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Die Gefangennahme

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Deutlich konnte man erkennen, dass die vier leichten Galeeren viel schneller als unser Schiff waren und uns den Fluchtweg nach Norden bereits abgeschnitten hatten.

„Galeotte, galeotte!“, rief der venezianische Kapitän mit deutlicher Panik in seiner sonst so beherrschten Stimme. Das waren also die gefürchteten kleinen schnellen Galeeren, die Geiseln des Mittelmeeres, die bevorzugt von den Korsaren benutzt wurden. Es hatte auch den Anschein, als hätten sie genau an dieser Stelle auf uns gewartet, direkt hinter dieser Halbinsel waren sie urplötzlich aufgetaucht, an dieser Landmarke, die bereits den Eingang zum Adriatischen Meer und damit in ein sicheres Gewässer bedeutet hätte.

Für mich war diese durch die Poren unserer Männer zu riechende Angst unverständlich, war unser Schiff doch so ungleich viel größer und ebenso besser bewaffnet, als diese kleinen Schiffe, deren einziger Vorteil für mich in der offensichtlichen Schnelligkeit zu erkennen war. Der Kapitän schien sich auch zu besinnen und brüllte einige Befehle an seine Mannschaft. Ich verstand „canonni“ und tatsächlich beeilten sich die Kanoniere jetzt, die sechs Kanonen auf dem Vorderdeck gegen die angreifenden Schiffe zu richten. Der Kapitän stand an der Reling und schaute durch sein Fernrohr, ob er die Flaggen oder Kennzeichen erkennen konnte und erbleichte dann ziemlich fassungslos:

„Es sind die verdammten maltesischen Korsaren. Wir sind ihnen anscheinend direkt in eine Falle gegangen.“

„Aber ist denn der Ritterliche Orden Sankt Johannis nicht ein Behüter der christlichen Schifffahrtsrouten im Mittelmeer?“, frage ich mit ruhiger Stimme, denn so hatte ich es von meinem weltkundigen Vater vernommen.

„Seit Venedig den Frieden mit den Osmanen geschlossen hat, betrachten sie uns als Verräter und nutzen dieses als willkommene Ausrede, nicht nur die Sarazenen zu überfallen, sondern auch unserer christlichen Seefahrt großen Schaden zuzufügen. Signorina, ich möchte Euch dringend darum bitten, mit den Euren unter Deck vorübergehend einen besseren Schutz aufzusuchen. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass einige dieser Halsabschneider tatsächlich auf unser Schiff gelangen könnten und Euch im Eifer des Gefechtes ein Schaden zugefügt würde“, die Stimme des Kapitäns hatte sich erholt, sie klang gefasst und befehlsmäßig, was mir in dieser Situation angemessen und sehr beruhigend erschien.

Unsere erste Kanone feuerte bereits, ich konnte jedoch keinerlei Treffer auf den feindlichen Schiffen ausmachen, sondern sah lediglich eine Wasserfontäne weit vor ihnen emporschießen. Bevor ich dann mit meiner Tante Kynthia und meiner Magd Theophania unter Deck verschwand, sah ich noch, dass sich die vier kleineren Schiffe aufteilten und uns in ihre Mitte nahmen, was das Ausrichten der Kanonen auf ein einheitliches Ziel außerordentlich erschweren würde.

Während oben verstärkt Kanonenschüsse zu vernehmen waren, verlangte meine Tante, dass wir unserem Herrn kniend um Beistand für die Mission und für die Niederlage der Korsaren bitten sollten. Der Herr schien diesmal jedoch nicht auf unserer Seite zu stehen, denn wie der Kapitän es befürchtet hatte, gelangten einige der maltesischen Korsaren auf unsere Galeere und man hörte jetzt ausschließlich das Abschießen von Musketen, die Kanonen schwiegen gänzlich.

Das führte dazu, dass Tante Kynthias Gebete lauter und schneller wurden, während ich meine Ohren spitzte, um zu hören, ob die Unsrigen oder die Korsaren die Oberhand gewinnen würden.

Als ich die Worte „capitolazione“ und „clemenza“ hörte, wusste ich, dass die Gebete meiner Tante fruchtlos gewesen waren. Anscheinend waren diese doch nicht aus ihrem Herzen gekommen oder schlimmer gar, ihr Herz war nicht rein genug gewesen und wir aus diesem Grunde in die Hände der Korsaren gefallen.

