Читать книгу Das geheime Wissen - Das wichtigste Buch für die Menschheit! - Johannes Greber - Страница 14

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2. TeilDie Gesetze des Verkehrs der Geister mit der materiellen Schöpfung

2.1.0 Vorbemerkung

„Ich habe erkannt, daß alles, was Gott bestimmt hat, ewige Geltung besitzt. Man kann da nichts hinzufügen und nichts davon hinwegnehmen. Und das hat Gott so eingerichtet, daß man Ehrfurcht vor ihm habe.“ (Prediger: 3,14)

1Es war mir schon bei der ersten Berührung mit der Geisterwelt die Zusage gemacht worden, daß ich über die Gesetze belehrt würde, nach denen sich der Verkehr der Geister mit der materiellen Welt, besonders mit den Menschen, vollzieht.

2Würde diese Zusage erfüllt, so bedeutete dies für mich einen neuen, unwiderleglichen Beweis für die Wahrheit dessen, was ich bisher aus dieser Quelle an Belehrungen empfangen hatte. Ich selbst wußte von jenen Gesetzen nichts. Erst recht war den auf allen wissenschaftlichen Gebieten unerfahrenen Medien von derartigen Gesetzen nichts bekannt, so daß sie aus sich keine Belehrungen darüber erteilen konnten.

3Die mir gemachte Zusage wurde in viel vollkommenerer Weise gehalten, als ich zu hoffen gewagt hatte. Der Unterricht, der mir über die Gesetze des Geisterverkehrs zuteil wurde, war von einer Klarheit und Überzeugungskraft, wie sie nur der Wahrheit innewohnt. Alle Fragen, die ich stellte, wurden mir ausführlich bis in ihre Einzelheiten beantwortet. Nie konnte ich auch nur den kleinsten Widerspruch in den Ausführungen feststellen. Alles griff ineinander, wie in einem feinen Uhrwerk. Mein Lehrmeister war daßelbe Geistwesen, das mir schon bei meinem zweiten Zusammentreffen mit ihm versprochen hatte, mich in alle Wahrheit einzuführen. Es bediente sich dazu als Medium desselben Jungen wie damals. Da dieser nur mittelmäßige Schulbildung besaß, so bewahrheitete sich auch hierbei das Wort des Apostels Paulus:

4 „Was der Welt für töricht gilt, das hat Gott erwählt, um die Weisen zu beschämen; und was der Welt für niedrig und verächtlich gilt, ja was der Welt nichts gilt, das hat Gott erwählt, um das zunichte zu machen, was in den Augen der Welt groß dasteht. Denn kein Sterblicher soll sich seiner eigenen Leistungen vor Gott rühmen können“ (1.Kor.1,27-29).

2.1.1 Das Gesetz der „Odkraft“ (Lebenskraft)

2.1.2 Gesetzmäßigkeit in der gesamten Schöpfung Gottes

1„Ihr Menschen“, so begann der Geist seine Belehrungen - „scheint anzunehmen, daß Gesetzmäßigkeit bloß in der materiellen Welt herrsche. Das ist ein Irrtum. Gott ist ein Gott der Ordnung und der Gesetzmäßigkeit sowohl in der irdischen, als auch in der geistigen Schöpfung. Er selbst unterwirft sich bei seinem Tun den von ihm geschaffenen Gesetzen und hebt keines von ihnen auf.“

2„So müssen auch wir Geister die gottgewollten Naturgesetze beobachten, sooft wir mit der materiellen Welt in Verbindung treten. Das gilt sowohl für die gute, als auch für die böse Geisterwelt.“

3„Ihr pflegt alles ein „Wunder“ zu nennen, was ihr mit den euch bekannten Naturgesetzen nicht in Einklang bringen könnt. Für den, der die Kräfte der materiellen und der geistigen Welt kennt, gibt es keine 'Wunder'. Denn alles vollzieht sich nach denselben unwandelbaren Gesetzen, von denen keines das andere aufhebt oder abändert.“

4„Wenn du einen Stein mit der Hand in die Höhe hebst, so wird dadurch das Gesetz der „Schwerkraft“ des Steines, wie ihr es nennt, nicht beseitigt, sondern durch die stärkere Kraft deiner Hand überwunden. Würde jedoch ein Stein durch eine für euch unsichtbare Hand emporgehoben, so wäre das in euren Augen ein 'Wunder', weil ihr die Kraft nicht sehet und darum der Ansicht wäret, der Stein erhebe sich von selbst. Und doch muß in beiden Fällen eine Kraft vorhanden sein, die das Heben des Steines bewirkt. Ob ihr die Kraft sehet oder nicht, macht in dem Vorgang selbst keinen Unterschied. In beiden Fällen wird die Schwerkraft des Steines durch eine stärkere Kraft überwunden.“

5 „Selbst Gott kann infolge der von seiner Allmacht geschaffenen Gesetze nicht machen, daß sich ein Stein von selbst erhebt. Wohl hätte er andere Gesetze für die Materie schaffen können. Nachdem er aber die jetzt bestehenden Gesetze für alles irdische Geschehen festgelegt hat, muß auch er bei dem Stein, der sich erheben soll, eine Kraft wirksam werden lassen, die größer ist als die Schwerkraft des Steines. So ist es auf allen Gebieten.“

6„Es ist auch kein 'Wunder', wenn die Geisterwelt mit euch Menschen in wahrnehmbare Verbindung tritt und mit euch spricht. Und wenn ich durch diesen Jungen mit dir rede, so geht auch das nach feststehenden Gesetzen vor sich, die ich befolgen muß und die ein böser Geist, der durch diesen Jungen sprechen wollte, in derselben Weise befolgen müßte.“

7„Betrachtet eure Fernsprecheinrichtungen! Wieviel Naturgesetze müssen da erfüllt werden, bis ein Gespräch zustande kommt! Es muß ein Kraftstrom vorhanden sein; Drähte und andere Einrichtungen müssen angebracht werden, die zur Übertragung des gesprochenen Wortes erforderlich sind und den Gesetzen der Elektrizität und der Akustik entsprechen. Ob nun ein guter Mensch den Sprechapparat benutzt oder ein Verbrecher, beide sind denselben Fernsprechgesetzen unterworfen.“

8„Zum Verständnis dessen, was du auf dem Gebiet des Geisterverkehrs wahrnimmst, ist es für dich wichtig, die hauptsächlichsten Gesetze kennenzulernen, die beim Verkehr der Geisterwelt mit der materiellen Schöpfung in Betracht kommen. Hast du diese begriffen, dann wird dir das meiste verständlich sein, was dir auf diesem Gebiet begegnet und euch Menschen bis jetzt so unerklärlich erscheint.“

2.1.3 Das „Od“ als geistige Lebenskraft

1„Geist und Materie können wegen der Verschiedenheit ihres Seins nicht unmittelbar aufeinander wirken. Auch dein eigener Geist ist aus sich allein nicht fähig, ein Glied oder Organ deines Körpers in Tätigkeit zu setzen. Ebensowenig bin ich, der ich jetzt von dem Körper dieses Jungen Besitz ergriffen habe, aus mir allein imstande, den Körper aufzurichten, seine Hände zu erheben oder mit seinen Sprechwerkzeugen einen Laut hervorzubringen. Sowohl dein eigener Geist, als auch ich bedarf dazu eines „Kraftstromes“.“

2„So hat der Maschinenführer den Kraftstrom des Dampfes oder der Elektrizität nötig, um die Maschine in Gang zu bringen. Fehlt der Kraftstrom oder ist er zu schwach, so steht die Maschine still.“

3„In unserem Fall ist der Maschinist der Geist. Die Maschine ist der Körper oder die Materie. Soll die Materie vom Geist in Bewegung gesetzt werden, so ist dazu ein Kraftstrom nötig.“

4 „Die Gelehrten der alten Zeit nannten den Kraftstrom im Menschen „Seele“, im Gegensatz zu „Geist“ und „Körper“. Sie lehrten daher mit Recht, daß der Mensch aus Geist, Seele und Körper besteht.“

5 „Die Bibel bezeichnet den Kraftstrom oder die Lebenskraft als „Odem des Lebens“. Und Gott hauchte dem Menschen den Odem des Lebens in die Nase; so wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen“ (1.Mose: 2,7).

6 „Eure heutige Wissenschaft hat dem Kraftstrom im Menschen den Namen „Odkraft“ gegeben.“

7 „Die 'Odkraft' oder Lebenskraft befindet sich in und um alles, was Gott geschaffen hat. Jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze, jeder Stein, jedes Mineral, jedes Wasser, jeder Weltkörper, jeder Geist und was es sonst noch gibt, hat Odkraft. Sie ist nichts Materielles, sondern etwas Geistiges und stets mit einem Geist verbunden.“

8„Sie ist die Lebenskraft des Geistes. Träger der Odkraft ist daher stets der Geist. Wo also Leben ist, ist Od, und wo Od ist, ist Geist. Da nun die Odkraft in und um alles ist, was Gott geschaffen hat, und stets mit dem Geist verbunden ist, so folgt daraus, daß in allem Geschaffenen ein Geist ist.“

9„Das klingt euch unglaublich, und doch ist es die Wahrheit. Ist ein Geist mit einem materiellen Körper verbunden, so besitzt er zunächst die Odkraft, die für seine eigene Existenz als Geist erforderlich ist. Sodann eine entsprechende Zugabe an Odkraft, um das Leben, den Aufbau und die Betätigung des irdischen Körpers zu ermöglichen.

10 „So bedarf ja auch, um mich eines unvollkommenen irdischen Gleichnisses zu bedienen, eine Lokomotive einer bestimmten Menge Dampfkraft, um sich selbst fortbewegen zu können, und einer entsprechenden Zugabe an Dampf, um die angehängten Wagen mitzuziehen. Der an euren Geist angehängte Wagen ist der Körper. Für ihn benötigt also euer Geist eine besondere Zugabe an Odkraft.“

11„Das für den Körper bestimmte Od unterscheidet sich jedoch von dem des Geistes. Denn alles, was auf Materie wirken soll, muß bis zu einem gewissen Grade der Materie verähnlicht und angepaßt werden. Daher ist das Od der irdischen Körper nicht so geistig, wie das Od der Geister selbst, die sich in diesen Körpern befinden.“

12„Das körperliche Od hat Ähnlichkeit mit euren irdischen Kraftströmen. Sie sind weder rein materiell, noch rein geistig. Ihr eigentliches Wesen ist euch unbekannt, wenn ihr auch ihre Wirkung täglich erfahret.“

13„Für die irdischen Kraftströme habt ihr materielle Leitungsdrähte, um den Strom in der zweckmäßigsten Stärke wirken zu lassen. Ihr habt Maschinen und sonstige Einrichtungen und Anlagen, deren Betrieb eine bestimmte Stromstärke erfordert. Ist der Kraftstrom zu stark, so zerstört er diese Einrichtung. Ist er zu schwach, so kommt der Betrieb zum Stillstand.“

14„So wird auch der Odstrom bei allen körperlichen Wesen an einem Leitungsdraht durch den ganzen Körper mit all seinen wunderbaren Einrichtungen, die ihr Organe nennt, in der dafür notwendigen Stärke geführt. Wirkt der Strom zu stark auf ein Organ, so kommt es in Unordnung; ist er zu schwach, so stellt es seine Tätigkeit ein.“

15„Der Leitungsdraht der Odkraft ist das Blut. Wird er zerstört, indem das Blut verlorengeht oder durch Zersetzung vernichtet wird, so hört auch der Odstrom auf; genau so, wie bei euren Kraftströmen der Strom versagt, wenn die Leitungsdrähte durch äußere Eingriffe oder durch Zersetzung beschädigt werden.“

16 „Weil das Blut der Odleiter und daher ohne Blut das körperliche Leben nicht möglich ist, darum wird in der Bibel das Blut der 'Sitz des Lebens' genannt: Das Blut ist der Sitz des Lebens (5.Mose: 12,23).“

17„Das körperliche Od wird nicht vom Geist des betreffenden Körpers erzeugt, sondern aus den Nahrungsstoffen gewonnen, die der Körper in sich aufnimmt.“

18„Damit du die weiteren Belehrungen über die Odkraft verstehst, muß ich dich über das Wesen der Materie unterrichten.“

2.1.4 Die Materie als verdichtetes Od

1„Hast du dir schon einmal klarzumachen versucht, wie der Körper der Lebewesen sich bildet? Betrachte deinen eigenen Körper und sein Wachstum! Wurde dein Körper vielleicht in der Weise gebildet, daß fertige Materie daran gesetzt wurde, so wie ein Haus entsteht, indem Stein auf Stein gefügt wird? Du wirst von selbst einsehen, daß dein Körper nicht auf diese Weise entstanden ist. Der Körper ist nichts anderes als zur Materie verdichtetes Od. Das gilt von jedem Körper, nicht bloß von dem des Menschen, sondern auch von dem der Tiere, Pflanzen und Mineralien. Ihr Wachstum und materielles Entstehen unterliegt denselben Gesetzen der Odverdichtung.“

2„Das Od der einzelnen materiellen Wesen stellt eine nach wunderbaren, euch unbekannten Gesetzen hergestellte Mischung der verschiedenen Odkräfte und Odarten dar. Bei den Menschen ist die Odmischung eine andere als bei den Tieren, und bei dem Tier wieder anders als bei der Pflanze und bei der Pflanze anders als bei den Mineralien.“

3„Dieser Unterschied der Odmischung besteht aber nicht bloß zwischen den verschiedenen Naturstufen, sondern auch zwischen den Einzelwesen derselben Naturstufe. So ist die Odmischung bei den einzelnen Menschenrassen eine verschiedene. Der Neger hat eine andere Odmischung als der Weiße oder Indianer. Aber die der weißen Rasse angehörenden Menschen haben nicht alle die gleiche Odmischung. Ebenso ist es bei den anderen Rassen. Jeder einzelne Mensch hat eine ihm eigentümliche Odmischung. Es gibt also keine zwei Menschen mit genau demselben Od. Das gilt in derselben Weise von den Tieren, Pflanzen, Mineralien.“

4„Da nun der Aufbau des Körpers eines Lebewesens in der Verdichtung der dem Lebewesen eigentümlichen Odmischung besteht, so hat jeder Körper seine besondere materielle Eigenart. Fleisch, Knochen, Nägel, Haare und alle anderen zum Körper gehörenden Teile haben bei jedem Lebewesen ihre besondere Eigentümlichkeit. Sie beruht auf der Odmischung, die bei dem Einzelwesen zu finden ist.“

2.1.5 Das Wachstum der Lebewesen

1„Es ist für euch ein großes Naturgeheimnis, wie es möglich ist, daß das vergeistigte und daher für eure Augen nicht sichtbare Od sich zur festen Materie verdichten kann. Daß es möglich ist, lehrt euch die tägliche Erfahrung, denn ihr sehet, daß euer Leib nicht dadurch wächst, indem fertige Materie daran geklebt wird. Ihr wißt, daß die Eichel nicht dadurch zum Eichbaum wird, daß immer mehr Eichenholz dazu getan wird, sondern daß das Wachstum einen im Inneren des Lebewesens sich vollziehenden Prozeß darstellt. Ihr wißt ferner, daß die von euch aufgenommenen Speisen nicht inwendig an euren Körper angefügt werden, und auf diese Weise der Körper sein Wachstum vollzieht, sondern daß ein euch unbekanntes Etwas in alle Teile und Teilchen des ganzen Körpers strömt, sich dort zu Fleisch, Knochen, Haaren, Nägel und sonstigen Substanzen verdichtet und durch diese Verdichtung zur Materie wird. Das euch unbekannte Etwas ist das „Od“.“

2„Woher stammt nun das für den Aufbau und die Erhaltung des Körpers aller Lebewesen notwendige Od? Du kannst das selbst finden, wenn du darüber nachdenkst, was zu deinem körperlichen Leben notwendig ist. Du hast Luft, Wasser, Speisen nötig. Aber nicht alles, was in der Luft, dem Wasser und der Speise enthalten ist, kann dein Körper gebrauchen. Vor allem kann es den einzelnen Teilen deines Körpers nicht in dem Zustand zugeführt werden, wie es in der Luft, in dem Wasser und der Speise enthalten ist, nämlich nicht in materiellem Zustand. Denn auch die Luft ist Materie. Es muß zunächst in eine vergeistigte Form gebracht und als 'Od' in die kleinen und kleinsten Teilchen des Körpers geleitet werden.“

3„Die Umwandlung der materiellen Nährstoffe in Od erfolgt auf dem Wege der Auflösung in dem in eurem Körper vor sich gehenden Verdauungsprozeß.“

4„Die Luft, die ihr einatmet, stellt eine materielle Odmischung dar. Daraus lösen eure Lungen nur die Odteile auf, deren euer Körper bedarf. Die nicht brauchbaren Teile scheiden sie durch die Atmung aus.“

5„Das Wasser hat ebenfalls eine besondere Odmischung, das Wasser- Od benötigen die Körper der Menschen, Tiere und Pflanzen am meisten. Denn der menschliche, tierische und pflanzliche Körper ist zum größten Teil eine Verdichtung des dem Wasser entnommenen Od. Darum ist auch das Wasser-Od in reichster Menge in den aus der Tier- und Pflanzenwelt entnommenen Nahrungsmitteln enthalten, so daß ihr mit der Aufnahme dieser Nahrungsmittel in den meisten Fällen auch den notwendigen Bedarf an Wasser-Od empfanget. Weil das Od des Wassers bei den Körpern eine so große Rolle spielt, darum kann dieses Od nicht lange entbehrt werden. Eure Hungerkünstler können wochenlang der festen Speise entsagen, aber ohne Wasseraufnahme würde bei ihnen bald der Tod eintreten. Aus demselben Grunde gehen Tiere und Pflanzen ein, denen das Od des Wassers längere Zeit versagt bleibt.“

6„Nun verstehst du auch, daß die Qual des Verdurstens die größte Qual ist, die ein Lebewesen zu ertragen hat. Sie stellt den schmerzlichsten Todeskampf dar.“

7„Das Od der Luft wird nicht so sehr zum Aufbau des Körpers gebraucht, sondern in der Hauptsache zur Erzeugung der verschiedenen Kraftströme, durch welche die Zersetzung der Speisen, ihre Auflösung in Od, die Mischung der verschiedenen Odarten und endlich ihre Verdichtung zur körperlichen Materie bewirkt wird. Alle Auflösungen erfolgen durch heiße und alle Verdichtungen durch kalte Odströme. Daher könnt ihr nur wenige Augenblicke ohne das Od der Luft leben. Denn wenn dies fehlt, hört jede andere Odwirkung von selbst auf.“

2.1.6 Die Odstrahlung der Weltkörper

1„Es bleibt nun noch die Frage zu beantworten, woher denn das in der Luft, im Wasser und den Nahrungsmitteln enthaltene Od stammt?“

2„Es kommt von der Erde. Die Erde als Weltkörper hat eine Odmischung und Odstrahlung, die alle Odarten enthält, welche für die auf ihr befindlichen Lebewesen notwendig sind. Das Od der Erde setzt sich zusammen aus dem Od, das sie selbst als Weltkörper besitzt. Außerdem nimmt sie die Odstrahlung all der Weltkörper, die sich im Bereich der Erde befinden, in die eigene Odmischung auf. Jeder dieser Weltkörper hat ein ihm eigentümliches und besonderes Od, das bei keinem der anderen Weltkörper in dieser Art und Mischung zu finden ist.“

3„Je nach der Stellung jener Weltkörper zu eurer Erde ist auch ihre Odstrahlung auf die Erde bald stärker, bald schwächer. Da die Stellung der Weltkörper zueinander mit jeder Sekunde wechselt, darum wechseln in demselben Maße auch die Odstrahlungen, die jene Weltkörper zu eurer Erde senden.“

4„Die Mischung des Od eurer Erde mit dem Od der sie umgebenden Weltkörper ist von der größten Bedeutung für das Leben und das Wachstum auf eurer Erde.“

5„Du mußt ferner bedenken, daß jede Odart auch eine ganz eigenartige Kraftwirkung in sich schließt. In dem Maße nun, in dem im Augenblick der Geburt das körperliche Od des Neugeborenen unter dem Einfluß einer einseitig starken Odwirkung eines oder mehrerer Weltkörper steht, in demselben Maße wird die Odmischung des Neugeborenen beeinflußt. Sie ist ja im Augenblick der Geburt gewissermaßen noch ziemlich neutral und wird nun durch die auf sie einwirkende Odstrahlung und Odmischung nach einer gewissen Richtung für immer festgelegt.“

6„Wenn du in einem Glas eine Mischung herstellen sollst und du gießt von einem bestimmten Stoff eine große Menge hinein, dann kannst du von anderen Stoffen um so weniger beimischen. Die ganze Mischung trägt alsdann in Farbe, Geruch, Geschmack und sonstigen äußeren Merkmalen den Charakter des Stoffes, den du in besonders großer Menge in das Glas getan. Du kannst auch den zu groß bemessenen Bestandteil nachträglich nicht mehr verringern oder durch Beifügen größerer Mengen anderer Bestandteile verdünnen. Denn das Glas kann nicht mehr als voll gemacht werden.“

7„So ist es auch bei der Odmischung des Neugeborenen. Die Gesamt-Odmenge ist bestimmt und kann nicht vermehrt werden. Bildet nun eine gewisse Odart den Hauptbestandteil des Gesamt-Od, so wird sie für die Gestaltung und das Wachstum des Neugeborenen für immer maßgebend bleiben. Und da die einzelnen Odarten auch ganz eigenartige Lebensenergien entwickeln, so wird die Eigenart des Hauptbestandteiles an Od dem Neugeborenen neben einer besonderen Gestaltung seines Körpers auch einen ihm eigentümlichen Charakter in seinem Handeln geben.“

8„Es ist daher kein Aberglaube und auch keine leere Phantasie, daß man aus dem Zeitpunkt der Geburt auf die körperliche Eigenart und den Charakter eines Menschen schließen kann. Der Einfluß der Odwirkung der Weltkörper auf euer irdisches Dasein, eure Lebensenergien, Charaktere und Temperamente ist ein viel größerer, als ihr euch denkt. Ihr pflegt ja selbst zu sagen: „Er ist unter einem glücklichen oder unglücklichen Stern geboren.“ Damit soll die Wirkung ausgedrückt werden, welche die Odstrahlung eines Weltkörpers auf die Lebewesen bei ihrer Geburt ausübt.“

9„Das alles steht im Zusammenhang mit den großen Fragen des Menschenschicksals, so daß ich es nicht ganz mit Stillschweigen übergehen konnte.“

10„Alle Körper der irdischen Wesen sind also verdichtetes Od, das von der Odstrahlung der Erde und der sie umgebenden Weltkörper stammt.“

2.1.7 Der Verdichtungsprozeß des Od

1„Den Auflösungs- und Verdichtungsprozeß könnt ihr euch an einem Beispiel in der Natur klarmachen.“

2„Du weißt, daß unter dem Einfluß der Wärme eine für euer Auge meistens nicht sichtbare Verdunstung der Feuchtigkeit des Erdbodens und der Gewässer erfolgt. In einer gewissen Höhe über der Erde verdichtet sich der bis dahin unsichtbare Dunst zunächst zu einem feinen, kaum sichtbaren Schleier. Eine weitere Verdichtung zeigt euch den feinen Schleier als Wolke. Diese wird unter dem Einfluß der Kälte immer dichter und fällt schließlich unter einer noch größeren Verdichtung als Wasser oder Schnee zur Erde.“

3„Wird das Wasser durch einen höheren Kältegrad weiter verdichtet, so wird es Eis und stellt eine feste Materie dar. Hier hast du die stufenweise Verdichtung eines für eure Augen nicht sichtbaren, gleichsam vergeistigten Stoffes zur festen Materie, die ihr nicht bloß sehen und mit den Händen greifen könnt, sondern die euch auch eine große Widerstandskraft entgegensetzt. So ist also die Eisdecke eurer Bäche, Teiche und Flüsse verdichtetes Wasser und von derselben Art wie das betreffende Wasser und zeigt auch dessen Eigentümlichkeiten, und das Wasser ist verdichteter Dunst.“

4„Wie also der Dunst von der Erde aufsteigt, nach und nach zur festen Materie in Form von Eis wird, sich wieder in Wasser und dann in Dunst auflöst, so geht es mit allen irdischen Körpern. Sie entstehen aus dem euren Augen unsichtbaren Od der Erde, das sich auf dem Wege des Wachstums zur Materie verdichtet und nach dem irdischen Tode des Lebewesens wieder zu dem Od der Erde zurückkehrt. Allen irdischen Wesen gilt daher das Wort: 'Von der Erde bist du genommen und zur Erde kehrst du zurück.' Das ist der beständige Kreislauf bis zu dem Tage, an dem alle Materie endgültig in Od aufgelöst und nicht wieder zu materiellen Körpern verdichtet wird. - Doch darüber werde ich dir später noch manches zu sagen haben.“

5 „Hieraus magst du entnehmen, daß bei jedem irdischen Wesen drei Zustände des Od unterschieden werden können: - Das Od des Geistes, der in den Wesen verkörpert ist - das etwas mehr verdichtete, aber für menschliche Augen nicht sichtbare Od als körperliche Lebenskraft - und das zur festen Materie gewordene Od, das ihr Körper nennt.“

6 „Das Od als Lebenskraft des Körpers bleibt, wie dir bereits bekannt, stets mit dem Od des Geistes und dadurch mit dem Geist selbst verbunden. Es ist der körperliche Betriebsstoff in der Hand des Geistes, wie der irdische Kraftstrom der Betriebsstoff in der Hand des Maschinisten ist. Wird daher dieser körperliche Betriebsstoff so gemindert, daß er für die Lebensfähigkeit des Körpers nicht mehr ausreicht, so trennt sich der Geist vom Körper. Es tritt der irdische Tod ein. So läßt der Maschinist die Maschine im Stich, die er wegen Mangel an Strom nicht mehr in Betrieb halten kann.“

7„Sterben die irdischen Körper, so bleibt die Odkraft beim Geist. Denn die irdischen Körper haben keine selbstständige Odkraft, sondern bloß die Geister, die von ihnen Besitz genommen haben.“

2.1.8 Stärkung und Schwächung des Od

1„Der Geist kann jedoch mit der ihm eigenen Odkraft das durch Krankheit geschwächte Od seines Körpers vermöge seiner Willensenergie stärken, die schlecht arbeitenden körperlichen Organe in erhöhte Tätigkeit versetzen und dadurch die schädlichen Bestandteile aus dem Körper ausscheiden. Dabei muß der geschwächte Körper selbstverständlich die Aufnahme schädlicher Speisen meiden und durch gesunde Nahrungsmittel die Wirkung des geistigen Od fördern. Der Geist wirkt in diesem Falle, um mich wiederum eines materiellen Vergleiches zu bedienen, mit seiner eigenen Odkraft wie eine starke Druckpumpe auf das körperliche Od und die Odstromleitung, nämlich das Blut.“

2„Wie groß die Stärkung sein kann, die der Geist eines Menschen durch die ihm eigene Odkraft infolge Anspannung seines Willens dem Od seines Körpers zuführt, könnt ihr aus zahlreichen Vorkommnissen ersehen. Oft empfangen Gelähmte, denen eine große Gefahr droht, durch die auf die Rettung gerichtete Willensenergie des Geistes eine solche Stärkung der körperlichen Odkraft, daß die Lähmung weicht und die Glieder wenigstens für kurze Zeit wieder gebrauchsfähig werden.“

3„Dieselbe Wirkung hat eine aufs Höchste gesteigerte Hoffnung auf Heilung. Sie ist ebenfalls ein Akt des Willens und bringt durch die damit verbundene Stärkung der körperlichen Odkraft manche plötzlichen Heilungen hervor, die ihr als Wunder anseht.“

4„Willensenergie, die in Mut, Hoffnung, Vertrauen und Freudigkeit zum Ausdruck kommt, ist daher das beste Heilmittel. Sie ist aber auch der beste Schutz gegen ansteckende Krankheiten. Das dadurch gestärkte Od des Körpers bildet gewissermaßen einen Schutzwall, der das Eindringen der Krankheitskeime abhält. Je stärker die Willensenergie, um so stärker ist auch dieser unsichtbare Panzer.“

5„Willensschwäche, Mutlosigkeit, Angst und Verzagtheit des Geistes bewirken das Gegenteil. Sie arbeiten wie eine Saugpumpe, die das Od des Körpers samt dem Blut aus dem Körper und seinen Organen nach innen zieht, dadurch die Kraft des Körpers schwächt und den Weg für Ansteckungen freimacht.“

2.1.9 Die Heilkraft des Od

1„Wie der Geist das durch Krankheit geminderte Od seines Körpers stärken kann, so ist eine solche Stärkung auch möglich durch Übertragung der Odkraft eines gesunden Wesens auf ein krankes. Eine derartige Odübertragung nennt ihr „Magnetisieren“. Jedes Lebewesen kann Od auf ein anderes übertragen. Nicht bloß Menschen auf Menschen, sondern auch Menschen auf Tiere, Pflanzen und Mineralien. Ihr könnt Pflanzen durch Übertragung eures eigenen Od zu schnellerem Wachstum bringen. Ihr könnt Wasser, Öl und andere derartige Dinge magnetisieren, sie gewissermaßen mit eurem Od tränken und dadurch den Kranken, die das Wasser trinken oder mit dem Öl gesalbt werden, eine raschere Heilung verschaffen.“

2„Der Mensch kann auch das Od von Tieren, Pflanzen und Mineralien zur eigenen Heilung verwenden. Auf dieser gegenseitigen Odübertragung beruhen die Gesetze der Heilkraft in der Schöpfung Gottes. So strömen auch die Felle mancher lebenden Tiere ein bestimmtes Od aus, das heilkräftig wirkt. Von vielen Pflanzen ist die Heilkraft allgemein bekannt. Leider kennt ihr heute die Heilkräfte der einzelnen Pflanzen für die verschiedenen Krankheiten nicht mehr in dem Maße wie die alten Völker. Daßelbe gilt von den Mineralien. Daß jeder Edelstein eine ihm eigentümliche Odkraft besitzt, dünkt den meisten als Aberglaube. Und doch ist gerade das Od der Edelsteine von ganz besonderer Reinheit und Kraft und stärkt das Od desjenigen, der den Edelstein trägt. Dabei muß allerdings vorausgesetzt werden, daß der Mensch den Edelstein wählt, der zu seinem eigenen Od paßt und nicht Odkräfte enthält, die der eigenen Odstrahlung widerstreiten. Ihr habt ja Bücher, die euch darüber näheren Aufschluß geben, welcher Edelstein je nach der Geburtszeit für den einzelnen Menschen in Frage kommt.“

3„Sehr wichtig für das Gebiet der Heilung ist die Odübertragung von Mensch zu Mensch. - Ein krankes Kind fühlt sich bald besser, sobald die gesunde Mutter es an ihren Körper schmiegt. Dadurch überträgt sie von ihrem gesunden Od auf das kranke Kind und stärkt das durch Krankheit geschwächte Od des Kindes. - Ein gesunder Mensch, der mit kranken oder alten Leuten zusammen schläft, teilt ihnen von seiner Odkraft mit. Die kranken oder alten Bettgenossen werden dadurch gestärkt, während der Gesunde durch beständige Abgabe des Od immer schwächer wird. Daher bekommen Gesunde, die längere Zeit mit kranken oder alten Leuten zusammen schlafen, infolge der Schwächung der eigenen Odkraft ein krankhaftes Aussehen. Das ist der Grund, weshalb man Kinder nicht mit alten Leuten zusammen in demselben Bett schlafen lassen soll.“

2.2.0 Die Od-Aura

1„Das Od durchströmt den irdischen Körper in allen seinen Teilen und strahlt noch ein Stück darüber hinaus. Die dadurch bewirkte Umstrahlung des irdischen Körpers bezeichnet eure Wissenschaft mit dem Namen 'Aura'. Alles Geschaffene hat diese Odaura. Auch die großen Weltkörper. Was ihr Anziehungskraft der Erde nennt, ist die Kraft der Odstrahlung, deren Reichweite in einem bestimmten Verhältnis zur Größe der Erdkugel steht. Daßelbe gilt von allen anderen Weltkörpern. In dem ganzen Universum gibt es keinen Punkt, der nicht von der Odstrahlung irgendeines Weltkörpers getroffen wird.“

2„Die Odaura umstrahlt den materiellen Körper in gleichem Abstand von jedem Teilchen des Körpers. Infolgedessen hat die 'Aura' auch die Gestalt des Körpers, dem sie angehört und den sie umströmt. Man spricht daher auch von dem 'Odkörper' oder dem 'Astralkörper' oder dem „fluidalen Körper“ der materiellen Wesen im Gegensatz zu dem materiellen Körper. Es ist das, was die Bibel den „geistigen Leib“ nennt. Er ist für euer leibliches Auge nicht sichtbar. Doch sogenannte „Hellseher“, die über die Gabe des geistigen Schauens verfügen, können die Odstrahlung oder den „Odkörper“ sehen.“

2.2.1 Die Odschwingung

1„Die Quelle des Lebens ist der Geist. Aber die Auswirkung des Lebens und die Lebensbetätigung erfolgt durch die mit dem Geist verbundene Odkraft, die darum auch Lebenskraft genannt wird. Diese Kraft äußert sich in Schwingungen des Od. Jeder Ausdruck des geistigen Lebens, jeder Ausdruck des Lebens in der euch umgebenden Natur, alle Naturkräfte sind Odschwingungen. Jedes Denken und Wollen äußert sich in entsprechenden Schwingungen des Od, die durch den Geist als Träger des Od erzeugt werden. Jedes körperliche Gefühl, jedes seelische Empfinden wird durch Schwingungen des Od hervorgerufen. Alle Töne, Farben, Gerüche, Geschmacks- und Tastempfindungen entstehen durch ganz bestimmte Odschwingungen. In der geistigen Welt sind es die Schwingungen des reinen geistigen Od. In der materiellen Schöpfung sind es die Schwingungen des mehr oder minder verdichteten Od.“

2„Alles, was ihr an irdischen Erscheinungen vor euch seht, alles Wachsen, Blühen und Reifen, alle Kraftströme und Strahlungen, Elektrizität, Radio, Ätherwellen, Licht und Finsternis, alle Stufenleiter der Töne, Farben, Gerüche, der Geschmacks- und Tastempfindungen, alle Kraftströme des Universums, die Anziehungskraft der Weltkörper und ihre Bewegungen im Weltenraum alles beruht auf diesen Odschwingungen. Ein Denker der alten Zeit hat gesagt: 'Alles ist im Fließen.' Er hätte sagen müssen: 'Alles ist im Schwingen.' Den Schwingungen der das ganze Universum durchströmenden und jedes Teilchen durchdringenden Odkraft liegt das große göttliche Geheimnis der Zahlen zugrunde.“

3„Ihr kleinen Menschen werdet nie dieses Geheimnis ergründen. Ihr sucht nach der Einheitszahl im Weltengeschehen. Ihr werdet sie nicht finden. Zwar habt ihr bereits manche Wahrheiten jenes Zahlengeheimnisses entdeckt. Ihr wißt die Zahlen der Schwingungen der einzelnen euch bekannten Töne. Ihr versucht auch die den Farben zugrunde liegenden Zahlen der Odschwingungen zu erforschen. Aber was ist das alles zu dem unendlichen Meer von Wahrheiten, das euch verschlossen ist? Ihr vermöget die sieben Siegel der Schöpfung Gottes nicht zu lösen. Ihr könnt nur staunend und anbetend euer Haupt neigen vor der Weisheit und Allmacht des Allerhöchsten.“

4„Ziehen wir nun aus dem wenigen, das ich dir über die Odschwingungen gesagt habe, einige für unsere Zwecke wichtige Folgerungen.“

5„Zunächst wird es dir einleuchten, daß Harmonie dieser Odschwingungen Schönheit, Gesundheit, Freude, Friede und Glück bedeutet: daß aber Disharmonie der Schwingungen der Grund der Häßlichkeit, der Krankheit, des Schmerzes, des Unglücklichseins sein muß. Wie Disharmonie der Töne und Farben euer seelisches Empfinden verletzt und euch seelisch gewissermaßen weh tut, so ist Disharmonie des geschaffenen Geistes zu seinem Schöpfer daßelbe auf geistigem Gebiet.“

6„Denn diese Disharmonie äußert sich in entsprechenden Schwingungen des geistigen Od. Sie verursacht eine geistige Häßlichkeit, ein geistiges Kranksein, einen geistigen Unfrieden, ein geistiges Sichunglücklichfühlen - kurz, einen geistigen Schmerz, der in dem Maße wächst, als die Disharmonie des Geistes Gottes gegenüber zunimmt. Die äußerste Grenze der Disharmonie, nämlich die vollständige Gegensätzlichkeit des geschaffenen Geistes zu seinem Schöpfer, bedeutet daher auch das höchste Maß des geistigen Schmerzes und Unglücks; es ist das, was ihr Hölle nennt. Und weil die größte Disharmonie der geistigen Odschwingungen auch den größten Gegensatz zu Schönheit und Licht bedeutet, die ja höchste Harmonie zur Voraussetzung haben, so muß die Hölle ein Zustand größter Häßlichkeit des geistigen Odleibes und tiefste Finsternis sein. Das sind auf ewigen Gesetzen beruhende Notwendigkeiten.“

