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II. Universitäts-Revier.

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Ein bedeutender Theil der Stadt ist zum Universitäts-Revier bestimmt worden, und dieses enthält die Neustadt, den Friedrichswerder und den Theil von der Friedrichstadt, welcher von der Neustadt bis zur Leipzigerstraße geht. Dieß Revier enthält ungefähr 1600 Häuser und 30,000 Menschen, und ist also größer als die meisten deutschen Universitätsstädte, Wien und einige andere ausgenommen. Im Universitäts-Revier liegt das Universitätsgebäude, die Bibliothek, die Anatomie, die Sternwarte und das medicinisch-chirurgische- und Policlinikum. Der botanische Garten liegt vor dem Potsdammer Thore, am Ende der einen Seite des Reviers, und das allgemeine Krankenhaus, die Charité, gränzt an das Revier. Die Reitbahn, [3] obgleich in einem anderen Reviere, ist auch nicht weit entfernt. Wer im Universitäts-Revier wohnt, sey es auch am Ende desselben, hat bis zum Universitäts-Gebäude höchstens zehn Minuten lang zu gehen. Es ist unstreitig der schönste Theil der Stadt, mit der großen Promenade, den Linden, dem Opernplatz, vielen der schönsten Straßen, und nahe den Thiergarten. Die Polizey hat verrufene Häuser und dergleichen weibliche Geschöpfe daraus entfernt, so daß kein Student befürchten darf, in unsittlicher Nachbarschaft zu wohnen, wenn er sich ein Quartier in diesem Reviere wählt. Sollten aber Familienverhältnisse oder andere individuelle Gründe dem Studenten eine Wohnung in einem andern Theile der Stadt, außerhalb des Reviers, räthlich machen, so hängt die Wahl ganz von ihm ab, nur darf er sich dann billigerweise über die Entfernung vom Universitätsgebäude nicht beschweren. Die Professoren und Docenten bei der Universität, sind jedoch verpflichtet im Universitäts-Revier zu lesen, entweder im Universtätsgebäude selbst, oder in einem andern hier gelegenem Hause.

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