„Meine liebe Althaia“, erklärte meine Tante mit tränenerstickter Stimme, „es ist deine Pflicht als jungfräuliche Braut, deine Ehre bis in den Tod zu bewahren. Nimm diesen Dolch, und droht dir ein Unheil in Form einer Antastung deiner Jungfräulichkeit, so ist es deine Pflicht, alles zu unternehmen, damit es dir nicht bei lebendigem Leibe zugefügt wird.“

Mit diesen Worten übergab sie mir einen kleinen Dolch mit einem schönen Perlengriff, den ich schnell in meinem Gewand verbarg, wohl überlegend, diesen doch vorteilhafter gegen die Korsaren, als gegen mich selbst einzusetzen, ging es doch meiner Tante sicherlich mehr um die Verteidigung ihrer Verantwortung mir gegenüber, als um mein Seelenheil selbst. Zu weiteren Ausführungen gelangten meine Gedanken jedoch nicht, da bereits die Tür zu unserem Versteck aufgestoßen wurde.

Die drei Korsaren hatten sich schnell ein Bild von unserer Lage gemacht, eine für sie anscheinend ungefährliche aber lustige Situation, wie man aus ihrem Gelächter entnehmen konnte: Drei kniende Damen, die ihre Hände noch zum Gebet gefaltet hielten. Meine Tante und die Dienstmagd Theophania wurden sogleich an den Haaren nach oben auf das Deck gezogen, während der dritte Korsar mit einer überaus hoffähigen Verbeugung und mit dem Wort: „S'il te plaît, Demoiselle“, mich ebenfalls auf das Deck bat. Diese Sonderbehandlung führte ich auf meine kostbare Kleidung, meinen Schmuck sowie auf das Tiaradiadem zurück, das ich zu Ehren meines künftigen Bräutigams bereits angelegt hatte.

Der Anblick auf Deck war schrecklich und herzzerreißend. Überall lagen Tote und Verwundete herum, die meisten waren griechische und venezianische Seeleute, unser tapferer Kapitän war auch unter ihnen. Die Überlebenden von unserem Schiff knieten in einer Reihe mit den Händen hinter ihren Köpfen und wurden von den Musketen der maltesischen Korsaren in Schach gehalten. Es waren noch etwas 40 Männer sowie vier venezianische Frauen, die ebenso kniend ergeben auf ihr Schicksal warteten. Von unseren Rudersklaven war keiner getötet worden und sie wurden der Einfachheit halber als willkommene Beute dort unten an den Ruderbänken angekettet gelassen.

Da meine französischen Sprachkenntnisse eine Konversation mit ihrem Anführer sehr wohl ermöglichten und sein Verhalten ihn als Edelmann auswies, der sich höflicherweise nicht sofort meiner Haare bedient hatte, um mich auf Deck zu zerren, verlangte ich empört Rechenschaft:

„Seigneur Kapitän, wie ich sehe, tragt Ihr auf der Brust das Kreuz als Zeichen unseres Herrn. Seit wann ist es Sitte, dass ein christlicher Orden eine christliche Nation, die ebenfalls das Heilige Land zu befreien getrachtet, grundlos überfällt und zahlreiche Männer tötet? Habt Ihr Euch nicht dem edlen Ziele zum Schutz der gesamten Christenheit verschworen?“

Mein Verlangen nach Rechenschaft brachte mir zuerst einmal eine gehörige Ohrfeige ein, bevor dieser Kapitän mich dann lautstark anfuhr:

„Wer bist du, Weib? Du bist keine von den venezianischen Verrätern, bist du etwas Griechin oder noch schlimmer, eine ungläubige Türkin?“

„Türkin bin ich nicht, wohl aber eine Griechin, was Ihr achten solltet, denn stammt nicht Eure gesamte Kultur von unseren griechischen Vorfahren ab, die diesen Begriff „Koultoura“ überhaupt erst in Italien und der ganzen Welt eingeführt haben und der Euch anscheinend unbekannt zu sein scheint.“

Meine Frechheit brachte mir sogleich die nächste Ohrfeige ein, was mir für den Moment jedoch noch für nicht ausreichend erschien, meinen Dolch einzusetzen.

„Die Griechen sind keine Christen, weil sie einem falschen Papst und einem falschen Glauben gehörig sind, nicht zu sprechen davon, dass die Griechen Unterstützer der osmanischen Seite sind und daher ebenso, wie die Venezianer als unsere Feinde anzusehen sind“, entgegnete der Kapitän.