7 „Nicht Gott wirft euch in die Hölle, sondern eure Disharmonie zu allem Schönen und Guten, zu allem geistig Gesunden und Reinen, zu Licht und Leben. Darum ist die Hölle der geistige Tod, in den sich derjenige stürzt, dessen geistiges Sein die größte Disharmonie zum göttlichen Sein darstellt. Disharmonie der geistigen Odschwingungen ist das Tiefensteuer beim Geistesflug, Harmonie das Höhensteuer. Die Beseitigung der Disharmonie aus dem geistigen Sein ist die Lebensaufgabe eines jeden Geschöpfes.“

8„Doch werden die Odschwingungen eines Lebewesens nicht bloß durch die Gedanken und Stimmungen des eigenen Geistes beeinflußt, sondern auch durch die Odschwingungen eines anderen Lebewesens, dessen Odstrahlung es in sich aufnimmt. Wenn daher sogenannte „hellempfindende Menschen“ auf irgendeine Weise mit der Odstrahlung eines anderen in hinreichende Verbindung kommen, dann nehmen sie auch deren Empfindungen in sich auf. Auf diesem Gesetz beruht das 'Sich-Einfühlen' in das Empfinden, den Charakter, die Gesinnung und das Schicksal eines anderen.“

9„Alle Odschwingungen eines Lebewesens lassen in dem eigenen Odkörper ähnliche Eindrücke zurück, welche die Schwingungen der Töne eines Liedes auf die Platte eines Grammophons [oder DVD] ausüben, so daß sie später immer wieder zu Gehör gebracht werden können, und zwar nicht bloß als dieselben Töne, sondern auch mit demselben Gefühlsausdruck, den der Sänger in das gesungene Lied hinein legte. Darauf beruht auch das Erinnerungsvermögen. Je tiefer die Eindrücke waren, die auf diese Odplatte ausgeübt wurden, umso leichter können sie wieder hervorgeholt werden.“

10„Derselbe Vorgang, der sich bei der phonographischen Platte [oder DVD] in materialisierter Form vollzieht, ist in geistiger Weise beim Nachempfinden von Geschehnissen durch hellempfindende Personen vorhanden, sobald sie mit der geistigen Odplatte eines anderen in hinreichend starke Verbindung kommen. Dadurch werden in ihrem eigenen Od dieselben Schwingungen und infolgedessen auch dieselben Empfindungen erzeugt, die in jener fremden Odplatte enthalten sind.“

11„Du weißt ja aus dem Vorhergegangenen, daß bestimmte Schwingungen der Odkraft nicht bloß einen bestimmten Ton, sondern auch eine bestimmte Farbe, einen bestimmten Geruch, einen bestimmten Geschmack und eine bestimmte Tastempfindung erzeugen. Auch das Gefühl von Wärme und Kälte beruht auf solchen Odschwingungen. Es gibt Hellempfindende, die einen Ton auch als Farbe sehen und die sogar Farben durch das Tastgefühl feststellen können, indem sie die Verschiedenheit der Farben an der Verschiedenheit der Kälte und Wärmestrahlung erfühlen, die von den Farben ausgeht.“

12„Andere nehmen die seelischen Gefühle der Liebe oder des Hasses, des Wohlwollens oder der Mißgunst, des Mutes oder der Furcht, der Treue oder der Treulosigkeit als Gefühle des anderen nicht bloß im eigenen Empfinden wahr, sondern sogar in entsprechenden Farbbildern, so daß sie die Begriffe der Liebe, Treue, Trauer, Freude, des Hasses, Neides in einem Farbenbild zu malen imstande sind. Das alles beruht auf den Odschwingungen, von denen jene Empfindungen begleitet sind.“

2.2.2 Das Od als Träger des körperlichen Gefühls

1„Das Od ist daher auch Träger des körperlichen Gefühls. Wenn also das Od aus einem körperlichen Glied verdrängt wird, so verschwindet daraus auch das Gefühl. Die Verdrängung des Od aus dem Körper oder Körperteilen kann auf die verschiedenste Art erfolgen. Sie kann durch Schlaganfälle oder innere Brüche herbeigeführt werden, welche das Blut als Odleiter stören. Eine künstliche Verdrängung des Od pflegen eure Ärzte durch narkotische Mittel zu bewirken. Auch durch übermäßigen Genuß von Alkohol tritt eine Odverdrängung ein, die sich in einer teilweisen oder vollständigen Gefühllosigkeit äußert. Das Gefühl kehrt wieder, sobald der Körper von jenen Stoffen wieder freigeworden ist.“

2„Umgekehrt ist das Gefühl auch dann noch vorhanden, wenn das materielle Glied eines Körpers selbst entfernt ist. Denn der Odkörper eines irdischen Wesens bleibt als Ganzes bestehen, wenn auch ein Glied des materiellen Leibes weggenommen ist. Bei einem Menschen, der ein Bein verloren hat, ist also das Odbein noch vorhanden. Und da das Od Träger des Gefühls ist, empfindet er nach Verlust des leiblichen Beines noch so, als ob er es überhaupt nicht verloren hätte. Er fühlt Schmerzen im Knie, den Waden, der Ferse, den Zehen eines Beines, das er gar nicht mehr besitzt. Die Wahrheit dieser Tatsache werden dir alle Amputierten bestätigen können.“

3„Weil das Od nach Trennung des Geistes vom Körper im irdischen Tode beim Geist bleibt und Träger des Gefühls ist, so kann der vom Körper getrennte Geist dieselben Empfindungen haben wie ein Geist, der noch mit dem materiellen Körper verbunden ist. Darum sind die Geister der Abgeschiedenen genauso leidensfähig, wie sie es in ihrem irdischen Leben waren.“

4„Geister von Verstorbenen, die infolge ihres Lebenswandels in eine niedere (tiefere) Sphäre gelangen, sind der Meinung, sie lebten noch als Menschen auf der Erde. Das hat folgende Gründe: Zunächst haben sie noch dieselben Empfindungen, die sie als Menschen hatten. Ferner sehen sie ihren Odleib als einen materiellen Leib an, weil er dem irdischen Leib nach Form und Gestalt vollkommen gleich ist. Endlich ist die Erinnerung an ihren irdischen Tod bei ihnen ausgelöscht.“

2.2.3 Der Geruch des Od

1„Das Od der einzelnen Lebewesen hat einen bestimmten Geruch. Da das Od etwas Geistiges ist, so wird auch der Odgeruch durch das geistige Empfindungsvermögen und nicht durch den körperlichen Geruchssinn wahrgenommen. Der Odgeruch ist bei jedem Lebewesen verschieden. So wie es keine zwei Menschen gibt, die genau dieselbe Gestalt und dieselben Gesichtszüge haben, so gibt es auch keine zwei Menschen, die daßelbe Od und denselben Odgeruch besitzen. Da jeder Geist, auch der körperlose, einen Odkörper hat, so haben auch die körperlosen Geister einen ihnen eigenen Odgeruch, der umso unangenehmer wirkt, je tiefer das Geistwesen steht. Darum wird in den alten Büchern bei den Berichten über das Erscheinen des Teufels erwähnt, er sei mit großem Gestank angekommen.“

2„Das Od wird dadurch, daß es in Gestalt der Aura über den Körper hinausströmt, für andere auch nach seinem Geruch wahrnehmbar. Etwas von dem Odgeruch eines Wesens bleibt an allem haften, was mit seiner Odstrahlung in Berührung kommt. An dem Odgeruch erkennt der Hund die Sachen und die Spur seines Herrn. Der Odgeruch führt die darauf abgerichteten Polizeihunde auf die Spur des Verbrechers. Nur wenn andere Spuren mit frischerem Odgeruch die ursprüngliche Spur verdecken, ist eine Weiterverfolgung der ersten Spur sehr erschwert oder ganz unmöglich.“

3„Jedoch haftet die Odausstrahlung eines Wesens mit dem ihm eigentümlichen Odgeruch nicht bloß an der grobstofflichen Materie, mit der das Wesen in Berührung kam, sondern auch an der feinstofflichen, wie zum Beispiel am Äther, durch den ein Wesen seinen Weg nahm.“

4„So hinterläßt also alles Geschaffene eine Odspur seines Daseins, die den ersten Tag seines Entstehens mit dem letzten Lebenstage verbindet.“

5„Zur Erläuterung wähle ich ein materielles Beispiel. Wenn ein Wagen einen Weg entlangfährt, mit einem feingemahlenen Stoff beladen, und es rinnt durch eine Ritze des Wagens von diesem Stoff beständig zur Erde, so kann man an der dadurch gebildeten Spur den Weg verfolgen, den der Wagen genommen hat. Sie ist gleichsam ein Band, das den Ausgangspunkt und Ankunftspunkt des Wagens miteinander verbindet.“

6„Ein solches Band bildet bei jedem Geschöpf das auf seinem Daseinsweg ausgestrahlte Od. An diesem Odband findet der Zugvogel seine alte Heimat wieder und die Schwalbe daßelbe Dach, an dem sie früher ihr Nest gebaut. Diese Tiere haben ein sehr feines Odempfinden. Ihr nennt es die „Witterung“ des Tieres. Doch ist diese Witterung nur so lange vorhanden, als das Tier gesund ist. Bei kranken Tieren schwindet infolge der Schwächung der Odkraft auch das Odempfinden für die eigene oder fremde Spur. Daher finden kranke Zugvögel ihren Heimweg nicht mehr und ein kranker Hund weder die Spur seines Herrn noch die eigene Spur.“

7„Es gibt auch Menschen, die ein sehr feines Odempfinden besitzen, durch das sie schon auf gewisse Entfernung den Odgeruch eines anderen wahrnehmen und ihn als angenehm (sympathisch) oder abstoßend (antipathisch) empfinden, obschon sie den betreffenden Menschen noch nie gesehen oder sonstwie kennengelernt haben. Die Abneigung oder Zuneigung 'auf den ersten Blick' ist die Wirkung des gegenseitigen Odempfindens. Daher auch der Volksausdruck: 'Sie können sich nicht riechen.“

2.2.4 Das Od als Spiegel des Schicksals

1„Das Od gehört zu dem Wunderbarsten in der Schöpfung Gottes. Durch das Band des Od bleibt ihr nicht bloß mit allem verbunden, womit ihr in eurem Dasein in Berührung kamt, sondern es spiegelt auch euer ganzes Dasein wie ein Film wieder: Alle eure Erlebnisse, alle eure Taten, alles Gesprochene und Gedachte. Es ist das 'Buch des Lebens', in dem alles eingetragen ist. Es ist die fotografische Platte, die alles festhält und wiedergibt. Dieser Film lügt nicht. Da gibt es kein Ableugnen. Nach diesem Film werdet ihr einst von eurem Schöpfer gerichtet werden.“

2„In das Od ist bei jedem irdischen Wesen auch das für es vorherbestimmte 'Schicksal' von Anfang an eingezeichnet, und zwar ist es sowohl in dem ganzen Odkörper, als auch in jedem einzelnen Teilchen des Od sichtbar. Das Lebensschicksal ist daher auch in den Odteilchen zu sehen, die sich als Ausstrahlung an allem befinden, womit das Wesen in Berührung gekommen ist.“

2.2.5 Das Schicksal des Menschen

1„Es ist nicht alles Schicksal, was ihr in eurem Leben tut oder erleidet. Das meiste ist das Ergebnis der Selbstbestimmung eures freien Willens. Vorherbestimmt ist bloß euer Lebensweg mit gewissen Schicksalsstationen an diesem Wege. Was ihr darauf treibt und wie ihr euch an den einzelnen Stationen verhaltet, das ist Sache eurer Willensentscheidung. Dafür tragt ihr die Verantwortung.“

2 „Euer Leben hat den einzigen Zweck, daß euer Geist auf dem ihm vorgezeichneten Weg höher kommt, näher zu Gott. Euer Lebensweg ist ein Examensweg. Er ist euch nach Art und Dauer vorherbestimmt. Daran könnt ihr nichts ändern. Die Schicksalsstationen an diesem Weg sind Zwischenprüfungen. Der irdische Tod bildet den Abschluß. Ob ihr nun auf dem vorgezeichneten Weg eure Pflicht tut oder nicht, das hängt alles von eurem freien Willen ab. Wer das Examen besteht, dessen Geist wird im Jenseits weiter fortschreiten bis zum letzten Ziele, der Vereinigung mit Gott. Wer durchfällt, hat das Examen so oft von neuem zu machen, bis er besteht. Das Bestehen oder Durchfallen ist nicht Schicksal, sondern eigenes Verdienst oder eigene Schuld.“

3„Die christlichen Religionen erkennen diese Wahrheit nicht. Sie wissen nicht, daß der Schöpfer es ähnlich macht wie ein Baumeister, der zuerst den Bauplan zeichnet, nach dem der Bau errichtet werden soll. Der Plan enthält nicht jede Einzelheit der inneren Ausführung des Baues und des dazu verwendeten Materials, sondern nur die äußeren Linien.“

4 „So hat auch Gott für den Lebensbau eines jeden Menschen die Hauptlinien festgelegt, nach denen das Leben sich äußerlich gestaltet. Den inneren Ausbau überläßt er der freien Entscheidung des Menschen.“

5„Die Bibel weist euch sehr häufig auf die Vorherbestimmungen des Menschenschicksals hin. 'Der Mensch kennt ja nicht einmal die für ihn bestimmte Zeit' (Pred.9,12). - 'In deinem Buche standen eingeschrieben alle Tage, die vorher bestimmt waren, als noch keiner von ihnen da war' (Ps.139,16). - Und im Buch des Predigers heißt es: 'Alles, was geschieht, ist längst im voraus bestimmt worden und von vornherein steht fest, wie es einem Menschen gehen wird, und niemand vermag den zur Rechenschaft zuziehen, der stärker ist als er. Wohl findet darüber viel Redens statt. Aber das ist nutzlos. Denn wer weiß, was dem Menschen im Leben gut ist?' (Pred.6,10-11). - 'In deiner Hand steht mein Schicksal' (Ps.31,15). - Der Prophet Jeremia spricht die Worte: 'Ich weiß, Herr, daß des Menschen Schicksal nicht in seiner Hand steht und daß ein Mensch, der da wandelt, seinen Gang nicht fest zu richten vermag' (Jerem.10,23). - 'Eilends kommt das Schicksal heran, das für sie festgesetzt ist' (5.Mose: 32,35).“

6„Geburt und Tod und die dazwischenliegende Lebensdauer sind Schicksalsbestimmung, an welcher der Mensch nichts ändern kann. Niemand, auch kein Arzt, kann daher das Leben eines Menschen retten. Jeder stirbt in dem Augenblick, der für ihn festgesetzt ist: 'Ebensowenig ist jemand Herr über den Tag seines Todes' (Pred.8,8). - Christus bestätigt diese Wahrheit in den Worten: 'Wer von euch vermag mit allen seinen Sorgen der Länge seiner Lebenszeit auch nur eine Spanne zuzusetzen?' (Matth.6,27). Zu Mose sprach der Herr: 'Sieh, die Zeit ist nahe, daß du sterben mußt' (5.Mose: 31,14).“

7„Wie der irdische Baumeister nachträglich Änderungen an seinem Bauplan machen kann, so ist es nicht ausgeschlossen, daß auch Gott ausnahmsweise eine Änderung in dem Lebensschicksal irgend eines Menschen eintreten läßt. Nur Er vermag die Lebenszeit zu verlängern oder zu verkürzen. Wie euch ebenfalls die Bibel berichtet, verlängert Er bisweilen die Lebensjahre bei dem, der Gott treu ist und sich als zuverlässiger Mitarbeiter an dem Rettungsplan Gottes erweist, nachdem er die von ihm Abgefallenen wieder zurückführen will.“

8„Darum läßt er dem Hiskia sagen: 'Ich will zu deinen Lebenstagen noch fünfzehn Jahre hinzufügen' (2.Kön.20,6). Anderen verkürzt er die schicksalsmäßig festgesetzte Lebensdauer, weil sie sowohl die eigene Lebensaufgabe unerfüllt lassen, als auch ihre Mitmenschen von der Pflichterfüllung Gott gegen über abzubringen suchen. 'Die Männer der Blutschuld und des Truges werden ihr Leben nicht auf die Hälfte bringen' (Ps.55,24). Unter 'Blutschuld' versteht die Bibel nicht das irdische Blutvergießen, sondern das Töten der Seele des Mitmenschen durch Verleitung zum Abfall von Gott.“

9 „Die Furcht des Herrn verlängert die Lebenstage, aber die Jahre der Gottlosen werden verkürzt' (Sprüche: 10,27). - Dem Hamanja läßt Gott durch den Propheten Jeremia sagen: 'Noch in diesem Jahr sollst du sterben, weil du zum Ungehorsam gegen den Herrn aufgefordert hast' (Jeremia: 28,16). - 'Durch das Blut, das du vergossen hast (durch Verleitung zum Abfall von Gott), hast du dich mit Schuld beladen und durch die Götzen, die du dir angefertigt hast, bist du unrein geworden und hast die Tage des Gerichtes herbeigeführt und bist zum Abschluß deiner Jahre gekommen“ (Hesek.22,4).“

10„Auch den einzelnen Völkern ist ihr Schicksal bestimmt. Ihr versteht das alles nicht, weil ihr keine rechte Erkenntnis der Ursachen und Zwecke des großen Weltgeschehens besitzt. Ihr kennt vor allem den Zweck der materiellen Schöpfung nicht und wisset nicht, in welchem Zusammenhang der verkörperte Geist mit der Schöpfung Gottes steht. Darüber werde ich dich später noch eingehender unterrichten.“

2.2.6 Od und Hellsehen

1„Diese Belehrung über die Frage des Schicksals habe ich eingefügt, weil sie in Verbindung mit der Odkraft erwähnt werden mußte, da du sonst nicht das verstehen kannst, was ich über das „Hellsehen“ in seiner Beziehung zum Od zu sagen habe.“

2„Hellseher“ sind Wesen (Menschen oder Tiere), deren Geist sich so viel vom Körper lösen kann, daß sein Sehen ähnlich ist dem Sehen der vom materiellen Körper getrennten Geister des Jenseits.“

3„Ein vollständig ausgebildeter 'Hellseher' kann unter gewissen Umständen auch das in dem Od eingezeichnete Schicksal eines anderen erkennen. Aus der Vergangenheit sieht er alles, was sich im Leben desjenigen ereignet hat, dessen Od er schaut. Sowohl das, was als Schicksalsbestimmung in dessen Leben enthalten ist, als auch das, was an tatsächlichem Geschehen durch seine freie Willensentscheidung bereits verwirklicht ist. Von der Zukunft sieht er jedoch nur das durch das Schicksal Vorherbestimmte, aber nicht das, was vom freien Willen des Menschen abhängt.“

4„Die Art des Todes eines Menschen kann ein Hellseher nur dann vorausschauen, wenn sie durch das Schicksal festgelegt ist. Denn nicht bei allen gehört die Art des Todes zu ihrem Schicksal, wie überhaupt etwas bei dem einen Schicksal sein kann, was bei dem anderen der freien Bestimmung unterliegt. Nur die Stunde des Todes ist bei allen Schicksal.“

5„Um das 'Hellsehen' auf diesem Gebiete zu ermöglichen, muß der 'Hellseher' auf irgendeine Weise mit dem Od dessen in Verbindung kommen, um dessen Schicksal es sich handelt. Entweder muß er die Person selber vor sich haben und ihre Odstrahlung auf sich wirken lassen, oder er muß mit einem Gegenstand in Berührung kommen, den jene Person in Besitz hatte und an dem infolgedessen etwas von ihrer Odstrahlung haftet.“

6„Auf dieser Odwirkung beruht auch die Fähigkeit des Hellsehers, verschlossene Briefe zu lesen oder Gegenstände zu erkennen, die er mit seinem körperlichen Auge nicht wahrnehmen kann. Je stärker die von dem betreffenden Gegenstand ausgehende Odwirkung ist, umso deutlicher ist sein Schauen.“

7„Kann sich der Geist des Hellsehenden vollständig von seinem Körper lösen und aus dem Körper austreten, so ist er auch in der Lage, der Odspur eines anderen zu folgen und festzustellen, wo jener sich augenblicklich befindet.“

8„Doch nicht jedes Hellsehen erfolgt aufgrund der Odstrahlung. Sehr viele Dinge, die sich fern von dem Hellseher ereignen, werden von ihm im Augenblick des Geschehens dadurch geschaut, daß sein aus dem Körper ausgetretener Geist bei dem Ereignis selbst anwesend ist oder weil ihm, ohne daß sein Geist austritt, von der Geisterwelt das Geschehnis durch 'Hellhören' mitgeteilt oder in einem Bild auf dem Wege des 'Hellsehens' gezeigt wird.“

9„Die zukünftigen Schicksale von Einzelpersonen, mit deren Odstrahlung der Hellseher nicht in Verbindung kam, sowie die Zukunft ganzer Länder, Völker, Städte und sonstiger Gemeinschaften kann ein Hellseher nur dann schauen, wenn sie ihm durch die Geisterwelt in entsprechenden Bildern vor Augen geführt werden. Die Gestaltung solcher Bilder, sei es als wahrheitsgetreue Wiedergabe des wirklichen Geschehens, sei es in Form von 'Symbolen', ist für die damit beauftragten Geister nicht schwer. Das Od benutzen sie als Bildmaterial.“

10„Den Propheten des Alten Bundes wurden die zukünftigen Schicksale der Völker und sonstige Ereignisse meistens in symbolischen Bildern gezeigt.“

2.2.7 Die Farbe des Od

1„Das Od hat auch Farbe. Sie ist ebenfalls bei jedem Wesen verschieden. Sie geht vom tiefsten Schwarz durch Billionen Farbenschattierungen hindurch bis zum herrlichsten Weiß. Ihr Menschen könnt euch nicht vorstellen, wie groß die Mannigfaltigkeit der Farben ist. Betrachte einmal im Herbst das Gelb der Blätter. Unter allen gelb gewordenen Blättern wirst du keine zwei finden, die genau daßelbe Gelb haben. Diese Mannigfaltigkeit findet sich bei allen Farben.“

2.2.8 Die Gestaltungskraft des Od

1„Ich habe dir bereits wiederholt angedeutet, worin der Grund für die große Verschiedenheit in Geruch und Farbe des Od zu suchen ist. Nämlich in dem Geist der Lebewesen. Je tiefer ein Geist in seinem Denken und Wollen seinem Gott gegenübersteht, umso häßlicher ist er als Geist. Denn auch der Geist hat Gestalt. So hat euer menschlicher Geist die Gestalt des menschlichen Körpers oder richtiger gesagt: Euer menschlicher Körper hat die Gestalt eures Geistes; und das Tier die Gestalt des tierischen Geistes. Der materielle Körper ist nämlich gleichgeformt dem Odkörper und der Odkörper ist dem Geist vollkommen angepaßt. Mit Hilfe des Od baut ja der Geist den materiellen Körper auf nach seinem eigenen Bild und seiner eigenen Gestaltung.“

2„Eure sogenannten Wissenschaftler werden dich allerdings verlachen, wenn du sagst, daß die in der Materie verkörperten Geister die Gestalt ihres Körpers haben. Sie können sich einen Geist als Gestalt nicht denken. Sie meinen, Gestalt habe bloß das Materielle, das an Raum und Zeit Gebundene. Darin irren sie sehr. Die Geister sind nichts Formloses, wie es in der ganzen Schöpfung nichts Formloses gibt. Sie haben Gestalt und Form und sind trotzdem nicht an Raum und Zeit gebunden wie die materiellen Gestalten. - Wie sollten wir Geister uns denn untereinander erkennen, wenn wir keine Gestalt hätten? Michael unterscheidet sich doch von Gabriel und Gabriel von Raphael und anderen Geistern - um diese biblischen Namen anzuführen. Die Wahrheit ist also, daß alle Geister eine Gestalt haben, angefangen von Gott und den hohen Geistern Gottes bis hinunter zu den häßlichsten Mißgestalten der Tiefe und der in Materie gehüllten Geisterwelt.“

3„Schönheit ist Harmonie und Häßlichkeit ist Disharmonie. Das ist ein Gesetz, das für die ganze Schöpfung gilt. Das schönste Antlitz eines Gemäldes kann durch einen disharmonischen Strich zur häßlichsten Fratze entstellt werden. So wird auch der Geist um so häßlicher in seiner Gestaltung, besonders in der Gestaltung seines Antlitzes, je disharmonischer seine Einstellung seinem Schöpfer gegenüber ist, nach dessen Bild und Gleichnis er einst geschaffen wurde.“

4„Wie das den Geist umgebende Od dieselbe Gestaltung empfängt, die auch der Geist hat, so nimmt es auch Teil an der Schönheit und Häßlichkeit in Farbe und Geruch. Darum erlebt ihr bei den heutigen Materialisationen der Geister, daß die Odstrahlung eines guten Geistwesens in einem schönen Lichte erglänzt und bei zunehmender Verdichtung seines Od einen lieblichen Geruch verbreitet, während das Od der niedrigen Geistwesen in Dunkel gehüllt ist und immer einen widerlichen Geruch verursacht. Freilich nimmt der Mensch nicht immer diesen Geruch wahr, weil er nur in seltenen Fällen auch mit dem körperlichen Geruchssinn empfunden werden kann.“

5„Das sind Tatsachen, die auch eure Gelehrten wiederholt festzustellen Gelegenheit haben.“

6„Die Harmonie oder Disharmonie des Geistes wird durch den Odkörper auch auf den materiellen Körper übertragen. Darum ist der Charakter des Menschen in den Linien des Körpers, besonders im Angesicht ausgeprägt und sogar in der Gestaltung seiner Glieder zum Ausdruck gebracht. Der Kenner dieses Gesetzes ist daher in der Lage, aus den Linien und der Gestaltung der Körperteile die Eigenschaften des Geistes zu ermitteln. Auch die Haltung des Körpers, der Gang, die Bewegungen sind Ausdrucksformen des Geistes. Darum kann man auch an den Schriftzügen eines Menschen seinen Charakter erkennen. Aus demselben Grunde wird der Geist eines Abgeschiedenen, der durch ein menschliches Medium schreibt, dieselben Schriftzüge machen, die er vor seinem irdischen Tode hatte; sie werden sich erst dann ändern, wenn im Jenseits sein Charakter eine wesentliche Besserung erfahren hat.“

7„Da das Schicksal eines Menschen in dem Od wie ein Bauplan eingezeichnet ist und durch das Od auch auf den materiellen Körper übertragen wird, so ist das Schicksal eines Wesens auch in den Linien und Zeichen seines Körpers zu sehen. Wer daher diese Zeichen kennt, wird einen Teil von dem wahrnehmen, was ein Hellseher in vollkommenerer Weise im Od erschaut.“

8„Ich könnte dir ein sehr interessantes Buch über alle diese Zusammenhänge diktieren. Allein ich habe nicht die Aufgabe, eure menschliche Wissenschaft zu bereichern, sondern dir bloß so viel darüber mitzuteilen, als zum Verständnis des Geisterverkehrs mit der materiellen Schöpfung und der diesem Verkehr zugrunde liegenden Gesetze erforderlich ist.“

2.2.9 Die Odströme als Kraftströme

1„Da das Od etwas Geistiges ist, so hat es mit dem Geist auch die Eigenschaft gemeinsam, durch keine Materie gehemmt zu werden. Wie es den eigenen Körper ohne Widerstand durchdringt, so kann es auch jede beliebige andere Materie durchdringen, sobald es vom eigenen Körper gelöst ist. Nichts kann ihm Widerstand leisten.“

2„Etwas Ähnliches habt ihr bei den sogenannten Röntgenstrahlen, so daß es euch nicht schwerfallen wird, das Gesagte zu verstehen.“

3„Wie ferner in der Natur unter Einwirkung der Wärme und unter Wolkenbildung sich starke Kraftströme entwickeln, die in der Form des Blitzes sichtbar werden, so vermag auch die Geisterwelt mit Hilfe des Od sehr starke Kraftströme zu erzeugen, heiße und kalte. Ihr sprecht ja auch beim Blitz von heißen Schlägen, unter denen alles schmilzt, und von kalten Schlägen, die nicht zünden, sondern bloß durch ihren ungeheuren Druck wirken.“

4„Wärme dehnt aus und löst auf - Kälte zieht zusammen und verdichtet. Das ist ein Gesetz, das nicht bloß in der materiellen Welt Geltung hat, sondern auch in der geistigen Schöpfung.“

5„Wie ihr mit Hilfe großer Hitze Materie in Dampf verwandeln und sogar in einen für das leibliche Auge unsichtbaren Zustand versetzen könnt, so vermag auch die Geisterwelt Materie vollständig aufzulösen. Auch sie bedient sich dazu heißer Kraftströme, durch die sie die Materie in einen odähnlichen, also vergeistigten Zustand versetzt. Denn alle Materie ist, wie ich dir bereits erklärt habe, nichts anderes als verkörpertes Od, das in geistiges Od aufgelöst werden kann. Die in Od verwandelte Materie durchdringt wie jedes andere Od alles Materielle ohne Widerstand und kann an beliebige Orte gebracht und dort wieder zu Materie verdichtet werden.“

6„Das Auflösen der Materie nennt ihr 'Dematerialisieren' und das Verdichten des Od zu Materie bezeichnet ihr mit dem Ausdruck 'Materialisieren'.“

7„Während die Geisterwelt die Auflösung der Materie durch heiße Starkströme des Od herbeiführt, verwendet sie zur Verdichtung des Od kalte Ströme entsprechend den allgemein gültigen Naturgesetzen. Und wie ihr bei Anwendung starker irdischer Kraftströme große Vorsicht walten lasset, um keinen Schaden zu erleiden, so geht die Geisterwelt bei Anwendung der Kraftströme mit derselben Vorsicht zu Werke. Ihr wendet bei Berührung von Hochspannungsdrähten sogenannte 'Isolatoren' an. Ihr sprecht von 'Kurzschluß' und ähnlichen Zwischenfällen. Auch bei den Odströmen, die zum Zwecke der 'Dematerialisation' im Beisein von irdischen Lebewesen verwendet werden, müssen die Geister dieselbe Vorsicht gebrauchen, damit eine Schädigung dieser Wesen vermieden und die erstrebte Auflösung oder Verdichtung der Materie erreicht wird.“

8„So kann ein unvorhergesehenes Eingreifen der Teilnehmer einer spiritistischen Sitzung in die Arbeit der Geisterwelt eine Gefahr für das Medium, das als Kraftquelle dient, oder auch für die Teilnehmer sein und das Gelingen der Phänomene erschweren oder ganz vereiteln. Denn auch bei dieser Arbeit kann es 'Kurzschluß' geben, wenn nicht rechtzeitig die notwendigen 'Isolierungen' vorgenommen werden.“

9„Das klingt euch alles zu menschlich. Aber ich kann dich nicht oft genug darauf hinweisen, daß alles, was ihr in der irdischen Welt in materieller Form habt, auch in der Geisterwelt in geistiger Form existiert, und zwar ohne jede Ausnahme. Es ist für euch nicht leicht, dies zu verstehen. Denn alle Begriffe eures Denkens sind der materiellen Welt entnommen. Und es fällt euch sehr schwer, diese Begriffe auf das Geistige zu übertragen.“

10„Das Od, mit dem euer eigener Geist in eurem materiellen Körper arbeitet, hat eine gewisse Verdichtung nötig, wie ich dir bereits dargetan habe. Denn es muß ein bestimmter Ausgleich zwischen Geist und Materie geschaffen werden. Aus demselben Grunde muß auch die Geisterwelt bei ihrer Arbeit an materiellen Wesen das dazu erforderliche irdische Od bis zu einem ihrem Zwecke entsprechenden Grad verdichten. Große Hemmnisse bilden bei solchen Odverdichtungen die Wärme und das Licht. Daß Wärme dabei hinderlich ist, wird dir ohne weiteres klar sein. Denn Wärme dehnt aus und löst auf. Daß auch das Licht bei der Odverdichtung ein Hindernis bilden kann, vermagst du wenigstens zu ahnen, wenn ich dich an die Dunkelkammer erinnere, die ihr für die Entwicklung eurer fotografischen Platten benötigt.“

11„Eine Odverdichtung bei Wärme und hellem Tageslicht ist zwar nicht unmöglich, aber sie erfordert eine so große Odmenge, wie sie nur in den allerseltensten Fällen der Geisterwelt zur Verfügung steht, um den Menschen Mitteilungen zu machen. Sonst für die Schöpfung und zur Ausführung eines besonderen Auftrages Gottes steht der guten Geisterwelt die Odkraft in unbeschränkter Menge und Stärke zur Verfügung.“

12„Es ist daher sehr töricht und ein Zeichen eurer großen Unwissenheit in diesen Dingen, wenn ihr darüber spottet, daß manche spiritistischen Phänomene nur im Dunkeln gelingen. Auch viele eurer Gelehrten behaupten, die Dunkelheit werde nur deswegen gewählt, damit man die 'spiritistischen Betrügereien' nicht so leicht sehen könne. Mit demselben Recht müßte man auch von dem Fotografen verlangen, daß er seine Platten bei hellem Tageslicht anstatt in der Dunkelkammer entwickelt, und ihn für einen Betrüger halten, wenn er die Entwicklung der fotografischen Platten nur im Dunkeln fertigbringt. Daß die Arbeit der Geisterwelt nach denselben Gesetzen vor sich geht, die für euer irdisches Handeln gelten, ist leider fast allen unbekannt.“

2.3.0 Unsichtbare Nahrungszufuhr (Odspeisung)

1„Auf dem Wege der Auflösung und Wiederverdichtung der Materie erfolgt auch die dem leiblichen Auge unsichtbare und eurem menschlichen Verstand so unbegreiflich erscheinende Nahrungszufuhr, die man 'Odspeisung' nennen könnte.“

2„Es hat nämlich zu allen Zeiten Menschen gegeben, die keine Nahrung zu sich nahmen und doch am Leben blieben. Bei ihnen wird die Nahrungsaufnahme auf geistigem Wege bewirkt. Die Geisterwelt löst Speise in Od auf und bringt sie in diesem Odzustand in die Verdauungsorgane. Dort wird die Odspeise zur materiellen Nahrung verdichtet und verdaut. Darum haben auch jene Personen, von denen ihr meint, sie seien ohne jede Nahrung, ganz normale Körperentleerungen, als wenn sie materielle Speise zu sich nähmen. Diese Art der Ernährung tritt bei den betreffenden Personen stets im Zusammenhang mit anderen Wirkungen der Geisterwelt auf. Sie ist nicht Selbstzweck, sondern ein Glied in der Kette von Geschehnissen, die einem höheren Zweck dienen sollen.“

2.3.1 Quellen des Od für den Geisterverkehr

1„Aus dem, was ich dir bis jetzt erklärt habe, wirst du von selbst den Schluß ziehen können, daß eine hinreichende Odkraft die Vorbedingung für jede Arbeit ist, die von geistigen Wesen an irdischen Geschöpfen in einer für eure Sinne wahrnehmbaren Weise geleistet wird. Die Odkraft ist der Betriebsstoff in der ganzen Schöpfung Gottes, - auch in der irdischen Werkstätte der Geister.“

2„Nun erhebt sich von selbst die Frage: Woher nehmen die Geistwesen die Odkraft, die sie für ihren Verkehr mit den irdischen Geschöpfen benötigen?“

3„Zunächst könntest du auf den Gedanken kommen, es genüge den Geistern, die eigene Odkraft für ihre Arbeit an der Materie. Das ist jedoch nicht der Fall. Denn die Geistwesen haben ihre Odkraft für die eigenen Lebensfunktionen und ihre in der Geisterwelt zu leistende Arbeit nötig. Vor allem aber ist das Od der höheren Geisterwelt viel zu fein und rein, als daß es mit dem ganz anders gearteten Od der irdischen Wesen eine Verbindung eingehen könnte. So habt ja auch ihr manche feinen Stoffe, die ihr nicht mit gröberen Stoffen zu einer einheitlichen Mischung vereinigen könnt.“

4„Daraus folgt, daß die Geisterwelt zu ihrer irdischen Arbeit dasjenige Od nehmen muß, das zu dem irdischen Od paßt. Und das findet sie in der Regel bei den irdischen Wesen, in deren Bereich sie ihre Arbeit zu leisten hat. Menschen, Tiere, Pflanzen, Mineralien sind daher die Odquellen, denen die Geister den erforderlichen Betriebsstoff entnehmen. Diese Lieferanten des Od bezeichnet ihr mit dem Namen 'Medien'. Irdische Wesen, die genügend Odkraft abgeben können, werden 'medial' genannt.“

5„In geringem Maße sind alle materiellen Geschöpfe medial. Denn alle besitzen Odkraft und vermögen auch etwas davon abzugeben. Aber bei den meisten ist die Abgabefähigkeit so gering, daß sie als Odquelle für die Betätigung der Geisterwelt nicht in Frage kommen.“

6„Doch auch die an und für sich ausreichende Odkraft der 'Medien' ist in vielen Fällen nicht sofort verwendbar. Sie muß in allen Fällen, in denen sie der 'höheren Geisterwelt' als Betriebsstoff dienen soll, vorher gereinigt, gewissermaßen 'filtriert' werden. Auch bei euren irdischen Stoffen ist nicht selten eine solche 'Filtrierung' nötig, bevor ihr sie verwenden könnt.“

7„Die niedere Geisterwelt braucht freilich eine Reinigung des Od der Medien nicht vorzunehmen. Denn je unreiner das Od ist, umso besser paßt es zu dem Od dieser Geister. Darum ist es für sie auch viel leichter, die Medien für ihre Zwecke zu gebrauchen, und sie kommen damit viel schneller zum Ziel als die hohen Geister.“

