Читать книгу Tagebücher 1818 - 1832 - Johann Wolfgang von Goethe - Страница 32

April.

Оглавление

1. Nebenstehende Expeditionen: An Bergrath Lenz, wegen der schüsselförmigen Steine im Blankenburgischen zwischen Wienrode und Timmenrode. An Professor Zelter, Morphologie 2. Heft für ihn, Schultz und Langermann. An Nees von Esenbeck, Hortus belvedereanus und Morphologie 2. Heft. Legationsrath Büchler, Zeichnung des Taufbeckens und Gutachten. – Andere Briefe theils concipirt, theils mundirt. Viel im Garten. Mittag zu zwey. Das Nächste für Kunst und Alterthum durchgedacht. Abends Branesche Hefte. Hofrath Meyer. Canzler von Müller, der von Eisenach und Schnepfenthal kam. Nähere Nachrichten von Kügelgens Tod.

2. Über Deutung der Schriftzüge. Brief. Beschäftigung, nebenstehende Expeditionen abzuschließen: An Graf Brühl in Berlin (laut Concept). An die Gebrüder Henschel, dito (unterschrieben von meinem Sohne). Herrn Hofrath Rochlitz mit einem Exemplar des Divans nach Leipzig. Herrn Carl Preusker, K. S. Regiments-Quartiermeister, deßgleichen. Herrn Bischof Pyrker nach Zyps in Ungarn. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Stuttgardt. Herrn Geh. Rath und Ritter von Leonhard nach Heidelberg. – – Mittag zu dreyen. Mehrere Zeit im Garten. Branesche Hefte der Miscellen und dergleichen. Abends mit Hofrath Meyer deßgleichen. Blieb zu Tisch. Zeitungen, weitere Entwickelung der Spanischen Händel.

3. Schema zur Beurtheilung des Grafen Carmagnola dictirt. Mit Hofrath Meyer einiges zu Kunst und Alterthum überlegt. Mit ihm nach Belvedere spazieren gefahren. In den Conservatorien umgesehen. Hofrath Meyer zu Mittag. Viel im Garten. Kam Hofrath Meyer Abends wieder mit der Nachricht des von Kassel angekommenen Bildes. Später mit August.

4. Das Jahr 1797 der summarischen Lebensbeschreibung redigirt.

5. Früh nach Berka.

6. Früh mit Hofrath Meyer nach Jena. Abends zurück. War der Holzschnitt von Andrea Andreani angekommen.

7. Schemata zu 1797 und 1798. Die Zeichnung von Raphaelin da Reggio mit der Nachbildung von Andrea Andreoni eingerahmt. Nach Belvedere. Unterwegs Ottilien aufgenommen. Vorher Prof. Renner, wegen der Veterinär-Anstalt. Mittag zu dreyen. Gedicht der Gräfin O'Donell. Abends Hofrath Meyer. Betrachtungen über das Bild von Raphaelin da Reggio. Miniatur-Stammbuchsbild. War zu Mittag der König von Württemberg angekommen.

8. Das Jahr 1798 schematisirt. Bey Zeiten in den untern Garten gefahren. Nach der Rückkehr manches geordnet. Mittag zu dreyen. In den vordern Zimmern Portefeuilles revidirt. Oberbaudirector Coudray, das Schießhaus von Eisenberg. Anderes auf das Bauwesen bezüglich. Hofrath Meyer, auf morgen den Besuch der Hoheit und des Königs von Württemberg. Kräuter beym katholischen Pfarrer wegen der Hymne: veni creator spiritus.

9. Walthers Geburtstag. Vorbereitungen zum Empfang der jungen Herrschaften und des Königs von Württemberg, welche um 11 Uhr ankamen und bis 12 1/2 blieben. Noch einiges an 1798 gearbeitet. Veni creator spiritus übersetzt. Nach Tische in den vordern Zimmern. Nouvelle Chroagénesie par le Prince, P. Ire. Abends Oberst von Wimpffen und Legationsrath von Goes. Sodann für mich die heutigen Tagsgespräche durchgedacht. – Brief an Geh. Hofrath Frege und Comp., wegen 500 Thlrn. (Laut Concept.)

