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Das finstere Mittelalter

Im Mittelalter wurden Hexen und Ketzer gefoltert und grausam von den ach so frommen Kirchenmännern verbrannt, aufgeknüpft und ersoffen. „Du sollst nicht töten“, gilt scheinbar auch nur begrenzt. Es gilt nur für diejenigen, die als „wahre Gläubige“ keine „wahren Gläubigen“ töten dürfen. Gegenüber Ungläubigen gilt die Regel nicht. Im radikalen Islam ist es nicht anders.

Die Ermordung Hunderttausender geht auf die Kappe der frommen katholischen Kirche. In ihrem und in Gottes Namen wurde jahrhundertelang wahllos gemordet, obwohl das gegen das Grundgesetz der Kirche geht und Jesus genau das Gegenteil gepredigt haben soll.

Die Evangelischen hatten nicht so lange Zeit zu morden und zu foltern. Als Luther, ein schlimmer Rassist und Antisemit, die Spaltung der Kirche betrieb, war es schon zu spät, um Kreuzzüge zu veranstalten. Wer weiß, wie weit seine Anhänger gegangen wären.

Jedenfalls ist der religiöse Disput zwischen Lutheranern und Katholiken, der beiden großen christlichen Strömungen, verantwortlich für den Dreißigjährigen Krieg. Die Zahl der Toten des Dreißigjährigen Krieges schwankt in der Forschung zwischen drei bis neun Millionen, bei einer geschätzten Gesamtbevölkerung von 15 bis 20 Millionen Menschen. In Relation ist die Opferzahl höher als die des Zweiten Weltkriegs. Das sollte man in diesem Zusammenhang nicht unterschlagen.

Heute sind in Deutschland die meisten katholisch oder evangelisch getauft. Zu den anderen Religionen komme ich sofort. Heute stellen christliche Parteien mit einem dicken C im Namen in den meisten Bundesländern und im Bund selbst schon lange die Regierung. Das Gebot „Du sollst nicht töten“ wird wieder ziemlich ernst genommen.

Über die heutigen Verbrechen der Kirchen wird aber nicht so sehr gesprochen. Das wird ein bisschen heruntergespielt. Ist ja nicht so schlimm. Die niederträchtigen Verbrechen der Pfaffen, der schlimmsten Kinderschänder des Planeten, wird weitestgehend unter den Teppich gekehrt und die Arschlöcher gehen straffrei aus oder machen einfach lustig weiter.

Die Kirche kümmert sich selbst um die Aufklärung der Vorkommnisse und verurteilt selbst die schwarzen Schafe in ihren Reihen, aber erst, wenn es denn was zu verurteilen gibt. Dazu muss ja erst noch jahrelang, jahrzehntelang ermittelt werden. Da regt sich keiner mehr auf. Das ist gesellschaftlich akzeptiert. Anders, wenn es Nicht-Christen sind. Dann ist der Aufschrei umso größer.

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