2.3.2 Art der Odverwendung beim Geisterverkehr

1„Die Belehrungen, die ich dir nun noch über die Verwendung der Odkraft geben möchte, könntest du eigentlich aus den bisherigen Ausführungen durch folgerichtiges Denken von selbst finden.“

2„Es handelt sich nämlich um die Beantwortung der Frage: Auf welche Weise verwendet die Geisterwelt das irdische Od für die bei den materiellen Wesen zu leistende Arbeit?“

3„Die beste und kürzeste Antwort auf diese Frage wäre folgende: In derselben Weise, wie dein eigener Geist sich der materiellen Glieder deines Leibes bedienen muß, um sinnlich wahrnehmbare Betätigungen auszuführen, muß auch der körperlose Geist in den meisten Fällen sich materielle Glieder schaffen, um derartige Betätigungen zu ermöglichen.“

4„Das erreicht er dadurch, daß er seine geistigen Glieder mit dem den Medien entnommenen und entsprechend verdichteten Od umkleidet.“

5„Wenn dein eigener Geist einen materiellen Gegenstand anfassen will, dann kann er das mit deiner materiellen Hand. Deine körperliche Hand ist aber in Wirklichkeit nichts anderes als die Hülle der durch Verdichtung des irdischen Od materialisierten Hand deines Geistes. Wenn also ein körperloser Geist denselben materiellen Gegenstand anfassen will, dann muß er seine Geisterhand zuerst durch Verdichtung des ihm zur Verfügung stehenden irdischen Od materialisieren. Einen anderen Weg gibt es für ihn nicht. Die Materialisation braucht selbstverständlich nicht so stark zu sein wie die deiner leiblichen Hand. Auch nicht einmal so stark, daß der materielle Gegenstand damit angefaßt werden kann. Reicht das vorhandene Od zu einer solchen Verdichtung nicht aus, so kann der fremde Geist den materiellen Gegenstand ebensowenig anfassen wie du es könntest, wenn dir die leiblichen Arme und Hände abgehauen wären.“

6„Allerdings kann der Geist den materiellen Gegenstand auch ohne Materialisierung seiner Geisterhand anfassen und fortbewegen, wenn er den Gegenstand zuerst in Od auflöst. Denn eine in Od verwandelte, also vergeistigte Materie ist für den körperlosen Geist ohne weiteres zugänglich. Ohne vorherige Auflösung in Od kann aber der materielle Gegenstand von dem körperlosen Geist nur dann angefaßt werden, wenn er seine Geisterhand materialisiert. Denn Gleiches kann nur mit Gleichem angefaßt werden.“

7„Es gibt sehr viele Abstufungen in der Odverdichtung oder Materialisation, angefangen von den bloß dem Auge eines Hellsehers sichtbaren Odverdichtungen bis zu den festen Materialisationen der Geister, die sich in nichts von einem materiellen Körper unterscheiden. Die Stärke der Verdichtung ist also von der Odmenge abhängig, die der Geisterwelt für ihre Zwecke zur Verfügung steht.“

8„Gehen wir in den Beispielen weiter. Dein eigener Geist will reden, so daß es deine Mitmenschen mit ihren leiblichen Ohren hören. Was muß er tun? Er muß die materiellen Sprechwerkzeuge deines Körpers zu Hilfe nehmen. Sonst geht es nicht. Und wenn ein Geist reden will, der keinen Körper und darum auch keine körperlichen Sprechwerkzeuge hat, was muß er tun, um für menschliche Ohren verständliche Laute hervorzubringen? Er hat dazu zwei Wege: Der eine Weg ist der, daß er seine eigenen geistigen Sprechwerkzeuge durch Verdichtung mit Hilfe des irdischen Od materialisiert.“

9„Der zweite Weg besteht darin, daß er die geistigen Töne durch das ihm zur Verfügung stehende Od der Medien soweit verdichtet, daß sie für das menschliche Gehör wahrnehmbar werden. In diesem Falle benötigt er also nicht die materialisierten Sprechwerkzeuge, sondern nur das verdichtete Od der Töne. Ihr bezeichnet diese Art des Sprechens der Geister mit dem Ausdruck: „Direkte Stimmen“, die in größerer oder geringerer Stärke vernehmbar werden, je nach der größeren oder geringere Odkraft, die den Geistern von Seiten der Medien zur Verdichtung der Odtöne zur Verfügung gestellt wird.“

10„Du bist deinen Mitgeschöpfen dadurch sichtbar, daß du einen materiellen Körper hast. Dein materieller Körper ist aber lediglich die materielle Hülle deines Geistes mit allen seinen Organen. Denn die Organe, die dein Körper aufweist, besitzt dein Geist in geistiger Form. Will sich daher ein körperloser Geist so dem irdischen Auge zeigen, daß er in allem als ein irdisches Wesen angesehen wird, so muß er seine geistige Gestalt mit allen ihren geistigen Organen mit einer materiellen Hülle überkleiden, die er durch Verdichtung des irdischen Od herstellt. Bei einem so materialisierten Geiste kann das menschliche Auge nichts entdecken, was ihn von einem gewöhnlichen Menschen unterscheidet.“

11„Er hat Haut und Knochen, alle äußeren Organe, Fingernägel, Haare, Zähne; alle inneren Organe, wie Herz und Herzschlag, Blutumlauf und was sich sonst bei einem normalen irdischen Menschen vorfindet. Eine derartig vollständige Materialisation erfordert so viel Od, daß ein einzelnes Medium nie so viel abgeben kann. Es muß daher in einem solchen Falle auch noch von dem materiellen Körper des Mediums Materie aufgelöst und bei der Materialisation des Geistes verwendet werden. Darum verliert ein Medium bei einer derartigen Geisterverkörperung sehr viel von seinem körperlichen Gewicht. Doch erhält es bei Auflösung der Materialisation wieder alles zurück, was es abgegeben hat.“

12„Ich muß mich darüber wundern, daß eure Gelehrten, die auf diesem Gebiet so viele Versuche machen, nicht von selbst diese Wahrheiten finden. Sie erleben doch genug Phänomene, die ihnen den richtigen Weg zeigen. Sie sehen, wie materialisierte Hände Gegenstände erfassen und fortbewegen. Sie hören 'direkte Stimmen' und beobachten oft gleichzeitig auch das Odwölkchen, aus dem die Stimme vernommen wird. Und wenn sie manche Erscheinung fotografieren, so finden sie nachher auf der Platte bisweilen etwas wie einen Kehlkopf geformt, den sich der Geist durch Odmaterialisation zur Erzeugung der Stimme gebildet hatte. Bei Untersuchung vollständiger Geisterverkörperungen finden sie alles, was bei einem normalen Menschen vorhanden ist, und trotzdem kommen sie nicht auf die Spur der Wahrheit.“

13„Das größte Hemmnis, das der Erkenntnis der Wahrheit im Wege steht, ist die unrichtige Auffassung der Begriffe 'Geist' und 'Materie'. Wenn einmal die Tatsache erkannt ist, daß die geistige Schöpfung ihrem Wesen nach dieselbe ist, wie die materielle und daß sich beide nur durch die Art ihres Seins unterscheiden, dann fallen die meisten Schwierigkeiten für die richtige Erkenntnis auf dem Gebiet des Verkehrs der Geister mit der materiellen Schöpfung von selbst fort. Dann wird man erkennen, daß der geschaffene Geist denselben Lebensorganismus in geistiger Form besitzt, den die irdischen Geschöpfe in materieller Form haben; daß der Körper über die Form des Geistes gegossen ist und daher in dem materiellen Guß nichts enthalten sein kann, was nicht in der geistigen Form vorhanden ist. Man wird einsehen, daß das Jenseits in allem dem Diesseits gleicht, nur mit dem Unterschied, daß im Diesseits alles materiell und im Jenseits alles geistig ist.“

2.3.3 Gott als die Quelle aller Odkraft

1„Aber alles Leben sowohl in der materiellen als auch in der geistigen Welt ist gebunden an die Odkraft. Sie ist die gewaltigste Kraft der Schöpfung, mit der Gott, die Quelle dieser Kraft, alles umstürzen kann. Mit ihr tut er und seine Geisterwelt die größten 'Wunder', wie ihr es nennt. Es ist die Kraft, die den Magier zu überirdischen Leistungen befähigt, indem seine eigenen Odkräfte durch die Geisterwelt gesteigert werden können, entweder von der guten oder von der bösen, je nachdem er sich mit der einen oder der anderen in Verbindung setzt.“

2„Bei den bösen, also von Gott getrennten Geistern, den Dämonen, ist sie jedoch nur in ganz bestimmten Grenzen wirksam, während sie von den Geistern Gottes in ungemessener Stärke zur Auswirkung gebracht werden kann.“

3„Mit dieser Kraft hat Christus Kranke geheilt und Tote erweckt. Mit dieser Kraft trieb er die bösen Geister aus den Besessenen aus. Mit Hilfe dieser Odkraft bewirkten die guten Geister das Wandeln Christi auf den Meereswogen. Mit dieser Kraft brachte die Christus unterstellte gute Geisterwelt auf sein Geheiß die wunderbare Brotvermehrung durch Materialisation des in Odform herbeigebrachten Brotes hervor.“

4„Dieselbe Kraft verhieß Christus allen denen, die gläubig würden. 'Denen aber, die Glauben haben, werden folgende Wunderzeichen zuteil werden: Durch meinen Namen werden sie böse Geister austreiben, werden in fremden Sprachen reden, Schlangen mit Händen aufheben, und wenn sie etwas Giftiges trinken, wird es ihnen nicht schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen und sie werden gesund werden.' 'Jene aber zogen aus und predigten überall; und der Herr war mit seiner Kraft bei ihnen und bestätigte ihr Wort durch die Wunderzeichen, die dabei geschahen' (Markus: 16,17ff). Denn der Glaube an Gott, der nicht bloß in einem Fürwahrhalten, sondern in einem unerschütterlichen Gottvertrauen und treuen Erfüllen des göttlichen Willens besteht, bringt den Menschen in die innigste Verbindung mit Gott als der unendlichen Kraftquelle. Ein solcher Glaube macht ihm auch die Geisterwelt Gottes dienstbar, so daß er in diesem Glauben alles vermag. 'Alles ist dem möglich, der Glauben hat“ (Markus: 9,23).“

5 „Bei jedem wahrhaft Gottesgläubigen erfüllt sich daher daßelbe, was bei Christus Wahrheit wurde; nämlich: Wenn wir tun, was Gott will, tut Gott auch, was wir wollen.“

2.3.4 Die Verwendung der Odkraft bei dem Geisterverkehr in der Bibel

„Da fuhr der Herr in der Odwolke herab und redete mit ihm.“ (4.Mose: 11,25)

2.3.5 Das Od als Flamme oder Wolke

1„Naturgesetze haben allgemeine Gültigkeit. Sie dulden keine Ausnahme. Wenn daher das Gesetz der Odkraft, das ich dir geschildert habe, das Grundgesetz jeden Geisterverkehrs ist, so muß es überall dort zu Anwendung kommen, wo Geister mit Menschen in Verbindung treten.“

2„Damit du siehst, daß der Kraftstrom des Od auch bei dem in der Bibel erwähnten Verkehr der Geisterwelt mit den Menschen nötig war, möchte ich einige Berichte des Alten und des Neuen Testamentes mit dir durchgehen und sie dir erklären.“

3„Es ist selbstverständlich, daß bei den meisten Geisterkundgebungen, von denen die Bibel berichtet, bloß die Tatsache des Geisterverkehrs erwähnt wird, während die Begleiterscheinungen mit Stillschweigen übergangen werden. Aber trotzdem sind die Fälle noch zahlreich genug, in denen die Anwendung des Od ausdrücklich angegeben wird.“

4„Die erste Andeutung findet ihr in der Geschichte des Abraham: 'Als die Sonne untergegangen und es ganz finster geworden war, da war es wie ein rauchender Ofen und eine Feuerfackel, was zwischen jenen Fleischstücken hindurchfuhr“ (1.Mose: 15,17). - Das geschah, während der Herr mit Abraham redete. Der Odstrom sieht in leicht verdichtetem Zustand aus wie eine Rauchwolke und leuchtete im Dunkeln rötlichgelb wie eine Feuerflamme.“

5„Die Geschichte des Mose ist voll von Beispielen, die hierher gehören. 'Da erschien ihm der Engel des Herrn als eine Feuerflamme, die mitten aus einem Dornbusch hervorschlug. Als er hinblickte, sah er, daß der Dornbusch in Feuer brannte, ohne jedoch vom Feuer verzehrt zu werden' (2.Mose: 3,20). - Auch hier war es das Od, das der Geist benutzte, um mit Mose zu reden. Es war also Nacht, als Mose diese Erscheinung sah. Denn am Tage würde das Od nicht wie eine Flamme ausgesehen haben, sondern wie ein Wölkchen, das den Dornbusch einhüllte. Das geht auch aus folgendem Bericht der Bibel hervor: 'Der Herr aber zog vor ihnen her, bei Tage in einer Wolkensäule, um ihnen den Weg zu zeigen, und nachts in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten. Bei Tage wich die Wolkensäule und nachts die Feuersäule nicht von der Spitze des Zuges“ (2.Mose: 13,21-22).“

6„Die Wolkensäule war nichts anderes als die Odwolke. Sie bildete sowohl im Dornbusch als auch bei der Führung der Israeliten die Odhülle, die den Engel des Herrn umgab und die er benötigte, um sich in menschlich wahrnehmbarer Weise kundzutun. Ich habe dir schon erklärt, daß das Od immer mit einem Geist verbunden ist. Ein für sich unabhängiges, freischwebendes Od gibt es nicht. So war es auch bei allen Kundgebungen, deren Zeuge das israelitische Volk war.“

7„So oft also im Alten Testament von der 'Wolkensäule' die Rede ist, steht sie in Verbindung mit irgendeiner Betätigung eines Geistes Gottes: 'Da änderte der 'Engel Gottes', der bisher vor dem Heere der Israeliten hergezogen war, seine Stellung und trat hinter sie; infolgedessen ging auch die „Wolkensäule“ vorn vor ihnen weg und trat hinter sie' (2.Mose: 14,19). - 'Sobald dann Mose in das Zelt getreten war, senkte sich die 'Wolkensäule' herab und nahm ihren Stand am Eingang des Zeltes, so lange der Herr mit Mose redete' (2.Mose: 33,9). - 'Dann berief Mose siebzig Männer aus den Ältesten des Volkes und ließ sie sich rings um das Zelt aufstellen. Da fuhr der Herr in einer Wolke herab und redete mit ihm' (4.Mose: 11,24-25).“

8„Als am Berge Sinai der Herr so laut mit Mose reden wollte, daß das ganze Volk es hören könnte, sagte er zu Mose: 'Ich werde diesmal die Wolke noch dichter machen, damit das ganze Volk es höre, wenn ich mit dir rede und dir für immer Glauben schenke' (2.Mose: 19,9). - Hier wird ausdrücklich gesagt, daß die Odwolke notwendig war, damit der Herr zu den Menschen sprechen konnte. Ferner wird betont, daß der mit der Odkraft erzeugte Laut umso stärker wird, je dichter das Od ist. Daßelbe erlebt ihr auch bei eurem Radio. Je stärker der Kraftstrom, desto stärker ist die Übertragung des Tones.“

9„Als daher am Berge Sinai der Herr sich unter gewaltigem Posaunenschall offenbarte, mußte auch die Odkraft entsprechend stark sein. Daher heißt es: 'Der Berg Sinai war ganz in Rauch gehüllt, weil der Herr im Feuer auf ihn herabgefahren war; Rauch stieg vor ihm auf wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg erbebte. Und der Posaunenschall wurde immer gewaltiger. Mose redete und der Herr antwortete ihm mit lauter Stimme' (2.Mose: 19,18-19).“

10„Bei der Erklärung des Gesetzes der Odkraft habe ich darauf hingewiesen, daß die Odverdichtung mit Hilfe starker Kraftströme erfolgt.“

2.3.6 Die odischen Kraftströme am Sinai

1„Ebenso die Auflösung des verdichteten Od. Auch die große Odmassen am Berge Sinai wurden durch solche Starkströme verdichtet. Es war daher mit Lebensgefahr verbunden, in den Bereich der Starkströme zu treten. Darum verbot der Herr dem Volke, sich dem Berge zu nähern. 'Alle Menschen und Tiere, die das Gebot nicht beachteten, sollten des Todes sein' (2.Mose: 19,12). - Das war nicht eine leere Drohung, um dem Volke bloß Furcht vor Gott einzuflößen, wie ihr es auffaßt. Es war vielmehr eine berechtigte Warnung vor der Lebensgefahr, die jede Berührung mit jenen Kraftströmen naturnotwendig mit sich brachte.“

2„Wie ihr bei euren irdischen Kraftströmen durch Warnungstafeln die Menschen auf die Lebensgefahr aufmerksam macht, die mit einer Berührung der Hochspannungsdrähte verbunden ist, so hatte die dem israelitischen Volke gegebene Warnung denselben Zweck. Erst nach Ausschaltung der Kraftströme durfte das Volk den Berg besteigen. Diesen Zeitpunkt gab der Herr mit den Worten bekannt: 'Erst wenn das Widderhorn geblasen wird, dürfen sie auf den Berg steigen' (2.Mose: 19,13). - Nur diejenigen durften vorher in die Odströme ohne Lebensgefahr eintreten, die der Herr eigens dazu bestimmte, nämlich Mose und Aaron. Bei ihnen wurden zur Abwendung der Lebensgefahr ähnliche 'Isolierungen' vorgenommen, wie ihr sie bei denen anwendet, die mit Kraftströmen in Berührung treten müssen.“

3„Und wenn der Herr ferner gebot, daß Menschen oder Tiere getötet werden sollten, die auch nur den Versuch machen würden, an den rauchenden Berg heranzukommen, so sollte das nicht eine Strafe für den Ungehorsam sein. Denn zunächst konnte bei den Tieren die Sünde des Ungehorsams nicht in Frage kommen. Es handelte sich bei diesem Gebot vielmehr darum, unter allen Umständen eine Unterbrechung der Kraftströme zu verhindern. Eine solche Unterbrechung wäre jedoch erfolgt, wenn materielle Geschöpfe unbefugter Weise, das heißt ohne die erforderlichen Isolierungsmaßnahmen, mit den Odströmen in Berührung gekommen wären.“

4„Du wunderst dich über diese Erklärung der in der Bibel berichteten Vorgänge. Sie scheinen dir wohl allzu irdisch und materiell zu sein. Doch es ist die Wahrheit und für dich ein neuer Beweis für die Allgemeingültigkeit der von Gott geschaffenen Gesetze, denen auch der Schöpfer selbst bei seinen Betätigungen an der Materie sich unterwirft. Er hebt kein Gesetz auf, nach dem Worte der Schrift: „Ich habe erkannt, daß alles, was Gott bestimmt hat, ewige Geltung besitzt“ (Pred.3,14).

5„Nach dieser Erklärung wirst du auch verstehen, weshalb Christus gleich nach seiner Auferstehung der Magdalena verbot, ihn zu berühren. Denn die Verkörperung seines Geistes war erst im Entstehen begriffen, und Magdalena würde durch eine Berührung die Weiterentwicklung der Materialisation nicht bloß verhindert, sondern auch die begonnene wieder zunichte gemacht haben. Die Erklärung, die in der Bibel als Grund für das Verbot Christi angegeben ist, wurde erst später von einem unwissenden Abschreiber mit den Worten hinzugesetzt: „Denn ich bin noch nicht zum Vater aufgefahren“ (Joh.20,17).

6„Daß dies nicht der Grund gewesen sein kann, weshalb er der Magdalena die Berührung seiner Odverkörperung untersagte, kannst du daraus ersehen, daß Christus später seine Apostel ausdrücklich aufforderte, ihn zu berühren. Damals war er auch noch nicht zum Vater aufgefahren. Aber seine materielle Verkörperung war vollendet, und darum konnte eine Berührung weder auf den Körper der Apostel noch auf das Zustandekommen der Materialisation nachteilig wirken.“

2.3.7 Die Odwolke im Neuen Testament

1„Nehmen wir noch einige Beispiele aus dem Neuen Testament. Bei der Verklärung auf Tabor 'kam eine Wolke, die sie beschattete, und eine Stimme rief aus der Wolke.' (Matth.17,5) - Also auch hier war die Odwolke notwendig, um eine für menschliche Ohren vernehmbare Stimme hervorzubringen. Dieselbe Odwolke wurde von dem Geist des Mose und des Elia benutzt, um sich den anwesenden drei Aposteln in einem verdichteten Odkörper sichtbar zu machen.“

2„In einer materialisierten Odgestalt erschien Christus nach seiner Auferstehung in ihr stand er vor seinen Jüngern am Himmelfahrtstage. Sie sahen, wie der Odkörper vor ihren Augen sich in eine Odwolke auflöste und als diese durch eine weitere Auflösung unsichtbar geworden, war auch Christus ihren Blicken entschwunden. Die gewöhnliche Auffassung, als ob Christus durch eine am Himmel befindliche Wolke den Blicken der Jünger entzogen worden sei, ist völlig irrig.“

3„Am Pfingstfest erschienen über den Aposteln und denen, die bei ihnen waren, 'Zungen von Feuer'. Es waren Odflämmchen von der Art der Flamme im Dornbusch, die sich auf die einzelnen niederließen. Auf jeden kam ein Geist Gottes in dieser Odhülle und redete mit der Odkraft aus ihnen, der eine in dieser, der andere in jener fremden Sprache, und zwar in so vielen fremden Sprachen, als Nationen unter den Zuhörern vertreten waren. Aus dem Umstand, daß die Odzungen wie 'Flämmchen' aussahen, ergibt sich, daß es Nacht war, als die Geister Gottes herabkamen. Die Ausgießung des Geistes erfolgte nämlich nach eurer Zeit nachts um 1.30 Uhr.“

4„Daß die böse Geisterwelt an dieselben Odgesetze gebunden ist, zeigt dir eine Stelle aus der Offenbarung des Johannes: 'Da sah ich einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war. Dem wurde der Schlüssel zum Schlund der Unterwelt gegeben. Er öffnete also den Schlund der Unterwelt: Da stieg Rauch aus dem Schlunde auf, wie der Rauch eines gewaltigen Ofens, und die Sonne und die Luft wurden durch den Rauch verfinstert. Aus dem Rauch kamen dann Heuschrecken hervor auf die Erde' (Offenb.9,1-3). Und nun wird weiter geschildert, wie die bösen Geister auf Befehl Gottes zur Züchtigung der Menschen sich mit Hilfe der Odkraft zu Heuschrecken materialisieren, die aber die Gesichter von Menschen haben.“

5„Ich führe diese Stelle nur deswegen an, weil hier ausdrücklich die 'Odwolken' erwähnt werden, die zur Materialisierung der bösen Geister erforderlich waren.“

6„Selbstverständlich hatten alle die zahlreichen, in der Bibel mitgeteilten Geisterverkörperungen und Geisterkundgebungen die entsprechende Odkraft zur Voraussetzung, wenn sie in den Einzelfällen auch nicht ausdrücklich erwähnt wird.“

2.3.8 Die Opfer des Alten Bundes als Odquelle für das Sprechen Gottes

1„Die Opfer des Alten Bundes waren die Odquelle für das Sprechen der Geisterwelt Gottes.“

2„Zu dem, was euch in den Schriften des Alten Testamentes unverständlich ist, gehören vor allem die Opfergesetze der Israeliten. Ihr sagt euch mit Recht: Wie kann Gott, der die Quelle alles Lebens, alles Glückes, alles Guten und Schönen ist, ein Wohlgefallen an Opfern von Tieren, Pflanzen und Kräutern haben? Wie sollte er sich laben an dem Blute von Opfertieren, an dem in Dunst aufgehenden Fett von Stieren, Böcken und Lämmern? Wie sollte er die Wohlgerüche lieben, die aus Myrrhe, Zimt, Kalmus, Kassia und Olivenöl bereitet werden? Wie sollten ihm Gewürzkräuter eine besondere Annehmlichkeit sein?“

3„Und es erscheint euch als eine kindische Spielerei, wenn der große Gott, den die Himmel nicht zu fassen vermögen, ein kleines irdisches Zelt sich bauen läßt und dabei jede Kleinigkeit selbst anordnet und bestimmt, jeden Balken und jeden Riegel, jeden Teppich und Vorhang, jedes Kleid der Priester, von der Kopfbedeckung bis zu den Unterkleidern. In der Tat, sieht das nicht nach menschlicher Eitelkeit aus, wenn Gott sich die kostbarsten Materialien aussucht: Gold, Silber und die schönsten Edelsteine, so daß die Stiftshütte mit ihrer Einrichtung nach eurem Gelde ein ungeheures Vermögen kostete?“

4„Wenn ihr das rein menschlich betrachtet, dann mag euch das alles eines Gottes unwürdig erscheinen. Aber wenn ihr den Zweck erkennt, den Gott dabei verfolgte, und einsähet, daß dieser Zweck nur durch das, was euch so unverständlich erscheint, erreicht werden konnte, dann werdet ihr auch hierin seine unendliche Weisheit und Liebe bewundern.“

5„Die Kenntnis dieses Zweckes ist euch leider verborgen, obschon ihn die Heiligen Schriften ausdrücklich angeben und euch deutlich darauf hinweisen. Ihr habt es verlernt, die Heiligen Urkunden denkend zu lesen. Euer Auge überfliegt ihren Inhalt, wie man ein irdisches Buch liest. Ihr nehmt das Gelesene in rein menschlicher Auffassung. Euer irdisch gesinnter Geist vermag das darin enthaltene große Wirken Gottes nicht zu erkennen. So ist er auch nicht imstande, die wahre Bedeutung dessen zu sehen, was in den irdischen Formen der Stiftshütte und der alttestamentlichen Opfer euch entgegentritt.“

2.3.9 Das Offenbarungszelt im Lichte der Odbereitung

1„Schlage die Bibel auf, und ich will dich zu dem Verständnis dessen führen, was über das Offenbarungszelt und seine Einrichtung, über Opfer und Priestertum darin enthalten ist.“

2„Der einzige Zweck, den alle jene Vorschriften verfolgen, ist in den Worten angegeben: 'Ein regelmäßiges Brandopfer soll bei euch sein von Geschlecht zu Geschlecht vor dem Herrn am Eingang des Offenbarungszeltes, wo ich mit euch in Verkehr treten werde, um dort mit dir zu reden. Ich will nämlich dort mit den Israeliten in Verkehr treten' (2.Mose: 29,42-43).“

3„Also der Verkehr Gottes mit den Israeliten war der einzige Zweck, den er bei Errichtung des Offenbarungszeltes und bei der Anordnung der Opfer verfolgte.“

4„Du weißt, daß jeder Geist der irdischen Odkraft bedarf, wenn er mit den materiellen Geschöpfen in einer für irdische Sinne wahrnehmbaren Weise in Verbindung treten will. Das ist ein von Gott geschaffenes Gesetz, das für alle geistigen Wesen Geltung hat, angefangen von Gott als dem höchsten Geist bis zu den niedrigsten Geistern der Tiefe.“

5„Wenn also Gott selbst oder die Geister Gottes in seinem Auftrag oder unter seiner Gutheißung mit den Israeliten in Verbindung treten und zu ihnen sprechen wollten, mußten sie das entsprechende Od zur Verfügung haben. Der Beschaffung des reinsten irdischen Od dienten nun alle Maßnahmen, die Gott durch Mose bei Errichtung des Offenbarungszeltes und der Einführung der Opfer treffen ließ.“

6„Da irdische Wesen die Träger des irdischen Od sind und das menschliche Od eine wunderbare Mischung aus den verschiedensten Odarten der Erde ist, darum wurde auch das zum Sprechen Gottes mit den Menschen erforderliche Od aus den verschiedenen irdischen Odquellen entnommen: aus Mineralien, Pflanzen, Kräutern, Bäumen und Tieren. Aber vor allem mußte von vornherein dafür gesorgt werden, daß das gesammelte Od nicht dadurch verunreinigt wurde, daß in seiner Umgebung befindliche irdische Materie unreines Od ausstrahlte und in das bereitete reine Od einströmen ließ. Darum mußte zunächst das Material, aus dem das Offenbarungszelt und seine Einrichtung bestand, ein solches sein, das nur reinstes Od enthielt.“

7„Von den Mineralien sind Gold, Silber und Kupfer Träger der reinsten mineralischen Odmischung. Das siehst du auch daran, daß sie keinen Rost annehmen. Denn Rost entsteht durch Aufnahme von unreinem Od, das zerstörend auf das Od wirkt, in das es eindringt.“

8„Daßelbe gilt von den Stoffen, die teils zu Kleidungsstücken der Priester, teils zu Vorhängen und Teppichen, teils zur Dachbedeckung des Offenbarungszeltes verwendet wurden. Blauer und roter Purpur, Karmesin und Byssus besitzen als Stoffe die reinste Odmischung. Darum mußte das Schulterkleid des Hohen Priesters, der ja in die engste Verbindung mit dem durch die Odwolke redenden Geiste Gottes trat, aus blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus angefertigt und mit Gold durchwirkt sein.“

9„In derselben Weise war das zum Schulterkleid gehörige 'Orakelbrustschild' angefertigt. Dazu enthielt es zwölf Edelsteine, weil sie das wertvollste Od in besonders großer Menge enthalten.“

10„Das Obergewand war ganz aus blauem Purpur und unten am Saum mit Granatäpfeln aus blauem und rotem Purpur und Karmesin und dazwischen mit goldenen Glöckchen versehen. Das alles hatte seine große Bedeutung.“

11„Die Unterkleider waren aus Byssus. Die Beinkleider aus reiner Leinwand. Auch euch ist bekannt, daß reines Leinen am Körper und auf Betten der Gesundheit besonders zuträglich ist. Das kommt daher, daß dieser Stoff ein eigenartiges und reines Od enthält, das sich eurem Körper mitteilt und dadurch stärkend auf ihn wirkt.“

12„Von allen Holzarten ist das Akazienholz die reinste. Darum durfte nur dieses Holz beim Offenbarungszelt Verwendung finden.“

13„Von dem alleinigen Gesichtspunkt der größten Reinheit des Od aus wurden auch alle anderen Vorschriften: über Beschaffenheit der Gerätschaften, Vorhänge, Teppiche, Dachbedeckung getroffen, die du im einzelnen in der Bibel nachlesen kannst.“

14„Alles, was ich bis jetzt angeführt habe, diente als Vorsichtsmaßregel, um eine Verunreinigung des Od zu verhindern, das in Gestalt der über der Bundeslade sich bildenden Odwolke zum Sprechen Gottes bereitet wurde. Aus demselben Grunde mußten auch die Priester sich Hände und Füße in dem am Eingang zum Allerheiligsten stehenden Wasser waschen, bevor sie an die Bundeslade herantraten.“

15„Die Hauptsache war jedoch die Bereitung des Od, das als Odwolke über der Bundeslade zur Erzeugung der Laute nötig war, in denen Gott zu Mose redete. Es war also nicht ein Sprechen durch ein Medium, sondern als 'direkte Stimme'. Die geistigen Laute wurden durch das irdische Od der Wolke so weit verdichtet, als es erforderlich war, um sie für menschliche Ohren hörbar zu machen. Die Bibel sagt: 'Wenn nun Mose in das Offenbarungszelt hineinging, so hörte er die Stimme zu sich reden von der Deckplatte her, die sich auf der Gesetzeslade befand, und zwar von dem Raume zwischen den beiden Cherubs her; und so redete er mit ihm“ (4.Mose: 7,89).

2.4.0 Die Art der Opfer

1„Der Bereitung dieser Odwolke galten die vorgeschriebenen Opfer. Es ist dir hinreichend bekannt, daß das Blut der Leiter des Od im materiellen Körper ist. Darum ist im Blut das meiste und das am leichtesten lösliche Od enthalten. Deshalb bildet das Blut für den Verkehr mit der Geisterwelt die beste Odquelle. Und nur aus dem Grund der Odbeschaffung wurde sowohl bei dem Götzendienst der Heiden als auch beim Gottesdienst der Juden Opfertiere geschlachtet. Das Blut wurde an den Altar gegossen, und einzelne Teile des Fleisches, besonders das Fett, die Nieren und der Leberlappen, durch Verbrennung in Od aufgelöst. Denn die genannten Teile sind neben dem Blut am odhaltigsten.“

2„Die Heiden bereiteten durch ihre Götzenopfer das Od zum Verkehr mit der bösen Geisterwelt. Im Offenbarungszelte Gottes diente die Odbereitung dem Verkehr Gottes und seiner hohen Geister mit dem israelitischen Volke. Das besagen auch die Worte, die Gott zu Mose sprach: „Der Priester soll das Blut an den Altar des Herrn vor dem Eingang des Offenbarungszeltes sprengen und das Fett zu lieblichem Geruch für den Herrn in Rauch aufgehen lassen. Sie sollen also ihre Schlachttiere hinfort nicht mehr den bösen Geistern schlachten, deren Götzendienst sie jetzt treiben“ (3.Mose: 17,6-7).