Darauf gedachte ich ihm eine ausführliche Begründung für die Vasallenschaft der Griechen unter dem Sultan in Konstantinopel zu präsentieren, dass diese nämlich hauptsächlich durch die mangelnde Unterstützung der römischen Christen bei der Einnahme Konstantinopels verursacht wurde. Aber er gebot mir zu schweigen und ließ uns Frauen, ebenso, wie es bei den Männern bereits geschehen war, allesamt in Ketten legen.

Die maltesischen Korsaren waren zwischenzeitlich daran gegangen, alle Toten sowie auch die schwerverwundeten Venezianer zuerst zu durchsuchen, aller Kleider und Wertsachen zu berauben und danach einfach in das Meer zu werfen. Von ihrer eigenen Mannschaft waren sieben Seeleute getötet und fünf verletzt worden. Für die sieben Getöteten befahl der Kapitän, jedem unserer überlebenden Männer sieben Streiche auf den Rücken zu geben, was ein großes Gejammer, insbesondere bei den adeligen Venezianern, die körperliche Züchtigungen nicht gewohnt waren, hervorrief. Auf mein empörtes Gesicht hin sah sich der Kapitän zu einer Erklärung genötigt:

„Demoiselle, Ihr solltet mir danken, dass ich Kraft meiner Autorität von einer Auspeitschung der Damen abgesehen habe, aber dafür seid Ihr mir später eine ausführliche Erklärung schuldig!“

Als die Strafprozedur beendet war und sich viele der Venezianer weinend in den Armen lagen und ihr Schicksal beklagten, ließ der Kapitän ein Gebet für die gefallenen Malteser sprechen und diese wurden mitsamt ihrer Kleider, jedoch ohne Waffen, in das Meer gegeben.

Die männlichen Gefangenen wurden sodann auf die vier Galeotten der Korsaren verteilt, die vier venezianischen Frauen sowie wir drei Griechinnen verblieben auf der Galeere, die der Kapitän als Prise zu seinem Flaggschiff erklärt hatte und mit dem wir jetzt unter vollen Segeln und stetigem Ruderschlag gegen Malta fuhren.

Es waren lediglich zehn maltesische Seeleute und der Kapitän auf der Galeere verblieben, da er dieses bei den angeketteten Ruderern und sieben Frauen für die Sicherheit als ausreichend erachtet hatte. Der Wind stand günstig und die Ruderer strengten sich angesichts ihres neuen Befehlshabers doppelt an, sodass wir schnell vorankamen.

Wir hatten bereits viele Stunden auf dem Vordeck kniend und angekettet auf unser Schicksal gewartet, als der Kapitän endlich den Kurs, die Schiffsführungen und seine eigenen Belange geregelt hatte und er nunmehr Zeit für mich erübrigen konnte.

„Losschließen und in die Kapitänskajüte mit der Dame!“, befahl er seinem Offizier, der sogleich mein Hals- und Armeisen aufschloss und mich, immer noch höflich, wie befohlen, herunterführte.

„Nun Demoiselle, es ist an der Zeit, dass Ihr mir Euren Namen verratet, ebenso, was Eure Absichten für diese Schiffsreise waren. Ihr werdet mir doch glauben, wenn ich verspreche, für jede Lüge oder Verbergen von Geheimnissen Euch ebenso peitschen zu lassen, wie es Eure Männer bereits erfahren mussten“, drohte er mir.

Da ich ihm dieses ohne Zögern glaubte und ich ohnehin keine Geheimnisse kannte, die er wohl nicht wissen durfte, berichtete ich ihm alles:

„Mein Name ist Althaia Theodoros, mein Vater ist Kämmerer am Hofe des Sultans in Konstantinopel. Ich bin mit meiner Tante Kynthia Theodoros und meiner Dienerin Theophania auf dem Wege zu meinen Bräutigam Philipos Rhea, der als Schatzmeister des Dogen von Venedig ebenfalls sehr vermögend ist und mir zum Manne versprochen wurde. Seid gewiss, dass er mich alsbald gegen ein hohes Lösegeld auslösen wird, sofern mir bis dahin kein Leid geschehen ist und meine Jungfräulichkeit unversehrt erhalten bleibt.“

Mein Vortrag rief bei dem Kapitän eher Heiterkeit hervor: „Um Eure Jungfräulichkeit braucht Ihr Euch ab sofort keine Sorgen mehr zu machen. Ihr wisst, dass diese Heirat das Band zwischen den Türken und den Venezianern enger schließen würde und wir dieses aus weiser Voraussicht unterbunden haben. Niemals darf es zu dieser Heirat und einer Verbindung der türkischen Liga mit den Venezianern kommen und aus diesem Grunde werden wir Euch auch nicht mehr gegen ein Lösegeld, wie hoch es auch sein möge, freilassen, so lautet der Befehl des Großmeisters.“

