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Das Gesetz des Stärkeren

Um diese Unterschiede geht es mir in diesem Respektbuch. Der ungezügelte, unregulierte Raubtier- und Casinokapitalimus, der nichts anderem folgt als dem Gesetz des Stärkeren, führt zu Ungleichheit in einem ungesunden Maß. Wenn die Vermögensverteilung zu extrem wird, geht es zu vielen in der Bevölkerung schlecht. Je schlechter es ihnen geht, desto unzufriedener werden sie.

Wenn du Tag und Nacht schuftest und trotzdem am Ende des Geldes noch viel Monat übrig bleibt, dann ist das auf Dauer frustrierend. Das kann dann nur noch übertroffen werden, wenn dein Chef dich für deine Arbeit lobt und sagt: „Sie sind ein wertvoller Mitarbeiter und durch Sie verdient die Firma viel Geld. Machen Sie bitte weiter so, denn dann kann ich mir schon nächstes Jahr wieder einen neuen Sportwagen anschaffen.“ Gefolgt von einem Schulterklopfen.

Das ist natürlich auch wieder eine übertriebene Satire und hat keinen Bezug zur Wirklichkeit. Keine Satire ist es, dass ein Zehntel der Bevölkerung, rund 67 %, also zwei Drittel von allem, besitzen.

Das hat natürlich nichts mit deiner Arbeitsleistung für deinen Boss zu tun, denn das Geld verdienen die Reichen ja nicht durch deine Arbeit, sondern durch die Spekulation an den Kapitalmärkten. Durch Aktien, Anleihen und Hedgefonds. Das können sie, weil ihnen der Zugang zu diesen Spekulationen möglich ist und weil sie, im Gegensatz zu dir, genügend Zeit, Kontakte und vor allen Dingen Geld haben, um in dem Restmonat – der nach dem Ende deines Geldes – ihr Geld noch spekulativ und gewinnbringend einzusetzen.

Das alles in einem Finanzcasino, dem die Politik immer mehr Türen geöffnet hat und für den seit 40 Jahren die Regeln immer weiter gelockert werden. Und das war jetzt gar nicht mehr satirisch gemeint.

Buchreihe:Respekt - Wirtschaft -

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