3„Da die Odwolke über der Bundeslade die reinste Mischung des irdischen Od darstellte, so durften zunächst nur solche Tiere geschlachtet werden, die das reinste Od besaßen. Die sogenannten unreinen Tiere durften nicht als Opfertiere verwendet werden. Die in der Bibel als „unrein“ angeführten Tiere sind solche, die das tiefstehendste und unreinste Od von allen den Tieren besitzen, die für den Menschen als Nahrung in Frage kommen könnten. Aus diesem Grunde war auch dem Volke der Genuß des Fleisches unreiner Tiere verboten. Wegen des darin enthaltenen unreinen Od war es zunächst dem menschlichen Körper schädlich. So wissen ja eure Ärzte, daß der Genuß von Schweinefleisch vor allem für die heranwachsenden Kinder nicht zu empfehlen ist. Das, was ihr Skrofulose nennt, würde bei den Kindern nicht leicht entstehen können, wenn sie kein Schweinefleisch zu sich nähmen. Gesund ist das Schweinefleisch auch für Erwachsene nicht, wenn es einen wesentlichen Bestandteil der täglichen Nahrung bildet.“

4„Aber noch aus einem anderen Grunde wurde dem jüdischen Volke der Genuß unreiner Tiere untersagt. Du weißt, daß das unreine Od eines Menschen der bösen Geisterwelt eine gefährliche Handhabe gibt, in besonders nachhaltiger Weise nach der schlechten Seite auf ihn einzuwirken. Denn das unreine Od ist das Lebenselement der tiefen Geistwesen, und bei wem sie das gleiche Od finden, bei dem haben sie leichte Arbeit, nicht bloß seine Gedanken und seine Phantasie zu beeinflussen, sondern auch die körperlichen Gefühle zu leidenschaftlicher Wallung zu bringen.“

5„Bei einem Menschen mit reinem Od findet das Böse nicht so leicht Zugang. Die reine Odstrahlung verwehrt ihm den direkten Zutritt. Es kann eine reine Odstrahlung ebensowenig ertragen wie ein Augenkranker das Licht. Die Reinheit des Od eines Menschen hängt von der Reinheit seines Geistes ab. Weil die meisten Menschen wegen der Unreinheit ihres Geistes an und für sich schon genug unreines Od haben und dadurch dem Bösen hinreichende Angriffspunkte geben, so soll dieses unreine Od nicht noch überdies durch Zuführung weiteren unreinen irdischen Ods infolge unreiner Speisen weiter verschlechtert werden.“

6„Es waren also sehr wichtige Gründe, die Gott zu dem Verbot des Genusses unreiner Tiere veranlaßte. Gerade in der damaligen Zeit war der Einfluß der bösen Mächte infolge des überall verbreiteten Götzendienstes besonders groß. Und Gott wollte das als Träger des Gottesglaubens von ihm erwählte Volk vor diesen schlimmen Einflüssen nach Möglichkeit behüten.“

7„Aus demselben Grunde erließ er auch die vielen Vorschriften über alle die Fälle, in denen die Israeliten mit unreinem Od in Verbindung kamen und dadurch als unrein galten.“

8„Zu der Bereitung der für das Offenbarungszelt erforderlichen Odmischung genügte aber nicht das Od reiner, fehlerloser Tiere. Auch das reinste Od aus dem Pflanzen- und Mineralreich wurde dazu verwendet. Das Od von selbstausgeflossener Myrrhe, von Zimt, Kalmus, Kassia, Roggenbrot, Mehl, Wein und Olivenöl wurde gemischt mit dem Od der Gewürzkräuter: Stakte, Räucherklaue, Galban, reinem Weihrauch und Salz. So wurde es zu einem 'lieblichen Geruch für den Herrn'. Du verstehst infolge meiner früheren Belehrungen, was der Ausdruck 'zum lieblichen Geruch des Herrn' zu bedeuten hat. Du weißt, daß das reinste Od auch den lieblichsten Geruch verbreitet.“

9„Die Odmischung für das Offenbarungszelt wurde durch die Geister Gottes in jener Reinheit hergestellt, wie sie der Reinheit des sich offenbarenden Geistes entsprach. Als 'Chemiker des Jenseits' waren dabei jene Geister tätig, die ihr mit 'Cherubinen' bezeichnet. Darum war ihr Bild sowohl in den goldenen Gestalten über dem Deckel der Bundeslade als auch in den Figuren der Vorhänge und Teppiche dargestellt.“

10„Weil das Od über dem Deckel der Bundeslade gesammelt und zum Sprechen des Geistes Gottes verwendet wurde, mußte auch die Odbereitung in allernächster Nähe der Bundeslade vor sich gehen. Denn die Odquelle muß bei dem Geisterverkehr stets in der Nähe des Geistes sein, der ihrer bedarf. Darum standen die Altäre und Tische, auf denen die verschiedenen Opfer hergerichtet wurden, dicht an dem Vorhang, hinter dem die Bundeslade sich befand.“

11„Die Sammlung, das Zusammenhalten und die Verdichtung des Ods wurde dadurch erleichtert, daß die Bundeslade in einem von Teppichen und einem Vorhang eingeschlossenen Raum sich befand. Auch ihr gebraucht ja, um starke Odsammlungen und Odverdichtungen zu erzielen, ein sogenanntes 'Kabinett', in dem oder an dessen Eingang das Medium als Odquelle Platz nimmt. Es sind überall dieselben Gesetze für den Verkehr der Geisterwelt mit den Menschen.“

12„Dem Zusammenhalten der Odwolke diente über der Bundeslade auch die Einrichtung, daß die an den beiden Enden der Lade angebrachten goldenen Cherubinen ihre Flügel wie ein Dach über die Lade breiteten.“

13„Die große Strenge, die in den Vorschriften über das Fernhalten von unreinem Od im Offenbarungszelt herrscht, hatte auch noch einen anderen Grund. Denn wenn die reinen und sehr starken Odströme, wie sie in dem Offenbarungszelt durch die Geister Gottes hergestellt wurden, mit unreinen Odströmen in Verbindung kamen, wurde der Träger des reinen Ods durch diese Starkströme in derselben Weise getötet, wie ein Mensch sein Leben lassen mußte, der ohne Isolierung mit dem Strom einer irdischen Hochspannung in Berührung kommt.“

14„Deshalb durfte auch Aaron nicht jederzeit in das Allerheiligste eintreten, sondern erst dann, wenn die Odverdichtung über der Bundeslade beendet und die dabei verwendeten Starkströme ausgeschaltet waren. Der Zeitpunkt wurde ihm angegeben. Hätte er nicht darauf geachtet, so würde er ebenso getötet worden sein, wie seine beiden Söhne ums Leben kamen, als sie die Vorschriften über die Reinhaltung der Odbereitung bei der Räucherung übertraten.“

15„Nach dieser Belehrung werden dir die Opfergesetze und die Einrichtung des Offenbarungszeltes in einem ganz anderen Lichte erscheinen, als es bisher der Fall war.“

2.4.1 Die Medien

„Bei vielen Gelegenheiten und auf mancherlei Art sprach Gott früher zu unseren Vätern durch die Propheten. „ (Hebräer: 1,1)

1„In den Zeiten, wo die Menschen innerlich Gott suchten, war ihre Verbindung mit der Geisterwelt Gottes eine unmittelbare. Die einzelnen besaßen zum großen Teil die natürlichen Fähigkeiten für diesen Geisterverkehr. Ihr eigener Geist, der auf das Hohe und Göttliche gerichtet war, hatte die Möglichkeit, auf dem Wege des 'geistigen Sehens, Hörens und Empfindens' die Kundgebungen der Geisterwelt entgegenzunehmen. Es was daßelbe, was ihr heute mit 'Hellsehen', 'Hellhören' und „Hellempfinden“ bezeichnet. Man hatte also keine Zwischenperson nötig, durch welche die jenseitigen Botschaften übermittelt wurden.“

2„Diese Gaben schwanden, als sich die Menschheit von Gott abwandte und ihr Sinnen und Trachten nur auf das Irdische richtete. Mit dem übermäßigen Haschen nach Geld und anderen materiellen Gütern vergaß man Gott. Dadurch wurde nicht nur die Verbindung mit der guten Geisterwelt gelöst, sondern es schwanden auch jene Gaben, die vorher den Geisterverkehr ermöglicht hatten. Und heute ist der größte Teil der Menschheit so weit, daß er überhaupt nicht mehr an die Möglichkeit einer solchen Verbindung denkt oder glaubt. Verhältnismäßig wenige gibt es, die in der jetzigen Zeit noch jene Gaben besitzen und nach Art der früheren gottestreuen Menschen mit der Welt der guten Geister im Verkehr stehen.“

3„Aber es wird die Zeit kommen, wo es in diesem Punkte wieder so sein wird wie ehedem, wo also die einzelnen durch die persönlichen Fähigkeiten des geistigen Sehens und Hörens mit dem Jenseits in Verbindung kommen können.“

4„Inzwischen sollen jedoch die Menschen, die noch an Gott glauben, den Geisterverkehr auf eine andere Weise haben. Und auch viele, die nicht an Gott glauben, sollen die Bestätigung der Geisterwelt mit ihren leiblichen Sinnen wahrnehmen und dadurch innerlich aufgerüttelt werden, damit sie wieder zum Glauben an Gott, das Jenseits und das Fortleben nach dem irdischen Tode gelangen.“

5„Deshalb gab Gott der jetzigen Menschheit sogenannte 'Medien'. Die Bedeutung dieser Bezeichnung ist dir bereits aus dem früher Gesagten bekannt. Doch da die richtige Erkenntnis von dem Wesen der 'Medien' zu dem Wichtigsten auf dem Gebiet des Geisterverkehrs gehört, möchte ich es nicht unterlassen, dir darüber eine umfassende Belehrung zu geben. Ich beschränke mich dabei auf die menschlichen Medien und sehe von den Fällen ab, wo auch Tiere als Medien dienen.“

6„Medien“ sind Mittelspersonen oder menschliche Werkzeuge, deren sich die Geisterwelt bedient, um sich den Menschen kundzutun. Da die Geistwesen zu diesem Zweck die Odkraft nötig haben, so sind 'Medien' solche Menschen, die der Geisterwelt als Quelle der Odkraft dienen.“

7„Die Medien geben in der Hauptsache das eigene Od an die sich kundgebenden Geister ab. Sie sind gleichzeitig aber auch Sammelstellen für das Od, das die Nichtmedien als Teilnehmer sogenannter spiritistischer Sitzungen abgeben. Wie beim Bau einer Wasserleitung manchmal viele kleine Quellen mit dem Wasser der Hauptquelle vereinigt werden, um die Leistung der Hauptquelle zu erhöhen, so wird auch die Odleistung eines Mediums dadurch gesteigert, daß das Medium die schwächeren Odkräfte der Teilnehmer in sich aufsammelt.“

8„Wenn auch alle Menschen Odkraft besitzen, so ist sie doch beiden meisten zu sehr an den eigenen Körper gebunden und nicht löslich genug. Sie kann daher von den Geistern nicht in ausreichender Stärke verwendet werden.“

9„Menschen, die sich als Medien eignen, sind sehr 'sensitiv'. Das bedeutet, daß sie infolge der leichten Löslichkeit des Od alle Eindrücke viel tiefer empfinden als andere Menschen. Es ist dies nicht etwas Krankhaftes, wie die irdischen Gelehrten meinen. Auch hat es nichts mit Nervosität, Hysterie oder Willensschwäche zu tun. Im Gegenteil, die guten Geister können nervöse, willensschwache und kranke Menschen nicht als 'Medien' gebrauchen. Ein gutes Medium hat mehr Willenskraft und Nervenstärke und ist organisch gesünder als irgendein anderer Mensch.“

2.4.2 Die Arten der Medien

1„Je nach den verschiedenen Zwecken, zu denen die Geisterwelt die Odkraft eines Mediums gebraucht, unterscheidet man verschiedene Arten der Medien.“

2.4.3 — 1. Tischmedien

1„Wird die Odkraft dazu verwendet, um an einem Tisch Bewegungen durch Heben und Senken zu bewirken oder auch Klopflaute des Tisches hervorzurufen, so habt ihr dafür die Bezeichnung „Tischmedium“.“

2„Das Heben und Senken oder Klopfen des Tisches wird als Zeichensprache benutzt, um Mitteilungen durch die Geisterwelt zu erlangen. Es ist dies die niedrigste Art des Geisterverkehrs. Denn es sind fast ausnahmslos tiefstehende Geister, die sich bei den Tischsitzungen einstellen. Die höhere Geisterwelt wählt diese Art der Kundgebungen nicht. So kommt es, daß bei solchen Zusammenkünften nicht selten von den in Tätigkeit tretenden niederen Geistwesen grober Unfug getrieben wird, den bisweilen die anwesenden Teilnehmer durch eigene Schwindeleien noch unterstützen. Leider kommt durch das sogenannte 'Tischrücken“ mit seinen teils lächerlichen, teils lügenhaften Kundgebungen auch die höhere Art des Geisterverkehrs in Verruf.“

3 „Gottsucher und Wahrheitsfreunde werden sich daher von dieser Art der Geisterverbindung fernhalten und nur die Wege des Geisterverkehrs wählen, die des hohen Zieles würdig sind.“

2.4.4 — 2. Schreibmedien

1„Werden Kundgebungen der jenseitigen Wesen durch die Schrift eines Menschen hervorgebracht, so nennt ihr ihn ein 'Schreibmedium'.“

2„Die Art, wie die Schrift zustande kommt, ist bei den 'Schreibmedien' sehr verschieden. Dem einen werden die Gedanken bei vollem persönlichen Bewußtsein eingegeben und von ihm niedergeschrieben. Man nennt einen solchen auch 'Inspirationsmedium'. - Einem anderen wird die Hand geführt, und gleichzeitig werden die Worte, welche die Hand schreibt, seinem Geiste inspiriert. Alles bei vollem Bewußtsein des Mediums. Die gleichzeitige Inspiration ist bei denen notwendig, die der Führung der Hand zu viel Widerstand entgegensetzen. - Wieder andere wissen bloß, daß sie schreiben, aber der Inhalt des Geschriebenen ist ihnen unbekannt. - Noch andere schreiben im Zustand vollständiger Bewußtlosigkeit. Sie wissen also weder, daß sie schreiben noch was sie schreiben. Doch kommen nicht selten bei demselben 'Schreibmedium' die verschiedenen Arten des Schreibens vor.“

3„Wesentlich verschieden von dieser Art des medialen Schreibens ist die sogenannte 'direkte Schrift'. Sie wird in der Weise hervorgebracht, daß ein Geistwesen bloß die Odkraft des Mediums, aber nicht dessen Hand benutzt. Mit dem von dem Medium entnommenen Od materialisiert das Geistwesen die eigene Geisterhand und schreibt damit auf einen Gegenstand, der mit dem Medium nicht in Berührung ist, zum Beispiel auf eine Tafel auf ein Papier oder sonstige Dinge. Dazu bedarf es einer bedeutend größeren Odmenge als beim Schreiben mit der Hand des Mediums.“

4„Zwei Beispiele von 'direkter Schrift' sind dir aus der Bibel bekannt. Die Gesetzestafeln auf Sinai wurden von Gottes Hand geschrieben, wie in den Büchern des Mose berichtet wird: 'Diese Tafeln waren von Gott selbst angefertigt, und die Schrift war Gottes Schrift, in die Tafeln eingegraben“ (2.Mose: 32,16).

5 „Als der König Belsazar bei einem Gastmahl mit den Großen seines Reiches aus den heiligen Gefäßen trank, die sein Vater aus dem Tempel zu Jerusalem geraubt hatte, und dabei seinen Götzen Loblieder sang, 'da kamen Finger einer Menschenhand zum Vorschein und schrieben dem Kronleuchter gegenüber auf die getünchte Wand des königlichen Saales, so daß der König den Rücken der schreibenden Hand sah“ (Daniel: 5,5).

6„Anstatt zum Schreiben kann die Hand des Mediums von der Geisterwelt auch zum Zeichnen und Malen benutzt werden. In diesem Falle spricht man von 'Zeichen- oder Malmedien'. Der Vorgang ist jedoch derselbe wie beim Schreiben.“

2.4.5 — 3. Planchettemedien

1„Eine Art Schreibmedien sind auch die sogenannten 'Planchettemedien'. 'Planchette' nennt man eine Platte aus Holz, Metall oder sonstigem Stoff, auf der die Buchstaben des Alphabets, Zahlen und andere Zeichen angebracht sind. Die Fläche der Planchette ist glatt, damit ein Gegenstand leicht darauf hin- und hergeschoben werden kann. Das Medium legt bei vollem Bewußtsein die Hand auf einen leichtbeweglichen Gegenstand, der mit einer Spitze oder einem Zeiger versehen ist und auf der glatten Platte liegt. Es wartet dann, bis der Gegenstand mit dem Zeiger zu den Buchstaben hinbewegt wird. Die Spitze des Zeigers zeigt nacheinander die einzelnen Buchstaben an, aus deren Zusammensetzung Worte und Sätze gebildet werden.“

2„Das Planchettemedium sitzt da mit geschlossenen oder am besten mit verbundenen Augen, damit es selbst die Buchstaben nicht sehen kann, weil sonst die Gefahr besteht, daß es der Bewegung der Hand aus sich nachhilft und so seine eigenen Gedanken wiedergibt.“

3„Die berühmteste 'Planchette' war im Alten Testament das 'Brustschild' auf dem Kleide des Hohen Priesters. Dieser selbst war das Medium.“

4„Das „Brustschild“ wird in der Bibel nach eurer heutigen Übersetzung 'Orakelschild' genannt, weil es von den Israeliten zum 'Befragen Gottes' benutzt wurde. [Ein klarer Beweis für praktizierten Spiritismus.] Es war quadratförmig und mit vier Reihen Edelsteinen besetzt. In der ersten Reihe waren ein Karneol, ein Topas und ein Smaragd; die zweite Reihe bestand aus einem Rubin, einem Saphir und einem Jaspis; die dritte Reihe aus einem Hyazinth, einem Achat und einem Amethyst; die vierte Reihe aus einem Chrysolith, einem Soham und einem Onyx“ (2.Mose: 39,8ff.).

5„Auf jedem Edelstein war ein Schriftzeichen eingraviert, entsprechend den Namen der zwölf Stämme Israels. Dadurch bildeten sie eine Art Alphabet. Edelsteine waren deswegen gewählt, weil sie eine große Odkraft besitzen und die mediale Kraft des Hohen Priesters stärkten. Eine breite, glatte Rinne von Gold zog sich zwischen den Edelsteinen hin, ohne Ecken und Kanten.“

6„Dazu gehörte das sogenannte 'Stirnblatt', das heilige Diadem aus Gold, auf dem die Worte eingraviert waren: 'Dem Herrn geweiht'. Es war mit einer Schnur von blauem Purpur an dem Kopfbund des Hohen Priesters befestigt. Es bildete den wichtigsten Gegenstand beim Befragen Gottes und war daher mit Recht mit der Inschrift versehen: 'Dem Herrn geweiht“ (2.Mose: 39,30- 31).“

7„Beim 'Befragen Gottes' band der Hohe Priester das Brustschild an der unteren Seite vom Priesterkleid los und brachte es in eine waagrechte Stellung. Dann löste er das 'Stirnblatt' von seinem Kopfbund und legte es in eine der Rinnen zwischen die Edelsteine. Dann hielt er seine Hand über das Brustschild, ohne mit ihm oder dem darauf liegenden 'Stirnblatt' in Berührung zu kommen. Die sehr starke Odkraft des Hohen Priesters wurde von der Geisterwelt Gottes benutzt, um das goldene 'Stirnblatt' in Bewegung zu setzen. Es glitt durch die goldenen Rinnen und stieß mit der kleinen Öse, durch die es an den Kopfbund befestigt war, an die Edelsteine, deren Buchstaben man in der Reihenfolge, in der sie von dem Stirnblatt angezeigt wurden, zu einem Wort zusammensetzte. War durch Zusammensetzen der angegebenen Schriftzeichen ein Wort zu Ende, so glitt das Stirnblatt an den rechten Rand des Orakelschildes, stieß dort an ein kleines Glöckchen zum Zeichen, daß das Wort zu Ende sei. War durch Zusammensetzung der Wörter ein Satz beendet, so glitt das Stirnblatt sowohl an die rechte als auch an die linke Seite des Orakelschildes und ließ den Ton der an beiden Seiten befindlichen Glöckchen hintereinander erklingen. Dieses Doppelzeichen kündigte an, daß der Satz zu Ende sei. Infolgedessen war jeder Irrtum ausgeschlossen. Es konnte kein Schriftzeichen zum vorhergehenden Wort gezogen werden, das zum folgenden Worte gehörte, und kein Wort zum folgenden Satz gezogen werden, das zum vorhergehenden Satz gehörte.“

8„Weil durch diese Einrichtung die Antwort Gottes ohne jede Möglichkeit eines Mißverständnisses erfolgte, nannte man das Stirnblatt in Verbindung mit den Glöckchen als Zeichen der Wahrheit und Klarheit 'die heiligen Lose'. 'Urim und Thumim' bezeichnet es der hebräische Text, was ebenfalls 'Wahrheit und Klarheit' bedeutet.“

9„Zur Zeit der israelitischen Könige wurde dieses 'Orakelschild' sehr häufig zum 'Befragen Gottes' gebraucht, wobei die Priester als Medien auftraten. Besonders David war es, der in fast allen wichtigen Anliegen durch den Priester Abjathar unter Benutzung des 'Orakelschildes' Gott befragte und die Antworten Gottes entgegennahm.“

2.4.6 — 4. Tieftrancemedien

1„Die für die Übermittlung der Wahrheit wichtigsten Medien sind die 'Sprechmedien', sobald sie zu „Tieftrancemedien“ ausgebildet sind. 'Tieftrance' ist bei einem Medium dann vorhanden, wenn der eigene Geist aus dem Körper vollständig ausgetreten ist. In diesem Zustand gleicht das Medium einer Leiche, mit dem Unterschied, daß der ausgetretene Geist noch durch ein Odband mit seinem Körper verbunden bleibt, was bei einer Leiche nicht der Fall ist. Bei ihr fehlt das Odband. Durch dieses Odband empfängt der Körper des Mediums von dem ausgetretenen Geist so viel Lebenskraft, daß die körperlichen Organe in Tätigkeit gehalten werden. An dem Odband kehrt nachher der ausgetretene Geist des Mediums wieder in der Körper zurück.“

2„An Stelle des ausgetretenen Geistes tritt ein anderes Geistwesen in den Körper des Sprechmediums ein und macht mit Hilfe der Sprechwerkzeuge des Mediums seine Mitteilungen. Dabei bedient es sich der Odkräfte, die bei Austritt des Geistes des Mediums in dessen Körper zurückgeblieben sind.“

3„Ein Tieftrancemedium weiß selbstverständlich nichts von dem, was der fremde Geist gesprochen hat. Wenn es zu sich kommt, indem der eigene Geist wieder in den Körper eintritt, ist es ihm, als habe es geschlafen. Ihr sprecht daher von einem 'medialen Schlaf' der Tieftrance-Medien.“

4„Für diejenigen, zu denen ein fremdes Geistwesen durch ein Medium spricht, ist es von der größten Wichtigkeit zu wissen, was für ein Geist von dem Körper des Mediums Besitz ergriffen hat; ob es ein hoher oder niedriger, guter oder böser Geist ist. Darum rate ich jedem Menschen, die Geister zu prüfen, ob sie wahrhaftig von Gott geschickt oder ob sie böse sind. Das könnt ihr, wenn ihr sie im Namen Gottes schwören laßt, wer sie sind und woher sie kommen. Ein guter Geist wird den Schwur leisten, ein böser nicht. Ist es ein guter Geist, so wird er euch Mitteilungen, Ermahnungen, Belehrungen und Unterweisungen geben, die zu eurem Besten sind. Ist er jedoch ein böses Geistwesen, so schickt es fort. Doch vorher gebt ihm die Mahnung, daß es sich zu Gott wenden und zu Gott beten soll.“

5„Treten in Sprechmedien solche Geistwesen ein, die zwar zu den niederen und schwer leidenden Geistern gehören, aber guten Willens sind, so sollt ihr sie über ihren Zustand belehren, sie auf Gott hinweisen und mit ihnen beten. Auf diese Weise könnte ihr vielen 'armen Seelen', wie ihr diese Geister zu nennen pflegt, eine große Wohltat erweisen und sie werden euch dafür stets dankbar bleiben.“

6„Die Pflicht, die Geister zu prüfen, wurde auch den ersten Christen von den Aposteln stets eingeschärft. Jede christliche Gemeinde wurde darüber eingehend belehrt, wie auch die Menschen des Alten Bundes hierin genau Bescheid wußten.“

2.4.7 — 5. Apportmedien

1„Die 'Apportmedien' sind meistens ebenfalls Tieftrancemedien'. Ihre Odkraft benutzt die Geisterwelt, um materielle Dinge von außen her in geschlossene Räume zu bringen oder aus geschlossenen Räumen nach auswärts fortzutragen. Der Zustand des 'Tieftrance' ist deswegen in den meisten Fällen erforderlich, weil die Geister das ganze körperliche Od des Mediums benötigen, um die 'Apporte' zu ermöglichen. Die materiellen Gegenstände, die 'apportiert' werden, müssen nämlich an dem einen Ort aufgelöst und an dem anderen Ort wieder zur Materie verdichtet werden.“

2„Es gibt allerdings auch Medien, die ohne 'Tieftrance' so viel Od abgeben können, daß es zur Verwirklichung der 'Apporte' ausreichend ist, vor allem, wenn mehrere starke Medien gleichzeitig als Odquellen dienen. Obschon ihr die außerordentlich hohe Hitze körperlich nicht fühlen könnt, die durch die Odströme zum Zweck der Auflösung der Materie erzeugt wird, so könnt ihr etwas von der Hitze doch nachher bei der Wiederverdichtung der apportierten Gegenstände noch wahrnehmen.“

3„Ein Beispiel möge es dir klarmachen. Sogenannte 'Spukgeister' bringen bisweilen von der Straße aus Steine, Sand oder sonstige Stoffe in geschlossene Räume eines Hauses. Sie können dies nur dann, wenn ihnen hinreichend Odkraft zur Verfügung steht, mit der sie die heißen Starkströme erzeugen. Damit lösen sie die Materie der Stoffe auf, bringen die in Od aufgelöste Materie ins Zimmer und verdichten dort das Od wieder zur festen Materie. Doch fühlt der wieder verkörperte Stoff sich jetzt heiß an. Denn wenn auch die Verdichtung durch kalte Kraftströme erfolgte, so bleibt doch von der sehr großen Hitze der Auflösung der Materie noch ein Teil zurück, wie ihr es bei einem glühenden Stahl wahrnehmt, den man durch Eintauchen in kaltes Wasser abgekühlt hat.“

4„Bisweilen wird der Körper der Medien selbst von einem Ort zu einem anderen transportiert, manchmal sogar auf sehr weite Entfernungen. Ihr Körper wird ebenfalls an dem einen Ort aufgelöst und an dem anderen wieder zur Materie verdichtet.“

5„Als der Prophet Habakuk im Alten Bund mit dem Essen, das er bei sich trug, von einem Engel Gottes an die Löwengrube zu Daniel gebracht werden sollte, hat der Engel ihn nicht durch die Luft getragen, wie ihr anzunehmen scheint, sondern ihn mit allem, was er bei sich trug, aufgelöst und an der Löwengrube wieder materialisiert. - Daßelbe geschah mit Philippus, von dem euch die Apostelgeschichte erzählt. Als er den Kämmerer der Königin Kandace von Äthiopien belehrt und getauft hatte, entführte ihn der Geist des Herrn nach der Stadt Asdod'. (Apg.8,26ff.). Der Geist löste den Körper des Philippus auf, so daß er plötzlich aus den Augen des Kämmerers verschwunden war, und materialisierte ihn wieder in der Stadt Asdod.“

6„Solche Vorgänge sind den Menschen deswegen unbegreiflich, weil sie die Kräfte nicht sehen, die dabei wirksam sind. Die Tatsache der Auflösung der Materie und auch der Körper lebender Menschen an dem einen Ort und ihrer Wiederverkörperung an einem anderen kann auch heute nicht mehr geleugnet werden. Denn die Fälle sind zu zahlreich, in denen die Auflösung und Wiederverkörperung materieller Dinge und Personen unwiderleglich nachgewiesen worden ist. Die Naturgesetze, nach denen das alles geschieht, sind dir nach den vorausgegangenen Erklärungen hinreichend verständlich.“

2.4.8 — 6. Materialisationsmedien

1„Bei den 'Materiaslisationsmedien' wird die ganze körperliche Odkraft des Mediums dazu benutzt, um einem oder mehreren Geistwesen die Möglichkeit zu geben, sich für eure leiblichen Augen sichtbar zu machen. Da das ganze Od des Mediums dazu benötigt wird, muß der Geist aus dem Medium entfernt werden. Je nach der Menge des zur Verfügung stehenden Ods überkleidet der fremde Geist damit entweder seine ganze Gestalt, also sämtliche Glieder, oder nur das eine oder andere Glied, seien es die Augen oder das Gesicht oder die Hände.“

2„Soll die Verkörperung so stark sein, daß der betreffende Geist wie ein irdisches Wesen aussieht, dann genügt das Od des Mediums nicht. Es muß vielmehr auch noch Materie seines Körpers entnommen und in Odform zur Verkörperung des Geistes verwendet werden. Ein Medium nimmt daher bei einer solchen Gelegenheit so viel an Körpergewicht ab, als an Od und Materie für den fremden Geist abgegeben wird. Die Gewichtsabnahme des Mediums pflegen eure Gelehrten mit automatischen Waagen festzustellen, auf denen sie die Medien vorher Platz nehmen lassen. Es gibt Fälle, wo 'Materialisationsmedien' in wenigen Minuten bis zu 80 Pfund an Körpergewicht verlieren.“

3„Doch bleibt sowohl das abgegebene Od wie auch die abgegebene Materie durch das Odband mit dem Medium verbunden und strömt nach Auflösung der Verkörperung des Geistes wieder in den Körper des Mediums zurück. Darum seht ihr, daß die Verkörperungen sich stets in der Nähe des Mediums bilden. Auch könnt ihr wahrnehmen, wie die Bewegungen des Mediums begleitet sind. Denn die Verbindung zwischen Medium und materialisiertem Geiste ist eine sehr enge. Wenn deine Hände und Arme durch straff angezogene Bänder mit den Händen eines anderen verbunden sind, und du machst damit Bewegungen, so verursachst du auch ähnliche Bewegungen der Hände und Arme des anderen. Solche geistigen Odbänder bestehen zwischen dem materialisierten Geist und dem Medium.“

4„Aus der engen Verbindung zwischen Medium und materialisiertem Geist erklärt sich noch eine andere Erscheinung, die euren Gelehrten ebenfalls unverständlich ist. Sie haben nämlich festgestellt, daß bei Materialisationen oft verschiedenartige Gerüche vor den Medien ausströmen. Bald sind es Wohlgerüche, bald ist es Gestank oder unerträglicher Leichengeruch. Diese Gerüche hängen von der Beschaffenheit der Geister ab, die sich mit dem Od des Mediums verkörpern.“

5„Bei der Odlehre habe ich dir bereits erklärt, daß das Od im Geruch die Eigenschaft des Geistes annimmt, den es umgibt. Das dem Medium entnommene und von einem Geist zu seiner Materialisation gebrauchte Od nimmt daher den Geruch an, welcher der Beschaffenheit jenes Geistes entspricht. Und da das verkörperte Od des Geistes mit dem Medium in engster Verbindung bleibt, so strömt der dem Geiste entsprechende Odgeruch auch auf das Medium über. Dadurch wird der Eindruck erweckt, als ob das Medium die Ursache des vorhandenen angenehmen oder unangenehmen Geruches sei. In Wirklichkeit rühren also jene Gerüche von den Geistern her, die sich mit dem Od des Mediums verkörpert haben.“

2.4.9 — 7. Physikalischemedien

1„Nun gibt es noch eine Art Medien, die für die Menschheit nicht gut ist. Denn ihrer bedienen sich meistens böse Wesen. Es sind die sogenannten 'physikalischen Medien'. Die Geister benutzen die Odkraft dieser Medien, um Gegenstände zu bewegen, die sich im Bereich des Mediums befinden. Tische, Stühle, Gerätschaften aller Art erheben sich und schweben von einer Stelle zur anderen, Instrumente beginnen zu spielen, eine Trompete erhebt sich in die Luft und bläst, auf einer daliegenden Trommel erschallen Schläge, Schellen fliegen durch das Zimmer und läuten, und unzählige ähnliche Dinge ereignen sich.“

2„Daß gute Geistwesen sich nicht in dieser Weise betätigen, ist natürlich. Denn es ist nicht Sache der guten Geisterwelt, Erscheinungen hervorzurufen, die nur der Befriedigung der menschlichen Sucht nach außergewöhnlichen Erlebnissen dienen. Das gilt allerdings auch von manchen Erscheinungen, die bei den anderen Arten von Medien vorkommen. Allein bei ihnen ist es nicht so regelmäßig der Fall wie gerade bei den 'physikalischen Medien“.“

3„Du fragst mich, welchen Zweck es überhaupt habe, daß die niederen Geister in den heutigen „spiritistischen Sitzungen“ einen solchen 'Karneval' treiben und treiben dürfen. Darauf antworte ich dir, daß die niederen Geistwesen dieselbe Freiheit des Willens haben wie niedrige und böse Menschen. Wie letztere an ihrem Tun und Treiben nicht gehindert werden, so wird auch den Geistern ihre Freiheit nicht geschmälert, auch den bösen Geistern nicht, wenigstens nicht bis zu einer gewissen Grenze. Vollständige Freiheit haben sie allerdings nicht, sonst würden sie in der Menschheit noch viel mehr Unheil anrichten, als sie es jetzt schon tun. Denn das Ziel der Menschheit ist, zu Gott zu gelangen. Und mit Rücksicht auf dieses Ziel hat Gott für die Betätigung der Bösen eine gewisse Grenze bestimmt. Aber auch selbst der in den heutigen spiritistischen Sitzungen vorkommende 'Karneval' des Bösen, wie du es nanntest, hat nicht selten doch auch eine gute Wirkung.“

4„Denn in der heutigen Zeit, wo so viele an keinen Gott, kein Jenseits, keine Geisterwelt und kein Fortleben nach dem irdischen Tode glauben wollen, ist es schon von Nutzen, daß die Menschen derartige Dinge erleben, damit sie sich darüber ihre Gedanken machen, in ihrem Unglauben wankend werden und anfangen, nach der Wahrheit zu suchen. Das gilt in bezug auf alle Vorkommnisse eurer heutigen spiritistischen Sitzungen, angefangen vom Tischrücken und Tischklopfen bis zu den physikalischen Phänomenen und zu den Geisterverkörperungen. Wenn die Beteiligung an derartigen Dingen auch bei den meisten aus keinem anderen Grund erfolgt als um Sensationen zu erleben, so bleibt bei sehr vielen doch der Eindruck haften, daß es etwas Jenseitiges geben muß. Wenn dies auch kein großer Erfolg ist, so ist es doch besser, als wenn sie überhaupt nicht an das Jenseits erinnert würden.“

5„Was allerdings der Menschheit not tut, ist eine gründliche Aufklärung über das Wesen des Geisterverkehrs und über den Weg, auf dem man mit der guten Geisterwelt in Verbindung kommen kann. Und das soll deine Lebensaufgabe sein. Zu diesem Zweck empfängst du alle diese Belehrungen. Sie sind nicht bloß für dich, sondern für deine Mitmenschen bestimmt. Ihnen sollst du als deinen Geschwistern diese Wahrheiten vermitteln. Wird den Menschen gesagt, wie sie die Verbindung mit der guten Geisterwelt suchen sollen, dann wird jede spiritistische Sitzung zu einem erhebenden Gottesdienst.“

2.5.0 — 8. Hellsehen, Hellhören, Hellempfinden

1„Eure Gelehrten rechnen zu den Medien auch diejenigen, welche die Gabe des 'Hellsehens' und „Hellhörens“ besitzen. Das ist nicht richtig. Zwar haben die Hellsehenden, Hellhörenden und Hellempfindenden mediale Kräfte; aber wirkliche Medien sind sie nicht. Bei ihnen ist es ja der eigene Geist, der tätig ist, der sieht und hört, während bei den eigentlichen 'Medien' ein fremdes Geistwesen wirksam und der eigene Geist ausgeschaltet ist.“

2„Die Gaben des 'Hellsehens' und 'Hellhörens' befähigen den Geist des Menschen zwar, die ihn umgehenden Geister zu sehen und zu hören, aber der Hellseher ist kein Werkzeug dieser Geister und gehört deshalb nicht zu den 'Medien'. Der Geist des Hellsehenden, Hellhörenden, Hellriechenden, Hellschmeckenden, Hellempfindenden empfängt diese Fähigkeiten lediglich dadurch, daß er sich von seinem Körper mehr oder weniger zu lösen imstande ist. Der vom Körper gelöste und teilweise aus dem Körper austretende Geist ist dadurch nicht mehr an die körperlichen Sinne gebunden. Er hat die Kräfte und Eigenschaften des körperlosen Geistes. Er sieht, hört, empfindet nach der Art der Geister des Jenseits, je nach der Vollkommenheit der Loslösung von seinem Körper und der Feinheit des ihn umgebenden Ods.“

3„Die Reinheit des Ods spielt bei den 'Hellsehern' eine große Rolle. Denn durch ein unreines Glas kann man nicht deutlich sehen. Aus demselben Grunde sind auch die Geister des Jenseits, je nach der Beschaffenheit ihres Odkörpers, in ihren geistigen Fähigkeiten sehr verschieden. Die einen von ihnen sehen, hören und empfinden, was die anderen Geister nicht wahrnehmen können. Daßelbe ist der Fall bei den mit den Gaben des Hellsehens, Hellhörens und Hellempfindens ausgestatteten Menschen. Auch bei ihnen sind diese Gaben in zahllosen Abstufungen, von der unvollkommensten bis zur höchsten Stufe vorhanden. Die einen empfinden bloß die Nähe der sie umgebenden Geister und deren Einwirkungen auf sie. Aber die Geister selbst sehen und hören sie nicht. Wieder andere sehen die Geister, aber hören sie nicht. Wieder andere sehen sie und hören auch ihre Worte und vermögen die einzelnen Geister in ihrem Wesen zu unterscheiden.“

4„Die vielen Irrtümer, die euren Hellsehern bei ihren Angaben unterlaufen, sind daraus zu erklären, daß bei den meisten die Gabe sehr unvollkommen vorhanden ist.“

5„Das Hellsehen findet ihr oft in den Büchern des Alten und des Neuen Testamentes. Von dem Erzvater Jakob wird berichtet: 'Als Jakob seines Weges zog, begegneten ihm 'Engel Gottes'. Sobald Jakob sie erblickte, sagte er: Hier ist das Heerlager Gottes“ (1.Mose: 32,1-2).

6„Als zur Zeit Davids ein Engel Gottes die Pest als Strafgericht über das Volk Israel verhängte, da sah David diesen Engel. 'Der Engel des Herrn war aber gerade bei der Tenne des Jebusiters Arawna angekommen. Als nun David den Engel sah, der das Sterben unter dem Volke anrichtete, rief er zum Herrn betend aus: Ach, ich bin's ja, der gesündigt hat, und ich habe mich vergangen. Diese Herde aber - was hat die verschuldet?“ (2.Sam.24,16ff.)

7„Der Prophet Elisa hatte die Gabe des Hellsehens. Von ihm erzählt das Buch der Könige, daß er hellsehend wahrnahm, wie sein Diener Gehasi dem geheilten Hauptmann Naemann nachlief und sich von ihm unter falschen Vorspiegelungen Geschenke für Elisa erbat. Als er sie zur persönlichen Verwendung in seinem Hause verborgen hatte und vor Elisa trat, fragte ihn dieser: 'Woher kommst du Gehasi?' - Er antwortete: 'Ich bin überhaupt nicht ausgewesen.' Da sagte Elisa zu ihm: 'Bin ich nicht im Geiste mit dir gegangen, als sich jemand von seinem Wagen aus nach dir umwandte? Ist es jetzt an der Zeit, Geld und Kleidungsstücke anzunehmen und Gärten und Weinberge, Kleinvieh und Rinder, Knechte und Mägde dafür zu erwerben?“ (2.Könige: 5,20ff.)

8„Elisa sah auch das Schicksal des Hasael hellsehend voraus. Darüber berichtet daßelbe Buch der Könige: 'Elisa starrte unverwandt vor sich hin und war aufs äußerste entsetzt und brach dann in Tränen aus. Als Hasael ihn nun fragte: 'Warum weint mein Herr?', antwortete er: 'Weil ich weiß, wieviel Unheil du den Israeliten zufügen wirst. Ihre festen Städte wirst du in Brand stecken, ihre jungen Männer mit dem Schwerte töten, ihr Säuglinge zerschmettern und ihren schwangeren Frauen den Leib aufschlitzen. Denn Gott der Herr hat dich mir als König über Syrien gezeigt. „ (2.Könige: 8,11ff.)

9„Hellsehend schauten die großen Propheten sowohl die zu ihnen gesandten Geister als auch die Schicksale der Menschheit, Völker und Einzelpersonen. Sie wurden ihnen von der Geisterwelt meistens in Symbolen kundgetan. Mit dem 'Hellsehen' war bei ihnen auch das 'Hellhören' verbunden. Als Beispiel dafür lies einmal das Buch Daniel nach, besonders die Stellen, wo von der Erscheinung des Erzengels Gabriel berichtet wird: 'Während ich noch mein Gebet verrichtete, da kam Gabriel, den ich im ersten Gesicht gesehen hatte, in Gestalt eines Menschen eilends auf mich zu um die Zeit des Abendopfers. Er wollte mir Aufklärung geben und redete mich mit den Worten an: 'Daniel, jetzt bin ich hergekommen, um dir zum richtigen Verständnis zu helfen. Als du zu beten begannst, erging ein Gotteswort, und ich bin gekommen, es dir zu verkünden; denn du bist ein besonders geliebter Mann. So achte nun auf das Wort, damit du die Offenbarung genau verstehst“ (Daniel: 9,21-23).

