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Den Tag überstehen

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Sie liegen im Bett und eine Panikwelle nach der anderen überrollt Sie. Oder Sie sitzen am Schreibtisch und das Herz hört nicht auf zu rasen. Sie überlegen, wie lange Ihre Konstitution das wohl aushält. Wie sollen Sie die nächsten Wochen überleben?

Ein Roboter mit kaputtem Motor kann nicht mehr richtig funktionieren. Ein Mensch mit einem angespannten und besorgten Herzen kann auch nicht richtig funktionieren. Zumindest nur unter größter Anstrengung. Seien Sie nachsichtig mit sich. Reduzieren Sie Anforderungen, die Sie im Moment nicht erfüllen können. Lassen Sie andere wissen, dass Sie zerstreut, von Sorgen geplagt sind.

Wie haben Sie es bis hierher geschafft? Haben Sie sich in Aktivitäten gestürzt, um den Sorgen zu entfliehen, oder sitzen Sie seit Tagen wie gelähmt zu Hause und kommen zu nichts? In einem späteren Kapitel geht es um Mechanismen, dem Stress zu entkommen. Jeder Mensch hat seine eigenen Techniken. Doch bevor wir uns damit beschäftigen, überlegen Sie schon einmal, wie zufrieden Sie mit Ihren Tagesabläufen sind. Wann ist die Panik am größten? Warum scheint die Situation manchmal schlimmer als in anderen Momenten? Liegt es an der Tageszeit? Oder daran, mit wem Sie zusammen sind? An der Tätigkeit, die Sie ausführen? Geht es Ihnen besser, wenn Sie alleine sind, oder wenn Sie unter Menschen sind? Identifizieren Sie die Zeiten und Situationen, die Ihnen besonders schwer fallen. Ist ihre schlimmste Zeit am Abend, wenn Sie alleine im Bett liegen, oder die Zeit im Büro? Das Wochenende, wenn Sie viel Zeit zum Nachdenken haben, oder die Tage, an denen Sie ihre Verpflichtungen nicht mehr schaffen?

Bei den Anonymen Alkoholikern gibt es den englischen Spruch: „One day at a time“. Gemeint ist damit, dass es besser ist, sich auf den nächsten Tag zu konzentrieren, als sich von der langen Ewigkeit, die danach folgt, irritieren zu lassen. Ich kann nicht sagen, was in einem Jahr ist, aber ich kann dafür sorgen, dass ich den morgigen Tag überstehe.

Überlegen Sie auch, wer von Ihren Bekannten, Freunden und Familienmitgliedern Ihnen im Moment gut tut, und wer Ihre Nervosität nur noch steigert.

Machen Sie nun, mit diesen Erkenntnissen im Hinterkopf, einen Plan für den morgigen Tag, mit allen Uhrzeiten. Tragen Sie feste Termine ein. Und dann füllen Sie leere Zeilen mit Terminen, an die Sie sich am morgigen Tag halten können. Nichts, was Sie überwältigen wird, aber Dinge, die Sie sich zutrauen, und von denen Sie glauben, dass sie entweder getan werden müssen, oder dass sie Ihnen gut tun werden. Hier einige Beispiele:

 Meinen besten Freund anrufen

 Eine Liste mit Musikstücken oder CDs erstellen, die mir gut tun

 Einen Spaziergang machen

 Meditieren / puzzlen (etwas zur Ablenkung tun)

 Einkaufen gehen

 Einen Brief schreiben

 Weinen

 Ein Kapitel in diesem Buch lesen, bzw. das dazugehörige Tagebuch führen

 Einen lustigen Film angucken

 Etwas Leckeres (und Gesundes) kochen

 Eine Liste machen mit wichtigen Informationen

 Die Terminliste für den nächsten Tag erstellen

Hier ein Beispiel:


Es kommt darauf an, dass Sie jeden Tag etwas tun, was notwendig ist, aber auch Dinge, die Ihnen erlauben, auszuspannen, und vor allem Dinge, die Ihnen gut tun. Es geht nicht darum, Erwartungen an sich selbst aufzustellen! Diese Liste ist kein MUSS, sondern ein KANN. Sie soll Ihnen einen Halt geben, Möglichkeiten aufzeigen, aber keinen zusätzlichen Stress verursachen. Sie ersetzt den gütigen Elternteil, den wir manchmal als Erwachsene vermissen, und der uns sagt, was wir jetzt tun können, damit es uns wieder besser geht.

Wenn dann der morgige Tag anbricht, lassen Sie sich von der Struktur des Planes leiten, ohne die Fassung zu verlieren, wenn es doch ganz anders kommt.




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