Weise nur funktioniere, um für andere nützlich und bequem zu sein.
Es geht so weit, immer mehr ausgebrannt und ausgepowert zu sein, dass man gar nicht bemerkt, sich selbst fremd geworden zu sein.
Wenn man nicht endlich aus dieser Spirale aussteigt, kann es sehr leicht zu einem Burn-out kommen. Denn unter anderem ist genau aus diesen Gründen dieses Syndrom immer mehr zunehmend.
Nicht nur in der Geschäftswelt, sondern auch im privaten Bereich, wobei Frauen aus ihrem Harmoniebedürfnis heraus noch gefährdeter sind.
Natürlich spornt es an, für ein hilfsbereites, fast aufopferndes Verhalten gelobt zu werden. Das Lob, die Gehaltserhöhung, ein harmonisches und friedliches Familienleben, ist es wert, sich in dieser Art noch mehr zu engagieren.
Davon will man dann immer mehr und mehr und treibt sich wieder zu Höchstleistungen an.
Das geschieht im beruflichen Bereich genauso, wie im Familien- und Privatleben.
Doch je mehr man sich in solcher Weise aufopfert, desto wahrscheinlicher wird es, dass alles nicht so geschätzt und dementsprechend geachtet wird, wie es eigentlich erwartet wird. Die eigene Zufriedenheit wird so immer kürzer und ist keineswegs anhaltend.
Wieder steht das: ICH MUSS … im Vordergrund.
Es wird vergessen, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Es wird auf den eigentlichen Sinn des Lebens vergessen.
Immerhin ist ja auch unser Lebensplan, eigentlich glücklich zu sein und dem Fluss des Lebens zu vertrauen. Dazu müsste man aber mit viel mehr Achtsamkeit im JETZT sein.
Jeder will aus dem Druck heraus, alles zugleich machen, dabei kann man da gar keiner Sache 100 % der Aufmerksamkeit widmen.
Es ist immer wieder eine kleine Unterbrechung der Handlung und die Aufmerksamkeit wendet sich immer wieder auf eine zweite oder gar dritte Tätigkeit hin.
Konzentriert auf eine Sache ist da keiner mehr und nicht selten passieren so aber auch Fehler, die am Ende dann mehr Zeit als geplant benötigen, um sie wieder auszubügeln. Vor allem hindert es uns ganz schön tatsächlich, im Jetzt zu sein.
Konzentration ist laut Wikipedia die willentliche Fokussierung der (lat. concentra, heißt zusammen zum Mittelpunkt) der Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Tätigkeit, einen Reiz oder Ähnliches.
Fokussierung bedeutet, dass für eine gewisse Zeit nur auf das momentan Ausgeübte, oder Empfundene geachtet wird, jedoch nicht auf Vorhergehendes oder Kommendes. Also sich wieder tatsächlich im Jetzt zu befinden.
Im Grunde handelt es sich also um das Sammeln oder Zusammenziehen der geistigen Kräfte auf einen Punkt. Konzentrieren und Fokussieren
Jedoch sich auf eine einzige Sache konzentrieren zu können, ist leider schon fast eine aussterbende Kunst, die nicht gerade aktuell zu sein scheint. Das würde auch bedeuten, mehr im Jetzt zu sein, was den meisten aber gar nicht bewusst ist, es nicht zu sein.