Meine Bestürzung war grenzenlos: „Heißt das, dieser Überfall auf unser Schiff geschah geplant und beabsichtigt und Ihr kanntet mein Ziel und unsere Schiffsroute? Oh, welch ehrlosen Verräter weilen selbst am Hofe des Sultans! Aber sagt mir, verehrter Herr Kapitän, welches Schicksal ist denn nun das meine und welches das meiner Tante und meiner Magd?“

„Demoiselle Althaia, meine Antwort wird Euch nicht erfreuen, aber der Großmeister in Malta braucht alle nötigen finanziellen Mittel für den Kampf gegen die ungläubigen Türken und Sarazenen. Deswegen sollen alle Gefangenen, Männer ebenso wie Frauen, ausnahmslos gegen ein Höchstgebot in die Sklaverei verkauft werden. Da ich sicher bin, dass Euer Bräutigam Euch ohnehin nicht mehr ehelichen wird, wenn Ihr bereits mehrfach geschändet wurdet, so wird dieses dann wohl Euer zusätzliches Schicksal sein“, dieses Geständnis machte der Kapitän nicht ohne anzügliches und hämisches Lächeln auf seinem Gesicht. Dieses Lächeln sagte mir, dass er sich wohl selbst für diese mehrfache Schändung meines Körpers ausersehen hatte und ich ergriff meinen Dolch unter dem Gewand bereits etwas fester.

Auf dem Deck hörte ich ein lautes Jammern der Frauen. Soweit ich die französischen Kommandos wie auch die griechischen Proteste verstehen konnte, sollten sich die Frauen allesamt ganz ausziehen. Das hämische Grinsen des Kapitäns wurde noch hässlicher: „Ja Demoiselle, Ihr hört richtig. Zur Begutachtung unseres Fanges und des zu erwartenden Gewinns, der auch den Anteil der tapferen maltesischen Seeleute ausmacht, wird momentan eine Begutachtung der Ware vorgenommen. Wenn ich Euch jetzt bitten dürfte, Euch ebenso zu entkleiden, bevor der Konstabler Eure Gewänder in Stücken vom Leibe reißt und sie dann für Euch ebenso verloren sind, wie Eure Jungfräulichkeit es danach ohnehin bald sein wird.“

Das war jetzt der richtige Augenblick, um den Dolch hervorzuholen und mich damit auf den Kapitän zu stürzen. Leider war ich in einem offenen Kampf nicht so erfahren wie der Kapitän und der Konstabler, dessen Bein sich mir in den Weg stellte und es so für den Kapitän umso leichter machte, mir den Dolch aus der Hand zu schlagen. Nun war ich der Überzeugung, dass er mich wohl doch noch peitschen lassen würde, aber er lachte nur: „Sie an, eine kleine Wildkatze. Ich liebe es, Wildkatzen zu zähmen und dafür habe ich meine eigenen Methoden. Konstabler, bindet diese Dame und holt mir Tante und Dienstmagd, aber beide in Eisen und fest geknebelt.“

Meine Tante war mit 33 Jahren noch eine Schönheit und die Magd mit 20 Jahren sowohl jung als auch schön anzusehen. Ein großer Nachteil bei uns Griechinnen sind die langen Haare, auf die wir so stolz sind, wenn sie dann bis zur Mitte des Rückens herunterreichen und deswegen jeglicher Widerstand sinnlos wird, wenn man mit gebunden Händen an ebendiesen Haaren vorwärts gezogen wird.

Meine arme Tante sowie Theophania wurden, so armselig wie sie so ganz ohne Kleider ohnehin schon waren, in der Art am Tisch in der Kapitänskajüte festgebunden, dass sie alsbald, den Kopf dicht auf dem Tisch, ihr blankes Gesäß dem Kapitän präsentierten und wegen der Knebel zu keinem Klagelaut in der Lage waren.

