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Das Beispiel Eugene O´Kelly

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Warum ist es so schwierig, sich einmal selbst diese einfache

Frage zu stellen: Warum tue ich, was ich tue?

Eugene O‘ Kelly

Eugene O`Kelly war Vorsitzender der Geschäftsleitung der weltweit operierenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. Er galt als einer der einflussreichsten Manager und führenden Finanz- und Wirtschaftsexperten in den USA. Er hatte alles, was man sich landläufig unter einem erfolgreichen Leben vorstellt: einen hervorragenden Job, der ihm viel Anerkennung brachte, eine schöne Frau und eine kleine Tochter, Status und viel Geld. Im Alter von 53 Jahren, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, ereilt ihn aus heiterem Himmel eine Diagnose, die sein ganzes Leben auf den Kopf stellen sollte: Gehirntumor, Lebenserwartung noch wenige Monate. Die Krankheit bringt ihn zum ersten Mal dazu, sein Leben wirklich zu reflektieren und die bisherige Sichtweise über Erfolg und Prioritäten auf den Prüfstand zu stellen. In den verbleibenden dreieinhalb Monaten zwischen Diagnose und Tod ordnet O´Kelly sein Leben völlig neu. In seinem Buch „Chasing Daylight“4, das er in dieser Zeit verfasst, beschreibt er, wie sich seine Lebensprioritäten angesichts der todbringenden Krankheit völlig verschieben und er zu ganz neuen Erkenntnissen darüber kommt, was ihm wirklich wichtig ist. Sein Leben bis zum Zeitpunkt der Diagnose beschreibt er so:

„Ich führte ein Leben in höchster Geschwindigkeit, immer das Gaspedal durchgedrückt. Mein Kalender war immer über 18 Monate im Voraus ausgebucht. Ich arbeitete immer, an den Wochenenden, in den Nächten. Ich reiste über 200.000 km pro Jahr, wir hatten fast nie Urlaub. Ich habe jede Schulveranstaltung meiner Tochter versäumt. Die letzten zehn Jahre habe ich es tatsächlich geschafft, mit meiner Frau (während der Woche) Essen zu gehen: ganze zwei Mal!“

Sein wirkliches Leben beginnt erst, als ihm die Ärzte seinen Tod ankündigen. Dadurch kamen neue Erkenntnisse: über die Bedeutung der Beziehungen; darüber, jeden Moment zu genießen; wie wichtig es ist, sein Leben klar und einfach zu gestalten; über den Verlust der Spontaneität und die Notwendigkeit, sie wiederzubeleben. In der verbleibenden Zeit investiert er sich in diejenigen Menschen, die ihm wirklich wichtig sind – seine Frau, seine Tochter, die Familie und seine engsten Freunde. Über die letzte Phase seines Lebens sagt er: „Die Diagnose war ein Geschenk, weil sie mich zwang, intensiv über meinen Tod nachzudenken. Das brachte ein Bewusstsein und eine Klarheit in mein Leben, wie ich es nie vorher hatte. Es hat einen hohen Wert, sich seiner Sterblichkeit bewusst zu werden … All denjenigen, die irgendwann später darüber nachdenken wollen, rate ich: TUE ES JETZT!“

Lebe. Deinen. Traum.

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