10. Nebenstehende Expeditionen: Manuscript der heiligen drey Könige durch Legationsrath von Goes nach Stuttgardt an Sulpiz Boisserée. Brief an von Rennenkampf nach Oldenburg. An die Gebrüder Henschel mit dem Gedicht. – Kupferstecher Müller wegen der Anzeige des Steindrucks. Mehrere Briefe concipirt und abgesendet. Calderons Schauspiele, la Dama duende. Mancherley vorbereitet. Brief von Rochlitz. Spazieren gefahren nach Gelmeroba, die neu bepflanzte Allee zu besehen. Mittag zu dreyen. Gegen Abend Hofrath Meyer, Lieberische Ausführungen bringend, ingleichen Recension Homerischer Gemälde des Mayländer Codex. Abends mit den Kindern, verschiedenes mitgetheilt.

11. Abschrift der Übersetzung: Veni creator spiritus. Mancherley Briefe und Paquete, bey der Absendung zu bemerken. Um 1 Uhr spazieren gefahren. Mittag zu dreyen. Nach Tische Frau von Stein. Um 5 Uhr spazieren gefahren nach Belvedere. Hofrath Meyer. Abrede mit demselben wegen morgen. Abends mit August; kam Canzler von Müller. Bouillé Memoiren.

12. Ende der Recension über die Transparentgemälde. Nebenstehende Expeditionen abgeschlossen und abgesendet: Brief an Hofrath Keil in Leipzig, Dank für die Dedication des Calderons. An Zelter in Berlin, Veni creator spiritus in Übersetzung. Biographie Philipp Hackerts. Graf Reinhard in Frankfurt, Kunst und Alterthum Band 2 Heft 2, Morphologie Band 1 Heft 2. – Cottu De l'administration de justice criminelle. Besuch der Großherzogin, Frau von Stein, Gräfin Henkel und Frau von Pogwisch. Um 1 Uhr spazieren gefahren nach Belvedere. Mittag zu drey. Die morgendliche Lectüre fortgesetzt. Um 5 Uhr Hofrath Meyer. Abschluß des Aufsatzes über Diaphanorama von König. Spazieren gefahren nach Legefeld, die neubepflanzte Allee zu sehen. Im Garten. Später mit August allein.

13. Expedition an Kirms, wegen Schmellers Aufenthalt in Belvedere. An Müller sen., wegen Ablieferung von Kunstsachen Jagemanns auf die Bibliothek. Um 11 Uhr die jungen Herrschaften. Mit denselben spazieren nach dem Römischen Hause. Mittag zu dreyen. Ankündigung des 1. Steindruck-Heftes. Um Fünf zu Hofrath Meyer. Spazieren gefahren um's Webicht Ulriken begegnet. Zurück. Frau von Pogwisch und Riemer. Blieb derselbe zu Tische. Verschiedene Sonette und kleine Gedichte. Über Sprache und Schrift.

14. Ankündigung des lithographischen Werkes. An Serenissimum. Serenissimus traten am Garten ab, einiges zu besprechen. Um's Webicht gefahren. Mittag zu vieren. Nach Tische im Garten. August. Abends Gesellschaft: Eberweins, Musik, besonders Compositionen zum Divan. Gräfin Henkel, Frau von Pogwisch, Mandelslohs, Canzler von Müller, Egloffsteins, Gräfinnen und Obercammerherrin, Hopfgartens und Hofrath Meyer. Später mit August, über die currenten Geschäfte.

