Читать книгу Johann Wolfgang von Goethe - Faust I + II - Johann Wolfgang von Goethe (hg. von Redaktion Müller) - Страница 5

Vorwort

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Es gibt wohl kaum ein bekannteres Werk in der deutschsprachigen Literatur als Goethes Faust. Wobei in diesem Zusammenhang fast immer von Faust I die Rede ist. Wenn man einmal die etwas mehr als 4.600 Verse quer liest, so entdeckt man unwillkürlich eine schier endlose Anzahl an Sprichworten und Redewendungen, die Eingang in die deutsche Alltagssprache gefunden haben und die bereits dadurch zeigen, welche Publikumswirkung der Faust erzielte:

„Name ist Schall und Rauch“ (V3457)

„Des Pudels Kern“ (V1323)

„Die Botschaft hör‘ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“ (V765)

„Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.“ (V940)

… um nur einige wenige zu nennen.


Um aber den gesamten Stoff, der Goethe sechzig Jahre lang beschäftigte, zu erfassen, ist es notwendig, auch den Faust II zu betrachten. Aus diesem Grund ist der hier vorliegende Band der Literaturklassiker eine der wenigen Ausgaben, die Faust I und Faust II gemeinsam präsentieren.

Denn erst durch den zweiten Teil wird die Faust- oder auch Gretchentragödie des ersten Teils zu einem allgemein adaptierbaren Lehrstück, das den Menschen in seiner Gefangenheit und Hin-und-Hergerissenheit zwischen Versuchung und Hingabe, zwischen Schuldigwerden und Vergebung, zwischen Verfehlung und Rechtfertigung zeigt.

„Verweile doch, du bist so schön“ wird damit zur Erfüllung und zum Niedergang zugleich.

Manfred Müller, März 2014














Johann Wolfgang von Goethe - Faust I + II

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