Читать книгу Die Nervensäge - Jesse J.M. Rialb - Страница 7
ОглавлениеDie Familie
…ist leider oft die Quelle aller Stressoren
Wir können nichts dafür, sondern werden einfach in bestimmte familiäre Verhältnisse geboren, ohne dass wir auch nur gefragt worden wären. Dieses allgemeine Lebensrisiko trägt leider jeder. Bei entsprechenden Vorkenntnissen würde sich wohl eine Menge Menschen gegen die zum Teil wirklich spärliche Existenz auf dieser Erde entscheiden.
„Wäre ich doch nie geboren worden.“ Wenn ich das vorher gewusst hätte.“ Solche Gedanken sind uns wahrscheinlich schon öfters im Kopf herumgegeistert.
Aber: Es nützt nichts. Wir müssen mit unserem familiären Status klarkommen. Niemand kann es sich aussuchen, in welche Familie er hineingeboren wird. Die Glücklichen wachsen im Wohlstand auf, ohne etwas dafür tun zu müssen. Pechvögel landen in einer „Assi-Familie“ mit vielleicht drogenabhängigen Eltern.
Das bedeutet aber nicht, die Bemühungen für eventuelle Verbesserungen der eigenen Situation einzustellen. Jeder kann sich mit Arbeit, Bildung, Einsatz und Elan weiterentwickeln. Ein passendes Umfeld mit gleich gesinnten Freunden, Bekannten fördert diese Tätigkeit. Lassen Sie sich nicht beirren: Die Bildung einer Persönlichkeit entsteht durch eigene Entwicklung, Bemühung und Erweiterung sämtlicher Fähigkeiten (sozial, kulturell, sportlich, ökonomisch, politisch, emotional). Wir bleiben also nie stehen, sondern versuchen, in unterschiedlichen Feldern das jeweils nächste Niveau zu erreichen. Stillstand ist gleichzusetzen mit Rückschritt. Das erfordert natürlich eine Menge Energie.
Neugier, Einsatz und Motivation sollten ständige Begleiter im Alltag sein.
Wer sich nicht weiterentwickelt, baut geistig sowie körperlich ab.
Das ist ja alles gut und schön, aber was hat das mit Querulanten zu tun?
Nun, viele nervende Personen versuchen, ihre Defizite mit einer schweren Kindheit, Erlebnissen bzw. Traumata in der Jugend zu erklären und lenken damit von ihren eigenen Versäumnissen ab. Niemand wird als A……. geboren. Man entwickelt sich mit der Zeit entsprechend. Selbstverständlich kann man sich aber auch mit einer schweren Kindheit positiv entwickeln, eine Stütze der Gesellschaft sein und mit Energie und Elan den eigenen Weg in Angriff nehmen, ohne andere für Missgeschicke und entgangene Lebensfreude verantwortlich zu machen.
Sie können sich jederzeit weiterentwickeln und familiäre Hindernisse überwinden. Entscheidend ist jedoch, diese zu erkennen und aktiv an der eigenen Entwicklung zu arbeiten.
Die Bildung sozialer Kontakte außerhalb der Familie ist Voraussetzung für den Erhalt neuer Eindrücke, Informationen und Perspektiven. Orientieren Sie sich an Gleichgesinnten, Personen mit eindrucksvoller Vita und „Macher“, deren Weg ähnlich steinig war, wie Ihrer es zu sein scheint.
Warum erwähne ich dies überhaupt?
Wer sich (weiter-) entwickelt, hat gute Chancen, selbst kein Querulant zu werden. Es sind eben auch in der eigenen Familie oft die unzufriedenen, beratungsresistenten Typen, die eine Tendenz zum Nörgler, Spießer oder unangenehmen Zeitgenossen zeigen. Schauen Sie sich doch in der eigenen Verwandtschaft um. Sicherlich finden Sie den einen oder anderen, auf den diese Beschreibung passt. Mit solchen Leuten muss man sich dann oft notgedrungen vertragen, obwohl das „Innere“ bereits am kochen ist. Unter Umständen beißt man sich über viele Jahre auf die Zunge, nur um keinen Konflikt innerhalb der Familie auszulösen.
„Freunde kann man sich aussuchen. Familie hat man.“
Ein immer wieder zutreffender Spruch, nicht wahr?