10 „Am vierundzwanzigsten Tage des ersten Monats befand ich mich am Ufer des Tigris, und als ich dort meine Augen erhob und Umschau hielt, sah ich da einen Menschen stehen, der in Linnen gekleidet war und um die Hüften einen Gürtel von Uphasgold trug. Sein Leib war wie Chrysolith, sein Gesicht leuchtete wie Blitzesschein und seine Augen brannten wie Feuerfackeln; seine Arme und Beine funkelten wie poliertes Erz; und wenn er redete, klang seine Stimme wie das Tosen einer Volksmenge. - Ich, Daniel, war der einzige, der die Erscheinung sah, während die Männer, die bei mir waren, die Erscheinung nicht sahen; doch befiel sie ein solcher Schrecken, daß sie flohen und sich versteckten. So blieb ich denn allein zurück und sah diese gewaltige Erscheinung; doch alle Kraft entschwand mir; mein Gesicht entfärbte sich bis zur Unkenntlichkeit, und ich wurde völlig kraftlos. Als er dann laut zu reden begann und ich den Klang seiner Worte vernahm, sank ich ohnmächtig auf mein Angesicht zur Erde nieder. Da berührte mich eine Hand und half mir, daß ich mich zitternd auf meine Knie und Hände aufrichtete“ (Daniel: 10,4-10).

11„Diese beiden Stellen aus dem Buch Daniel habe ich deswegen ausführlich erwähnt, weil sie für dich sehr lehrreich sind und manche von den Belehrungen, die ich dir bisher gegeben habe, als richtig bestätigen. Zunächst hast du hier die Tatsache des Hellsehens und Hellhörens in der ausgeprägtesten Form. Daniel sieht die Geistergestalt, während seine Begleiter sie nicht sehen. Aber da die Begleiter ebenfalls 'medial' waren, fühlten sie die Nähe des Geistes und dessen gewaltige Odkraft, und sie flohen vor Schrecken. Hier ist die von mir erwähnte Tatsache bestätigt, daß manche Menschen die Geister zwar nicht sehen und hören können, aber ihre Nähe empfinden.“

12„Außerdem ist in diesen Stellen, wie in so vielen anderen Stellen der Bibel, der Beweis erbracht, daß die Geister eine Gestalt und geistige Glieder haben, ähnlich denen eines Menschen. Endlich fühlte Daniel eine Hand, die ihn anfaßte und aufrichtete. Es war die Hand Gabriels, die er mit Hilfe der Odkraft des Daniel materialisiert hatte. Denn nur mit einer materialisierten Hand konnte Gabriel einen Menschen aufrichten. Das laute Sprechen des Geistes und die Verkörperung seiner Hand beanspruchte so viel Odkraft, daß Daniel kraftlos zur Erde sank und Gabriel ihn mit seiner eigenen geistigen Odkraft stärken mußte. 'Da berührte mich der, welcher wie ein Mensch aussah, nochmals und gab mir neue Kraft“ (Daniel: 10,18).

13„Aus dem Neuen Testament möchte ich nur das 'Hellsehen' des Apostels Paulus erwähnen. In Troas sah Paulus nachts plötzlich einen mazedonischen Mann vor sich stehen, der die Bitte aussprach: 'Komm nach Mazedonien herüber und hilf uns!' (Apg.16,9). - In einer anderen Nacht trat der Herr zu Paulus und sagte: 'Sei getrost! Denn wie du für mich in Jerusalem Zeugnis abgelegt hast, so sollst du auch in Rom Zeuge für mich sein' (Apg.23,11). - Bei einer Überfahrt nach Italien sagte Paulus zu den Seeleuten des Schiffes: 'Ihr Männer, ich sehe voraus, daß unsere Fahrt mit Gefahr und großem Schaden nicht nur für die Ladung und das Schiff, sondern auch für unser Leben verbunden sein wird' (Apg.27,10). - Ich habe dir bereits gesagt, daß das Schauen von großen Ereignissen der Zukunft nur möglich ist, wenn die Geisterwelt sie dem Hellsehenden in einem Bilde zeigt.“

14„Das finden wir auch in diesem Falle bestätigt. Denn als die Schiffsmannschaft nicht auf die Mahnung des Paulus hörte und die Fahrt wagte, gerieten sie in Sturm, mußten einen Teil der Ladung und auch das Schiffsgerät über Bord werfen, und alle hatten jede Hoffnung auf Rettung aufgegeben. Da trat Paulus mitten unter sie und sagte: 'Ihr Männer! Ihr hättet auf mich hören und nicht von Kreta abfahren sollen, dann wäre uns dieses Ungemach und dieser Schaden erspart geblieben. Doch, wie die Dinge jetzt liegen, fordere ich euch auf, guten Mutes zu sein; denn keiner von euch wird das Leben verlieren; nur das Schiff ist verloren. Denn in dieser Nacht ist mir ein „Engel des Herrn' erschienen, dem ich angehöre und dem ich auch diene, und hat zu mir gesagt: „Fürchte dich nicht, Paulus! Du sollst vor den Kaiser treten; und siehe, Gott hat dir das Leben aller Reisegefährten geschenkt. 'Darum seid guten Mutes, ihr Männer! Denn ich habe die Zuversicht zu Gott, daß es so kommen wird, wie es mir gezeigt worden ist. Wir müssen aber an irgendeiner Insel stranden“ (Apg.27,21ff.).

15„An die Korinther schreibt Paulus: 'Ich, der ich leiblich zwar abwesend, aber mit meinem Geist bei euch gegenwärtig bin, habe über diesen Menschen, der sich so schwer vergangen hat, bereits Gericht gehalten, als ob ich bei euch wäre“ (1.Kor.5,3).

16„Ebenso schreibt er an die Kolosser: 'Wenn ich auch leiblich fern bin, so ist mein Geist doch bei euch gegenwärtig, und ich sehe mit Freuden eure festgeschlossene Kampfstellung und das feste Bollwerk eures Glaubens“ (Kol.2,5).

17„Aus den beiden zuletzt angeführten Stellen geht hervor, daß der Geist des Paulus austrat und bei den in der Ferne sich vollziehenden Ereignissen anwesend war.“

2.5.1 Die Ausbildung der Medien

„Ich will Wasser ausgießen auf das dürstende Land und Riesenfluten auf das dürre. Ich will meinen Geist auf deine Volksgenossen ausgießen und meinen Segen auf die Sprößlinge.“ (Jes.44,3)

2.5.2 Der Zweck der medialen Ausbildung

1„Was einem bestimmten Zweck dienen soll, muß vorher in entsprechender Weise hergerichtet, zubereitet und angepaßt werden. Eure Maschinen und Werkzeuge werden so konstruiert, wie es der Zweck erfordert, dem sie dienen sollen.“

2„Die Medien sind Werkzeuge der Geisterwelt. Sie sollen die Verbindung der Geister mit der materiellen Schöpfung ermöglichen. Daher müssen sie befähigt werden, das zu leisten, was zur Erreichung jenes Zweckes erforderlich ist. Das geschieht durch die Ausbildung ihrer medialen Kräfte.“

3„Die Medien sind in der Hauptsache Kraftquellen, aus denen die Geistwesen den Betriebsstoff für ihre Arbeit nehmen. Sie liefern die Odkraft.“

4„Um dir die Vorgänge bei Ausbildung der Medien möglichst verständlich zu machen, nehme ich wiederum ein Gleichnis zu Hilfe. Zum Betrieb eurer Kraftwagen habt ihr einen Stoff, der aus den Erdölquellen genommen wird. Bei Erschließung dieser Quellen sucht man durch Tiefbohrung zunächst eine solche Menge Erdöl zu gewinnen, daß die Ausbeute sich lohnt. Aber das aus jenen Quellen fließende Rohöl ist noch nicht gebrauchsfähig. Es muß zuerst gereinigt und durch verschiedene Filtrierungsmethoden den mannigfachsten Verwendungszwecken angepaßt werden.“

5„So muß auch die Geisterwelt in erster Linie darauf bedacht sein, eine möglichst große Odmenge durch die Medien zu erlangen. Das Od ist jedoch mit dem Körper des Mediums verbunden. Es muß erreicht werden, daß es sich leicht löst und in der erforderlichen Menge an die Geisterwelt abgegeben werden kann.“

6„Auch bei euren künstlichen Düngemitteln sprecht ihr von einer Löslichkeit der Stoffe. Ihr unterscheidet einen Gesamtgehalt an Phosphor, Kali, Stickstoff und Kalk und einen löslichen Teil. Nur der letztere hat für euch Wert, und nur die Prozentsätze der löslichen Stoffe werden bezahlt.“

7„So hat für die Geister nur das Od einen Wert, daß infolge seiner Löslichkeit vom irdischen Körper an sie abgegeben werden kann. Je höher die Löslichkeit des Od eines Mediums ist, um so großer ist die abgabefähige Odmenge. Und umso stärker und umfangreicher sind auch die Phänomene, die von den Geistwesen hervorgebracht werden.“

8„Wenn ich von dem Od spreche, das durch die Ausbildung der Medien beschafft wird und das der sich betätigenden Geisterwelt als Betriebsstoff dient, so muß ich eine sehr wichtige Bemerkung einschalten. Handelt es sich nämlich bei der Betätigung eines Geistes um Ausführung eines besonderen Befehles Gottes, so steht ihm mehr Od zur Verfügung, als alle irdischen Wesen zusammen besitzen. In diesem Falle steht der Geist mit der Quelle aller Odkraft, mit Gott selbst, in einer besonderen Verbindung und bekommt aus dieser Quelle so viel Kraft, als er zur Ausführung des göttlichen Befehles bedarf.“

9„Ergeht zum Beispiel an einen Geist ein Befehl Gottes, euch Belehrungen zu erteilen, dann erhält er auch das dazu erforderliche Od. Er benutzt in diesem Falle freilich auch euer Od. Denn die Geisterwelt geht mit diesem wertvollen Stoff so sparsam um, wie ihr selbst mit sehr wertvollen irdischen Kostbarkeiten es zu halten pflegt. In diesem Falle unterstützt ihr mit eurem Od das dem Geiste zur Verfügung stehende Od und versetzt ihn dadurch in die Lage, seine Kundgebungen länger auszudehnen, als es von vornherein vorgesehen war. - So wird, um auf einen irdischen Vorgang vergleichshalber hinzuweisen, dem Kühlwasser eines Kühlturmes nach dem Abkühlen doch noch etwas frisches Wasser hinzugefügt, um die Wirkung zu verbessern und die Wirkungsdauer zu erhöhen.“

10„Liegt jedoch kein Befehl Gottes vor, sondern betätigen sich bei euch die guten Geister aus eigener freier Entschließung, wenn auch unter Gutheißung Gottes, so sind die Leistungen der Geister von der Odmenge abhängig, die ihnen aus den irdischen Odquellen zur Verfügung steht, also von den Medien herrührt.“

11„Die abgabefähige Odmenge ist bei jedem Medium verschieden. Bei dem einen reicht sie bloß zu ganz leichten Arbeiten der Geisterwelt aus; bei einem zweiten ermöglicht sie schon viel größere Leistungen; bei einem dritten ist sie so groß, daß das Schwerste ausgeführt werden kann, was es auf diesem Gebiet gibt. Dazu gehört die Verkörperung eines Geistes durch eine so starke Odverdichtung, daß er in einem vollständigen menschlichen Körper vor euch steht und sich in nichts von einem wirklichen Menschen unterscheidet. In einer solchen Verkörperung erschienen drei Boten Gottes dem Abraham, begleitete der Erzengel Raphael den jungen Tobias und stand Christus nach der Auferstehung vor seinen Jüngern.“

2.5.3 Lösung und Reinigung des Od

1„Das körperliche Od möglichst löslich zu machen, ist in der Hauptsache eine Aufgabe des Mediums selbst. Es geschieht durch innere Sammlung oder 'Konzentration', wie ihr es nennt. Nur solche Menschen können daher gute Medien werden, die sich geistig zu sammeln und ihre Gedanken von den materiellen Dingen abzulenken fähig sind. Daher habt ihr die meisten starken „Medien“ unter den Völkern, bei denen die geistige Sammlung als religiöse Übung eine große Rolle spielt. Das an Medien reichste Volk sind die Inder, weil ihre Religion von ihnen verlangt, daß sie sich von Jugend auf einer täglichen geistigen Sammlung befleißigen. Sie nennen es 'geistige Versenkung', und viele bringen es darin zu einer großen Vollkommenheit. Da bei der geistigen Sammlung der menschliche Geist bloß mit dem ihm eigenen Od tätig ist, ruht unterdessen das körperliche Od. Es ist zu keinerlei Kraftanstrengung angespannt und kann so leichter frei werden für die Benutzung durch die Geisterwelt.“

2„Je öfter der Mensch sich dieser geistigen Sammlung widmet, um so leichter wird es ihm, die ruhende körperliche Odkraft frei zu machen und durch Ausstrahlung abzugeben. Es geht dabei, wie bei einem Magneten. Beim ersten Gebrauch ist seine Kraft noch sehr schwach. Er zieht nicht einmal das kleinste Eisenteilchen an.“

3„Aber je mehr er benutzt wird, um so stärker wird seine Kraft. Schließlich ist sie so groß, daß sie auch schwere Eisenteile festhält.“

4„So ist es auch mit der Odkraft. Zuerst ist sie bei dem werdenden Medium sehr gering. Je öfter es sich aber der inneren Sammlung widmet, umso stärker wird die für den Geisterverkehr brauchbare Odstrahlung.“

5„Die Ausbildung der Medien hat also als erstes Ziel, durch geistige Konzentration eine möglichst starke Odabgabe zu erreichen. Die Menge oder Stärke des irdischen Ods ist für alle Geister, die guten sowohl als auch die bösen, gleich wichtig.“

6„Eine zweite Aufgabe der Ausbildung der Medien ist die Anpassung des Ods des Mediums an das des arbeitenden Geistes. Es ist Sache der Geisterwelt, dies zu erreichen. Die Anpassung des Ods ist sehr verschieden, je nachdem hohe Geister es benutzen wollen oder niedere Geistwesen. Ein hoher Geist muß das mediale Od reinigen und verfeinern. Er muß es gewissermaßen filtrieren. Ein niederes Geistwesen jedoch braucht sich dieser Mühe nicht zu unterziehen. Sein eigenes Od ist unrein und paßt sich sehr leicht ungereinigtem irdischen Od an.“

2.5.4 Lösung des eigenen Geistes vom Körper des Mediums

1„Bei manchen Medien verfolgt die Ausbildung noch einen dritten Zweck. Soll nämlich das ganze körperliche Od eines Mediums für die Arbeit der Geister verwendet werden, so ist dies bloß in dem Falle möglich, wo der Geist des Mediums aus dem Körper entfernt ist. Es muß daher eine Lösung des Geistes vom Körper des Mediums erfolgen. Diese zu bewerkstelligen, ist nicht leicht. Es erfordert eine für die Geisterwelt mühevolle und zeitraubende Arbeit. Das Medium macht dabei etwas Ähnliches durch wie ein Sterbender. Bei einem Sterbenden tritt der Tod ja auch durch Lösung des Geistes vom Körper ein. Über den Unterschied zwischen dem Körper eines Mediums, dessen Geist ausgetreten ist, und einer Leiche habe ich schon bei einer anderen Gelegenheit gesprochen. Du wirst dich erinnern, daß beim Austritt des Geistes eines 'Tieftrancemediums' noch ein Odband den ausgetretenen Geist mit seinem Körper verbindet, während bei einer Leiche der Tod dadurch herbeigeführt wurde, daß auch dieses Odband abriß.“

2„Aus dem Gesagten wird dir der Zweck der Ausbildung der Medien klargeworden sein. Er besteht in möglichst großer Odabgabe, Reinigung des Ods für die Aufgaben der hohen Geisterwelt und endlich in der Lösung des Geistes der 'Tieftrancemedien' vom Körper.“

3„Auch zur Erlangung der Gaben des 'Hellsehens' und 'Hellhörens' ist eine Ausbildung erforderlich. Auch hier erfolgt eine teilweise Lösung des Geistes vom Körper des Hellsehers. Auch bei ihm muß das seinen Geist umgebende Od einer entsprechenden Reinigung unterzogen werden. Doch ist die teilweise Lösung des Geistes zum Zwecke des Hellsehens wesentlich verschieden von der Lösung des Geistes eines 'Tieftrancemediums'. Beim Hellseher tritt der Geist zwar aus, bleibt aber trotzdem mit dem ganzen körperlichen Od und allen seinen Teilen an den Körper gebunden. Das Od dehnt sich bloß, um mich irdisch auszudrücken, und ermöglicht durch diese Dehnung den teilweisen Austritt des Geistes. Eine Lösung des körperlichen Ods vom Geiste des Hellsehers findet nicht statt.“

4„Beim 'Tieftrancemedium' aber wird das ganze Od mit Ausnahme eines Odbandes von seinem Geiste gelöst, der dadurch frei wird, aus dem Körper austreten und, infolge der großen Dehnbarkeit des Odbandes, sich sehr weit von seinem Körper entfernen kann. An Stelle des ausgetretenen Geistes des Mediums tritt ein fremdes Geistwesen in den Körper ein und macht seine Kundgebungen. Das ist beim Hellseher nicht möglich. Bei ihm kann ein fremder Geist deswegen nicht eintreten, weil der eigene Geist noch mit dem gesamten Od seines Körpers verbunden bleibt und daher für ein anderes Geistwesen kein Platz frei ist.“

5„Beim Hellseher also ein engstes Verbundenbleiben des eigenen Geistes mit dem Od seines Körpers, beim 'Tieftrancemedium' eine fast vollständige Loslösung von seinem körperlichen Od. Beim Hellseher will der eigene Geist sehen und hören. Beim Tieftrancemedium macht der Geist des Mediums einem anderen Geistwesen Platz, damit es sich durch den Körper des Mediums, unter Benutzung des zurückgebliebenen körperlichen Od, kundgeben kann.“

6„Es gibt jedoch Hellseher, die gleichzeitig 'Trancemedien' sind, sei es nun 'Teiltrancemedien' oder „Tieftrancemedien“.“

7„Daß die Geisterwelt bei der Ausbildung oder Zubereitung der Medien eine vielseitige und schwierige Arbeit zu leisten hat, wirst du verstehen können. Du vermagst dir freilich keine Vorstellung zu machen, wie kostspielig - um mich menschlich auszudrücken - die Ausbildung eines Mediums für die Geisterwelt ist. Wieviele geistige Kraftströme müssen dabei verwendet, kostbare geistige Medikamente und sonstige Mittel gebraucht werden! Es sind geistige Operationen nötig, die oft viel größer und schwerer sind als die Operationen, die eure Ärzte an irdischen Körpern vornehmen. Manche Medien haben innere Fehler, die zuerst geheilt werden müssen, bevor die Ausbildung zum Medium ihren Anfang nehmen kann.“

8„Wie eure Ärzte bei ihren Operationen und Heilungen die mannigfachsten Instrumente und medizinischen Mittel haben, so auch wir. Es ist ja bei uns alles in derselben Weise geistig vorhanden, wie bei euch materiell. Selbstverständlich werden wir Geister nicht krank und benötigen keine Operationen und Heilungen. Wir verwenden unsere reichen Kenntnisse und Mittel nur für die materielle Schöpfung zur Heilung von Menschen und Tieren und zur Ausbildung der Medien zum Zweck des Geisterverkehrs. Wir haben dazu unsere Spezialisten auf allen Gebieten. Auch auf dem Gebiet der Ausbildung der Medien. Wir haben Chefärzte, Assistenten und Hilfspersonal der verschiedensten Art. Wir haben eine große Auswahl an geistigen Instrumenten, geistigen Betäubungsmitteln, Stärkungsmitteln und Medizinen.“

9„Das alles kommt bei der Ausbildung der Medien zur Anwendung. Groß ist daher auch die Zahl der Geister, die bei der Ausbildung eines dem Guten dienenden Mediums in Tätigkeit treten. Wie bei denen, die bei einer irdischen Operation mithelfen, ein jeder eine ganz bestimmte Aufgabe zu erfüllen hat, so muß auch von den bei der Ausbildung der Medien mitwirkenden Geistern ein jeder die ihm zugeteilte Arbeit verrichten. Das alles ist wunderbar geordnet. Eure in der Ausbildung begriffenen Medien sind daher stets in guten Händen, wenn sie sich den guten Geistern zur Verfügung stellen, das Böse von sich abweisen und alles mit Gott tun.“

10„Es braucht sich deshalb auch niemand zu ängstigen, wenn er die Vorgänge bei den Medien, vor allem den Tieftrancemedien, während der Ausbildung sieht. Es geht alles nach bestimmten Gesetzen, und die guten Geister sind eure besten Freunde. Bei ihnen habt ihr nichts zu befürchten.“

11„Die Ausbildung der Medien erfolgt am schnellsten in den sogenannten 'spiritistischen Sitzungen'.“

12„Darum möchte ich, wegen der großen Wichtigkeit der medialen Ausbildung, ausführlicher schildern, wie diese 'Sitzungen' zu halten sind. Gleichzeitig werde ich dir die Gründe für die Einzelheiten angeben, die dabei beobachtet werden sollen. Auch werde ich dir Aufklärung geben über die bei diesen Versammlungen zutage tretenden Vorgänge in der Ausbildung der Medien.“

2.5.5 Die „Spiritistische Sitzung“

1„Haben sich einige Wahrheit und Gott suchende Menschen entschlossen, gemeinsam die Verbindung mit der guten Geisterwelt zu erlangen, so sollen sie sich zunächst über den Ort einigen, an dem sie regelmäßig zusammenkommen. Es ist ein Raum zu wählen, in dem sie frei von jeder Störung sind. Ihr wollt ja auch bei wichtigen irdischen Arbeiten nicht gestört sein. Das gilt umso mehr, wenn es sich darum handelt, ein rein geistiges Band zu knüpfen, das durch irdische Störungen in viel höheren Graden beeinflußt wird, als jede weltliche Arbeit.“

2„Die beste Zeit für die Zusammenkünfte sind die Abendstunden nach 20 Uhr. Dann ist die Tagesarbeit mit ihren irdischen Sorgen und Gedanken vorbei, und man kann sich in Ruhe der inneren Sammlung widmen.“

3„Mehr als zweimal in der Woche sollen die 'Sitzungen' im Allgemeinen nicht stattfinden. Der Raum soll vor Beginn der Sitzung gut durchlüftet und von Dunst, Tabaksrauch und schlechter Luft freigemacht werden. Denn die Odkraft der Teilnehmer wird durch verdorbene Luft sehr beeinträchtigt, und die für die Geisterwelt so notwendige Odstrahlung gehemmt.“

4„Zum Zwecke der Frischhaltung der Luft stellt man in den Raum eine große Schale mit frischem Wasser. Dies saugt die während der Sitzung sich ansammelnde verbrauchte Luft zum Teil auf.“

5„Auf den Tisch, um den sich die Teilnehmer setzen, legt man für jeden einige Blätter Schreibpapier und einen weichen Bleistift.“

6„Kurz vor Beginn der Sitzung sollen sich die Anwesenden nicht mehr über materielle Dinge unterhalten, sondern sich sammeln und die Gedanken an das rein Irdische ausschalten. Es ist ja ein Gottesdienst, den sie beginnen wollen.“

7„Die Plätze, die man das erstemal wählt, soll man auch später bei behalten, weil die Odströmung, die bei den einzelnen verschieden ist, nach und nach zu einem gewissen Ausgleich gebracht werden muß. Aus demselben Grunde sollen sich die Anwesenden nach den Geschlechtern so verteilen, daß eine männliche Person neben eine weibliche zu sitzen kommt.“

8„Denn das männlich Od ist in der Hauptsache positiv, das weibliche negativ. Beide gleichen sich am besten aus. Doch ist diese Reihenfolge der Plätze nicht unbedingt notwendig, sondern bedeutet bloß eine Erleichterung des Odausgleiches zu einem wirkungsvollen Odstrom. Eine Änderung der einmal gewählten Plätze soll nur dann vorgenommen werden, wenn eine diesbezügliche Mitteilung von Seiten der Geisterwelt durch ein ausgebildetes oder in der Ausbildung begriffenes Medium dies anordnet.“

9„Ist ein Musikinstrument (Klavier oder Harmonium) in dem Versammlungsraum, so beginnt man am besten mit einem religiösen Lied, das unter Begleitung des Musikinstrumentes gesungen wird. Als Ersatz dafür dient auch das Abspielen einer Grammophonplatte [oder DVD] mit einem religiösen Hymnus oder einem anderen ernsten Lied. Das Singen und Spielen eines schönen Liedes trägt Harmonie und Weihe in die Herzen der Teilnehmer und lenkt ihre Gedanken auf das Höhere. Auch ist es ein kräftiges Abwehrmittel gegen die Einflüsse der bösen Geisterwelt, die sich in die Versammlung hindernd und störend einzudrängen sucht. Denn das Böse ist Disharmonie und fühlt sich dort nicht wohl, wo Harmonie guter Gedanken und Gesinnungen in Wort und Lied zum Ausdruck kommt. Darum wich ja auch nach dem Bericht der Bibel der böse Geist von Saul, sobald David die Harfe vor Saul spielte und die schönen Gotteslieder dazu sang.“

10„Nach dem Lied spricht einer der Anwesenden ein einfaches, schlichtes Gebet mit seinen eigenen Worten. Sollte er zu schüchtern sein, das Gebet frei vorzutragen, so mag er es vorher aufschreiben und andächtig vorlesen. Jeder der Teilnehmer sollte an die Reihe kommen, das Gebet zu sprechen.“

11„Nach dem Gebet lese einer aus der Bibel des Alten oder Neuen Testamentes einen Abschnitt vor, und die Anwesenden besprechen das Gelesene. Lied, Lesung und Besprechung des Gelesenen soll zusammen ungefähr eine halbe Stunde dauern.“

12„Ist die Besprechung beendet, so reichen sich die Teilnehmer bei möglichst abgeblendetem Licht die Hände, indem die rechte Hand des einen über die linke Hand des Nachbarn faßt. Man nennt dies heute 'Kette' bilden. Das ist notwendig, um die Odkraft der einzelnen zu einem geschlossenen Odstrom zu vereinigen; wie ja auch Einzeldrähte, durch die ein Strom geleitet werden soll, zusammengefügt werden müssen, wenn man eine Wirkung des Stromes erzielen will. Man darf nie vergessen, daß von der Stärke des Odstromes das Wirken der Geisterwelt in den Sitzungen abhängt. Die Abblendung des Lichtes ist der Odwirkung sehr förderlich.“

13„Das 'Kettebilden' hat auch eine hohe symbolische Bedeutung. Denn so, wie die Anwesenden durch das Händereichen äußerlich zu einer Einheit verbunden werden, so sollen sie auch untereinander ein Herz und eine Seele sein. Sie sollen einander lieben, sich gegenseitig helfen, einer des anderen Fehler verzeihen und alles aus dem Herzen entfernen, was die innere Harmonie stören könnte.“

14„Aus den angegebenen Gründen reichten sich auch die ersten Christen in ihren gottesdienstlichen Versammlungen in derselben Weise die Hände. Sie bekundeten damit die Einheit der Gesinnung, erstrebten aber vor allem die Erzeugung eines starken Odstromes, um die Kundgebungen der guten Geisterwelt zu ermöglichen.“

15„Ungefähr 12 bis 15 Minuten mag die 'Kette' dauern. Während dieser Zeit soll ein jeder sich bemühen, gesammelt zu bleiben, alle weltlichen Gedanken abzuwehren und an das Gute zu denken. Zu diesem Zweck kann er Einkehr in sich selbst halten, über sein bisheriges Leben, seine Fehler, sein Verhalten gegen Gott und seine Mitmenschen, seine Unterlassungen des Guten und dergleichen nachdenken, entsprechende Vorsätze fassen, Gott um Verzeihung und um Kraft bitten, das Böse zu meiden. Er soll Gott danken für die empfangenen Wohltaten, ihn loben und preisen und in andächtigem Gebet die Verbindung mit der guten Geisterwelt von ihm erflehen. Alles, was seiner Seele Nutzen bringen kann, mag er zum Gegenstand seiner Betrachtung und seines Gebetes machen.“

16„Ist die hierfür bestimmte Zeit vorüber, so löst der Leiter der Versammlung die 'Kette'. Jeder nimmt nun den vor ihm liegenden Bleistift in die Hand und legt sie leicht auf das bereitliegende Schreibpapier. Dabei soll er den Willen haben, nicht aus eigenem Antrieb zu schreiben, doch auch die Hand so lose halten, daß sie jeder Bewegung nachgibt, die von der Geisterwelt ausgehen sollte.“

17„In den ersten Sitzungen ist die zur Verfügung stehende Odkraft gewöhnlich noch sehr schwach. Die anwesenden Geister vermögen daher noch keinerlei Wirkung hervorzubringen. Auch sind die Hemmnisse bei den Teilnehmern noch sehr groß. Es ist ihnen alles noch zu neu. Die innere Sammlung fällt ihnen schwer, und sie sind zu sehr auf das gespannt, was etwa kommen könnte. Gerade die Spannung ist das größte Hindernis für die Odabgabe, worauf ich gleich noch zu sprechen komme. Im übrigen gleichen die Teilnehmer noch zu sehr einem ungebrauchten Magneten, der erst durch öftere Benutzung zur Kraftentfaltung gebracht werden muß.“

18„Doch kommt es nicht selten vor, daß mancher Teilnehmer in seiner medialen Entwicklung viel weiter ist, als er selbst wußte. In diesem Falle können sich schon bei der ersten Sitzung Einwirkungen von Seiten der Geisterwelt zeigen. Vielleicht stellt sich ein Ziehen oder auch ein Steifwerden der Hand ein, die den Bleistift hält, und sie beginnt sich zu bewegen. Dieser Einwirkung darf man nicht den geringsten Widerstand entgegensetzen, sondern soll der Bewegung der Hand nachgeben. Zunächst werden vielleicht durch einige Sitzungen hindurch nur Striche, Bogen, Kreise oder sonstige Schreibübungen mit dem Bleistift von Seiten der Geisterwelt ausgeführt, bevor ein Buchstabe, Wort oder Satz zustandekommt. Das rührt daher, daß die von den Anwesenden abgegebene Odkraft noch nicht stark genug ist, vor allem die Odkraft des werdenden Schreibmediums sich noch im Anfangsstadium befindet. Durch die Schreibübungen wird sie immer mehr gestärkt. Zeigen sich in dieser oder anderer Weise die ersten Einwirkungen der Geistwesen, dann wird das große Hemmnis besonders fühlbar, das durch die Spannung der Anwesenden entsteht. Sie schauen gewöhnlich neugierig und mit größter Aufmerksamkeit auf das, was sich bei dem anderen Teilnehmer zeigt. Spannende Erwartung hält aber bei jedem Menschen die Odkraft zurück, so wie ein gespannt Horchender unwillkürlich auch seinen Atem anhält. Dadurch wird der Odstrom verringert und die Arbeit der Geistwesen erschwert. Denn auch der beste Maschinist ist einer Maschine gegenüber hilflos, wenn der Kraftstrom abgestellt oder bedeutend vermindert wird.“

19„Dieselbe ungünstige Wirkung, wie sie die geistige Spannung auf die Odströmung ausübt, haben auch die Gefühle der Furcht, des Schreckens, des Mißtrauens, des Zweifels und jeder inneren Gegensätzlichkeit. Wer mit derartigen Gefühlen und Empfindungen an diesen Versammlungen teilnimmt, gibt nicht bloß selbst keine Odkraft ab, sondern stört und unterbricht auch den Odstrom der anderen. Darum fühlen die Medien es sofort, wenn unter den Teilnehmern sich jemand befindet, der als ein Fremdkörper stromausschaltend wirkt. Und sie haben Recht, wenn sie die Entfernung eines solchen Teilnehmers verlangen, bis er sich innerlich anders eingestellt hat.“

20„Sobald daher bei den spiritistischen Zusammenkünften das harmonische Zusammenklingen der Gefühle und Gesinnungen fehlt, kann eine einheitliche Odströmung nicht zustandekommen, und ist der Erfolg ganz oder teilweise in Frage gestellt.“

21„Das ist auch der Grund, weshalb wissenschaftliche Kommissionen, die mit Medien experimentieren, in vielen Fällen wenig oder keinen Erfolg haben. Die Medien, die doch die Kraftquellen für die Kundgebungen der Geistwesen bilden, fühlen sich beängstigt, eingeschüchtert, mit Mißtrauen umgeben. Sie merken auf Schritt und Tritt, wie man sie des Betruges fähig hält und an die Sache selbst nicht glaubt. Durch solche Gefühle muß bei den Medien die Kraftabgabe bedeutend vermindert, wenn nicht ganz unmöglich gemacht werden.“

22„Das ist ein Naturgesetz, und zwar daßelbe Naturgesetz, demzufolge bei einem von Angst befallenen das Blut sich aus den Wangen nach innen zieht, so daß er erbleicht. Das Blut wird nämlich durch das sich nach innen konzentrierende Od ebenfalls nach dem Herzen gezogen. Es folgt nach einem Naturgesetz der Kraft des Od, weil es der Leiter des Od im Körper ist.“

23„Wie falsch wird daher auch von eurer Wissenschaft so oft das Versagen der Medien gedeutet! Sie sollte doch einmal gründlich die Hemmnisse studieren, die so manches mal den Medien als den Kraftquellen der Geisterwelt in den Weg gestellt werden und zwar gerade von euren Wissenschaftlern, und sie sollte die Hemmnisse beseitigen; dann würden auch die Kundgebungen der Geistwesen zur Zufriedenheit ausfallen.“

24„Zwar beteiligt sich die gute Geisterwelt nur in den seltensten Fällen an Kundgebungen, die nicht ausschließlich dem Guten, sondern nur rein wissenschaftlichen Zwecken oder gar bloß der Neugierde dienen. Das ist das Gebiet, auf dem die niedere Geisterwelt sich mit Eifer betätigt und leider nur allzu oft nicht geringes Unheil anrichtet.“

25„Es ist den Teilnehmern guter spiritistischer Zusammenkünfte immer von neuem einzuschärfen, daß sie jeden Zweifel und jedes Mißtrauen aus ihrem Herzen bannen und ohne Spannung in Geduld abwarten, was kommen wird.“

26„Wird ein Sitzungsteilnehmer innerlich gedrängt, einen Gedanken, der ihm eingegeben wird, niederzuschreiben, so soll er es tun. Nach und nach wird er lernen, die inspirierten Gedanken von den eigenen zu unterscheiden. Die von der Geisterwelt eingegebenen Gedanken drängen sich nämlich, wenn ihr eure eigenen Gedanken auszuschalten sucht, immer wieder mit Schärfe auf, und wenn ihr sie ausschlagt, kommen sie immer wieder.“

27„Fühlt einer der Anwesenden eine gewisse Betäubung des Kopfes oder eine auffallende Schwere der Glieder, wird ihm der Kopf hin und hergedreht oder sein Körper von einer ihm unerklärlichen Bewegung ergriffen, so ist das ein Zeichen, daß die Geisterwelt an ihm arbeitet. Am meisten wird der Körper derjenigen in Mitleidenschaft gezogen, die 'Tieftrancemedien' werden. Das Hin- und Herbewegen, das Auf- und Abzerren des Körpers hängt mit dem Lösen des Geistes des werdenden Mediums vom Körper und dem körperlichen Od zusammen. Die mit der Lösung des Geistes verbundenen körperlichen Erscheinungen sind oft für den Zuschauer beängstigend. Es ist ja eine Art Todeskampf, wenn auch ohne Schmerzen für das Medium. Ein Grund zu irgendeiner Befürchtung besteht jedoch nicht. Es vollzieht sich alles nach bestimmten Gesetzen.“

28„Die schwierigste Zeit für die in der Ausbildung begriffenen Tieftrancemedien ist die Zeit der sogenannten 'Halbtrance' oder 'Teiltrance'. Der eigene Geist ist noch nicht ganz aus dem Körper gelöst und entfernt, und ein fremdes Geistwesen benutzt schon den Körper des Mediums für seine Kundgebungen. Der noch anwesende Geist des Mediums hört die von dem fremden Geist durch das Medium gesprochenen Worte. Das Medium kommt dadurch leicht zu der Annahme, es seien seine eigenen Worte und Gedanken, die zum Ausdruck gebracht würden. So kommt es leicht in Gefahr, an der Sache selbst irre zu werden und die Kundgebungen als Selbsttäuschung zu betrachten. Auch mischt sich in diesem Stadium der Ausbildung der eigene Geist des Mediums leicht in die Kundgebungen des fremden Geistes ein und ruft dadurch berechtigte Zweifel der Teilnehmer hervor.“