15. Briefliche Expeditionen: An Frege und Comp. nach Leipzig, laut Concept. Herrn von Cotta, Berechnung bis zuletzt. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée, Anmeldung der nächsten Sendung. – Redaction der Gedichte für das nächste Stück Kunst und Alterthum. Weitere Überlegung der Ankündigung des lithographischen Heftes. Die Prinzessinnen zum Besuch. Badeinspector Schütz zu Tische. Nachher Abzusendendes zusammengetragen und zum Theil gepackt. Den Badeinspector bis Legefeld gebracht. Auf dem Rückweg dem Prinzen und der Hoheit begegnet. Beobachtung des sich überziehenden Himmels. Im Garten geblieben, den Wolkenzug zu beobachten. Mit Ottilien zu Abend gegessen. August und Ulrike in Maria Stuart.

16. Bericht wegen dem bey der academischen Bibliothek angestellten Personal an die Höchsten Herrn Erhalter. Geheimer Secretär Müller mit zwey niederländischen Bildern. Zu Serenissimo. Zwölf und 1/2 zu Hause. Mit John Poesien für Kunst und Alterthum redigirt. Mittag zu vieren. Dessauer Personal und Verhältniß. Um 5 Uhr spazieren gefahren mit Hofrath Meyer um das Webicht. Abends Unterhaltung über Lithographie u.s.w. Später viele allgemeine Zeitungen.

17. Zur Abreise vorbereitet. Allerley gepackt und geordnet, poetischer Theil zu Kunst und Alterthum redigirt. Um 11 Uhr die jungen Herrschaften. Nachher Fortsetzung der morgendlichen Arbeit. Früh noch Zeichenmeister Müller und Sohn wegen des Jagemannischen Nachlasses und der Anzeige des lithographischen Heftes. Baurath Steiner wegen des bunten Fensters für Jena. Genast. Mittag zu dreyen. Nach Tische Sendung mecklenburgischer Mineralien durch Herrn von Preen. Von Houwald Trauerspiel: Das Bild. Prof. Hand. Weitere Vorbereitung zur Abreise. Spazieren gefahren nach Belvedere. Prof. Riemer, Hofrath Meyer. Abends mit den Kindern. – Für die nächste Post: 1) An Hofrath Keil in Leipzig mit einem Exemplar Divan. 2) An Dr. Sulpiz Boisserée in Stuttgardt mit Umrissen, Rolle; deßgleichen Keverbergs Ursula und Pfingstmontag, Paquet. 3) An Prof. Oldendorp in Schulpforta, zurückgesendete Kupfer, Rolle. 4) Roß, Expedition nach dem Nordpol, deutsche Übersetzung, nach Jena gesendet.

18. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Cammerherrn von Preen nach Rostock. Herrn Rath und Dr. Schlosser, Frankfurt am Mayn. Herrn Ernst von Houwald nach Sellendorf bey Luckau in der Niederlausitz. – Das Stammbuch an den Prinzen zurück. Verschiedene Quittungen an Kräuter übergeben. Die Schlüsseln zum Münzkabinet an Rath Vulpius abgegeben. Mancherley besorgt; anderes eingepackt. Herr Geh. Cammerrath Stichling. Mittag zu dreyen. Mein Sohn den Hofdienst. Nach Tische Vorbereitungen zur Abreise fortgesetzt. Gräfin Lina Egloffstein, mit dem Bilde der beyden Schwestern. Hofrath Meyer. Canzler von Müller, Oberbaudirector Coudray; beyde letzteren blieben zu Tische.

19. Mehrere Geschäfte beseitigt. An Serenissimum die Subscriptions-Anzeige von Artaria; bejahende Resolution darauf. Geh. Hofrath Kirms. Notiz an den Schatoullencassier über die Sendung aus England. Eingepackt. Mittag zu dreyen. Um 3 Uhr abgefahren. Gegen 6 Uhr in Jena. Mit Hofrath Voigt und Baumann im Garten. Geh. Rath Schmid und Frauenzimmer. Später Dr. Weller und Götze; mit letzterem über die Anlage des neuen Glashauses verhandelt.