Der Kapitän griff genüsslich beiden Frauen zwischen ihre Beine und ich sah, wie er brutal seine Finger einführte und mir verkündete:

„Keine von denen ist mehr eine Jungfrau. Es scheint mir, ich werde das bei Euch ebenso untersuchen müssen, da in Konstantinopel wohl alle Frauen ehrlose Huren sind.“

„Meine Tante ist sehr wohl ordentlich verheiratet und die Liederlichkeit meiner Dienstmagd Theophania ist mir bereits bekannt, kann sie jedoch nichts gegen ihre Natur, sich einem geliebten Manne hinzugeben!“, schrie ich dem Kapitän aufgebracht ins Gesicht, der um eine gute Antwort keineswegs verlegen war:

„Nun, kleine Wildkatze, vielleicht habt Ihr Euch ja auch bereits eurer Natur entsprechend hingegeben, wir werden es sogleich erfahren. Aber zuerst erhalten Eure Tante und Eure Magd die verdienten sieben Streiche, die eigentlich Euch zustehen sollten, die ich Euch aber aus dem einen Grunde erspare, da mir selbstredend ein unversehrter Körper zur Schändung zustehen wird. Konstabler, Ihr könnt beginnen.“

Das Stöhnen war durch die festen Knebel nur unterdrückt zu vernehmen, während ich, immer noch kniend, erschrocken auf diese Gewalttat blickte und zusehen musste, wie das Gesäß von den beiden unschuldigen Frauen mit Striemen verunstaltet wurde, die baldig auch eine dunkelrote Farbe annahmen. Erschrocken war ich über diese Gewaltanwendung in der Tat eigentlich deshalb, weil ich sie mir soeben am eigenen Leib vorstellte. Nicht ohne frei zu sein von gemeiner Schadenfreude, genoss ich jedoch innerlich jeden Streich. Hatte meine Tante mich nicht als Ersatz für meine verstorbene Mutter mit der Begründung, mein eigener Vater sei zu gutmütig, sehr oft in ähnlicher Weise einer Bestrafung unterzogen.

Meiner Dienstmagd Theophania jedoch sollte dieses als gerechte Strafe für ihre Unzucht dienen, die sie fast täglich mit meinem Onkel getrieben hatte. Sicherlich war es diese Kenntnis gewesen, die meine Tante dazu veranlasst hatte, Theophania auf diese Reise mitzunehmen und nicht alleine daheim beim Onkel zu belassen.

An dem Gesicht des Kapitäns konnte ich erkennen, dass er erbarmungslos fortfahren würde, nur um mich brechen zu sehen. Aus seinen Worten hörte ich dieses auch, während er genüsslich mit den Fingern an den Striemen auf dem Gesäß meiner Tante entlangfuhr:

„Demoiselle, dies ist mein letztes Angebot an Euch. Ihr werdet Euch jetzt aller Kleider entledigen und mir zu Willen sein, was immer ich auch von Euch verlangen werde. Ansonsten werde ich Eure Tante und Eure Magd so lange malträtieren, bis sie letztendlich dann nutzlos für einen weiteren Sklavendienst dem Meer übergeben werden müssen. Das wäre dann allerdings Euer Verschulden und nutzen wird es auch nichts, denn danach werdet Ihr das Gleiche ebenso an eigenem Leibe erfahren.“

Gerne hätte ich den beiden noch sieben weitere Streiche gegönnt, jedoch war seine Erpressung so einleuchtend formuliert, sodass ich keinen anderen Ausweg mehr sah, außer an meinen umso höheren Marktwert beim Erhalt meiner Jungfräulichkeit zu appellieren:

„Sehr verehrter Herr Kapitän, sehr wohl weiß ich, dass es Euch zusteht, zu nehmen, was immer Euch gefällt. Doch kenne ich den geldlichen Unterschied einer Veräußerung einer jungfräulichen Edeldame oder einer geschändeten Frau durchaus. Mein Vorschlag an Euch ist daher der folgende, der insbesondere Euch zu einem großen Vorteil gereichen sollte: Freiwillig werde ich Euch meine Jungfräulichkeit beweisen, indem ich Ihnen diese als Beweis präsentiere. Ebenso werde ich Euch zu Willen sein mit meinen Körperöffnungen, bei denen ein Verlust der Jungfernschaft nicht zu befürchten ist, die Euch jedoch umso mehr Freude bereiten werden, da ich sie gekonnt einzusetzen verstehe. Daher werde ich freiwillig, wie es bereits die antiken griechischen Hetären so vortrefflich durchführen konnten, als Fellatrice zur Verfügung stehen. Ebenso könnt Ihr bei mir die Befriedigung in der Weise finden, wie es die griechischen Philosophen schon immer mit ihren Schülern ausgeübt haben, und dabei mehr Vergnügen an diesen sodomistischen Übungen, als mit ihren Ehefrauen im Bett empfunden haben. Da diese letzterwähnte Körperöffnung durchaus enger gebaut ist, wird es somit sehr viel erregender für Euch sein, zumal Ihr in der Stellung „a tergo“ dabei zusätzlich meine Brüste umfassend könnt und ich mich dabei für Euch äußerst wollüstig in Sprache und Gebärde geben werde.“