29„Es könnte darum auf den ersten Blick scheinen, als ob der fremde Geist besser daran täte, mit seinen Kundgebungen zu warten, bis das Medium ganz ausgebildet sei, damit derartige Unannehmlichkeiten vermieden würden. Allein die Gründe, die das fremde Geistwesen veranlassen, schon bei 'Teiltrance' des Mediums seine Kundgebungen zu machen, sind so wichtiger Natur, daß es lieber die geschilderten Unzuträglichkeiten in Kauf nimmt, als daß es die Kundgebungen bis zur vollen Ausbildung des Mediums verschiebt. Denn gerade in der ersten Zeit, wo ein ausgebildetes Medium den Teilnehmern nicht zur Verfügung steht, sind diese über so viele Punkte zu belehren und aufzuklären, daß diese Unterweisungen nicht gut auf später verschoben werden können. Von den Belehrungen hängt gerade am Anfang für die Teilnehmer so viel an innerem Nutzen ab, daß die unvollkommene Art der Kundgebungen als ein viel geringeres Übel betrachtet werden muß als das vollständige Unterlassen der Belehrung.“

30„Die Zeit des Überganges aus dem Stadium der 'Teiltrance' in das der 'Tieftrance' dauert gewöhnlich nicht allzu lange, wenn das Medium sich Mühe gibt, innerlich voranzukommen und seine menschlichen Fehler zu verringern. Sobald 'Volltrance' eintritt, weiß das Medium nichts von dem, was das fremde Geistwesen spricht oder tut.“

31„Die größten Hemmnisse und Schwierigkeiten bereitet die böse Geisterwelt allen denen, die im guten Sinne den Verkehr mit dem Jenseits suchen. Denn das Böse will auch hier, wie überall, das Gute verhindern. Es läßt kein Mittel unversucht, die Teilnehmer von dieser Sache abzubringen. Es beginnt damit, ihnen und vor allem den werdenden Medien den Gedanken einzugeben, es sei alles Selbsttäuschung, Autosuggestion oder Hypnose. Sie möchten sich doch nicht mit solchen Dingen befassen, durch die sie sich dem Spotte der Menschen aussetzen.“

32„Die Bösen haben schon viel erreicht, wenn sie dadurch bei dem einen oder anderen ernste Zweifel an der Wahrheit, Echtheit und Güte der Sache wachgerufen haben. Dazu benutzen sie oft auch die nichtigsten äußeren Vorwände, besonders kleine Irrtümer und Fehler, die überall mit unterlaufen, wo schwache Menschen sind.“

33„Bei solchen, die sich in der Ausbildung zum 'Hellsehen' befinden, bemüht sich die böse Geisterwelt, sie durch Schreckgestalten, Teufelsfratzen oder sonstige Gebilde scheußlichster Art in Angst zu versetzen, um sie dadurch dazu zu bringen, auf eine Fortsetzung ihrer Ausbildung zu verzichten und die Sache aufzugeben.“

34„Natürlicherweise bleiben diejenigen, die sich dem niedrigen Spiritismus widmen, von diesen Anfechtungen verschont. Das ist leicht erklärlich. Denn der niedrige Spiritismus ist die Verbindung mit dem Bösen, und darum hat das Böse keine Veranlassung, den Menschen davon zurückzuhalten.“

35„Die Zeit der Einwirkung der Bösen ist die Prüfungszeit für die Teilnehmer, vor allem für die Medien. Jeder wird in besonderer Weise geprüft und zwar an seiner schwächsten Stelle. Nur wer die Prüfungen besteht, erhält die medialen Gaben. Wer unterliegt, wird bald die Sache aufgeben oder verfällt ganz dem Einfluß der bösen Geisterwelt. Darum soll jeder um Beistand und Kraft bitten, damit er den Versuchungen der Bösen erfolgreich widersteht.“

36„Was die Dauer der Sitzungen betrifft, so soll man sie nicht allzusehr ausdehnen. Eine Stunde wird in der Regel genügen. Sobald die Geister sich durch Medien kundgeben, wird gewöhnlich von ihnen bestimmt, wann Schluß gemacht werden soll. Denn Gott ist ein Gott der Ordnung, und auch seine Geister sind Geister der Ordnung. Das tritt in den Sitzungen, die unter dem Schutze Gottes gehalten werden, in so wunderbarer Weise auch dadurch in Erscheinung, daß stets ein Kontrollgeist anwesend ist, der alles leitet. Er bestimmt, was die Teilnehmer zur Erleichterung der Ausbildung der Medien zu tun haben; er sagt ihnen, wie sie an ihrem eigenen inneren Vorankommen arbeiten sollen, welche Fehler sie abzulegen und welche Tugenden sie sich anzueignen haben. Er bestimmt oft die Lesungen aus der Heiligen Schrift zu Beginn der Sitzungen, ändert manchmal auch die Plätze der Teilnehmer, je nachdem es für die Erhöhung der Odkraft dienlicher ist.“

37„Er bestimmt ferner, welche Geister bei den Medien zugelassen werden, welcher Art ihre Kundgebung ist und wie lange sie in dem Medium bleiben dürfen. Er läßt auch böse Geister durch die Medien zu, damit die Anwesenden diese Geistwesen in ihrer Gesinnung und ihrem Tun kennenlernen und daraus die praktische Erfahrung sammeln, wie sie sich solchen Geistwesen gegenüber zu verhalten haben. Mit Vorliebe läßt er schwer leidende Geister, die ziemlich guten Willens sind, in die Medien eintreten, um diesen Geistern die Möglichkeit zu geben, von den Anwesenden belehrt und auf Gott hingewiesen zu werden. Es ist ein großes Werk der Nächstenliebe, das auf diese Weise die Teilnehmer an solchen Sitzungen ihren leidenden Geschwistern im Jenseits erweisen können. Manchmal erklärt der Kontrollgeist nachher den Zweck, weshalb die verschiedenen Geister zugelassen wurden.“

38„Der Kontrollgeist kommt bei jeder Sitzung als erster mit einem auf Gott hinweisenden Gruß. Er ist der geistige Führer der Teilnehmer, ermahnt sie, warnt sie, tadelt sie, belehrt sie. Besonders eindringlich weist er, sowohl während der Zeit der Ausbildung der Medien, als auch später darauf hin, daß sie im Glauben an Gott und im Vertrauen auf ihn stets wachsen und fester werden müßten.“

39„Je näher der Mensch innerlich seinem Gott kommt, umso größer ist seine Teilnahme an der von Gott kommenden Kraft. Umso größer und wunderbarer sind aber auch die Gaben, die er von Gott zum Nutzen seiner Mitmenschen erhält. Darum ist das Ziel einer jeden Sitzung, in der Gottes Geister verkehren: „Näher, mein Gott, zu dir!“

40„Am Anfang der Ausbildung der Medien, wenn die ersten schriftlichen Kundgebungen aus dem Jenseits erfolgen, sind es gewöhnlich eure verstorbenen Angehörigen und Freunde, welche die Erlaubnis erhalten, mit euch in Verbindung zu treten, vorausgesetzt, daß sie selbst im Jenseits auf dem Wege zu Gott sind und nicht zu den bösen Geistern gehören. Auch sie ermahnen euch inständig zum Glauben an Gott und sagen euch immer wieder, daß ihr bei eurem Verkehr mit den guten Geistern auf dem rechten Wege seid.“

41„Sie drücken dabei oft ihr tiefes Bedauern aus, daß sie bei ihren Lebzeiten nicht auf diesen Weg aufmerksam gemacht worden sind. Im Verlauf der weiteren Ausbildung treten die verstorbenen Angehörigen und Freunde mit ihren Kundgebungen vollständig zurück und hohe Geistwesen geben sich kund.“

42„Die Voraussetzung muß jedoch erfüllt sein, daß die Teilnehmer innerlich an sich arbeiten und guten Willens sind. Ist bei einem Teilnehmer der gute Wille nicht oder nicht mehr vorhanden und bleiben wiederholte Ermahnungen der guten Geister bei ihm fruchtlos, so wird er auf Anordnung des 'Kontrollgeistes' von den Zusammenkünften ausgeschlossen.“

43„Das ist deswegen notwendig, weil er selbst nicht weiterkommt und für die anderen ein großes Hemmnis bedeutet. Denn an ihn heften sich die bösen Geistwesen. Sie folgen ihm in die Sitzungen und üben ihren schlechten Einfluß in der mannigfachsten Weise auch auf die anderen Teilnehmer aus; ferner wird die Odkraft durch die Disharmonie, die er infolge seiner inneren Einstellung in die Gemeinschaft trägt, nachteilig beeinflußt.“

2.5.6 Spiritistische Kirchen

1„Alle Zusammenkünfte zum Zwecke der Verbindung mit der Geisterwelt, in denen nicht ein Geist Gottes die Aufsicht führt, gehören nicht zu den gottgewollten. Mögen sie auch den rein äußerlichen Anstrich eines 'Gottesdienstes' an sich tragen, so ist doch die ganze Richtung, in der sich der Geisterverkehr dann bewegt, nicht die Richtung zu Gott. Es ist nicht ein Läutern und Höherführen des inneren Menschen. Wo die von Gott gesetzte 'Kontrolle' fehlt, da ist kein Platz für die Geister, die zum Dienst derer bestimmt sind, die das Heil erwarten sollen. Das Seelenheil der Teilnehmer ist der einzige Zweck der spiritistischen Versammlungen.“

2„Wenn daher in so vielen sogenannten 'spiritistischen Kirchen' der heutigen Zeit der Verlauf der Zusammenkünfte auch mit Gebet und religiösen Liedern umrahmt ist, so ist doch die Hauptsache dessen, was darin vor sich geht, von dem Göttlichen weit entfernt.“

3„Die als Leiter oder Mitarbeiter in diesen Kirchen tätigen Personen besitzen gewöhnlich die Gaben des Hellsehens, Hellhörens und Hellempfindens. Dadurch ist es ihnen möglich, mit den Geistern in Verbindung zu kommen, die sich in Begleitung der Versammlungsteilnehmer befinden. Die Odstrahlung dieser Geistwesen kommt in Fühlung mit der Odstrahlung der medialen Diener und Dienerinnen jener Kirchen. Sie vermittelt ihnen nicht bloß die Persönlichkeitsbilder der anwesenden Geister und ihr Verhältnis zu den Personen, in deren Begleitung sie sich befinden, sondern ermöglicht ihnen auch, die Botschaften zu vernehmen, welche die Geistwesen im Interesse ihrer irdischen Freunde kundtun.“

4„Die Erteilung der Geisterbotschaften, die sich fast nur auf die menschlichen Schicksale und Sorgen und das materielle Fortkommen beziehen, bildet die Hauptsache bei diesen kirchlichen Versammlungen. Sie ist auch bei den meisten Teilnehmern der einzige Zweck, weshalb sie kommen. Sie betrachten diese Kirchen als Auskunftsstellen, bei denen man gegen Entrichtung eines Eintrittsgeldes von den Geistern verstorbener Angehöriger oder Freunde durch Vermittlung der hellsehenden Kirchendiener über sein irdisches Schicksal etwas hören möchte. Darum sind die Leiter jener Kirchen auch darauf bedacht, daß kein Besucher ohne eine solche 'Botschaft' die Versammlung verläßt.“

5„Da die Geister Gottes bei so gearteten Zusammenkünften fehlen und infolgedessen auch keine Kontrolle führen, so hat die niedere Geisterwelt freies Spiel. Sind es auch nicht gerade böse Geister, die kommen und gehen, so handelt es sich doch um einen Geisterverkehr, der den Menschen nicht viel seelischen Nutzen bringen kann.“

6„Kommt nun noch dazu, daß in solchen Kirchen 'Hellseher' auftreten, die zugleich „Teiltrancemedien“ sind, dann gleichen diese einem offenen Fenster, durch das die niedere Geisterwelt nach Belieben einsteigen kann. Es ist ja kein Kontrollgeist da, der es ihnen wehrt und Ordnung hält. Und so wirbeln die Geisterkundgebungen in einer Weise durcheinander, die abstoßend wirken muß. Dadurch erleidet der gute und gottgewollte Geisterverkehr in der Beurteilung der in diesen Dingen meistens ganz unerfahrenen Menschen nicht geringen Schaden. Denn wegen der 'religiösen Aufmachung' jener kirchlichen Versammlungen wird der Eindruck erweckt, als sei das, was da vor sich geht, der gottgewollte Spiritismus.“

7„Die Leiter solcher Kirchen tragen daher vor Gott eine schwere Verantwortung für das, was bei diesen Zusammenkünften geschieht. Sie haben die Pflicht, die ihnen verliehenen Gaben uneigennützig und ohne menschliche Rücksichten ganz in den Dienst Gottes zu stellen. Sie müssen um eine 'Geisterkontrolle' beten, die ihnen gern gewährt wird. Ihr müssen sie dann aber auch in allem Gehorsam leisten. Tun sie dies, dann werden die Versammlungen zu einem wirklichen Gottesdienst werden und zur Erbauung und zum seelischen Nutzen der Teilnehmer gereichen. Denn dann tritt die hohe Geisterwelt Gottes in Tätigkeit, und die niederen Geister sind ausgeschaltet.“

8„Wenn die Versammlungen so gehalten werden, wie ich dich eben belehrt habe, dann werden sie euch großen Segen, viel Freude und wahren Herzensfrieden vermitteln.“

9„Jede Sitzung wird geschlossen mit einem kurzen Dankgebet, das der Sitzungsleiter spricht und - wo möglich - mit einem Lied.“

2.5.7 Der spiritistische Einzelgottesdienst

1„Die Ausbildung eines Mediums und die sonstige Verbindung mit der guten Geisterwelt ist aber nicht an solche 'gemeinschaftliche Sitzungen' gebunden. Der einzelne kann auch für sich allein entweder täglich oder öfters in der Woche eine bestimmte Zeit, vielleicht eine halbe Stunde oder auch weniger, zur inneren Sammlung verwenden. Er verfährt dabei in derselben Weise, wie ich es dir für die gemeinschaftlichen Sitzungen geschildert habe. Er beginnt mit einem kurzen Gebet, hält eine Lesung aus der Heiligen Schrift und denkt über das Gelesene nach. Darauf hält er, wie vorhin angegeben, seine Hand mit einem Bleistift auf ein vor ihm liegendes Blatt Schreibpapier und verhält sich abwartend ohne irgendwelche geistige Spannung. Wird er zur Niederschrift von Gedanken gedrängt, die mit großer Bestimmtheit ihm inspiriert werden, so schreibe er sie nieder. Wird seine Hand durch eine fremde Kraft in Bewegung gesetzt, so gebe er nach.“

2„Ist die Zeit vorüber, die er für diesen Privatgottesdienst bestimmt hatte, so schließe er mit Gebet. Er kann versichert sein, daß die gute Geisterwelt vom ersten Augenblick an, wo er ihre Verbindung sucht, bei ihm zu arbeiten beginnt und die Vorbedingungen schafft, die für diese Verbindung erforderlich sind. Ja, diese Arbeit beginnt schon dann, wenn ein Mensch in seinen Gedanken sich ernstlich mit dieser Sache beschäftigt. Oft stellt sich bei medial veranlagten Personen ein ihnen unerklärliches Gefühl ein, sobald sie nur einer ernsten Unterhaltung über die Geisterwelt und ihre Verbindung mit den Menschen beiwohnen.“

3„Dieses Gefühl rührt daher, daß die Geister des Jenseits, von denen einige beständig um euch sind, sie jetzt schon zu beeinflussen beginnen, weil sie infolge ihrer medialen Veranlagung für die Odeinwirkung der Geisterwelt sehr empfänglich sind. Bevor ein Mensch jedoch etwas von der Möglichkeit einer Verbindung mit der Geisterwelt weiß, wäre es zwecklos, wenn die ihn umgebenden Geistwesen mit den vorbereitenden Arbeiten an ihm beginnen wollten. Es wäre nicht bloß zwecklos, sondern könnte auch sehr unangenehme irdische Folgen haben. Denn weder er noch seine Angehörigen vermöchten die bei ihm einsetzenden medialen Vorgänge zu verstehen. Man würde ihn für nervenkrank halten, ihn in ärztliche Behandlung geben oder in eine Heilanstalt bringen. Die gute Geisterwelt beginnt daher erst dann mit ihrer Arbeit, wenn sie Aussicht auf Erfolg hat, sonst nicht.“

2.5.8 In welchem Falle ist der Spiritismus schädlich?

1„Im Anschluß an diese Belehrungen möchte ich die Frage beantworten, die von vielen mit Recht gestellt wird. Sie lautet: 'Schadet der Spiritismus gesundheitlich den Medien oder den Personen, die sich an spiritistischen Sitzungen beteiligen?“

2„Auf diese Frage antworte ich mit 'Nein' - und mit 'Ja'. Wenn ihr eine Sitzung, in der Geister verkehren, mit Gott haltet und alles in seinem Namen tut, euch dem Schutze Gottes unterstellt und ihn liebt und stets das Gute wollt, so wird euch diese Verbindung mit der Geisterwelt nie schaden. Ihr werdet im Gegenteil dadurch körperlich und seelisch gestärkt. Am meisten jedoch die Medien. Denn der Schlaf, den ihr zur Stärkung braucht, haben die Medien, die in Tieftrance fallen, während dieser Zeit nicht nötig. Aber nur, wenn ihr dem Guten dient und böse Geister von euch weist. Solange die Medien im Trancezustand sind, ruht ihr Körper und wird dadurch gekräftigt. Wenn wir guten Geister auch an ihnen oder durch sie arbeiten, so schadet ihnen dies durchaus nicht. Sie ruhen sich vielmehr, wie gesagt, körperlich aus und fühlen sich nach Schluß der Sitzung wohler als vorher. Die Odkraft, die den Medien und Teilnehmern einer Sitzung entzogen wird, ersetzt die gute Geisterwelt durch frisches Od. Dazu kommt, daß bei Ausbildung der Medien innere Gebrechen des Mediums, die den Trancezustand erschweren oder verhindern, zuerst durch Eingreifen der guten Geisterwelt beseitigt werden, so daß der betreffende Mensch nach seiner Ausbildung als 'Tieftrancemedium' gesünder ist als vorher.“

3„Der Spiritismus schadet jedoch, wenn ihr Gott dabei außer acht lasset, alles mit dem Bösen betreibt, euch sogar an dem Bösen belustigt und das Gebet vergeßt. So verfallt ihr nach und nach dem Bösen. Das ist nicht bloß deswegen so schlimm, weil ihr durch die bösen Geister vom Weg der Wahrheit und rechten Erkenntnis weggelockt werdet, sondern weil sie euch auch körperlich schwer schädigen. Denn die Odkraft, die sie euch entziehen, wird von ihnen nicht mehr ersetzt. Infolgedessen wird vor allem die Gesundheit der Medien, aber auch die der Teilnehmer, sehr geschwächt und nach und nach vollständig zugrunde gerichtet. So ist ein Körnchen Wahrheit in dem Volksglauben, daß derjenige sein Leben einsetzen müsse, der mit dem Teufel ein Bündnis schließt. Denn seine Odkraft wird durch das Böse nach und nach verbraucht, und sein irdischer Körper bleibt nicht mehr lebensfähig. Viele Medien, die dem niederen Spiritismus dienen, erleiden eine geistige und körperliche Zerrüttung. Manche enden im Irrenhaus oder begehen Selbstmord.“

4 „Gefahren und Schädigungen sind also im Spiritismus nur dort vorhanden, wo man ihn nicht betreibt, um die göttliche Wahrheit kennenzulernen und innerlich besser zu werden, sondern wo man darin bloß seine Neugierde, seine Sucht nach außerordentlichen Erlebnissen befriedigen, Auskünfte für sein materielles Fortkommen erhalten oder rein wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen will.“

5 „Warne daher deine Mitmenschen aufs ernstlichste vor der Teilnahme an einem Geisterverkehr, der nicht höheren Zwecken dient. Belehre sie über den guten, gottgewollten Spiritismus. Denn diesen soll jeder Mensch betreiben. Er ist für ihn der einzige Weg zur Wahrheit und der kürzeste Weg zu Gott.“

6„Auch der, welcher sich noch nicht zum Gottesglauben durchgerungen hat, soll sich an dem guten Spiritismus beteiligen, sofern er den ehrlichen Willen hat, die Wahrheit anzunehmen, sobald sie ihm in überzeugender Weise geboten wird. Wahrheitssucher mit solcher Gesinnung werden auf diesem Wege die Wahrheit und die Freiheit der Kinder Gottes finden. Sie werden erkennen, worin wahre Religion in Wirklichkeit besteht. Von ihnen gilt das Wort Christi: 'Suchet und ihr werdet finden!“

7„Die, welche noch nicht an Gott glauben, sollen doch zu Gott, wenn auch nur bedingungsweise, beten. Sie mögen das Gebet ihrem augenblicklichen Zustand anpassen. Folgendes Gebet kann jeder Ungläubige sprechen, wenn er guten Willens und bereit ist, die Wahrheit anzunehmen:

8 „O Gott, wenn es wahr ist, daß du existierst, so bitte ich dich von Herzen: Lehre mich dich erkennen! Zeige mir die Wahrheit und führe mich den rechten Weg! - Amen.“

9„Er wird sicher erhört werden. Denn Gott erbarmt sich eines jeden, der guten Willen hat. Welcher religiösen Gemeinschaft einer angehört, ist für die Beteiligung an guten spiritistischen Zusammenkünften belanglos.“

2.5.9 Medien und Medienschulen in der Bibel

„Ich habe von euren Söhnen manche als Propheten und von euren Jünglingen manche als Gottgeweihte auftreten lassen.“(Amos: 2,11)

1„Den Menschen der Jetztzeit erscheint der Gedanke an die Möglichkeit des Verkehrs der Geister mit der Menschenwelt als etwas Fremdes und Neues. Das kommt daher, daß ihr die Bibel nur oberflächlich lest und über ihre Berichte nicht tiefer nachdenkt. Sonst müßtet ihr euch doch bei dem, was darin mitgeteilt wird, einmal die Frage vorlegen: 'Wie geschah das alles? Wie ging das vor sich? Wie habe ich mir das zu denken? Wie soll ich mir das erklären?

2„Wenn schon in den ersten Abschnitten der Bibel davon die Rede ist, daß Gott mit den Menschen sprach, daß er mit Adam und Eva, mit Kain und Abel, mit Abraham, Isaak und Jakob und Mose redete, dann müßtet ihr als denkende Menschen wenigstens versuchen, euch den Hergang klarzumachen. Diejenigen, zu denen die Geister Gottes damals sprachen, waren doch Menschen wie ihr. Sie hatten ihre Sünden und Fehler wie ihr. Die Naturgesetze ihres irdischen Daseins waren ebenfalls dieselben wie damals. Und wenn ihr dann weiterlest, wie ein täglicher Verkehr zwischen dem israelitischen Volke und dem jenseitigen Geisterreich bestand, wie jeder Gott fragen konnte und Antwort erhielt, wie die Führer des Volkes nichts unternahmen ohne Anweisung aus der guten Geisterwelt, dann muß euch euer gesunder Menschenverstand sagen: Also ist eine Verbindung mit der Geisterwelt möglich. Und wenn sie möglich ist und Jahrtausende hindurch von den Menschen aufrechterhalten wurde, warum sollte dann die Menschheit von heute diese Verbindung nicht mehr haben können?“

3„Ihr scheint allerdings zu glauben, daß es bloß von der Geisterwelt abhänge, ob sie mit euch verkehrt oder nicht, und daß sie aus sich allein und nach eigenem Belieben die Verbindung herbeiführen könne, ohne daß ihr selbst dabei irgendwie mitzuwirken hättet. Ihr denkt euch das wohl so, als ob die Geister jederzeit zu den Menschen auf Besuch kommen könnten, und die Menschen brauchten ihnen bloß Zutritt zu gewähren und hätten lediglich zuzuhören, was ihnen die Geisterwelt mitteilt. Und da ihr heute von dem Geisterverkehr der früheren Zeit, der in der Bibel eine so große Rolle spielt, nichts mehr merkt, so ist bei euch die Meinung aufgekommen, das Jenseits habe den Verkehr mit dem Diesseits endgültig eingestellt. Das ist ein bedauerlicher Irrtum. Die gute Geisterwelt sehnt sich vielmehr auch heute danach, zu euch zu kommen und ist bereit, die Brücke zu betreten, die vom Jenseits zum Diesseits führt. Aber ihr selbst müßt die Brücke bauen helfen. Auch in den früheren Zeiten mußten von Seiten der Menschen alle Vorbedingungen erfüllt werden, die den Verkehr der Geisterwelt mit den Menschen ermöglichten. Die alten Völker kannten diese Vorbedingungen und richteten sich danach.“

4„Heute meint ihr, wenn ihr die Vorgänge in der Bibel lest, die als Begleiterscheinungen der Geisterkundgebungen geschildert werden, das sei alles bloß äußere Ausschmückung und habe mit dem Geisterverkehr selbst nichts zu tun. Glaubt ihr wirklich, es sei bloß Spielerei gewesen und überflüssiges, äußeres Getue, wenn der Engel des Herrn aus dem brennenden Dornbusch zu Mose und aus der Wolkensäule zu den Israeliten sprach, so daß er auch ohne diese Odflamme und Odsäule sich hätte verständlich machen können? Meint ihr vielleicht, Gott habe einen Scherz gemacht, als er zu Mose sagte: 'Ich will die Wolke noch dichter machen, damit mich das ganze Volk hören kann, wenn ich mit dir spreche'? - Als ob er die Verstärkung des Schalles seiner Worte auch ohne Verstärkung der Odwolke hätte erreichen können.“

5„Oder seid ihr der Ansicht, daß die gewaltige Wolke, die den Berg Sinai während des Donners und Posaunenschalles einhüllte, bloß äußere Aufmachung war, so daß der Donner und Posaunenschall auch ohne jenes Gewölk hätte hervorgebracht werden können? Und wenn David den Priester Abjathar bittet, das Ephod mit dem Orakelschild zu bringen, weil er Gott fragen wollte und Gott ihm antworten sollte, war da das Orakelschild vielleicht auch nur Spielerei? - Oder waren die Flammen im Dornbusch, Wolkensäule, Orakelschild und andere Dinge, die euch in der Bibel bei dem Verkehr der Geisterwelt mit den Menschen begegnen, nicht vielmehr die unbedingt notwendigen Leitungsdrähte, durch die das 'Telefongespräch' aus dem Jenseits nach dem Diesseits ermöglicht wurde?“

6„Sie bildeten in der Tat die Brücke, über die Gottes Geister zu jenen Menschen kamen. Ohne diese Brücke wäre ihr Kommen unmöglich gewesen. Das Material, das die irdischen Geschöpfe dazu lieferten, war die Odkraft, die beim brennenden Dornbusch in Gestalt einer Flamme, bei der Wolkensäule in Gestalt einer Odwolke allein sichtbar in Erscheinung trat, wie sie auch bei den vielen Geisterverkörperungen in jenen Zeiten zur Bildung der materiellen Gestalt des Geistes erforderlich war. Dieselbe Kraft mußte den Geistern in hinreichender Menge zur Verfügung stehen, die bei dem Orakelschild die Buchstaben anzeigten, aus denen die Sätze gebildet wurden, welche die Antworten des Jenseits enthielten.“

2.6.0 Wahre und falsche Propheten

1„Die Quellen der Odkraft für den Geisterverkehr in der Bibel bildeten, genau wie heute, die „Medien“. In den Schriften des Alten Testamentes lest ihr so viel von 'Propheten' und „Prophetenschulen“. Was denkt ihr euch darunter? Glaubt ihr vielleicht, daß man in Schulen die Prophetengabe erlernen könne, wie man eine weltliche Wissenschaft erlernt? Nach eurem heutigen Sprachgebrauch versteht ihr ja unter einem 'Propheten' einen Menschen, der die Zukunft voraussagen kann. Danach müßtet ihr annehmen, daß man in den alten 'Prophetenschulen' sich die Fähigkeit erwerben konnte, zukünftige Dinge vorherzusagen.“

2„Das ist eine falsche Auffassung von der Bedeutung der Worte 'Prophet' und 'Prophetenschulen' in der Bibel.“

3„Ein 'Prophet' ist ein Mensch, aus dem nicht der eigene Geist, sondern ein anderes Geistwesen spricht. In diesem Sinne schreibt der Apostel Paulus von 'Prophetengeistern' (1.Kor.14,32). - Sind es Geister der Wahrheit, die sich durch die 'Propheten' kundgeben, so nennt man diese 'wahre' oder 'echte' Propheten. Sind es aber Geister der Lüge, also böse Geister, so hat die Bibel dafür die Bezeichnung 'falsche Propheten'.“

4„Was man in den biblischen Zeiten 'Prophet' nannte, bezeichnet ihr heute als 'Medium'. Auf den Sprachgebrauch kommt es nicht an, sondern auf die Sache selbst. Alle großen Persönlichkeiten des Alten und des Neuen Testamentes waren große 'Medien'. Werden auch ihre medialen Zustände, in denen sie ihre Odkraft an die Geisterwelt abgaben, nicht ausführlich in den Heiligen Schriften geschildert, so sind sie doch nicht selten in den Berichten wenigstens angedeutet.“

2.6.1 Abraham und Mose als Medien

1„Abraham war Medium. Auf seine Trancezustände, die bei seinem Verkehr mit dem Jenseits zum Zweck der Odabgabe eintraten, wird an einer Stelle klar hingewiesen: 'Als nun die Sonne untergehen wollte, da fiel ein tiefer Schlaf auf Abraham und zugleich stellte sich eine Beängstigung und tiefe Finsternis bei ihm ein … Als dann die Sonne untergegangen war und es ganz finster wurde, da war es wie ein rauchender Ofen und wie eine Feuerfackel, was zwischen jenen Fleischstücken hindurchfuhr“ (1.Mose: 15,12+17).

2„Der tiefe Schlaf war nicht ein natürlicher Schlaf, sondern das was ihr auch heute 'medialen Schlaf' nennt, in dem das Od des Mediums frei wird zum Gebrauch für die Kundgebungen der Geisterwelt. Die Beängstigung und tiefe Finsternis, von der hier die Rede ist und von der nicht selten die dem Guten dienenden Medien befallen werden, ist eine Wirkung der bösen Geisterwelt, die dadurch die Kundgebung der guten Geister zu verhindern sucht.“

3„Denn das Angstgefühl hemmt bei jedem Medium die Odabgabe und macht eine Geisterkundgebung unmöglich. Schon vorher hatte das Böse bei Abraham störend einzugreifen versucht. Abraham hatte nämlich auf Geheiß des Herrn Tiere geschlachtet und in Stücke zerlegt. Da stürzten 'Raubvögel' auf die Stücke herab, aber Abraham verscheuchte sie. Das Schlachten der Opfertiere hatte den Zweck, außer der Odkraft des Abraham noch eine andere Odquelle zu erschließen, nämlich das Od der geschlachteten Tiere. Was in dem hier vorliegenden Bericht als 'Raubvögel' bezeichnet wird, waren keine natürlichen Raubvögel. Es waren als Raubvögel materialisierte böse Geistwesen.“

4„Nur in einer Materialisierung war es ihnen möglich, die Fleischstücke fort zu nehmen. Nun verstehst du auch, worauf es ihnen ankam. Sie wollten zunächst die durch das Schlachten der Tiere erschlossene Odquelle beseitigen, und dann versuchten sie, die menschliche Odquelle, die Abraham als Medium war, durch Einflößung des Angstgefühls zu verschütten. Zu dem medialen Geschehen wurde die Dunkelheit gewählt, weil bei der notwendigen Verdichtung des Ods nach den bekannten Gesetzen Licht und Wärme nachteilig wirken. - Daß das, was hier als 'Rauch' bezeichnet wird, der feurig leuchtete, das Od war, ist dir bekannt.“

5„Auch Mose war Medium. Er gab das Od ab, das im Dornbusch als Flamme leuchtete. Es wurde verstärkt durch die Odabgabe der dicht dabei ruhenden Herde, die Mose zu weiden hatte. Auch hier war es Nachtzeit. Die Odverdichtung erschien in einem Dornbusch, weil er mit seinen vielen Verästelungen gewissermaßen als ein Vorhang wirkte, der die Odmasse zusammenhielt, ähnlich wie der Vorhang des 'Offenbarungszeltes' und das 'Kabinett' in den heutigen spiritistischen Sitzungen. Auch hatte der Dornstrauch selbst Od, das sich mit dem anderen Od vereinigte.“

6„Man nannte die 'Medien' in den ältesten Zeiten 'Seher', weil sie außer ihren sonstigen medialen Fähigkeiten meistens auch die Gabe des 'Hellsehens' besaßen. Erst später kam die Bezeichnung „Prophet“ auf.“

2.6.2 Samuel und seine Medienschule

1„In allen Orten gab es solche 'Seher' oder 'Propheten'. Als Saul mit seinem Knecht die entlaufenen Eselinnen seines Vaters suchte und nicht fand, sagte der Knecht zu ihm: 'Hier in dem Ort wohnt ein „Seher“. Laß uns zu ihm gehen. Vielleicht gibt er uns Auskunft.' Und an dieser Stelle fügt der biblische Bericht erläuternd hinzu: 'Ehedem gebrauchte man in Israel, wenn man zur Befragung Gottes ging, die Redensart: Kommt, laßt uns zum 'Seher' gehen. Denn einen Menschen, der heutzutage 'Prophet' heißt, nannte man ehedem 'Seher“ (1.Samuel: 9,6+9). - So kamen Saul und sein Knecht zu Samuel.“

2„Samuel war nicht bloß selbst 'Medium', sondern leitete auch die 'Medienschule' in Rama. Solche Schulen nannte man damals 'Prophetenschulen'.“

3„Als Saul auf seinem Heimweg nach Gibea kam, begegnete ihm eine Schar 'Medien', die sich im Trancezustand befanden und aus denen Geister das Lob Gottes verkündeten. Da geriet auch Saul in diesen Zustand und ein Geist kam in ihn.“

4„Eure Bibelübersetzer, die nicht wissen, was dieser Zustand zu bedeuten hat, sagen: 'Er geriet in prophetische Begeisterung' - ein Ausdruck, unter dem der Leser sich nichts Rechtes vorstellen kann. Nicht der Geist Sauls und der 'Medien', die ihm begegneten, geriet in Begeisterung, sondern gute Geistwesen des Jenseits nahmen von ihnen Besitz. Die Medien brauchten dabei nicht in dem Zustand des 'Tieftrance' zu sein, sondern es genügte das, was ihr heute 'Teiltrance' oder „Halbtrance“ nennt.“

5„Ferner berichtet die Bibel, daß David sich zu Samuel nach Rama flüchtete, wo beide im „Prophetenhaus“, also in der 'Medienschule', wohnten. Als Saul nun dorthin Boten schickte, um David zu holen, hielt Samuel gerade eine Sitzung mit den Medien ab. Sie befanden sich im Trancezustand, als die Boten Sauls eintrafen. Eure Bibelübersetzung berichtet darüber: 'Als die Boten die Versammlung der Propheten sahen, die sich in 'Begeisterung' befanden und Samuel an ihrer Spitze stehend erblickten, kam der Geist Gottes über die Boten Sauls, so daß auch sie in prophetische Begeisterung gerieten. Als man das dem Saul meldete, schickte er andere Boten ab; aber auch diese wurden verzückt. Und ebenso erging es den Boten, die Saul zum drittenmal sandte. Da ging er selbst nach Rama. Als er bei der großen Zisterne, die sich in Sechu befindet, angekommen war, fragte er: Wo sind Samuel und David? Man antwortete ihm: Im Prophetenhaus in Rama. Er ging also von dort zum Prophetenhause nach Rama. Als er aber noch unterwegs war, kam auch über ihn ein Geist Gottes, und er befand sich ununterbrochen in 'prophetischer Begeisterung' bis zu seiner Ankunft im Prophetenhaus in Rama. Da zog auch er seine Oberkleider aus und war ebenfalls in 'Verzückung' und lag in bloßen Unterkleidern während jenes ganzen Tages und der ganzen Nacht da. Daher pflegt man zu sagen: 'Gehört auch Saul zu den Propheten?“ (1.Samuel: 19,18-24).