20. Früh Götze im Garten, die Maaße zu nehmen. Professor Güldenapfel sein Tagebuch bringend. Um 9 Uhr auf die Bibliothek, alles durchgesehen. Gegen 10 Uhr Serenissimus, verweilten einige Stunden. Auf die Sternwarte, wo der Gehülfe Schrön geöffnet hatte. Kam Mechanicus Körner dazu. Sodann zu Harras, in das Schloß. Bey Tafel Präsident von Motz und Obrist-Lieutenant von Motz, von Ziegesar, von Lyncker, die beyden Stark und Hofrath Voigt. Im Botanischen Garten. Kam Serenissimus. Abends im Schlosse zum Souper die beyden von Motz, von Ziegesar, Voigt und Döbereiner.

21. Mehrere Expeditionen nach Weimar zu senden. Götze die Fenster-Zeichnung und Maaß bringend. Die beyden Herrn von Motz. Hofrath Renner, Obrist von Lyncker. Eichstädts Einladung schriftlich abgelehnt. Zu Major von Knebel zu Tische. Halb 5 Uhr zu Weber. Nach Hause. Die morgenden Expeditionen fortgesetzt. Von 6 bis 7 Uhr bey Frommanns. Kleine Gedichte. Toast für das akad. Fest Canzler von Müller. Auswärtige Politik. Inländische Verhältnisse. Reise Juliens nach Dresden.

22. Concept mit Färber wegen Klemm. Götze wegen des neuen Glashauses und der Fenster für academische Bibliothek. Compter und Dietrich, beyde sich empfehlend zu Anstellung und Unterstützung. Güldenapfel wegen Schlußbemerkungen. Mehrere Registraturen über diese Geschäfte. Bergrath Voigt. Canzler von Müller. Fortgesetzte Expeditionen. Mit Weller spazieren gefahren gegen Winzerla. Zu Major von Knebel, gespeist mit Canzler von Müller daselbst. Zu Hause Abschluß des Paquetes nach Weimar. Rentamtmann Müller und Lange. Die Herren Eichstedt, Gabler, Danz, Starcke, Suckow, danckend für den Toast. Weller, der Glaser, Abrede wegen der Fenster. – An Obrist von Lyncker, Actenstück die kleine Societät betreffend. Hofrath Eichstädt, Recension an Schreibers zu senden. Döbereiners Quittung autorisirt. Lenz Quittung autorisirt. Hofrath Renner, wegen Klemms Quartier- Veränderung. Buchbinderzettel unterzeichnet.

23.

Von Jena um 5 Uhr.

Kahla 7 1/4.

Orlam.

Pösneck 12.

Schleiz 7.

Klarer Himmel, aufsteigende Nebel in Streifen, die sich als Cirrhus auflösen. Übergang in Stratus, Cumulus, durch Verdichten, Vereinigen, Zusammenballen. Hoher Barometer Stand 28' 2" 5'" Morgens in Jena. Im Orla Thale botanische Betrachtungen. Sand und Hitze. Reichliche Flora. Zum Divan: Der ächte Moslem spricht. Wetterbeobachtungen besonders aufgezeichnet. Schleiz übernachtet. Einiges schematisirt.

24. Halb sechs abgefahren.

In Gefell.

In Hof.

Heiterer Morgen. Wetter- und Wolcken-Beobachtung, in Gefolg der gestrigen. Divan: Heute steh ich meine Wache pp. Entschluß über Wunsiedel zu gehen. Einrichtung deshalb. Die genauen Wetterbeobachtungen sind besonders aufgezeichnet worden.

