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1.1 Innere und äußere Widerstände

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Am Anfang eines Sabbatical-Prozesses steht die Auseinandersetzung mit den inneren Stimmen – einige Menschen schaffen es dabei nicht, die Entscheidung für die Auszeit vor sich selbst zu rechtfertigen. Es kommen Fragen hoch: „Kann ich das meiner Familie antun?“, „Schadet es meiner Karriere?“, „Kann ich das nicht auch noch später machen?“, oder: „Ist das wirklich der richtige Zeitpunkt?“.

Letztlich sind das alles Alibis, um der Entscheidung auszuweichen. Wenn die inneren Stimmen zu stark sind, dann scheitert das Auszeitvorhaben! Deshalb sollte man sich Klarheit darüber verschaffen, ob es wirklich die eigenen Stimmen sind, die einen zurückhalten, oder vielmehr eine Prägung oder das soziale Umfeld. Häufig sind die externen Einflüsse stärker, als man denkt.

Als ich meine erste Auszeit beantragte, hatte ich denkbar schlechte Voraussetzungen. Der Gegenwind durch Freunde und Familie war sehr stark. Ich war mit Aussagen wie dieser konfrontiert: „Aus Afrika kommst du nicht mehr lebend zurück!“ Ich fühlte mich mit meiner eigenen Entscheidung nicht zu 100 Prozent sicher. Aber ich hatte Glück: Meine damalige Personalchefin stellte mir keine der Fragen, die meine Entscheidung leicht zu Fall hätten bringen können. Stattdessen fand sie mein Ansinnen gut, und so bekam ich meine Auszeit. Doch erst acht Wochen nach Reisebeginn in Äthiopien war es so weit, dass ich wirklich voll und ganz hinter meiner Entscheidung stehen konnte. So lange hatte es gedauert, bis ich meine eigenen inneren Widersacher besiegt hatte.

Das soll Ihnen Mut machen, in die Auszeit zu gehen, auch wenn noch nicht alle Zweifel ausgeräumt sind. Tun Sie es einfach! Es wird immer Restzweifel geben, und es wäre schade, wenn Sie Ihre (vielleicht einmalige) Chance selbst verspielen. Es wird nie den perfekten Zeitpunkt geben!

Tipp!

Nehmen Sie sich mal ein paar ruhige Stunden oder besser noch einen Tag oder ein Wochenende Zeit und verschaffen Sie sich selbst Klarheit über Ihr Sabbatical. Stehen Sie danach zu Ihrer Entscheidung!

Dazu empfehle ich Ihnen, sich gezielt Unterstützer zu suchen, am besten gleich ein ganzes Team, das Ihr Vorhaben mitträgt. Je mehr Unterstützer Sie haben, desto besser fühlen Sie sich. Die Unterstützer sollen Sie inspirieren und motivieren, Ihr Vorhaben durchzuführen. Sie werden schnell feststellen, wer Ihre Idee gut findet und Ihr Vorhaben mit vorantreibt.

Meiden Sie nach Möglichkeit Menschen, die Ihr Vorhaben zerreden. Dadurch wird Ihre Entscheidung immer wieder auf die Probe gestellt und Sie werden innerlich hin- und hergerissen sein. Es besteht sogar die Gefahr, dass Sie Ihre ursprüngliche Entscheidung wieder revidieren.

Erst wenn Ihre Entscheidung eine gewisse Entscheidungsstabilität besitzt und Sie genügend Selbstbewusstsein entwickelt und Argumente gesammelt haben, gehen Sie zu Ihrem Chef und fragen nach einer Auszeit. Die Erfolgsaussichten für Ihren Auszeitantrag sind dann viel höher! Hadern Sie dagegen selbst noch mit Ihrem Vorhaben, wird Ihr Chef möglicherweise versuchen, Sie von Ihrer Entscheidung abzubringen.

Sie werden Ihr Vorhaben vor anderen, aber auch vor sich selbst rechtfertigen müssen. Schreiben Sie Ihre Argumente auf und stellen Sie dann den Antrag.

30 Minuten Sabbatical

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