6„Manches in diesem Bericht bedarf der Erklärung. Der Umstand, daß alle Boten Sauls so schnell in „Trance“ gerieten, ist damit zu erklären, daß sie sehr medial waren. Bei der großen und starken Odströmung nun, die in einer Versammlung von ausgebildeten oder in der Ausbildung begriffenen Medien vorhanden ist, wie hier in der Medienschule Samuels, war es für die Geisterwelt nicht schwer, die 'Halbtrance' bei denen herbeizuführen, die eine mediale Veranlagung hatten.“

7„Saul selbst war Medium. So waren bei ihm nicht fremde Odkräfte nötig, um ihn in Halbtrance zu bringen. Deshalb kam er schon auf dem Wege nach Rama in diesen Zustand.“

8„Daran, daß die Medien in der Medienschule in Rama in leichten Unterkleidern dasaßen oder nach der Sitte der damaligen Zeit dalagen, dürft ihr euch nicht stoßen. Auch heute nehmen die Medien in möglichst leichter Kleidung an den Sitzungen teil. Denn es muß vermieden werden, daß sich bei ihnen eine große Wärme entwickelt, weil die Wärme, wie du weißt, auf die Odverdichtung ungünstig einwirkt und sie erschwert. Aus diesem Grund lag auch Saul in seinen Unterkleidern da. Wenn gesagt ist, daß er einen Tag und eine Nacht so zugebracht hat, so soll damit nicht ausgedrückt werden, daß er während dieser ganzen Zeit in 'Trance' war. Er wurde deshalb so lange dort festgehalten, weil es der letzte Versuch der guten Geisterwelt war, Saul wieder zu seinem Gott zurückzuführen. Er war ja infolge seines Ungehorsams von Gott abgefallen. Mit der guten Geisterwelt stand er nicht mehr in Verbindung, sondern ein böser Geist beherrschte ihn.“

9„Er war ja an diesem Tage nach Rama gekommen, um David gefangenzunehmen und zu töten. Das alles wurde ihm nun als letzter Ruf Gottes durch die Geister Gottes, die durch die anwesenden Medien sprachen, in den mannigfachsten Kundgebungen vorgehalten. Samuel selbst bemühte sich, den von ihm gesalbten ersten König durch eindringliche Mahnung vor dem drohenden Verderben zu retten. Denselben Zweck verfolgte Samuel mit den verschiedenen Gottesdiensten, die er im Beisein des Saul hielt und von denen in eurem biblischen Bericht nichts erwähnt wird. Er wollte das Herz des Königs rühren und zur Umkehr bewegen.“

2.6.3 Die Gefahren für die Medien im Alten Bund

1„Der Gottesdienst war überhaupt das Wichtigste in den 'Medienschulen'. Die angehenden Medien oder 'Prophetenschüler', wie sie damals genannt wurden, sollten in ihrer ganzen inneren Einstellung mit Gott in innige Verbindung gebracht werden. Unerschütterlicher Gottesglaube und tiefes Gottvertrauen sollten die Grundlage bilden, auf der sich die medialen Fähigkeiten der Schüler entwickelten. So sollten sie befähigt werden, als würdige Werkzeuge Gottes und seiner Geisterwelt ihren Mitmenschen zu dienen. Denn die Gefahren, die den Medien damals drohten, waren dieselben wie heute.“

2„Die größte Gefahr bildete, wie es zu allen Zeiten der Fall ist, auch damals die Sucht nach Ehre und nach Geld. Die Medien standen in hohem Ansehen. Nicht bloß die weltlichen Herrscher waren bemüht, sie in großer Zahl um sich zu haben, sondern auch die einzelnen wohlhabenden Familien hielten sich ein Medium zum Befragen des Jenseits und nannten es 'Priester'. Man gab ihnen reiche Geschenke und den gesamten Lebensunterhalt. Es waren meistens Medien, die ihr heute 'Planchettemedien' nennen würdet. Sie benutzten zum Befragen der Geisterwelt das 'Orakelschild', eine Nachbildung des Orakelschildes im Offenbarungszelt.“

3„Das Gesagte wird dir bestätigt durch einen Bericht im Buche der Richter. Da wird geschildert, wie ein Mann mit Namen Micha das der Mutter entwendete Geld an sie zurückgab. Diese ließ von einem Teile des Geldes ein 'geschnitztes und ein gegossenes Gottesbild' anfertigen, das im Hause Michas aufgestellt wurde. Er stellte einen seiner Söhne an, um ihm dabei als 'Priester' zu dienen. Er gewann aber auch noch einen Leviten aus Bethlehem zu diesem Zweck und sagte zum: 'Bleibe bei mir und sei mir Vater und Priester, so will ich dir jährlich zehn Schekel Silber geben und für Kleidung und deinen Lebensunterhalt aufkommen. Als er dann dem Levitenleiter zuredete, erklärte dieser sich einverstanden' (Richter: 17,10). - Was in eurer Übersetzung als ein 'geschnitztes und gegossenes Gottesbild' bezeichnet wird, waren die beiden Teile der 'Planchette'.“

4„Es ist menschlich zu verstehen, daß die Medien sich die Gunst derer zu erhalten suchten, bei denen sie lebten. Aber darin lag die große Gefahr. In dem Bestreben, dem Brotherrn nur Angenehmes zu sagen, schreckten sie bisweilen nicht davor zurück, die ihnen gewordene unangenehme Wahrheit zu verheimlichen und die Unwahrheit an ihre Stelle zu setzen. So wurden sie zu 'Lügenpropheten'. Damit schieden sie aus der Verbindung mit der guten Geisterwelt aus und wurden Werkzeuge der Bösen, wenn sie auch zum Schein noch den Namen Gottes bei ihrer medialen Betätigung im Munde führten.“

5„Besonders die Medien, die im Dienste der weltlichen Gewalthaber standen, fielen leicht dieser Versuchung zum Opfer, wie dir die Geschichte des Königs Ahab zeigt (1.Kön.22). Dort vereinbarten 400 Medien, dem König nur Angenehmes zu sagen. Eine solche Vereinbarung entsprang ihrer eigenen schlechten Gesinnung. Damit schlossen sie sich aber auch von der Verbindung mit den Geistern der Wahrheit aus und wußten, daß sie sich zu Werkzeugen von Lügengeistern machten. Sie mußten, daher fürchten, daß sie als 'Lügenpropheten' entlarvt würden, wenn der König ein Medium des Guten befragen würde. Als daher der König den Propheten Micha, der ein Medium der guten Geisterwelt war, zur Befragung kommen ließ, suchten sie ihn durch einen Boten zu überreden, ebenfalls nur Angenehmes dem König zu sagen.“

6„Dieser kündete jedoch dem König seinen Untergang, wie es ihm der Geist Gottes geoffenbart hatte. Da gab ihm einer der anwesenden Lügenpropheten eine Backenstreich mit den Worten: 'Wie, ist etwa der Geist des Herrn von mir gewichen, um mit dir zu reden?' - Hier siehst du die ganze Verworfenheit eines Prophetentums, das aus Ehr- und Geldsucht sich der Lüge und dem Betrug hingibt und doch den Schein erweckt, als ob es ein Werkzeug Gottes wäre. Seine medialen Kundgebungen gehen von Lügengeistern aus. Das weiß jenes Prophetentum. Und seine schlechte Gesinnung sucht Mittel und Wege, jene Lügen zu verdecken.“

7„Ein solches Medientum mußte unter dem Einfluß gottentfremdeter Könige auch zum Unheil für das ganze Volk werden, sobald es sich offen auf die Seite des ausgesprochenen Götzendienstes stellte. 'Propheten des Baal' wurden sie dann genannt. Ihre Zahl war außerordentlich groß. Manchmal gab es fast keine Medien des Guten mehr. So heißt es von der Zeit des Hohen Priesters Eli: 'In der Zeit, wo der junge Samuel den Dienst des Herrn unter Elis Aufsicht versah, waren Offenbarungen des Herrn in Israel etwas Seltenes“ (1.Sam.3,1).

8„Auf dem Berg Karmel stand der Prophet Elia als einziger 'Prophet Gottes' den 450 Propheten Baals und den 400 Propheten der Aschera gegenüber.“

9„Daß sich auch in den alten Zeiten die Medien durch irdische Vorteile verleiten ließen, ihre mediale Gabe zu mißbrauchen, geht aus den Worten hervor, die Gott durch den Propheten aussprechen ließ: 'So hat der Herr wider die Propheten gesprochen, die mein Volk irreführen, die Glück verkünden, wenn ihre Zähne was zu beißen haben, aber gegen den, der ihnen nichts für ihren Mund gibt, den heiligen Krieg predigen' (Micha: 3,5). - 'Ihre Propheten wahrsagen für Geld, und dabei berufen sie sich auf den Herren“ (Micha: 3,11). „

10„Ihr dürft nicht glauben, daß die Menschen der damaligen Zeit alle Phänomene, die durch die Medien hervorgebracht wurden, ohne weiteres als echt hinnahmen. Sie waren den Medien gegenüber genauso mißtrauisch, wie ihr es heute seid. Sie rechneten damit, daß sie das Opfer von Betrügereien werden könnten. Sie fesselten die Medien, um sicher zu sein, daß sie nicht durch Taschenspielerkünste ihnen etwas vorgaukelten. Darum hatten die privaten Medien, die einen Broterwerb aus der medialen Gabe machten, in ihren Häusern geeignete Binden für Kopf, Hände und Füße bereit. Damit ließen sie sich von den Besuchern festbinden. Wenn dann doch Erscheinungen erfolgten, die nur von Geistwesen herrühren konnten und auch tatsächlich herrührten, so machte dies auf die Anwesenden einen tiefen Eindruck, und sie wurden für diesen Geisterverkehr gewonnen. Da es aber keine guten Geister waren, die sich solcher Medien als Werkzeuge bedienten, verfielen die Teilnehmer an derartigen Veranstaltungen nach und nach dem Bösen.“

11„Die Lehren, die ihnen die bösen Geistwesen durch die Medien gaben, drängten sie vom wahren Gott ab und verleiteten sie zu den schändlichsten Lastern. Besonders waren es die weiblichen 'Medien', die großen Zulauf hatten. Gegen sie richtet sich eine Drohung Gottes bei dem Propheten Hesekiel: „Du aber, Menschensohn, tritt gegen die Töchter deines Volkes auf, die sich nach eigenem Gutdünken als 'Prophetinnen' gebärden; sprich dich gegen sie aus und sage: So hat Gott der Herr gesprochen: Wehe den Weibern, die da Binden zusammennähen für alle Handgelenke und Kapuzen in geeigneter Größe anfertigen, um Seelen zu fangen; Seelen fangt ihr mir weg. Ihr entheiligt mich bei meinem Volk um ein paar Hände voll Gerste und um einige Bissen Brot, um Seelen zu töten, die nicht sterben sollten, indem ihr mein Volk belügt, das gern auf Lügen hört. „ (Hes.13,17-19ff.)

2.6.4 Die Ausbildung der Medien im Altertum

1„Die Art der Ausbildung der Medien in den Medienschulen der biblischen Zeiten wird in den Urkunden der Heiligen Schriften nicht näher beschrieben. Sie bestand zunächst darin, daß die mediale Veranlagung der Schüler geprüft wurde. Schon nach kurzer Zeit stellte es sich heraus, bei wem diese Veranlagung vorhanden war. Wer sich nicht eignete, wurde entlassen.“

2„Aber auch diejenigen, die eine große mediale Begabung aufwiesen, wurden nur dann als Schüler behalten, wenn ihre Chraktereigenschaften eine Ausübung des Medienberufes im Dienste des Guten und Göttlichen verbürgten. Darauf legten die Leiter der guten Medienschulen den Hauptwert, während in den Medienschulen der Götzenpriester nur die mediale Kraft eines Schülers in Frage kam. Es war damals derselbe Unterschied in der Ausbildung der Medien vorhanden, den ihr in der jetzigen Zeit feststellen könnt. Du selbst hast die Ausbildung einiger Medien mit eigenen Augen angesehen. Du hast die Zusammenkünfte selbst veranlaßt und geleitet, in denen sich die Ausbildung vollzog. Diese Zusammenkünfte gestaltetest du als Gottesdienste und gabst dir Mühe, dich und die Teilnehmer Gott näherzubringen. Ihr stelltet euch unter den Schutz Gottes. Mit Gebet und Lobpreis Gottes habt ihr die Stunde begonnen und geschlossen. Das in den Heiligen Schriften niedergelegte Wort Gottes war eure Lesung. Ihr strebtet nur nach dem Guten und wolltet, wenn es der Wille Gottes sein sollte, brauchbare Werkzeuge des Guten werden.“

3„Auf diese Weise suchte man auch bei den gottesgläubigen Israeliten die Medien auszubilden.“

4„Im Gegensatz hierzu müßtest du dir den Betrieb in den meisten der heutigen 'spiritistischen Sitzungen' ansehen können. Von Gott, einem Lobpreis Gottes ist dabei meistens nicht die Rede. Man kommt zusammen, um etwas Außergewöhnliches und Nervenerregendes zu erleben. Durch wen es verursacht wird, ob durch gute Geistwesen oder durch böse, ist nebensächlich. Zudem glauben sehr viele überhaupt nicht daran, daß die Phänomene eine Wirkung der Geisterwelt seien. Man sucht sie 'menschlich' zu erklären. Damit ist der einzige Zweck, den die gute Geisterwelt durch ihre Verbindung mit den Menschen erreichen will, nämlich den Menschen seinem Gott näherzubringen, von vornherein unmöglich gemacht.“

5„Dieser Art waren auch die Zusammenkünfte, in denen die 'Medien Baals' ausgebildet wurden. Zwar wußte man damals, daß es sich um den Verkehr mit der Geisterwelt handelte. Aber allen, die sich an dem niedrigen Spiritismus beteiligten, war es bloß darum zu tun, etwas auf diesem Wege zu erleben und zu erfahren, was ihr rein irdisches Tun und Streben befriedigte. Das jenseitige Schicksal lag ihnen fern, ebenso fern, wie den meisten Menschen des jetzigen Zeitalters. Daher hatten sie auch kein Interesse daran, daß die Medien bei ihrer Ausbildung für das Hohe und Göttliche vorbereitet wurden.“

6„Die Medienschulen der Götzenpriester werden in der Bibel nicht näher erwähnt, weil die Ausbildung der 'Medien des Baal' sich in den allgemeinen Versammlungen vollzog, die zum Zwecke des Götzendienstes abgehalten wurden. Zur Erreichung des Schlechten bedarf es keiner besonderen Ausbildung. Das stellt sich von selbst ein. Denn 'der Mensch ist zum Bösen geneigt von Jugend an'. Aber wer das Gute und Gottgewollte erlangen will, wird es nur nach großen Anstrengungen und schweren Kämpfen erreichen. Dazu bedarf es einer besonderen Vorbereitung. Diese war daher bei den Medien erforderlich, die sich entschlossen, nur als Werkzeug des Göttlichen dienen zu wollen. Sie wurden in den 'Prophetenschulen' ausgebildet, die in der Bibel erwähnt sind; sie hatten Gottesmänner, wie einen Samuel, Elia und Elisa als Lehrer und geistliche Führer.“

7„In den Zeiten, wo große und gottbegnadete Männer an der Spitze solcher 'Medienschulen' standen, wie zu den Zeiten des Samuel, des Elia und des Elisa, war der Andrang zu diesen Schulen sehr groß. Denn die gottesgläubigen Familien betrachteten es als besonderes Geschenk Gottes, wenn eines ihrer Kinder die mediale Gabe besaß und sie unter Leitung jener Männer ausbilden konnte.“

8„Zur Zeit des Elia und des Elisa gab es in jedem größeren Ort eine Medienschule. So in Rama, Gilgal, Bethel, Jericho und anderen Orten. Die Prophetenschüler des Elisa waren so zahlreich, daß der Raum, in dem sie zusammenkamen, nicht mehr ausreichte. Darum sagten sie eines Tages zu Elisa: 'Sieh doch, der Raum, wo wir hier beim Unterricht vor dir sitzen, ist zu eng für uns. Wir wollen daher an den Jordan gehen und ein jeder von uns einen Balken holen, damit wir uns dort einen Raum herrichten, wo wir wohnen können. ' Er antwortete: 'Ja, gehet hin!“ (2.Könige: 6,1-2). „

2.6.5 Die Medien der ersten Christen

1„Im Neuen Testament hatte man bei den Christen keine eigenen Medienschulen. Sie waren deswegen nicht nötig, weil die gottesdienstlichen Versammlungen in einer Weise abgehalten wurden, daß sie die Tätigkeit der früheren Medienschulen vollkommen ersetzten. Man reichte sich die Hände beim Beten, um zum Ausdruck zu bringen, daß alle 'ein Herz und eine Seele' seien, daß die Liebe sie zu einer Gemeinschaft verbinde und daß sie darum auch als eine Einheit zu Gott beten wollten: Alle zusammen als Glieder eines geistigen Leibes, von einem Geist beseelt, zu einer Hoffnung berufen, durch denselben Glauben verbunden, flehend zu dem einen Gott.“

2„Diese Händereichung hatte für die medial Veranlagten unter den Versammlungsteilnehmern eine große Bedeutung. Denn dadurch wurde die Odkraft der Anwesenden zu einem Odstrom vereint. Ihn konnten die Geister Gottes benutzen, um sowohl durch die ausgebildeten Medien sich kundzutun, als auch die werdenden Medien auszubilden. Die medialen Vorgänge waren den ersten Christen von ihrer Heidenzeit her sehr gut bekannt, so daß sie darüber Bescheid wußten. Sie hatten ja als Heiden dem Verkehr mit der bösen Geisterwelt gehuldigt, und die natürlichen Gesetze dieses Verkehrs waren ihnen geläufig. Sie wußten, daß der ganze heidnische Götzendienst nichts anderes war, als eine Verbindung mit den Dämonen, die unter denselben naturgesetzlichen Bedingungen sich vollzog, wie die Verbindung mit den guten Geistern.“

3„Darum brauchte auch Paulus die Korinther nicht erst über die Gesetze zu belehren, unter denen ein Geisterverkehr überhaupt zustande kommt, sondern bloß über die Wirkungen, welche die guten Geistwesen im Gegensatz zu den bösen bei ihnen hervorbrachten.“

2.6.6 Der Apostel Paulus über Geisterverkehr und Medien

1„Die Kapitel 12 und 14 des ersten Korintherbriefes enthalten über den guten Geisterverkehr alles, was ein gläubiger, gottsuchender Mensch darüber wissen muß. Nur versteht ihr heute leider die Belehrungen nicht mehr, die der Apostel den Korinthern in jenen Kapiteln gegeben hat. Das kommt vor allem daher, weil ihr euch über den Geisterverkehr überhaupt in Unkenntnis befindet. Dann tragen eure falschen Bibelübersetzungen daran einen großen Teil der Schuld sowie die falschen Erklärungen, die aufgrund der unrichtigen Übersetzungen den Christen gegeben werden.“

2„Wegen der Wichtigkeit der Sache möchte ich daher die Kapitel 12 und 14 des ersten Korintherbriefes mit dir durchgehen und dir die richtige Erklärung davon geben.“

3„Nach eurer Übersetzung beginnt das 12. Kapitel mit den Worten: 'Inbetreff der Geistesgaben will ich euch, liebe Brüder, nicht im Unklaren lassen. Ihr wißt von eurer Heidenzeit her, da waren es die stummen Götzen, zu denen es euch mit unwiderstehlicher Gewalt hinzog.' (1.Kor.12,1-2) - Schon gleich die ersten Worte: 'Inbetreff der Geistesgaben' enthalten einen irreführenden Übersetzungsfehler. Sie können vom Leser nur so aufgefaßt werden, als handle es sich dabei um Gaben, die dem Geist des Menschen von Gott verliehen würden. Der euch vorliegende griechische Text sagt etwas ganz anderes. Dort heißt es in wörtlicher Übersetzung: 'Über das, was sich auf den Geisterverkehr bezieht, will ich euch nicht im Unklaren lassen.' Heute würde man kurz sagen: 'Über den 'Spiritismus' will ich euch nicht im Unklaren lassen.' Auch hieß es ursprünglich nicht 'stumme Götzen', sondern 'tote Götter'; denn unter 'toten Göttern' verstand man allgemein die 'Dämonen' oder die von Gott getrennten Geister, die immer in der Bibel als 'Tote' bezeichnet werden.“

4„Die richtige Übersetzung der ganzen angeführten Stelle wäre also folgende: [1] 'Über den Spiritismus möchte ich euch nicht im Unklaren lassen. [2] Ihr kennt ihn schon aus der Zeit, wo ihr Heiden waret. Damals ginget ihr zu den von Gott abgefallenen Geistern, zu denen ihr euch mit unwiderstehlicher Gewalt hingezogen fühltet.“

5„Im Folgenden fehlen auch in dem griechischen Text, den ihr jetzt habt, zwei Sätze. Sie lauteten: [2b] 'So wurdet ihr die Genossen der bösen Geister, die Jesus nicht als ihren Herrn anerkennen. Jetzt aber, wo ihr Christus angehört und seiner Herrschaft unterstellt seid, steht ihr in Verbindung mit heiligen Geistern.' An diese fehlenden Sätze schloß sich dann Vers 3 an, der in eurer Übersetzung lautet: 'Deshalb erkläre ich euch, daß niemand, der durch den Geist Gottes redet, sagen kann: Verflucht sei Christus! Und keiner zu sagen vermag: Jesus ist der Herr! Außer durch den Heiligen Geist.“(1.Kor.12,3)

6„Aber auch in diesem Vers 3 ist wiederum ein das Verständnis erschwerender Übersetzungsfehler. Es heißt nämlich im griechischen Text nicht durch den Geist Gottes und durch den Heiligen Geist, sondern durch einen Geist Gottes und durch einen heiligen Geist.“

7„Es ist ja nicht Gott selbst, der in direkter Weise die einzelnen Wirkungen hervorbringt, sondern es sind die Gott dienenden Geister, die mit der Kraft Gottes bei den Geschöpfen das ausführen, was dem Willen Gottes entspricht.“

8„Dadurch das eure Bibelübersetzer an zahllosen Stellen den Ausdruck 'der Heilige Geist' gebrauchen, wo im griechischen Text 'ein heiliger Geist' zu lesen ist, haben sie nicht bloß unrichtige Deutungen der betreffenden Stellen veranlaßt, sondern vor allem den Begriff 'Heiliger Geist' derart verwirrt, daß die falsche Lehre aufkommen konnte, der Heilige Geist sei eine göttliche Person.“

9„Um den richtigen Begriff des Geistes und der Geister dir klarzulegen und dadurch auch das Verständnis der beiden genannten Kapitel des ersten Korintherbriefes zu ermöglichen, wähle ich ein Beispiel aus eurem irdischen Leben: In den Zeiten, wo eure Könige noch unumschränkte Herrscher waren, galt bei allem, was im Machtbereich des Königs geschah, nur der Wille des Königs. Alle Gesetze und Verordnungen gingen von ihm aus. In seinem Reiche herrschte nur ein Wille, nur ein Geist: Der Geist und Wille des Königs. Seine Diener und Beamten vollzogen ihre Amtshandlungen nur in Abhängigkeit von ihm, nur nach seinem Willen und in seinem Geist. Daraus folgte nun nicht, daß sie für jede Einzeltätigkeit den König um Erlaubnis zu fragen hatten. Denn sie besaßen ja seine Gesetze und Richtlinien, nach denen sie von selbst wußten, was sie im Einzelfalle zu tun hatten. Es waren also im Reiche viele, die wirkten, aber eigentlich nur ein Wirkender, nämlich der König.“

10„So ist es auch im Reiche Gottes. Da ist nur ein unbeschränkter Herrscher, dessen Wille in allem Geschehen maßgebend ist. Es ist Gott - oder, wie es manchmal in der Bibel ausgedrückt ist, der Geist Gottes oder der Heilige Geist. Die anderen Geister, die auch Geister Gottes oder heilige Geister genannt werden, sind bloß die ausführenden Organe Gottes, seine Diener und Beamten. Auch sie haben für ihre Tätigkeit Gesetze und Richtlinien, nach denen sie wirken. Auch sie haben daher nicht für jedes Wirken einen besonderen Auftrag Gottes nötig. Sie alle arbeiten in demselben Geist und in derselben Gesinnung, wie es dem Willen und Geist Gottes entspricht. Sie stellen gewissermaßen einen großen Regierungskörper dar mit vielen Gliedern, die zwar als Einzelwesen selbstständig sind und sich voneinander unterscheiden, aber als Teile eines Ganzen von dem Geist geleitet werden, der die Geisterwelt als einen Regierungskörper geschaffen hat und ihr seine Macht und Kraft verleiht. In diesem Sinne sagt Paulus: 'Es gibt zwar verschiedene Gnadengaben, aber nur einen Geist, und es gibt verschiedene Dienstleistungen, doch nur einen Herrn. Und es gibt verschiedene Kraftwirkungen, aber nur einen Gott, der alles in allen wirkt“ (1.Kor.12,4-6).

11„Wenn also in den Versammlungen der Christen von Korinth ein Geist durch ein Medium in fremder Sprache redete, ein anderer Geist durch ein Medium in der Muttersprache, ein anderer Geist ein Medium zum Heilmedium machte und viele andere Geister in anderer Weise wirkten, so taten sie das nicht nach eigenem Gutdünken und in der eigenen Kraft, sondern nach dem Willen und in der Kraft des einen Gottes, des höchsten allmächtigen Geistes.“

12„Auf die Korinther machte es einen besonderen Eindruck und erregte ihr Erstaunen, wenn ein Geist durch eines ihrer Medien in einer fremden Sprache redete. Darum hegten sie den lebhaften Wunsch und beteten auch darum, daß möglichst viele solcher Geister sich kundgeben möchten. Weil dieser Wunsch bloß der menschlichen Neugierde und Sensationslust entsprang, werden sie deswegen von Paulus getadelt. Er sagte ihnen, daß die einzelnen Betätigungen der zu ihnen kommenden Geister nur den einen Zweck hätten, zur Erbauung und zum inneren Wachstum der Christengemeinde zu dienen und nicht dazu, rein persönliche Wünsche zu erfüllen. Was könne es ihnen an geistigem Nutzen bringen, wenn die Geister, die zu ihnen kämen, in fremden Sprachen redeten. Weder der eigene Geist des Mediums hätte einen Vorteil davon, da er die Worte der fremden Sprache nicht verstehe, noch auch die übrigen Teilnehmer; denn auch sie verständen die fremdsprachigen Reden des Geistes nicht. Sie sollten doch lieber um Geister beten, die ihnen in ihrer Muttersprache Belehrungen erteilten. Und wenn ein Geist in einer ihnen unbekannten Sprache zu ihnen rede, möchten sie bitten, daß ihnen diese Sprache in ihre Muttersprache übersetzt werde - was entweder durch denselben Geist oder durch ein anderes Geistwesen erfolgen konnte.“

13„Nun könnte es auffällig erscheinen, daß überhaupt Geister in einer den Anwesenden unbekannten Sprache redeten. Doch auch dies hatte seinen großen Zweck. Es diente als Beweis für die Echtheit des Geisterverkehrs oder, wie Paulus mit Recht sagt, als Beweis für die Ungläubigen.“

14„Hier muß ich die Bemerkung einflechten, daß eure Bibelübersetzungen das Reden in fremder Sprache mit 'Zungenreden' bezeichnen und die in der Muttersprache erteilten Belehrungen der Geister mit 'Prophezeien'.“

15„Paulus billigt durchaus, daß die Korinther eifrig bemüht sind, mit der Geisterwelt in Verbindungen zu kommen. Denn er sagt: 'Da ihr euch eifrig um Geister bemüht, so seid darauf bedacht, deren eine reiche Fülle zu haben, zur Erbauung der Gemeinde' (1.Kor.14,12). - Auch diesen Satz haben eure Übersetzer dadurch unverständlich gemacht, daß sie für 'Geister' den Ausdruck 'Geistesgaben' gesetzt haben. Und doch heißt es an dieser Stelle ausdrücklich 'Geister' und nicht 'Geistesgaben'.“

16„Zum Schluß seiner Belehrung ermahnt Paulus die Korinther, bei ihrem Geisterverkehr alles in Ordnung vor sich gehen zu lassen. Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern der Ordnung und des Friedens. Dieser Ordnung hätten sich auch die Medien zu fügen. Nicht mehr als zwei oder drei Medien sollten sich für Geister zur Verfügung stellen, die in fremder Sprache reden und auch nur dann, wenn Geister anwesend seien, die eine Übersetzung der fremden Sprache in die Muttersprache der Teilnehmer vornehmen könnten. Ist ein solcher nicht da, so soll eine Rede in fremder Sprache nicht zugelassen werden. Auch sollen die in der Muttersprache der Teilnehmer gehaltenen Ansprachen der Geister auf zwei bis drei beschränkt bleiben, damit die Zuhörer Zeit haben, sich über das Gehörte zu unterhalten und ihre Auffassung darüber zum Ausdruck zu bringen.“

17„Paulus drückt letzteres mit den Worten aus: 'Die anderen sollen ihr Urteil darüber abgeben.' Hier richtet Paulus an die Korinther dieselbe Mahnung, die ich, wie dir bekannt, auch bei euren Zusammenkünften so oft ausgesprochen habe. Sowohl ich, wie auch andere Geister, die zu euch sprachen, pflegten euch zum Schluß aufzufordern, das Gehörte miteinander zu besprechen und eure Meinung darüber auszutauschen, also, wie Paulus sich ausdrückte, das Gesagte zu 'beurteilen'. Denn es kommt nicht so sehr darauf an, daß ihr möglichst viel auf einmal hört, als vielmehr darauf, daß ihr es richtig verstanden habt. Wenn ihr euch nun über das unterhaltet, was euch von uns Geistern gesagt worden ist, so können wir feststellen, wer es richtig aufgefaßt hat und wer nicht. Denn die Geister sind während eurer Unterhaltung noch anwesend und hören euch zu. Ergibt sich nun aus eurer Aussprache, daß eure Auffassung nicht richtig ist oder daß Meinungsverschiedenheiten herrschen, so treten wir von neuem in die Medien ein und klären euch über das auf, was euch unklar geblieben ist.“

18„Wer die Zusammenhänge in den Geisterkundgebungen und das Verhältnis der Geister zu den Medien nicht durch eigene Erfahrung kennengelernt hat, wird die von Paulus gegebenen Verhaltungsmaßregeln nicht verstehen. Daher noch eine kurze Erklärung dazu.“

19 „Ihr könnt euch den Verkehr der guten Geister mit euch nicht menschlich genug vorstellen. Sie sind ja eure besten Freunde und bei euren gottesdienstlichen Versammlungen in großer Anzahl vertreten. Es sind meistens Geister, die früher Menschen waren wie ihr und nun im Jenseits zu Gott sich emporgearbeitet haben. Sie sind euch als Führer, Berater und Beschützer zugeteilt. Sie haben das sehnlichste Verlangen, euch schon in diesem irdischen Leben möglichst weit auf dem Wege zu Gott zu bringen, damit ihr bei eurem Scheiden von dieser Erde in eine möglichst hohe Sphäre der Geisterwelt gelangt.“

20„Eure Geisterfreunde sind nicht selten als Menschen Angehörige anderer Nationen gewesen und haben deren Sprache gesprochen. Manche können eure Muttersprache nicht sprechen. Denn auch die Geister müssen die irdischen Sprachen erlernen, die ihnen als Menschen unbekannt waren. Aber alle möchten euch doch gerne etwas Gutes sagen und drängen sich um die Medien, um sie zum Sprechen oder Schreiben zu benutzen. Damit das alles nun in Ordnung vor sich geht, ist in jeder Versammlung, die dem guten Geisterverkehr gewidmet ist, ein 'Kontrollgeist' anwesend.“

21„Dieser hat zu bestimmen, welche Geister zu Wort kommen sollen und wie lange sie sprechen dürfen. Er richtet sich bei Zulassung der einzelnen Geister auch nach den Anordnungen und Bestimmungen, welche die Versammlungsteilnehmer selbst getroffen haben. Setzten sie zum Beispiel fest, daß nicht in einer den Anwesenden unbekannten Sprache gesprochen werden soll, so läßt der Kontrollgeist keinen Geist zu, der sich nicht in der Muttersprache der Versammelten ausdrücken kann. Auch die Medien haben es in ihrer Macht, einem Geistwesen den Eintritt in ihren Körper zu versagen. Denn der 'Trancezustand' tritt nur dann ein, wenn die Medien ihren Willen dem nicht entgegensetzen. Darum sagt Paulus, die prophetischen Geister seien den 'Propheten', das ist den 'Medien', gehorsam.“

22„Eine Stelle in den Unterweisungen des Apostels Paulus ist teils in sich, teils durch die falsche Übersetzung unklar. Diese Stelle lautet: 'Sooft ihr euch versammelt, hat ein jeder etwas in Bereitschaft: einen Psalm, einen belehrenden Vortrag, eine Offenbarung, eine Zungenrede, eine Auslegung; das alles laßt zur Erbauung der Gemeinde dienen“. „ (1.Kor.14,26)

23„Zunächst ist die Übersetzung falsch. Sie muß lauten: 'Sooft ihr euch versammelt, erhält ein jeder von euch einen Psalm usw.' Das erhält ein jeder durch die anwesenden Medien. Ein jeder hat es nicht schon in Bereitschaft, wenn er kommt, als ob er es schon mitbrächte, sondern im Laufe der Versammlung tragen die Geister durch die Medien diese verschiedenen Dinge vor: Der eine einen Lobgesang, der andere einen belehrenden Vortrag, ein dritter eine Offenbarung, ein anderer eine Rede in fremder Sprache, wieder ein anderer die Übersetzung der fremden Sprache in die Muttersprache. Jeder der Anwesenden mag aus dem Vielen, was ihm an geistiger Kost geboten wird, das herausnehmen, was für seinen augenblicklichen Seelenzustand am dienlichsten ist.“

24„Denn die ganze Gemeinde soll erbaut werden, nicht bloß der eine oder andere der Versammelten. Es wird darum so vielerlei geboten, weil die geistigen Bedürfnisse der Teilnehmer so verschiedenartig sind. Wer vieles bringt, hat für jeden etwas. Der eine, dem etwas besonders Gutes für seine Person oder seine Familie widerfahren ist, wird in einem Lobpreis Gottes, der von einem Geist durch ein Medium vorgetragen wird, den rechten Ausdruck seiner augenblicklichen Stimmung finden. Ein anderer fühlt sich niedergedrückt und wird durch eine tröstliche Belehrung aufgerichtet. Ein anderer hat mit Zweifeln zu kämpfen, ob das, was da vor sich geht, auch tatsächlich die Wirkung der Geisterwelt ist. Er wird von seinen Zweifeln befreit, wenn er ein Medium in einer fremden Sprache reden hört.“

25„Die Belehrung, die der Apostel den Korinthern über die Art des Geisterverkehrs gibt, hat er nicht aus sich selbst, sondern er handelt im Auftrag des Herrn. Denn er schließt seine Mahnung mit den Worten: 'Wenn sich jemand für einen 'Propheten' oder Geistesbegabten hält, so möge er erkennen, daß das, was ich hier schreibe, ein Gebot des Herrn ist' (1.Kor.14,37). - Und er fügt hinzu: 'So lehre ich in allen Gemeinden der Heiligen. „

2.6.7 Das Befragen Gottes nach den Berichten der heiligen Schrift

„So hat der Herr gesprochen, der Heilige Israels und sein Bildner. Über die kommenden Dinge befragt mich!“ (Jes.45,11)

1„Gott ist die Quelle der Wahrheit. Wer aus dieser Quelle schöpft, wird die Wahrheit erlangen und vor Irrtum bewahrt bleiben. Diese Erkenntnis veranlaßte die Gläubigen der alten Zeit, bei ihrem Suchen nach der Wahrheit mit Gott in Verbindung zu kommen. Es war nicht eine Verbindung auf dem Wege innerer Erleuchtung, die ihnen Gewißheit bringen sollte, sondern sie wählten den Weg der äußeren, mit den menschlichen Sinnen wahrnehmbaren Mitteilung der Wahrheit von Seiten Gottes. Sie befragten Gott durch menschliche Hilfsmittel und erhielten auf dieselbe Weise die Antwort Gottes.“

2„Das Befragen Gottes war ständiger Brauch des Gottesvolkes. Sie waren sich bewußt, daß die Gott dienende gute Geisterwelt die Vermittlerin des göttlichen Willens und der göttlichen Kundgebungen ist und daß ein Befragen Gottes gleichbedeutend war mit einem Befragen der Geistwesen des Reiches Gottes.“

3„Ebenso bekannt war ihnen das Geisterreich des Bösen. Daß man auch mit diesem in Verbindung treten konnte, lehrte sie die tägliche Erfahrung.“

4„Zu allen Zeiten des Alten Bundes und des ersten Christentums haben die gottsuchenden Menschen von dem Befragen Gottes reichlich Gebrauch gemacht. Die Schriften des Alten und des Neuen Testamentes sind voll von Berichten, nach denen die Gottesgläubigen zur Erlangung der Wahrheit 'Gott befragten' und die durch die Geister Gottes übermittelten Antworten entgegennahmen.“

5„Schlage die Bibel auf und gehe die einzelnen Schriften durch, und du wirst dies bestätigt finden.“

6„Schon sehr früh wird in der Bibel das 'Befragen Gottes' erwähnt. Von Rebekka, der Frau Isaaks, wird berichtet, daß sie den Herrn befragte, als sie während ihrer Schwangerschaft in Sorge war: „Als sich nun die beiden Kinder in ihrem Schoße stießen, sagte sie: Wenn es so steht, wozu bin ich dann in diesen Zustand gekommen? Und sie ging hin, um den Herrn zu befragen' (1.Mose: 25,22). - Auf welche Weise die 'Befragung Gottes' geschah, wird hier nicht berichtet. Auch nicht, auf welchem Wege sie die Antwort entgegennahm, die ihr zuteil wurde. Aus der einfachen Erzählung geht jedoch hervor, daß damals ein Befragen Gottes nichts Außergewöhnliches war.“

2.6.8 Das Befragen Gottes zur Zeit des Mose, Josua und David

1„Nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten kam das Volk täglich zu Mose, damit er in ihren Anliegen 'Gott befrage': 'Als nun der Schwiegervater des Mose sah, was er alles mit dem Volk zu tun hatte, sagte er: 'Was machst du dir da mit dem Volk so viel zu schaffen? Warum sitzest du allein zu Gericht, während das ganze Volk vom Morgen bis zum Abend vor dir steht?' Mose antwortete seinem Schwiegervater: 'Ja, das Volk kommt zu mir, um 'Gott zu befragen'. Sooft sie einen Rechtshandel haben, kommen sie zu mir, damit ich Schiedsrichter zwischen den Parteien sei und ihnen Gottes Rechtssprüche und Entscheidungen kundtue“ (2.Mose: 18,14-16).

