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Kapitalismus mit Herz

Ich werbe ausdrücklich für einen Kapitalismus mit Herz, dem der Respekt vor Menschen, dem Respekt vor dem Tierwohl und der Respekt vor der Natur als höchstes Gut gilt. Alles, was in diesem Kapitalismus mit Herz geschieht, soll durch den Respektfilter beurteilt werden und dann erst als Gesetz verabschiedet werden. Dann klappt’s auch mit dem Kapitalismus.

In welchem Kapitalismus wollen wir leben?

Der Kapitalismus ist die beste Wirtschaftsform, die wir kennen. Sozialismus und Kommunismus sind Rohrkrepierer und führen zu Ungleichheit, Verarmung und Diktatur, trotz der intuitiv guten Idee.

Aber der von uns gelebte Raubtierkapitalismus führt zu dem gleichen Ergebnis und deshalb brauchen wir einen anderen Kapitalismus. Einen Kapitalismus mit Herz.

Kurt arbeitet bei einer Zeitarbeitsfirma. Diese verleiht ihn –also seine Arbeitsleistung – an eine Firma, die logistische Arbeiten erledigt. Natürlich gegen eine entsprechende Gebühr. Deren Auftraggeber ist eine IT-Firma. Diese Firma betreut unter anderen einen ganz großen Kunden: die Bundeswehr.

Der leider kürzlich verstorbene David Graeber lässt in seinem Buch „Bullshit Jobs“ Kurt zu Wort kommen: „Die Bundeswehr vergibt Aufträge an private Firmen, die die EDV betreuen sollen. Einer dieser Auftragnehmer, beauftragt dazu eine weitere Firma, diese Aufträge zu erledigen. Diese Firma, also der Unter-unter-Auftragnehmer, beauftragt seinerseits wieder eine Zeitarbeitsfirma, bei der ich beschäftigt bin.“21

Jetzt weißt du, wie es dazu kommt, dass Kurt sich um die EDV bei der Bundeswehr kümmert.

Im Lichte dessen kannst du gerne einmal darüber nachdenken, wie es kommen kann, dass der Spiegel folgende Überschrift wählte: „Verteidigungsministerium vergab rechtswidrig millionenschwere Verträge mit Beratern.“22 Der Spiegel Text beginnt so: „Auf Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) kommt eine unangenehme Affäre um die von ihr für viele Millionen Euro engagierten externen Unternehmensberater zu: Nach SPIEGEL-Informationen hat der Bundesrechnungshof (BRH) in einem Einzelfall aufgedeckt, dass das Verteidigungsministerium Aufträge für externe Unternehmensberater für das neu eingerichtete Cyber-Kommando regelwidrig vergeben hat. Konkret geht es zunächst um acht Millionen Euro.“

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