25. Halb sechs Uhr von Hof abgefahren, kamen, über einige Höhen, in das freundliche Saalthal, wo Oberkotzau liegt, weiter hinauf bis Schwarzenbach. Der Kornberg links. Dieß ist derselbige, wo die von Rehau ihren Granit holen. Kirchenlamitz, hier sieht man Granit zu Platten, Bänken und Gewänden verarbeitet. Er bricht auf dem Berge, wo ein altes verfallenes Schloß steht. Um 9 Uhr zu Markt- Leuthen. Brücke über die Eger. Angehalten. Fichtenreis, wovon die kleinen Zweige geschickt und leicht abgehauen werden, zum Streuen statt des Strohs. Äste und Reisig zu Wellenbündeln. Um 12 Uhr in Wunsiedel. Hinter dem Orte kommt Thonschieser und Quarz zum Vorschein. Um 1 Uhr in Alexandersbad, an der Quelle. Zu Mittag gegessen, auf die Luisenburg, den größten Theil durchstiegen und durchgangen. Gedanken über die Ursache dieser sonderbaren Erscheinung. Sie ist einem Granit von ungleicher Festigkeit zuzuschreiben, wo große, solide Massen, indem die Unterlagen ganz oder zum Theil verwitterten, ihr Gleichgewicht verloren und so herab rutschten und stürzten. Dieses mußte um so eher geschehen, als die von Natur übereinander ruhenden Platten eine sehr starke Neigung gegen den Horizont hatten, wie noch an einigen Parthien zu sehen ist, welche noch in ihrer ursprünglichen Lage beharren. Wie sehr die Witterung diese großen fest scheinenden Massen angreift, sieht man daran, daß Sie, abgerundet, auf andern unterliegenden kugel- ober eyerartig aufliegen. Ferner ist zu bemerken, daß der Boden, worauf alle diese Platten umliegen, aus Granitsand, aus eben der Verwitterung, die wir annehmen, bestehe. Eröffnete Gruben, woraus man die Wege bessert, zeigen gar deutlich, daß ein solcher Granitgrus reichlich vorhanden sey.

26. Früh 6 1/2 Uhr ab von Alexandersbad. Begegneten uns viele vierspannige Ochsenfuhren, welche Dünger und Kartoffeln zugleich auf die Äcker fuhren. In Wunsiedel war ein gleiches Gedränge von Fuhrwerken. Über der Stadt fanden wir Felsenmassen von großkörnigem Marmor, welche zur Straßenbesserung mit großem Vortheil gebraucht werden. Diese Gebirgsart erstreckt sich sehr weit. Auf der Höhe über Thiersheim war ein sehr schöner Blick nach Böhmen hinein, man sah die verschiedenen Gebirgsreihen hintereinander und die höchsten zuletzt den ganzen Horizont schließen. Auch konnte man Mariaculm sehr deutlich unterscheiden. Gleich hinter Schirnding, wo man über die Brücke geht, ist ein allerliebster landschaftlicher Gegenstand. Wir fuhren nun in der Region der Eger, flußabwärts. Das Thal verbreitert und verflächt sich, der Boden locker, von mehr oder minder Güte, sorgfältig und reinlich behandelt. Man hat viel Wälder ausgerodet und in Feldbau verwandelt. In Schirnding wurde der Paß visirt. Vorher hatte sich schon Basalt in einzelnen Stücken am Wege sehen lassen. Wir kamen an die österreichische Mauth, nun verbreiterte sich das Thal immer mehr und man lernte den Eger-Kreis von dieser Seite kennen. Um 12 Uhr in Eger. Einrichtung und Anordnung auf morgen, wegen Marienbad. Zu Herrn Huß, seine Münzsammlung gesehen. Herr Polizeyrath Grüner kam dahin. Abends zu Hause. Notirt wurde, daß Herrn Huß folgende Münzen fehlen:

Maximilian, letzter Churfürst von Cölln.

Württemberg und Baaden als Churfürsten, größere Silbermünzen.

Schweden, jetziger König. –

Von Paris müßte für meine Sammlung zu erhalten suchen: Poniatowski von Caunois.

