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BV 2013 – Schattenseiten -- Jess Melyrik
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Relative Zeit
Wer kennt das nicht? Kaum ist ein Wochenende, ein Monat oder ein Jahr vergangen, da wundert man sich darüber, wie schnell das doch ging.
Mir geht es da nicht anders. Jedoch spielt das eigentlich keine Rolle. Denn auch wenn es einem wie ein flüchtiger Moment erscheint, so ist und bleibt das große Ganze eine Ewigkeit. Es ist schon verrückt. Solange man jung ist, sehnt man das Alter herbei und das damit einhergehende Erwachsen sein. Sobald man allerdings ein gewisses Alter erreicht hat, muss man doch einsehen, dass man eine völlig falsche Vorstellung davon hatte und der Glaube daran, es könnte einfacher oder gar besser werden bloß eine weitere heimtückische Illusion ist. Davon gibt es so einige im Leben. Denn im Prinzip ist es das, was uns am Leben hält. Wenn all diese Illusionen weg wären, warum sollte man sich das Ganze überhaupt noch antun?
Denn es wird nicht besser, sondern bloß anders! Wer in seiner Jugend bereits Probleme oder Schwierigkeiten hatte, wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch den Rest seines Lebens damit zu kämpfen haben und dann kommen noch all die anderen Höhen und Tiefen auf einen zu. Verlust, Einsamkeit, Trauer, Krankheit, Armut, Hilflosigkeit und die allumfassende Verzweiflung! Sie wird jeden Tag größer und man fragt sich jeden Tag mehr, was dieser Wahnsinn eigentlich soll? Leider gibt es darauf keine zufriedenstellende Antwort. Es liegt also nahe und muss wohl so sein, ich habe meinen Verstand verloren!
Ironischerweise kommt es mir so vor, als würde ich mehr und mehr verstehen und das Ergebnis ist leider so schockierend, dass mir gar nichts anderes übrig bleibt, als völlig den Verstand zu verlieren oder gar verrückt zu werden. Was bedeutet verrückt denn überhaupt? Lediglich dass man verrückt ist! Also daneben oder nicht der Norm entsprechend. Wenn ich aus dem Fenster schaue oder unterwegs bin und das normal sein soll, dann bin ich doch lieber verrückt! Nichts gegen die Menschheit, aber jetzt mal ernsthaft! Ich habe immer daran geglaubt, dass in jedem etwas Gutes steckt. Dass der Mensch als sogenannte Krone der Schöpfung, einfach dazu in der Lage sein muss. Es wird nur immer schwieriger daran zu glauben.
Doch zurück zum Thema: Zeit! Wir kommen auf diese Welt und müssen dann leben. Ob wir wollen oder nicht, das spielt keine Rolle. Sogar eher im Gegenteil! Es wird erwartet, dass man leben will. Denn alles andere ist inakzeptabel. Nun, dann wollen wir leben! Wohlwissend was uns erwartet, denn das ist das Einzige dessen wir uns sicher sein können. Während der Zeit vom Anfang zum Ende soll man leben. Natürlich auch glücklich und zufrieden dabei sein und vor allem gewinnbringend funktionieren. Nur ist es auch da wieder so, dass die Dinge, die einen glücklich und zufrieden machen, nicht gut für einen sind oder gar illegal!
Währenddessen haben die Faktoren, durch die man ein produktives Mitglied der Gesellschaft wird, mitunter enormes Unglückspotenzial! Burnout und Depression zählen nicht grundlos zu den Volks- krankheiten. Nun sind wir schon mal da und was machen wir mit unserer Zeit? Zumindest in der Zeit, die wir übrig haben? Die meisten machen Kinder in dem Irrglauben ihren Fußabdruck zu hinterlassen. Wieder andere versuchen alles um dem Ablaufen der Zeit entgegenzuwirken. Der Großteil denkt vermutlich einfach nicht darüber nach! Und dann wieder diese Gruppe von Menschen, diese Verrückten! Die gelähmt sind von der Realität und sich über die Sinnlosigkeit des Seins vollkommen bewusst sind. Wie soll ich leben und vor allem warum, wenn ich doch nur sterbe?
Letzten Endes zerfällt alles, was man ist und auch wer man ist, zu Staub und gesellt sich zum Sand der Zeit. Ich gucke doch auch keinen Film oder lese ein Buch, wenn ich vorher schon weiß, wie es ausgeht. Jedoch beim Leben soll ich das hinnehmen und akzeptieren?
Nun, das ist doch wirklich verrückt!