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[12]3 Wirkung von Kohlenstoffmonoxid auf den menschlichen Körper

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Durch die Blockierung des Sauerstofftransportes im menschlichen Körper durch die Anlagerung von Kohlenstoffmonoxid an das Hämoglobin kommt es zu einer Sauerstoffunterversorgung. Statt Sauerstoff werden durch Hämoglobin Kohlenstoffmonoxid-Moleküle zu den Zellen transportiert; die Verbindung Kohlenstoffmonoxid-Hämogobin kann nur durch eine hyperbare Sauerstoff-Therapie in einer Druckkammer gelöst werden. Erste Symptome für eine Kohlenstoffmonoxid-Exposition sind Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Konzentrationsschwächen und Schwindel. Atemnot wird jedoch nicht zwangsläufig verspürt. Dies kann dazu führen, dass eine erhöhte CO-Konzentration nicht sofort erkannt wird – auch nicht vom Rettungsdienst.

Merke: Eine erhöhte CO-Konzentration wird möglicherweise nicht sofort als solche erkannt, da die Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Übelkeit auch als harmlos eingestuft werden können.

Da die Verflechtung von Hämoglobin und Kohlenstoffmonoxid rosarot erscheint, sind bei einer stärkeren Intoxikation von Kohlenstoffmonoxid – je nach CO-Hb-Anteil (Kohlenstoffmonoxid-Hämoglobin-Wert) – eine rosige bis kirschrote Verfärbung der Haut sowie vor allem der Schleimhäute möglich. Es gibt keine Zyanose wie beispielsweise beim Asthma-Anfall.

Ähnlich wie bei einer Belastung durch radioaktive Strahlung ist auch bei Kohlenstoffmonoxid von einer Akkumulation der aufgenommen Dosis auszugehen. Dies bedeutet, dass eine hohe Dosis oder eine lange Expositionszeit zu Folgeschäden führen kann.

Mittelbar wirkt sich eine Kohlenstoffmonoxid-Intoxikation auf das Kurzzeitgedächtnis aus, sodass es zu neurologischen Ausfällen kommen kann. Mit einer weiter zunehmenden Konzentration von Kohlenstoffmonoxid im Blut kommt es zu Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit, Atem- und Herzrhythmusstörungen und schließlich zum Tod.

Menschen mit einer bestehenden koronaren Herzerkrankung haben ein erhöhtes Risiko durch eine Kohlenstoffmonoxid-Intoxikation Herzrhythmusstörungen oder einen Herzinfarkt zu erleiden. Bei schwangeren Frauen kann eine Kohlenstoff[13]monoxid-Intoxikation zu einer erheblichen Schädigung des Fötus führen. Und auch Kinder sowie respiratorisch (vor-)erkrankte Menschen unterliegen einem besonderen Risiko (Fromm, 2020).

Tabelle 2: Symptome in Abhängigkeit von der CO-Konzentration in der Umgebungsluft (in Anlehnung an König/Lipp, 2007 und Geldner, o. A)

CO-Konzentration in ppm CO-Konzentration in Vol.-% Symptome
30 0,003 keine Gesundheitsgefährdung zu erwarten – Aufmerksamkeitsschwelle
100 – 200 0,01 – 0,02 Leichte Kopfschmerzen innerhalb von zwei bis drei Stunden
400 0,04 Kopfschmerzen im Stirnbereich innerhalb von ein bis zwei Stunden, breitet sich im ganzen Kopfbereich aus
500 0,05 starke Kopfschmerzen nach mehreren Stunden, Schwindel, Ohnmachtsneigung
800 0,08 Schwindel, Übelkeit, Gliederzucken innerhalb von 45 Minuten; Bewusstlosigkeit innerhalb von zwei Stunden
1000 – 2000 0,1 – 0,2 Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel innerhalb von 20 Minuten, Tod innerhalb 30 Minuten bis zwei Stunden
3200 0,32 Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel innerhalb von fünf bis zehn Minuten, Tod innerhalb 30 Minuten
6400 0,64 Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel innerhalb von ein bis zwei Minuten, Tod innerhalb zehn bis 15 Minuten
12800 1,28 Tod innerhalb von ein bis drei Minuten

Bereits geringe Kohlenstoffmonoxid-Konzentrationen in der Atemluft können zu gefährlichen Blockaden des Hämoglobins und damit zu einem erhöhten und behandlungspflichtigem CO-Hb-Wert führen (König/Lipp, 2007):

 0,03 Vol.-% CO → 20 % CO-Hb

 0,07 Vol.-% CO → 50 % CO-Hb

[14]Tabelle 3: Symptome in Abhängigkeit des CO-Hb-Wertes (nach König/Lipp, 2007)

CO-Hb-Wert [%] Symptome
< 10 % bei Rauchern und in Großstädten lebenden Menschen meist keine Symptome, sonst leichte Sehstörungen
< 20 % Erweiterung der Hautkapillaren bei Anstrengung
< 30 % Ohrensausen, Sehstörungen (Flimmern), Schwindel, rauschartige Zustände, Übelkeit, Erbrechen
< 40 % rosafarbene Haut, Bewusstseinseinschränkung und -verlust, Erregungs- und Angstzustände, oberflächliche Atmung, Kreislaufdepression, abdominelle Symptomatik
40 – 50 % periodische Hyperventilation oder so genannte Cheyne-Stokes-Atmung (rhythmisch wechselnder Atemtypus mit zu- und abnehmender Atemfrequenz und -amplitude sowie Atempausen), gesteigerte Reflexe, tetanische Krämpfe, Schocksymptomatik, Körpertemperatur bis zirka 40 °C
50 – 60 % finale Hyperthermie, keine Reflexe, kleinste punktförmige Einblutungen und Hautveränderungen
60 – 80 % Tod durch zentrale Atemlähmung nach zirka zehn Minuten
Kohlenstoffmonoxid

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