27. Früh 6 1/4 Uhr von Eger ab, auf Sandau. Hierauf, beschäftigt eine Brücke zu bauen, Herrn Straßencommissarius Albert von Eger und Schneider, Straßenaufseher von Sandau, gefunden. Mit ihnen Bekanntschaft gemacht und über die vorliegenden Gegenstände gesprochen. Fürst Metternich läßt die Brücke und Straße bauen. Auf dieser Haupt- und Poststraße blieben wir bis zu dem Dörschen Siehdichfür, wo man links einlenkt und, auf meist guten und flachen Straßen, nach Marienbad gelangt. Die Örtlichkeit und der gegenwärtige Zustand verdient besonders beschrieben zu werden. Ich brachte den Tag zu, alles zu durchgehn, anzusehen und zu beobachten, fragte nach Doctor Heidler, der aber nicht zu Hause war. Der Tag war bedeckt und durch Wolkenmassen aller Art bedrohlich; doch erhielt sich das Wetter und man konnte es zu dem Vorhaben nicht besser wünschen.

Herr Doctor Heidler besuchte mich noch. Ein gar verständiger, lieber junger Mann, der mich von der Lage des Ganzen unterrichtete und mir gar manche, besonders auch geologische Notizen gab.

28.

Vollmond

Früh um 5 Uhr aufgestanden. Vorbereitung zur Reise. Doctor Heidler, Wendelin Gradel, Brunneninspector, Skalnik, Hofgärtner. Letzterer zeigte den Plan vor, wie der Bau fernerhin projectirt sey. Sie gaben mir sämmtlich nähere Kenntniß der ganzen Einrichtung, der Brunnenversendung, des Wassers. Der Brunneninspector drang auf einen Besuch in Töpl und Rückkehr über Petschau, welches ich ablehnen mußte. Doctor Heidler verehrte mir ein Stück Wavelit und versprach noch anderes. Gespräch über Studien, Verhältniß des Katholicismus und Protestantismus. Der unterirdisch entdeckte Palmenwald in Böhmen kam zur Sprache; die Grube liegt im Pilsner Kreis, zwischen Cerhowitz und Radnitz, sie gehört dem Grafen Sternberg und soll eine nähere Beschreibung publicirt werden. Man Versprach mir Exemplare. Ich ging noch bis an das Brunnenhaus, begrüßte den Brunneninspector, den Gärtner, woraus ich abfuhr.

Von Beschaffenheit des Weges ist zu melden: Ein Stück Chaussée gegen Plan, Feldweg bis zum Hammerhof und von da bis Siehdichfür, wo man auf die Chaussée kommt. Sodann findet man aber einen höchst zerrissenen Steindamm hinabwärts bis zur neuen Brücke. Theilweis Chaussée bis Sandau (der Weginspector Schneider verehrte mir einige Mineralien), ein Stück gute Chaussée, dann meist guten Feldweg bis Eger. Freylich ist zu bemerken, daß lange trockne Witterung die Wege gut erhalten hatte. Vor Eger alter zerrissener Steinweg. Wir sind 5 1/2 Stunde gefahren. Zeitig zu Bette.

29. Ein Steinkasten in Eger dem Wirth übergeben, um 6 1/4 Uhr abgefahren. Überzogener Himmel, Nordwestwind. Es hatte gestern und vergangne Nacht im Elbogner Kreis sehr stark geregnet, wie man an Äckern und Weg abnehmen konnte. Auf der Höhe vor Zwodau, rechts bey dem Dorfe Poppen, pseudovulcanische Producte, besonders sehr schöner Übergang in den Porzellainjaspis, bald nachher, auf der Höhe vor Zwodau, Sandstein mit Blätterabdrücken. Angehalten zu Grünlas am Fuße des Sandberges; vor Grünlas fand sich Brandschiefer. Von da um 3 Uhr in Carlsbad; alles bereit gefunden, eingezogen, ausgepackt und eingerichtet.

30. Häusliche Einrichtung. Ordnung der Papiere, Abschluß der bisherigen Rechnung. Wasser zu trinken angefangen. Redaction der Tagebücher, Wolkenbeobachtungen und so weiter. Spazieren den Chotekischen Weg hin. Entwurf der Lage von Marienbad, Brandes Witterungskunde. Brief an meinen Sohn, an Serenissimum angefangen. Das Schlafzimmer geändert.


Tagebücher 1818 - 1832

Подняться наверх