Auf der Stirn des Kapitäns hatten sich große Denkfalten gebildet und er war wohl in der begründeten Überlegung, ob es sich um eine List handeln würde oder ob ein Vorteil für ihn herausspringen konnte, als er mir antwortete:

„Ihr griechischen Ketzer wisst anscheinend nicht, dass dieser unnatürliche Verkehr uns christlichen Seefahrern verboten ist. Da wir Korsaren uns an viele Verbote ohnehin nicht halten, und für dieses Vergehen die Beichte vorgesehen ist, bin ich tatsächlich ebenfalls zu der Überzeugung gelangt, dass der finanzielle Vorteil groß ist, Euch als Jungfrau zu einem dreifachen Preis veräußern zu können, wenn dann alles so durchgeführt wird, wie Ihr es versprochen habt. Weiterhin sollt Ihr ohne abermaliges Zögern Eure Jungfräulichkeit all denen präsentieren, die es vor einem Kauf bestätigt wissen möchten.“

Meine Jungfräulichkeit schien damit für den Augenblick gerettet, aber ich wusste nicht, für wen ich diese bewahrt hatte, denn meinen Bräutigam, den ich ebenfalls noch nie gesehen hatte, jemals wieder zu treffen, schien in weite Ferne gerückt. Somit war es das geringste Problem, seiner Bitte zuzustimmen:

„Gerne will ich meine Unversehrtheit meinem zukünftigen Herrn präsentieren, wenn Ihr dafür Sorge tragt, dass es sich um selektiert angemessene und nicht zu zahlreiche Kaufinteressenten handelt und ich dabei nicht als entblößte Sklavin jedem dahergelaufenen Publikum präsentiert werde.“

„Demoiselle, Ihr werdet wieder unverschämt“, ist seine harsche Antwort: „Wenn Ihr nicht unverzüglich beginnt, wird es dann doch der Konstabler mit Gewalt durchführen.“

Da ich alles in meiner Macht stehende unternommen hatte, um meine Unversehrtheit zu retten, konnte ich jetzt ohne weitere Mord- und Selbstmordgedanken mich vollständig entblößt präsentieren und dem Kapitän mit weit gespreizten Beinen meine Jungfräulichkeit demonstrieren, indem ich mit den Fingern noch meine Labien auseinanderzog, gut darauf achtend, dass mein Jungfernhäutchen unbeschädigt blieb.

Danach verlangte der Kapitän, dass ich breitbeinig und mit hinter dem Kopf verschränkten Armen ihm zur Betrachtung sowie zur manuellen Inspektion zur Verfügung stehen sollte und er kommentierte dieses auch mit anzüglichen verletzenden Worten, denen ich trotzdem nichts entgegensetzen wollte:

„Hübsch seid Ihr anzuschauen und ebenso anzugreifen. Nicht so dick, wie es die Türken lieben und nicht zu dünn, wie man es als Sklavin ohne besondere Fähigkeiten schnell werden kann. Eure Brüste könnten etwas größer sein, etwa so, wie bei Eurer Tante. Euren Preis schätze ich auf 400 Golddukaten, etwas mehr noch, wenn Ihr mir jetzt beweist, dass Ihr eine vortreffliche Kennerin der Fellatio seid, so wie Ihr behauptet habt. Eine freiwillige Durchführung des päderastischen Verkehrs dürfte insbesondere für einen vermögenden Sarazenen 100 Dukaten mehr wert sein, also strengt Euch an, Demoiselle“. Mit diesen Worten hatte sich der Kapitän seines Hosenkleides entledigt und ich musste mir noch einmal in das Gedächtnis rufen, was ich über diese Fellatio in Erfahrung gebracht hatte.

Es war ebendiese Dienstmagd Theophania, die es bei meinem Onkel überaus vortrefflich durchführen konnte, sodass er bereits nach kurzer Zeit regelmäßig seinen Samen in ihren Mund ergoss, wie ich es oft durch das Loch in der Schlafzimmerwand heimlich beobachtet hatte. Dann musste ich es also einfach genau wie sie machen: Sein „pósthe“ nach hinten zu ziehen, die so entblößte Eichel mit den Lippen umschließen und mit dem Mund Kopulationsbewegungen durchführen, während meine Hände sein Gemächt umspielten. Auch wusste ich, dass es anscheinend für den Mann wohltuend ist, seinen Penis weit in den Mund zu nehmen und zusätzlich mit der Zunge zu umspielen, was mein Onkel dann immer von Theophania verlangt hatte. Meine Beobachtungen schienen sich jetzt auszuzahlen, der Kapitän hatte seine Augen gen Himmel verdreht und stöhnte vernehmlich lustvoll:

„Oh, Demoiselle, Ihr sagt, Ihr wäret Jungfrau? Jedenfalls nicht im Geiste, aber auch da seid Ihr den maltesischen Hafenhuren meilenweit überlegen. Darf ich Euch jetzt bitten, die Position einzunehmen, bei der ich bequem in Euer Hinterstübchen eindringen kann. Ebenfalls bitte ich um die zugesagte Wollust, die Ihr mir gerne im Verhalten und in der Rede beweisen dürft.“

In der Gewissheit, es bislang zufriedenstellend durchgeführt zu haben, stellte ich mich alsbald halb gebückt mit leicht gespreizten Beinen vor den Kapitän und forderte ihn durch Auseinanderziehen meiner Gesäßbacken zur Penetration auf:

„Verehrter Herr Kapitän, ich möchte Euch dringend bitten, es mir in mein sündigstes Loch ordentlich zu besorgen. Ach, was seid Ihr ja so stark gebaut und was für einen starken Griff Ihr habt. Ja, ja, so möchte ich es haben, so sehr kräftig von einem wahren Seemann, damit man weiß, wofür es sich zu leben lohnt. Jaaa, ooohhh, Ihr macht es so herrlich und bitte, meine Brüste, ebenfalls fester, meine Mamilla, ja, nehmt sie bitte zwischen die Finger und hört nicht auf, auf meiner Rückseite das zu nehmen, was Euch zusteht und was ich so sehr genieße, Herr Kapitän!“

Obwohl sein starkes Glied in meinem Anus doch nicht unbeträchtlich schmerzte, ließ ich mir davon nichts anmerken, da mir meine entgangene wahre Schändung gleichwohl schwerwiegender vorkam. Das führte in dieser Zeit nämlich der Konstabler abwechselnd mit meiner immer noch gebundenen Tante und anschließend mit der Magd durch, wobei ich nicht weiß, ob eine Entjungferung noch schmerzhafter ist, als dieser erzwungene Verkehr, denn beide wanden sich und stöhnten fest unter ihren Knebeln.

Ob es durch meine Rede oder die Sicht auf die Schändung der beiden Frauen, der Kapitän entlud alsbald mit lautem Stöhnen seinen Samen in meinen Anus, wodurch es meines Wissens nach dann auch nicht zu einer Schwangerschaft kommen kann. Anders als bei meiner Tante und Theophania, die ja augenscheinlich in die Öffnung für eine Empfängnis penetriert wurden und eine von den beiden bald auch mit seinem Samen versehen werden sollten. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass dieses dann doch Theophania war, wobei ich den Zeitpunkt, an dem es meine liebe Tante dann auch treffen würde, in diesem Moment nicht zu erfahren bereit war.

„Vortrefflich, vortrefflich, meine gute Demoiselle Althaia, wobei mir unbegreiflich zu sein scheint, wo Ihr Euer Handwerk so kunstvoll ohne das Zutun eines Ehemannes erlernen konntet“, lobte mich der Kapitän, meine Brüste tätschelnd: „Ich muss sagen, wenn ich bodenständig wäre und über ausreichend Kapital verfügen würde, dann könntet Ihr versichert sein, ich wäre bei Eurer Versteigerung der Höchstbietende.“

So ein Lob darf man nicht unbeantwortet lassen, zumal ich den Kapitän bei guter Laune zu halten gedachte: „Mein verehrter Herr Kapitän, seid versichert, dass es auch mir eine Freude war, Euch zu dienen, zumal Ihr das Handwerk der Beglückung einer Jungfrau vorzüglich zu beherrschen scheint.“

Wir hätten unsere Konversation noch lange fortsetzen können, wenn nicht der Steuermann das Einsetzen der Nachtruhe für die Ruderer mit lautem Rufe angekündigt hätte.

„Dafür, dass ich Euch jetzt wieder in Eisen legen muss, bitte ich vielmals um Entschuldigung. Aber so wird es erwartet und so ist es Brauch“, mit diesen Worten des Kapitänes wurden wir alle drei sofort wieder mit dem Halseisen versehen und die Handeisen an dessen hinteren Ring eingehakt, eine äußerst unangenehme Position für die Arme. Als man uns dann noch aneinandergekettet auf Deck führte, war der Anblick dort auch nicht viel angenehmer. Die ebenfalls vollständig entkleideten venezianischen Frauen waren anscheinend auch geschändet worden, sie weinten, bis auf eine, die ich für eine unangetastete Jungfrau hielt, alle sehr laut und beklagten ihr Schicksal. So mussten wir dann die gesamte Nacht vollkommen nackt auf dem Deck verbringen, was wegen der frischen Luft aber für uns angenehmer, als für die Rudersklaven im übel riechenden Unterdeck war.

