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Vorwort zum Konvolut

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Es ist erstaunlich, dass auch rund 20 Jahre später in den entsprechenden TS/TG-„communities“ noch genauso besserwisserisch und ichbezogen-individuell diskutiert wird über das bereits seit Jahrtausenden bestehende Faszinosum des sozialen bzw. operativen Geschlechtswandels. Genauso wie eine solche Diskussion auch in den neunziger Jahren bereits überaus vehement in den TS-Selbsthifegruppen bzw. in den Medien stattfand.

Offensichtlich haben die Betroffenen bis heute nichts dazugelernt und sind sie immer noch komplett immun gegenüber klaren genetischen bzw. biologischen Mann/Frau-Tatsachen. Die Besserwisserei – oder soll man besser sagen der Selbstbetrug - ist noch immer grenzenlos und Man(n) vergleicht sich heutzutage nicht mehr mit biologischen Frauen sondern nur noch mit sich selbst. Denn jetzt geht es schon so weit, dass viele Betroffene meinen, sie wären schon als Frau geboren und alles andere sei (nur) ein kleiner „Irrtum der Natur“. Sie müssten deswegen auch im Verhalten und Gehabe nichts mehr von (biologischen) Frauen dazulernen - denn sie wären ja schliesslich schon gleichwertige Frauen! Der Machbarkeitsglaube in der transsexuellen Glaubensgemeinschaft ist offensichtlich ungebrochen und das Vertrauen in die hormonellen und operativen Möglichkeiten immer noch unerreicht. Irgendwie salopp gesagt: „sexchange to go“. Den Geschlechtswechsel „mal eben“ durchziehen. „Koste es was es wolle“, notfalls auch die eigene Glaubwürdigkeit.

Es dürfte tatsachlich so sein, dass das Phänomen Transsexualität soviel Ausformungen kennt wie es Transsexuelle gibt. Leider! Und das beinhaltet gleichzeitig, dass auch immer noch die gleichen Transgender-Grabenkämpfe ausgetragen werden. Also zwischen operierten und nicht-operierten Transsexuellen. Zwischen denen mit operativem Geschlechtswandel und denen mit (nur) sozialem Geschlechtswandel. Diese letztere Gruppe (90 - 95 %) stellt zwar die übergrosse Transgender-Mehrheit aber festgemacht wird fast alles an die kleinere, überaus aktive Gruppe der „Geschlechtsgewandelten“ (5 -10 %).

Die sitzen im Fernsehen bzw. in den SHG-Foren und erzählen ihre an den Haaren herbeigezogenen „Ach ich bin ja so glücklich“- Märchen oder ihre ach so schlimmen, verlogenen „struggle for life“-Leidens- bzw. Betroffenheits-Geschichten. Es zählt dabei - leider auch für die Medien – offensichtlich immer nur der Moment, das Jetzt und Hier. Und nichtzuletzt auch das (vermeintliche) Jungsein im neuen „Frausein“. Aber schon gar nicht die (ferne) Zukunft oder das (mühsame) Leben im Alter: „Nach mir die Sintflut!“. Die Erfahrungen älterer Transsexueller sind nicht gefragt und werden vom Tisch gefegt mit dem billigen „Totschlag“-Argument, dass die heutige OP- „Technik“ und die neuen Hormone „viel besser“ seien bzw. alles „richten“ würden. „Damals? Interessiert uns nicht. Ist alles überholt und von gestern! „Nur die Jetztzeit zählt“ ist die oft gehörte, dummdreiste „illusio virilis“-Entgegnung.

Johanna Kamermans will mit diesem Konvolut der neunziger Jahre in der heutigen Zeit absolut nicht missionieren. Sie hat am Ende Ihrer Wegstrecke andere, wichtigere Dinge zu tun. Aber was einst gesagt wurde in den Vorträgen und Abhandlungen ist wahrlich zeitlos und vielleicht findet irgendein Ansatz dann doch Interesse. Das wäre sicherlich eine kleine Genugtuung für die viele Arbeit, die die Autorin sich im Laufe der Jahre gemacht hat.

„Perlen vor die Säue werfen?“. Nicht unbedingt, denn eine „Klare Kante“-Sprache kann nie schaden! Aber wie bereits gesagt: „Die TS-Unbelehrbarkeit und der TS-Selbstbetrug sind und bleiben wahrlich grenzenlos!“. Ja, man könnte sagen, dass in der transsexuellen Glaubenswelt der heutigen Zeit fast (wieder) religiöse Ansichten zum Durchbruch gekommen sind: Es wird nur noch „geglaubt“ aber nicht mehr „gewusst !“

Johanna Kamermans Arnheim 2013

Geschlechtswandel ohne Grenzen

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