Читать книгу Neuseeland abseits der ausgetretenen Pfade - Jenny Menzel - Страница 9
3. Giant Sand Dunes: sandiges Vergnügen in Te Paki
ОглавлениеDie bis zu 50 Meter hohen Sanddünen hinter dem Örtchen Te Paki sieht jeder, der einen Ausflug zum Cape Reinga oder zum Ninety Mile Beach macht. Nicht jeder weiß aber, dass man auf diesen Dünen einen Heidenspaß beim Sand-Surfen haben kann. Ein Zwischenstopp lohnt sich!
Schon von weitem wundert man sich, was da bei der Anfahrt zum Cape Reinga am Horizont so hell zwischen dem ewigen Grün der sanften Hügel des Northland leuchtet. Die Te Paki Sand Dunes bedecken ein Areal von etwa sieben Quadratkilometern. Die größten Dünen Neuseelands sind nicht nur enorm eindrucksvoll, sondern machen auch jede Menge Spaß.
Wirklich einsam ist es auf den Te Paki Sand Dunes nur in der Nebensaison
Die Sandmassen, die sich hier an der nördlichsten Spitze Neuseelands angesammelt haben, sind wie so oft Hinterlassenschaften von Vulkanausbrüchen im Zentrum der Nordinsel. Die dabei aufgewirbelten Sedimente wurden im Laufe der Zeit von der Meeresströmung, den Flüssen und dem Wind an die Küsten transportiert. Anders als im Rest des Landes hat es die Vegetation einfach noch nicht geschafft, den Sand wieder zu bedecken – der Ninety Mile Beach und die Te Paki Sanddünen sind sozusagen die letzten Erinnerungen an vergangene Erdzeitalter.
Als echten Geheimtipp kann man die Dünen von Te Paki nicht mehr bezeichnen. Sie sind auch leicht zu finden, spätestens nach Verlassen des letzten größeren Ortes Kaitaia weisen immer wieder Schilder auf die Te Paki Sand Dunes hin. Von der kleinen Siedlung am SH 1, übrigens der nördlichsten Neuseelands, sind es noch etwa 15 Kilometer bis zum Touristenmagneten Cape Reinga.
Vom kleinen Parkplatz hinter dem Ort heißt es noch ungefähr zwei Kilometer durch das flache Flussbett des Te Paki Stream laufen, bis dieser am Ninety Mile Beach in die Tasman Sea mündet. Aber dieser Weg ist eine Augenweide: Mit Betreten des seichten Flüsschens, das auch den Zugangsweg für Autos und Reisebusse zum berühmten Strand darstellt, verändert sich die Landschaft abrupt. Aus den typischen sanften, grünen Hügeln des Far North werden karge, sattgelb bis knochenweiß leuchtende Sanddünen. Sie türmen sich hoch und immer höher, die Vegetation zieht sich immer weiter zurück, bis man sich in einer echten Wüste wähnt (wobei man natürlich nicht zum Horizont blicken darf).
Zuerst bewundert man den ungewohnten Anblick und die Stille zwischen den Sanddünen. Bald versucht man, eine der Dünen zu erklimmen, und entdeckt schnaufend, wie schwer das Vorwärtskommen im weichen, fließenden Sand ist. Wer es ganz nach oben schafft, der wird mit einem herrlichen Panoramablick auf die Küstenlinie belohnt.
Jetzt ist es nur noch ein kleiner Schritt, um Spaß an gewagten Sprüngen von den Dünenkuppen, am Herunterrollen und Rutschen in verschiedensten Positionen zu finden. Auf zur nächsten Düne! Je weiter man vom Parkplatz nach Norden wandert, desto höher türmt sich der Sand und desto weniger Menschen verirren sich ins Fotomotiv.
Das Highlight des Sand-Spaßes ist zweifellos das Sandsurfen. Wer ein eigenes boogie board oder ein festes Stück Plastik dabeihat, kann sich nach Herzenslust ausprobieren. Und auch bei Regen muss niemand traurig sein – der nasse Sand ist zum Rutschen sogar noch besser geeignet! Selbst während der Hauptsaison ist hier nur selten etwas los; nur hin und wieder spuckt einer der Tourbusse eine Ladung johlender Backpacker aus, die sich in dem großen Gelände aber schnell verlieren.
Der im Far North ansässige Maori-Stamm Ngati Kuri, stolzer Wächter über das heiligste Gebiet von Aotearoa, wo die Seelen der Gestorbenen am Cape Reinga ins Totenreich einziehen, bewacht auch die Te Paki Sand Dunes – und vermietet hier Surfbretter und Schlitten an Besucher. Harihari Onepu nennen die Maori das Sandsurfen und tun es angeblich schon seit Generationen. Wer sein eigenes Gerät mitbringt, sollte es möglichst außer Sichtweite der geschäftstüchtigen Maori-Wächter nutzen.
Info
Lage: 15 Kilometer südlich von Cape Reinga am Ende des SH 1, etwa 5,5 Stunden Autofahrt von Auckland, GPS: -34.4961625,172.7718539
Anfahrt: Im Örtchen Te Paki am Hinweisschild auf die Te Paki Stream Road abbiegen (Achtung, geschottert) und ca. 4 Kilometer in das Te Paki Stream Reserve hineinfahren, am Toilettenhäuschen parken (in der Hochsaison parkt dort ein Van des Maori-Stamms Ngati Kuri). (Bis zum Ninety Mile Beach sind es noch weitere 2,5 Kilometer.)
Kein Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel (letzter Stopp ist Pukenui), diverse Bus-Touren starten in Kaitaia, Ahipara, der Bay of Islands oder in Auckland.
Achtung: Der Parkplatz ist recht klein, spätestens zur Mittagszeit im Sommer sehr voll und sandig. Durch den Te Paki Stream fahren auch Autos und Tourbusse auf dem Weg zum Ninety Mile Beach (oder von dort kommend), oft mit recht hoher Geschwindigkeit und ohne Rücksicht auf Spaziergänger zu nehmen.
Öffnungszeiten: immer; am besten morgens und abends
Eintritt: nichts; Surfbretter und Schlitten werden für 10 bis 15 NZD vermietet
Aktivitäten: Neben dem Sandboarden kann man auch geführte Touren und Ausflüge mit dem Maori-Anbieter Ahikaa Adventures buchen (www.ahikaa-adventures.co.nz) oder wandern (mehrere Tracks starten an den Sand Dunes oder führen hier vorbei). Achtung: Beim Ausflug in die Dünen auf guten UV-Schutz achten und ausreichend Wasser mitnehmen. Beim Sandsurfen möglichst lange Kleidung und Schuhe tragen, am heißen Sand kann man sich schnell verletzen. Fotografen sollten ihre Kamera sehr gut verpacken!
Unterkünfte:
Tapotupotu Bay Standard DOC Campsite, etwa 16 Kilometer nördlich von Te Paki am Cape Reinga: 45 Plätze ohne Strom, mit Toiletten und kalten Duschen, 6 NZD/Erwachsene ab 17 Jahre, 3 NZD/Kinder ab 5 Jahre
North Wind Lodge Backpackers, DZ ab 66 NZD oder gegen Arbeitseinsatz, 88 Otaipango Rd, Henderson Bay, Kaitaia 0484, Tel.: +64 9 - 409 8515, Web: www.northwind.co.nz