Zwei Stunden nach Sonnenaufgang ertönte wiederum ein Ruf, nachdem anscheinend die Insel Malta gesichtet worden war. Wir mussten uns alle erheben und in einer Reihe aufstellen, wobei wir dann Sicht auf die anderen vier Schiffe hatten.

Ohne auf irgendeine Sittsamkeit zu achten, waren dort auch die gefangenen Männer komplett entblößt und mit Eisenketten aneinandergeschlossen. So standen alle Gefangenen auf dem Oberdeck, als die fünf Schiffe, mit unserem Flaggschiff voran, unter dem Jubel der maltesischen Zuschauer in den Hafen hineingerudert wurden. Es war ein entwürdigender Anblick, wie anscheinend sämtliche Bewohner dieser Insel jeden Einzelnen von uns beklatschen, mit den Fingern auf uns wiesen und bei uns Frauen anzügliche Bemerkungen machten. Als wir an Land getrieben wurden, grapschten die jungen Burschen johlend nach uns und versprachen uns zu kaufen oder uns „einzureiten“, wie sie riefen, bis sie von den Seeleuten dann mit Musketenschlägen vertrieben wurden. Besonders litten die venezianischen Frauen, da es für sie eine besondere Schmach darzustellen schien, den Blicken der alten und jungen Männer, den der Bettler, Edelleute und Seeleute, so vollkommen nackt und hilflos ausgesetzt zu sein zu sein.

Die Organisation an Land war anscheinend durch eine lange Routine eingespielt. Wir wurden von einem Aufseher ohne Zutun des Kapitänes in die Sklavenunterkünfte gebracht, wobei wir Frauen einen ebenso großen Raum bekamen, wie die armen Männer, die sich nur stehend oder sitzend ausruhen konnten, wie ich aus dem Gespräch der Wärter entnehmen konnte. Wir Frauen wurden auch einzeln an den Ringen in der Wand an den Halseisen angekettet, und gottlob wurde auf die schweren Ketten an den scheuernden Handeisen verzichtet. Die Verpflegung mit Wasser und Nahrung war so schleppend, dass sich bei uns bald die besten Freundinnen um das Wenige stritten und auch meine Dienstmagd Theophania wurde widerwillig mir gegenüber, wohl in der Gewissheit, dass wir ohnehin bald auf ewig getrennt sein würden.

Aus den Reden der Aufseher hatte ich entnommen, dass der Sklavenmarkt am Freitag, also in vier Tagen sein würde. Noch vier Tage in diesem Verlies waren für mich schwer vorstellbar. Ohnehin hatten die anderen Gefangenen eine weitaus bessere Perspektive als ich, die reichen Venezianer und auch meine Tante würden sicherlich gegen ein Lösegeld freikommen, was mir versagt war. Allerdings hatte ich vernommen, dass die maltesischen Korsaren ein schnelles Bargeld dem ungewissen und langwierigen Lösegeld den Vorzug gaben, was die Perspektiven für alle Gefangenen gleich unsicher machte.

Mein Schicksal zu beweinen, wie es die venezianischen Frauen ununterbrochen ausführten, vermied ich, um diese kostbare Körperflüssigkeiten nicht zu vergeuden, sondern für mein Überleben aufzusparen. Diese Frauen sahen auch jetzt schon erbärmlicher aus, weil sie ebenso nackt wie wir an die Steinwand gekettet, zusätzlich zu ihren Körpern auch die von Jammern und Tränen verquollenen Gesichter präsentierten.

Ich war ebenso entschlossen, meine gesamte Kraft für ein Entkommen aus dieser auswegslos scheinenden Situation einzusetzen. Es würde nicht allein meine körperliche Kraft sein, die bei diesen Eisenketten ohnehin unnütz war. Meine Kraft lag in meiner Intelligenz, in meinem Wissen sowie in der Kenntnis zahlreicher Sprachen, die mir gewiss bald zum Vorteil gereichen würde.

Tief musste ich durchatmen und die Augen schließen, um mich innerlich und geistig für die Zukunft als Sklavin zu festigen.

Odyssee einer Sklavin

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