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Die Trennung von Arbeit und Einkommen

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Die einzig wesensgemäße Rezeption der Trennung von Arbeit und Einkommen hatten meines Erachtens Wilhelm Schmundt und Joseph Beuys. So sagte Beuys einmal: „Die Trennung von Arbeit und Einkommen muss bewusstseinsmäßig vollzogen werden.“ Und „bewusstseinsmäßig“ heißt hier eben nicht „real“. Dem liegt der Gedanke zugrunde, dass Einkommen auf den Einsatz der Fähigkeiten, auf den Einsatz von Fähigkeitswerten (W1) bezogen ist, aber eben nicht auf die Arbeit. Dies kann man verkürzten Urbild des sozialen Organismus gut ablesen. Ich habe es ganz unten noch einmal wiedergegeben. Man muss durchaus nicht, wie ich im letzten Text tat, Preis und Einkommen (Lohn) von der Arbeit ableiten, man kann auch „nur“ den Preis vom Einkommen (Lohn) und von der Arbeit ableiten. Dies würde praktisch der Schmundtschen bzw. Beuysschen Auffassung entsprechen.

Beide Darstellungen funktionieren gleichermaßen. Während die Trennung von Arbeit und Einkommen eine mittlere Position darstellt, so fällt sie praktisch nach zwei Seiten auseinander, zur einen Seite, die auch die meinige ist, in den durchaus ökonomistischen Zusammenhang einer unmittelbaren Abhängigkeit von Arbeit, Lohn und Preis, auf der anderen Seite in die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen. Doch ein solches bedingungsloses Grundeinkommen halte ich nicht nur für wesenswidrig sondern auch für gar nicht umsetzbar, da ein solches System viel zu bürokratisch wäre. Der Aufwand wäre einfach zu groß, und stünde in keiner Relation zum Nutzen. Ich selber lehne daher ein bedingungsloses Grundeinkommen mit aller Entschiedenheit ab.

Versuche über den sozialen Organismus

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