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2. Te Koutu Boulders: die großen Brüder von Moeraki

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Kein Neuseeland-Kalender kommt ohne eine Abbildung der Moeraki Boulders aus – geheimnisvolle Steinkugeln, die wie von Riesenhand verstreut am flachen Strand liegen. Kaum einer der vielen Touristen, die an den Moeraki Boulders um den besten Schnappschuss wetteifern, weiß, dass man noch mehr und noch größere boulders auch anderswo in Neuseeland findet – unter anderem am Rand des Hokianga Harbour.

Auf dem Weg zum Ninety Mile Beach und zum Cape Reinga brausen die meisten Besucher direkt an der Mündung des verschlafenen Hokianga Harbour vorbei – und verpassen dabei ein echtes Highlight, das in keinem Reiseführer steht. Nur die Einheimischen wissen, dass hier, gleich am südlichen Rand des tief ins Landesinnere ragenden Meeresarms bei Opononi, ein echter Geheimtipp wartet.


Versteckt am Strand von Koutu liegen riesige Steinkugeln

Ganz ohne Besuchergedrängel kann man bei einem Spaziergang am Ufer der Bucht hinter dem Örtchen Koutu eine ganze Menge der mysteriösen kugelrunden Steinkugeln entdecken, für die Moeraki auf der Südinsel Neuseelands so berühmt ist. Während dort der wilde Pazifik auf einen breiten, flachen Sandstrand donnert und man kreativ werden muss, um ein schönes Foto ohne andere Touristen im Hintergrund zu machen, ist es hier oben im Northland, wo sanfte Wellen unter hohen Bäumen träge ans Ufer schwappen, viel ruhiger.

Eine besinnliche, fast einschläfernde Stille umgibt die wenigen Strandläufer, die hin und wieder herkommen und bei Ebbe staunend von Kugel zu Kugel spazieren. Dabei müssen sie nur achtgeben, dass die sanft hereinströmende Flut ihnen nicht den Rückweg abschneidet. Dann heißt es, im tiefer werdenden Wasser zurückstapfen und sich dabei tunlichst nicht die Füße an den scharfkantigen Muscheln verletzen, denen die Koutu Boulders als Lebensraum dienen (und die nebenbei eine leckere Mahlzeit abgeben).

Die Koutu Boulders sind übrigens nicht nur zahlreicher als ihre berühmten Vettern, sondern auch viel größer. Die Giganten unter ihnen bringen es auf über fünf Meter Durchmesser! Zwischen Koutu Point und Kauwhare Point liegen sie dicht an dicht am Strand und in den Uferfelsen. Hätte man eine Schaufel und viel Zeit, würde man beim Graben hinter der Uferzone noch viel mehr von ihnen entdecken.

Die kugelrunden Kalk-Konkretionen bilden sich seit fünf Millionen Jahren um organische Kerne herum; am Strand von Katikati, südlich von Moeraki auf der Südinsel Neuseelands, kann man diese Fossilien (und zwar waschechte Dinosaurier-Knochen!) im Inneren zerfallener Kugeln am besten sehen. Wie bei der Zersetzung der organischen Materie Karbonate entstehen, die sich in kalkhaltigen Gesteinsschichten kugelförmig aufeinanderschichten, wird im hervorragenden und kostenlosen Otago Museum in Dunedin genauer erklärt.

Fest steht, dass das Meer die Kugeln im Laufe der Zeit aus dem Boden löst und sie dann an den Strand kullern – so einfach, so langweilig. Die Maori sehen in den Moeraki Boulders dagegen die versteinerten Vorräte, die aus dem Kanu ihrer Vorfahren aus Hawaiki gefallen sind. Was sie zu den Koutu Boulders gesagt haben, ist nicht überliefert.

Info

Lage: Am Hokianga Harbour, ca. 6 Kilometer nördlich von Opononi; 19 Waione Rd, GPS: -35.4667246,173.4179742

Anfahrt: Von Opononi etwa 6 Kilometer in Richtung Kaikohe fahren, auf Koutu Loop Road etwa 1 Kilometer nach Koutu links abbiegen auf die geschotterte Waione Road. Nach etwa 100 Metern parken und an den Strand laufen; rechterhand liegen von hier an immer mehr und größere Boulders.

Zweite Zugangsmöglichkeit mit weniger, aber größeren Steinkugeln: An der Gabelung der Waione Road rechts abbiegen auf Cabbage Tree Bay Road, nach etwa 750 Metern nach der Einfahrt zur Hausnummer 76 auf dem kleinen Parkplatz am rechten Straßenrand parken und den steilen, grasüberwucherten Pfad nach links zum Strand hinabsteigen. Nach etwa 30 Minuten Laufen nach rechts gelangt man zu den größten der Koutu Boulders.

Öffnungszeiten: immer; am besten zugänglich bei kompletter Ebbe, ansonsten ist ein wenig Kraxelei über Steine nötig

Eintritt: nichts

Aktivitäten: Der Weg ist für alt und jung geeignet, allenfalls ein wenig Kletterei am Strandzugang ist nötig. Keinen Buggy mitnehmen, aber (im Sommer) genügend Wasser!

Vorsicht: Die Te Koutu Boulders liegen nur bei kompletter Ebbe vollständig trocken und sind im unteren Bereich zum Teil stark mit scharfkantigen Muscheln bewachsen. Es ist nicht ratsam, barfuß zwischen den Boulders herumzulaufen oder auf ihnen herumzuklettern!

Unterkünfte:

 Opononi Beach Holiday Park: direkt gegenüber dem Hokianga Harbour, mit Blick auf die Te Paki Sand Dunes; BBQ, Spielplatz, Badegelegenheit; Powered Site 20 NZD/​Erwachsener, 7,50 NZD/​Kind bis 14 Jahre, 3 NZD/​Kind bis 5 Jahre; 43 SH 12, Opononi 0445, Tel.: +64 9 - 405 8791, Web: www.opononibeachholidaypark.co.nz

 Koutu Lodge: Bed & Breakfast ab 90 NZD/​DZ, 607 Koutu Loop Rd, Opononi/​Omapere, Tel.: +64 9 - 405 8882, Web: www.wairereboulders.co.nz


Die Te Koutu Boulders sind zum Teil viel größer als ihre berühmten Brüder

Neuseeland abseits der ausgetretenen Pfade

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