2„Auch hier ist nicht angegeben, wie das Befragen Gottes vor sich ging. Erst später, als Mose auf Geheiß Gottes das Offenbarungszelt hergestellt hatte, werden nähere Angaben darüber gemacht, mit welchen Mitteln das 'Befragen Gottes' und die darauf erfolgenden Antworten ermöglicht wurden: 'Mose aber nahm jedesmal das Zelt und schlug es für den Herrn außerhalb des Lagers auf und nannte es 'Offenbarungszelt'. Sooft nun jemand den Herrn befragen wollte, ging er zu dem Offenbarungszelt hinaus, das außerhalb des Lagers lag.“

3„Wenn aber Mose selbst zu dem Zelt hinausging, so standen die Leute auf und traten ein jeder an den Eingang seines Zeltes und blickten hinter Mose her, bis er in das Offenbarungszelt eingetreten war. Sobald dann Mose eingetreten war, senkte sich die Wolkensäule herab und nahm ihren Stand am Eingang des Zeltes, solange der Herr mit Mose redete. Wenn nun das Volk die Wolkensäule am Eingang des Zeltes stehen sah, erhob sich das ganze Volk, und ein jeder warf sich am Eingang seines Zeltes nieder. Der Herr aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie jemand mit seinem Freunde redet. Mose kehrte dann wieder in das Lager zurück, während sein Diener Josua, der Sohn Nuns, ein junger Mann, das Zelt nicht verließ“ (2.Mose: 33,7-11).

4„Das Wesentliche an diesem Bericht ist dir bereits aus früheren Erklärungen bekannt. Nun muß dir auffallen, daß ein Unterschied erkennbar ist zwischen der Art, wie Mose Gott befragte und der Art, wie das Volk es tat. Mose erhält bei dem hier geschilderten feierlichen Befragen Gottes als Vertreter des ganzen Volkes die Antwort des Herrn durch die Wolkensäule. Aber wenn Leute aus dem Volke Gott befragten, erhielten sie die Antwort Gottes nicht durch die Wolkensäule, sondern auf eine andere Weise. Sie ist zwar nicht klar ausgesprochen, aber doch hinreichend angedeutet, so daß der Kenner dieser Vorgänge darüber nicht im Unklaren ist. Es heißt nämlich, daß Josua, der Diener des Mose, das Offenbarungszelt nicht verlassen durfte. Sein Verbleiben im Zelt mußte doch einen Grund haben. Es hing mit dem Befragen Gottes zusammen. Und zwar diente Josua als Medium für die Leute aus dem Volke, die in ihren Privatangelegenheiten Gott befragen wollten. Es heißt ja ausdrücklich, daß 'jeder, der Gott befragen wollte, zum Offenbarungszelt hinausging'. Bestimmte Stunden zum 'Befragen Gottes' waren nicht angesetzt. Deshalb mußte Josua stets im Zelte anwesend sein und den einzelnen Leuten aus dem Volk als Medium zur Vermittlung der Antworten Gottes zu jeder Zeit zur Verfügung stehen. Ihn benutzten die Geister Gottes als Werkzeug in derselben Weise, wie sie sich der heutigen Medien bedienen.“

5„Es wurde bei den Israeliten feststehender Gebrauch, nichts von Bedeutung zu unternehmen, ohne Gott befragt zu haben. Gott hatte ja dem Mose verheißen: 'Ich will dir alles mitteilen, was ich den Israeliten durch dich aufzutragen habe' (2.Mose: 25). - 'Ich will dort im Offenbarungszelt mit den Israeliten in Verkehr treten' (2.Mose: 29,42+43). - Bei dem Befragen Gottes handelte also das Volk ganz nach göttlichem Willen.“

6„Nach Josuas Tode fragten die Israeliten beim Herrn an: 'Wer von uns soll zuerst gegen die Kanaanäer hinaufziehen, um mit ihnen zu kämpfen?' Der Herr antwortete: 'Juda soll hinaufziehen. Hiermit gebe ich das Land in seine Gewalt“ (Richter: 1,1-2).

7„Als die Daniten sich ein Gebiet zur Ansiedlung suchten, schickten sie fünf Männer, um das Land zu erforschen. Diese trafen einen Leviten, der im Hause des Micha als Medium weilte. 'Da baten sie ihn: 'Befrage doch Gott, damit wir erfahren, ob das Unternehmen, für das wir jetzt unterwegs sind, glücklichen Erfolg haben wird.' Der Priester gab ihnen hierauf Bescheid: 'Ziehet getrost hin; euer jetziges Unternehmen ist dem Herrn wohlgefällig“ (Richter: 18,1-7). - An dieser Stelle wird auch ausführlich erzählt, auf welche Weise das Befragen Gottes vor sich ging. Es wird berichtet, daß Micha sich von einem Goldschmied ein „geschnitztes und gegossenes Gottesbild hatte anfertigen lassen“.“

8„Gottesbild' nennen es eure Bibelübersetzer, die nicht wissen, was darunter zu verstehen ist und sogar meinen, es sei ein 'Götzenbild' gewesen. In Wirklichkeit war es eine Nachbildung des Orakelschildes auf dem Kleide des Hohen Priesters, das bekanntlich zum Befragen Gottes diente und davon den Namen 'Orakelschild' führte.“

9„Die Nachahmungen des hohenpriesterlichen Orakelschildes durch das israelitische Volk dienten dem Privatgebrauch zum 'Befragen Gottes'. Es war daßelbe, wie die in euren spiritistischen Kreisen gebrauchte 'Planchette' und bestand wie diese aus zwei Teilen: Aus dem unteren, unbeweglichen Teil, der gewöhnlich als Platte gegossen und mit den Buchstaben des Alphabets und anderen Zeichen der Verständigung versehen war - und einem schön geschnitzten, leichten Holzbrettchen, an dem sich eine Spitze als Zeiger befand. Die gegossene Platte wurde entweder auf einen Tisch gelegt oder auf einem festen Sockel oder einer Säule befestigt. Sie war glatt poliert, damit das Holzbrettchen leicht darüber hingleiten konnte. Beim Befragen Gottes wurde das Holzbrettchen auf die polierte Platte gelegt. Das Medium legte seine Hand auf das Holzbrettchen und wartete ab, ob sie mit Hilfe der medialen Odkraft von den Geistwesen zu den Buchstaben der 'Platte' hinbewegt wurde. Geschah dies, so zeigte die Spitze des Brettchens die Buchstaben nacheinander an, die zu Worten und Sätzen zusammengefaßt, die Antwort der Geisterwelt enthielten. Es war also im Wesentlichen daßelbe, wie beim Brustschild des Hohen Priesters.“

10„Auch darin ahmte man bei den privaten Orakelschildern das kostbare 'Brustschild' des Hohen Priesters nach, daß man die Buchstaben auf Edelsteine eingravieren und diese durch einen Goldschmied in kunstgerechter Arbeit in die gegossene Platte einlegen ließ. Man gab sehr große Summen dafür aus. und wie der hohe Priester beim Befragen Gottes mit einem kostbaren Priestergewande bekleidet war, so schaffte man ein ähnliches Gewand auch für die Privatmedien an, die das Orakelschild bedienten. So tat auch Micha: 'Er ließ ein kostbares Priestergewand und ein Orakelschild anfertigen und stellte einen seiner Söhne an, um ihm als Priester zu dienen' (Richter: 17,5). - Auch Gideon ließ aus den von den Midianitern erbeuteten Goldsachen ein 'Orakel' der eben geschilderten Art anfertigen und stellte es in seinem Wohnort Ophra auf (Richter: 8,27). Jeder konnte es zum 'Befragen Gottes' benutzen. Allein bald wurde es vom Volke auch zum 'Befragen des Bösen' gebraucht. 'Ganz Israel trieb damit Abgötterei, so daß es für Gideon und sein Haus zum Fallstrick wurde.' Gideon beabsichtigte damit nur das 'Befragen Gottes', aber das Volk mißbrauchte es, um die 'Toten zu befragen', sich also mit der bösen Geisterwelt in Verbindung zu setzen. Und das war Abgötterei.“

11„Doch die Gesetzestreuen unter den Israeliten machten nur im Notfall von dem privaten Befragen Gottes in ihren Familien Gebrauch. Bei wichtigen Dingen zogen sie es doch vor, an der Stelle bei Gott anzufragen, die Gott selbst zur Zeit des Mose bestimmt hatte. Sie gingen zum 'Offenbarungszelt' und ließen den Hohen Priester durch das Orakelschild Gott befragen. So machten sich die Israeliten auf den Weg nach Bethel, um Gott zu befragen, wer von ihnen zuerst zum Kampfe mit den Benjaminiten ausziehen solle. Der Herr antwortete ihnen: 'Juda soll den Anfang machen“(Richter: 1,2).

12„Als Saul die Philister noch in der Nacht verfolgen und gänzlich vernichten wollte und seine Leute damit einverstanden waren, 'sagte der Priester zu ihm: 'Wir wollen zuerst hier vor Gott treten. Als nun Saul bei Gott anfragte: 'Soll ich zur Verfolgung der Philister ausziehen? Wirst du sie in die Hand Israels geben?', erteilte ihm der Herr an jenem Tage keine Antwort.' (1.Sam.14,36-46). Denn der Sohn Sauls hatte an diesem Tage gegen ein Verbot Gottes gehandelt. Gott wollte durch das Versagen der Antwort zu erkennen geben, daß er nur denen antworten will, die seinen Weisungen auch nachkommen.“

13„David pflegte fast immer durch das 'Orakelschild' Gott zu befragen. Sein Medium war der Priester Abjathar: 'David gewann neue Kraft durch sein Vertrauen auf den Herrn, seinen Gott und befahl dem Priester Abjathar, dem Sohne des Abimelechs: Bringe mir das 'Ephod' (Orakelschild) her! Als nun Abjathar das Ephod zu David gebracht hatte, richtete David die Frage an den Herrn: Soll ich diese Räuberschar verfolgen? Werde ich sie einholen? Da erhielt er die Antwort: Ja, verfolge sie, du wirst sie sicher einholen und die Gefangenen erretten“ (1.Sam.30,7-8).

14„Nur von solchen läßt sich Gott befragen, die ihr volles Vertrauen auf ihn setzen und auf seine Hilfe bauen. Wer sich jedoch mit dem Bösen abgibt und auch von der Verbindung mit den Geistern der Tiefe Hilfe erwartet, den weist Gott zurück. 'Diese Männer haben ihre Götzen in ihr Herz geschlossen und sie sich als Anstoß zu ihrer Verschuldung vor die Augen gestellt: Sollte ich mich da von ihnen befragen lassen?“(Hesekiel: 14,3).

15„Nicht die Menschen mit geteiltem Herzen, die heute zu Gott und morgen zu Baal gehen, die heute die Kirche besuchen und danach die Werke des Bösen vollführen, erhalten von Gott Antwort, damals nicht und auch heute nicht. Gott hat diese Menschen nach ihrem wahren Wesen beim Propheten Jesaja gezeichnet: 'Zwar befragen sie mich Tag für Tag und tragen Verlangen nach der Kenntnis meiner Wege; als wäre es ein Volk, das Gerechtigkeit übt und das Recht seines Gottes nicht verlassen hat, fordern sie wohlverdiente Rechte von mir, erwarten ungeduldig eine Kundgebung Gottes.“

16„Warum fasten wir, sagen sie, und du siehst es nicht? … Das ist vielmehr das rechte Fasten, wie ich es liebe, daß man ungerechte Fesseln löst, daß man die Bande des Knechtschaftjoches sprengt, Vergewaltigte in Freiheit setzt und jegliches Joch zerbricht. Nicht wahr, wenn du dem Hungrigen dein Brot brichst und unglückliche Obdachlose in dein Haus nimmst, wenn du einen Nackten siehst, ihn kleidest und dich deinen Volksgenossen nicht entziehst: Dann wird dein Licht wie das Morgenrot hervorbrechen und deine Heilung schnelle Fortschritte machen … wenn du dann fragst, wird der Herr dir antworten“ (Jesaja: 58,2-9).

2.6.9 Die Antworten Gottes

1„Verschieden war die Art, wie Gott seine Kundgebungen den gläubigen Menschen übermittelte, die sich in ihren Anliegen an ihn wandten. In der Geschichte des Saul wird erwähnt, auf welche Weise dieser erste König des israelitischen Volkes die Antworten Gottes empfing, solange er Gott treu blieb. Am Tage vor der Schlacht von Gelboe fragte Saul, von dem der Geist Gottes wegen seines Ungehorsams gewichen war, bei Gott an: 'Aber der Herr gab ihm keine Antwort, weder durch 'Träume', noch durch 'Orakelschild', noch durch die 'Propheten“ (1.Sam.28,6). Also hatte Saul bisher die Antworten Gottes entweder durch 'Träume' oder durch das 'Orakelschild' oder durch 'Propheten' erhalten. Das, was eure Bibelübersetzer mit dem Wort 'Träume' bezeichnen, ist ein geistiges Schauen, eine Vision, ein Hellsehen oder Hellhören, wodurch dem Betreffenden eine Wahrheit mitgeteilt wird.“

2„Ein solches Schauen kann nur dem zuteil werden, der die mediale Veranlagung dazu hat. Die Geisterwelt muß sich daher bei der Auswahl der Mittel für ihre Kundgebungen auch nach den Aufnahmefähigkeiten desjenigen richten, für den sie bestimmt sind.“

3„Bei dem 'Orakelschild' erfolgten die Antworten Gottes unter Mitwirkung eines Mediums, wie ich dir bereits wiederholt erklärt habe.“

4„Bei den 'Propheten', die so oft in der Bibel als Überbringer der Kundgebungen Gottes auftreten, handelt es sich um 'Sprechmedien', die aber auch nicht selten auf dem Wege des Hellsehens und des Hellhörens die Antworten Gottes in Empfang nahmen und dann weitergaben.“

5„Wo immer euch in den Heiligen Schriften das 'Befragen Gottes' begegnet, da findet ihr die Wahrheit bestätigt, daß Gott den Menschen, die sich vertrauensvoll an ihn wenden und ihn befragen, seine Antwort auf irgendeine menschlich wahrnehmbare Weise zuteil werden läßt.“

2.7.0 Das Befragen der „Toten“ im Sinne der Bibel

„Soll nicht ein Volk bei seinem Gott anfragen? Soll es für die Lebenden bei den „Toten“ anfragen?“ (Jesaja: 8,19)

2.7.1 Die Begriffe „Tot“ und „Tote“ nach der Bibel

1„Wenn ihr heute in Wort oder Schrift von 'Toten' redet, so meint ihr damit die irdisch Verstorbenen, deren Leiber auf den Kirchhöfen ruhen. Eine andere Bedeutung der Bezeichnung 'Toten' habt ihr nicht. Ihr versteht unter 'Tod' also bloß die Trennung des Geistes vom irdischen Körper.“

2„In der Heiligen Schrift wird sehr viel von dem 'Tod' und den 'Toten' gesprochen. Aber nur an wenigen Stellen ist unter 'Tod' das irdische Sterben gemeint. Die 'Toten' der Bibel sind nicht die aus dem irdischen Leben Geschiedenen. Wenn die Bibel von 'Tod' spricht, meint sie nicht die Trennung des Geistes vom Körper, sondern die Trennung des Geistes von Gott. Mit Gott vereint sein und ihm angehören, ist das 'Leben'. Von Gott getrennt sein, ist der 'Tod'.“

3„Diese Lehre zieht sich durch alle Schriften des Alten und Neuen Testamentes.“

4 „Die 'Toten' sind also die von Gott Getrennten, die 'geistig Toten'. Mögen sie nun als Geister im Jenseits weilen oder als von Gott abgefallene Menschen durch dieses irdische Leben gehen.“

5„Schon das erstemal, wo das Wort 'Tod' in der Bibel vorkommt, bezeichnet es die Trennung von Gott. Als nämlich Gott den ersten Menschen im Paradies den Genuß einer bestimmten Frucht verbot, setzte er die Drohung hinzu: 'An dem Tage, wo ihr davon esset, werdet ihr des 'Todes' sterben' (1.Mose: 2,17). - Es war damit nicht der irdische Tod gemeint, sondern die Trennung von Gott. Die ersten Menschen starben ja auch nicht leiblich, als sie das Verbot übertreten hatten, sondern erlitten den geistigen Tod. Durch ihren Ungehorsam traten sie auf die Seite des Bösen und trennten sich dadurch von Gott.“

6„Als Mose vor seinem irdischen Tode von seinem Volke Abschied nahm, gab er ihm die Mahnung: 'Das 'Leben' und den 'Tod' habe ich euch vorgelegt, den Segen und den Fluch. So wähle denn das 'Leben', indem du den Herrn, deinen Gott, liebst und seinen Weisungen gehorchst und fest an ihm hältst' (5.Mose: 30,19-20). — Nicht das leibliche Leben und den leiblichen Tod hat er ihnen vorgelegt, sondern das geistige Leben, das so lange dauert, als sie fest an Gott halten, und den geistigen Tod, der sofort eintritt, sobald sie von Gott ablassen und sich von ihm trennen. 'Wer das Gebot Gottes bewahrt, der bewahrt sein Leben; wer dagegen das Wort Gottes verachtet, wird sterben' (Sprüche: 19,16). — 'Wer mein Wort befolgt, wird den Tod in Ewigkeit nicht sehen“ (Joh.8,51). „

7„Die Sünde des Abfalls von Gott führt also den geistigen Tod herbei. 'Wisset ihr nicht, daß ihr entweder Knechte der Sünde seid, was zum Tode führt, oder Knechte des Gehorsams, wodurch ihr zur Gerechtigkeit gelangt?' (Röm.6,16). - 'Was für eine Frucht habt ihr damals, als ihr der Sünde dientet, aufzuweisen gehabt? Nur solche Dinge, deren ihr euch jetzt schämt; denn das Ende davon ist der Tod. Jetzt dagegen, wo ihr von der Sünde frei und Knechte Gottes geworden seid, habt ihr als eure Frucht die Heiligung und als Endergebnis ewiges Leben. Denn der Sold, den die Sünde zahlt, ist der 'Tod'; die Gnadengabe Gottes ist ewiges Leben“ (Römer: 6,21-23).“

8„Nicht jede Sünde führt zur Trennung von Gott, sondern nur 'die Sünde, die zur vollen Entwicklung gekommen ist, gebiert den 'Tod'' (Jakobus: 1,15). — Nicht das Straucheln und Fallen des Gottesgläubigen und Gottsuchers führt den geistigen Tod herbei. Denn es ist ein Straucheln aus menschlicher Schwäche, ein Fallen auf dem Wege zu Gott. Aber sich abwenden von Gott, ihm den Rücken kehren und so leben, als ob es keinen Gott gäbe — das ist die Sünde, die den geistigen Tod gebiert.“

9„Die Toten sind die Feinde Gottes. Sie haben sich unter die Herrschaft der bösen Geistermächte begeben. 'Sie haben wie Adam den Bund gebrochen und sind treulos von mir abgefallen' (Hosea: 6,7). — Sie sind fahnenflüchtig geworden und dienen dem Fürsten der Finsternis. Ihn haben sie zu ihrem Gott erwählt. Das ist der Sinn des Wortes 'Abgötterei', das so oft in den Heiligen Schriften vorkommt.“

10„Ihr ganzes Treiben gestattet ihnen nicht, zu ihrem Gott zurückzukehren. Denn der Geist der Abgötterei wohnt in ihrem Inneren' (Hosea: 5,4). — Wegen dieser abtrünnigen Gesinnung sind sie nicht reif zur Rückkehr. 'Aus der Gewalt des 'Totenreiches' sollte ich sie befreien, vom Tode sie erlösen? — Nein — vielmehr, wo sind deine Seuchen, o Tod? Wo ist deine Pest, o Hölle?' (Hosea: 13,14).Pest und Seuchen sind die Strafen, die Gott durch die bösen Geistermächte über die Abtrünnigen verhängt. Sie müssen zuerst mürbe gemacht werden durch Leid und Jammer, sie müssen elend werden wie der verlorene Sohn, bis das Heimweh nach dem Vaterhaus, nach Gott, sie packt und zur Rückkehr treibt.“

2.7.2 Der Götzendienst ist ein Befragen der Toten

1„Es ist natürlich, daß Gott, der nur das geistige Leben will, die Verbindung mit den 'Toten' als seinen Feinden so streng untersagt. Bei den 'Toten' kann man nichts Gutes lernen, weder die Wahrheit noch die Tugend.“

2„Schrecklich waren die Folgen des Verkehrs der alten Völker mit den bösen, von Gott getrennten Geistern auf dem Wege des niedrigen Spiritismus, der in der Bibel stets als 'Götzendienst' bezeichnet wird. Zu allen erdenklichen Greueltaten haben die 'Toten' durch ihre menschlichen Medien das irregeleitete Volk verführt. Es aß nicht bloß das Opferfleisch, das den Dämonen geweiht war und bekundete damit seine Gemeinschaft mit ihnen; es opferte auch seine Söhne und Töchter den bösen Geistern und trieb bei den Opfermahlen die schändlichste Unzucht. Zu alledem trieb das Böse diese Menschen an, nachdem sie sich einmal mit ihm in Verbindung gesetzt hatten. 'Dann hängten sie sich an Baal-Peor und aßen Opferfleisch der 'Toten“ (Ps.106,28). — 'Ja, sie opferten ihre Söhne und Töchter den bösen Geistern“ (Ps.106,37).

3„In dem Buch der Weisheit wird der Einfluß des Götzendienstes mit folgenden Worten geschildert: 'Indem sie bald kindermörderische Weihen (Kinderopfer) oder verborgene Geheimkulte feiern, bald tolle Gelage nach eigenartigen Gebräuchen veranstalten, bewahren sie weder den Lebenswandel noch die Ehen rein; nein, einer bringt den anderen durch Meuchelmord um oder kränkt ihn durch Ehebruch. Bei allen ohne Unterschied herrscht Blutvergießen und Totschlag, Diebstahl und Betrug, Verführung und Treulosigkeit, Aufruhr und Meineid, Beunruhigung der Guten und Undankbarkeit, Befleckung der Seelen und unnatürlicher Geschlechtsverkehr, Zerrüttung der Ehen, Ehebruch und Unzucht. Denn die Verehrung der 'toten Götzen' ist alles Unheils Anfang, Ursache und Ausgang. Denn entweder rasen sie in ihren Lustbarkeiten oder weissagen Lügen“ (Weisheit: 14,23-28).

4„Wenn ihr das lest, könntet ihr vielleicht auf den Gedanken kommen, jene Menschen seien nicht mehr bei gesunden Sinnen gewesen. Doch sie waren so normal wie ihr. Aber so groß ist die Gewalt des Bösen und so geschickt seine Art, andere Wesen zu betören, daß derjenige ihm nicht leicht entrinnt, der ihm einmal verfallen ist. Die stärkste Waffe der Mächte der Finsternis ist die Mischung von Wahrheit und Lüge.“

5„Denen, die sich mit ihnen durch 'Befragen der Toten' in Verbindung setzen, brachten sie die Überzeugung bei, daß in den Tieren, in Sonne, Mond und Sternen mächtige Geister verkörpert seien, die große Gewalt über die Menschen hätten und ihnen Glück und Unglück bereiten könnten. Daß man sie daher verehren müsse, um sich irdisches Wohlergehen zu sichern und Mißgeschick von sich fernzuhalten. Daß man ferner mit ihnen in Verbindung treten könne durch Opfer, besonders durch Opfer von Kindern.“

6„Daß in jedem materiellen Wesen Geister verkörpert sind, entsprach der Wahrheit; ebenso daß man mit den Geistern durch Opfer in Verbindung treten kann. Daß aber jene Geisterwelt mächtige Geister des Gutes seien, die ihren Verehrern Glück brächten, war die verhängnisvolle Lüge. Hatten aber die bösen Geister einmal ihre Anhänger zu jener Überzeugung gebracht, dann war es nur mehr ein kleiner Schritt zu den Menschenopfern. Den Eltern der Kinder, die geopfert werden sollten, wurde verheißen, daß der Geist ihres Kindes nach dessen Tode als mächtiger, glückbringender Geist stets um sie sei; daß aber sowohl sie selbst, als auch ihr Kind Furchtbares erleiden müßten, wenn sie dem Götzen das Opfer verweigerten. So gaben sie denn in ihrem Wahne nach.“

7„Ihr braucht euch darüber nicht zu wundern. Denn bei dem Götzendienst und den dazu veranstalteten Versammlungen trugen die bösen Geister durch ihre Trancemedien diese Lehren vor und beglaubigten sie durch staunenerregende Dinge, die sich dabei ereigneten. Nicht selten begannen die Götzenbilder selbst zu sprechen. Es waren die 'direkten Stimmen', welche die niedere Geisterwelt mit Hilfe des Ods der dargebrachten Opfer und der anwesenden Medien erzeugten.“

8 „Gott ließ das zu, weil er auch den Bösen in den ihnen gesetzten Grenzen volle Freiheit gewährt.“

9„Die Sucht nach irdischem Glück und Wohlergehen war damals wie heute der Grund des Abfalles von Gott. Nur kannte man damals die Vorbedingungen für den Verkehr mit der Geisterwelt, und heute sind diese in Vergessenheit geraten. Infolgedessen zeigte sich damals der Abfall nicht bloß in der inneren Abkehr von Gott, sondern auch in der absichtlich herbeigeführten, mit menschlichen Sinnen wahrnehmbaren Verbindung mit der niederen Geisterwelt im spiritistischen Götzendienst. Das Befragen der 'Toten' war ein tägliches Bedürfnis für die irdisch Gesinnten, wie das Befragen Gottes zum ständigen Gottesdienst der Gottesgläubigen gehörte.“

10„Das, was die 'Toten' durch ihre Medien sagten, schmeichelte den menschlichen Leidenschaften. Es war nur Angenehmes, was sie von ihnen zu hören bekamen. Von den guten Medien als Werkzeugen Gottes wollten sie nichts wissen. Was diese ihnen im Auftrag Gottes mitzuteilen hatten, war ihnen zu bitter. 'Ein widerspenstiges Volk, mißratene Kinder, die den Weisungen des Herrn nicht gehorchen wollten; die zu den Sehern sagen: Ihr sollt nicht sehen! Und zu den Propheten Gottes: Ihr sollt uns nicht die Wahrheit prophezeien! Verkündet uns angenehme Dinge! Prophezeit uns Täuschungen! Weicht vom richtigen Wege ab, verlaßt den rechten Pfad! Laßt uns mit 'dem Heiligen Israels' in Ruhe!' (Jesaja: 30,9-11). — Nur angenehme Dinge wollten sie hören, besonders für ihr materielles Fortkommen. Auch wollten sie mit ganz bestimmten Geistern in Verbindung kommen, ähnlich wie Saul bei der Totenbeschwörerin in Endor das Erscheinen des Geistes des Samuel wünschte.“

11„Gute Geister lassen sich nicht zitieren, wie es den Launen und der Sensation der Menschen gefällt. Sie kommen aus eigenem Antrieb mit Erlaubnis Gottes oder auch in bestimmten Fällen infolge eines ausdrücklichen Auftrages Gottes. Aber sie kommen bloß zu gottsuchenden Menschen, um ihnen den Weg zu Gott zu zeigen. Wer von den guten Geistern sich kundgibt, das haben nicht die Menschen zu bestimmen, sondern das ist Sache der guten Geisterwelt selbst. Auch von der niederen Geisterwelt kommen durchaus nicht immer diejenigen, welche die Menschen gern haben möchten, sondern auch sie bedürfen einer Erlaubnis zu ihrer Kundgebung. Allerdings werden die niederen Geister stets sagen, sie seien diejenigen, welche man haben wollte, auch wenn sie es nicht sind. Denn es sind Geister der Lüge, die das Bestreben haben, ihren Anhängern nur das zu sagen, was ihnen gefällt und was sie wünschen.“

12„Es ist daher auch eine große Torheit, wenn Menschen miteinander vereinbaren, daß derjenige, welcher zuerst stirbt, dem Überlebenden Mitteilung machen soll, ob es ein Jenseits gibt. Wer eine solche Vereinbarung trifft, von deren Erfüllung er seinen Glauben an ein Fortleben abhängig macht, wird diesen Beweis nie erlangen. Denn solche Verabredungen beweisen, daß diesen Menschen der Gottesglaube fehlt. Und wer im Unglauben stirbt, findet ein solches jenseitiges Schicksal, das ihm eine Kundgebung gegenüber dem Überlebenden nicht ermöglicht. Die Geister der tiefsten Sphären wissen nichts, auch nichts mehr von einer solchen Vereinbarung. Und wenn sie es wüßten, könnten sie sich doch nicht von dem Ort entfernen, an den sie durch ihre Schuld gebannt sind.“

13„Wer jedoch gottesgläubig ist, wird ohne solche Vereinbarungen mit den Geistern seiner Verstorbenen, falls sie ebenfalls gläubig waren, schon während seines irdischen Lebens in Verbindung kommen, ohne daß er diese Verbindung absichtlich sucht. Auch hier gilt das Wort Christi: 'Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit; das andere wird euch dazugegeben werden. „ (Matth.6,33)

14„Aber das Suchen des Reiches Gottes fehlte bei denen, die sich mit der niederen Geisterwelt abgaben. Ihrer ganzen Gesinnung nach waren sie keine Gottsucher, sondern ausschließlich auf ihr irdisches Wohl bedacht. Darum lehnten sie auch die Verbindung mit der guten Geisterwelt ab. Denn die Antworten, die sie von den guten Geistern bekamen, waren für die Ohren der ihren Leidenschaften frönenden Menschen zu allen Zeiten hart und bitter. Sie empfanden die Aussprüche Gottes als eine drückende Last. Sie gingen so weit, daß sie die im Auftrag Gottes ergangenen Mahnungen, Warnungen und Drohungen der Propheten mit dem gotteslästerlichen Ausdruck 'Last des Herrn' bezeichneten. 'Was ist die Last des Herrn?' lautete die übliche Frage, sooft man wissen wollte, was Gott hatte verkünden lassen. Darum ließ Gott ihnen sagen: 'Wenn aber dieses Volk oder ein Prophet oder ein Priester dich fragen sollte: 'Was ist die Last des Herrn?', so antworte ihnen: 'Ihr seid die Last des Herrn, und ich will euch abwerfen.' Der Prophet aber und der Priester und wer sonst vom Volke noch von der 'Last des Herrn' redet, einen solchen Menschen will ich es büßen lassen samt seinem Hause. Ihr sollt vielmehr zueinander und untereinander so sagen: 'Was hat der Herr geantwortet?' oder 'Was hat der Herr verkündet?' Aber den Ausdruck 'Last des Herrn' sollt ihr nicht mehr gebrauchen, sonst soll einem jeden sein eigenes Wort zu Last werden; denn ihr würdet die Worte des lebendigen Gottes, des Herrn der Heerscharen unseres Gottes verdreht haben“ (Jer.23,33-37).“

15„Wer also zum Volke Gottes gehören wollte, durfte sich nicht mit der von Gott abgefallenen Geisterwelt in Verbindung setzen. Er durfte nicht die 'Toten befragen'. Das war Hochverrat gegen Gott und Abfall von der Wahrheit. Denn bei den Toten war die Wahrheit nicht zu finden. 'Die Toten wissen nichts.' Was sie sagen, ist Lüge und Täuschung und darauf berechnet, die Gottestreuen in die Tiefe zu ziehen.“

16„Darum richtet Gott die Mahnung an sein Volk: 'Über die kommenden Dinge fragt mich, meine Kinder! Das Werk meiner Hände lasset mir anbefohlen sein' (Jesaja: 45,11). — 'Ich der Herr, dein Gott, bin es, der dich lehrt zu tun, was dir zum Heile dient; der dich auf dem Wege leitet, den du gehen sollst' (Jesaja: 48,17). — 'Und wenn jemand zu euch sagt: Ihr müßt die Totenbeschwörer und Geisterkundigen befragen, die da flüstern und murmeln! — so entgegnet: Soll nicht ein Volk bei seinem Gott anfragen? Soll es für die Lebenden bei den Toten anfragen?' (Jesaja: 8,19). — 'Wie? Nach der Weise eurer Väter wollt ihr euch verunreinigen und mit ihren Scheusalen ebenfalls Buhlerei treiben? Ja, durch die Darbringung eurer Gaben, dadurch, daß ihr eure Kinder als Opfer verbrennt, verunreinigt ihr euch an allen euren Götzen bis auf den heutigen Tag; und da sollte ich mich von euch befragen lassen. So war ich lebe, ich will mich von euch nicht befragen lassen!“ (Hesek.20,30-31)

17„Die Israeliten hatten das Befragen der geistig 'Toten' in Ägypten betrieben und waren dort zum großen Teil dem Götzendienst verfallen. Deshalb gehörte das Verbot Gottes, die Toten zu befragen, zu den ersten Weisungen, die Gott den Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten gab: 'Ihr sollt keine Wahrsagerei noch Zauberei treiben!“ (3.Mose: 19,26). — 'Wendet euch nicht an die Totenbeschwörer und an die Wahrsager; suchet sie nicht auf, damit ihr nicht durch sie verunreinigt werdet. Ich bin der Herr, euer Gott' (3.Mose: 19,31). — 'Wenn sich jemand an die Totenbeschwörer und Wahrsager wendet, um Götzendienst mit ihnen zu treiben, so will ich mein Angesicht gegen einen solchen Menschen kehren und ihn aus der Mitte meines Volkes ausrotten' (3.Mose: 20,6). — 'Wenn ein Mann oder ein Weib einen Geist der Totenbeschwörung oder einen Wahrsagergeist in sich hat, so sollen sie unfehlbar mit dem Tode bestraft werden; man soll sie steinigen. Blutschuld lastet auf ihnen „ (3.Mose: 20,27).

18„In diesen Sätzen ist eine Tatsache enthalten, daß die Totenbeschwörer männlichen und weiblichen Geschlechts 'Medien' waren, aus denen böse Geister sprachen. Diese Medien waren für ihre Verbindung mit dem Bösen selbst verantwortlich. Sie hätten das Böse abweisen können, wenn sie sich gläubig an Gott gewandt hätten und mit der guten Geisterwelt in Verkehr getreten wären. Ihre Strafe war daher berechtigt. — Andere traten durch 'Hellsehen' mit der bösen Geisterwelt in Verbindung.“

19„Wenn hier von 'Blutschuld' die Rede ist, so soll damit nicht das natürliche Blutvergießen oder die körperliche Tötung bezeichnet werden. Unter 'Blutschuld' versteht die Bibel die geistige Tötung, die Trennung des Geistes von Gott. Die Totenbeschwörer luden deshalb eine Blutschuld auf sich, weil sie die Menschen, die zu ihnen kamen, mit den bösen Geistern in Verbindung brachten, sie dadurch von Gott trennten und so dem geistigen Tode überantworteten.“

20„Die Verunreinigung, die sich jene zuziehen, welche mit den Totenbeschwörern Verkehr unterhalten, besteht nicht in einer leiblichen Besudelung. Es ist vielmehr das schlechte Od, das sie bei den Totenbeschwörern in sich aufnehmen und das ihr eigenes Od verunreinigt und es zum Tummelplatz böser Geistwesen macht.“

2.7.3 Saul und die Totenbeschwörerin in Endor

1„Ein Fall von Totenbeschwörung ist in der Bibel ausführlich geschildert. Er ist in verschiedener Hinsicht sehr lehrreich. Es ist die Befragung der Totenbeschwörerin in Endor durch den König Saul.“

2„Samuel war gestorben. Saul aber hatte alle Totenbeschwörer aus dem Lande getrieben. Da fielen die Philister mit großer Heeresmacht in sein Land ein. Als nun Saul das Lager der Philister erblickte, geriet er in Angst und erschrak im innersten Herzen. Er befragte daher den Herrn; aber der Herr gab ihm keine Antwort, weder durch Hellsehen noch durch das Orakelschild noch durch die guten Medien. Denn durch seinen Ungehorsam hatte sich Saul von Gott getrennt. Die Geister Gottes waren von ihm gewichen, und ein böser Geist hatte Besitz von ihm genommen. Da gab Saul seinen Dienern den Befehl, eine Frau ausfindig zu machen, die sich auf Totenbeschwörung verstehe. Er wollte zu ihr gehen und sie befragen. Da ihm die gute Geisterwelt keine Kundgebung zuteil werden ließ, wollte er es mit der bösen versuchen.“

3„Seine Diener berichteten ihm, daß in Endor eine Frau wohne, die Tote beschwören könne. Saul machte sich unkenntlich und begab sich zu ihr auf den Weg. Nachts kam er bei der Frau an und sagte zu ihr: 'Wahrsage mir durch Totenbeschwörung und laß mir aus der Unterwelt den erscheinen, den ich dir nennen werde. ' Die Totenbeschwörerin wollte nicht, weil sie fürchtete, deswegen angezeigt und getötet zu werden. Doch Saul beruhigte sie. Da fragte das Weib: 'Wen soll ich dir erscheinen lassen?' Er antwortete: 'Laß mir den Samuel erscheinen.' Als nun die Frau den Samuel erblickte, schrie sie laut auf und sagte zu Saul: 'Warum hast du mich betrogen? Du bist Saul.' Der König erwiderte ihr: 'Fürchte dich nicht! Doch was siehst du?' Die Frau antwortete ihm: 'Ein übermenschliches Wesen sehe ich aus der Erde steigen. ' Da fragte er sie: 'Wie sieht es aus?' Sie antwortete: 'Ein alter Mann steigt herauf, der in einen Mantel gehüllt ist. ' Da erkannte Saul, daß es Samuel sei; er neigte sich mit dem Antlitz zur Erde und bezeugte ihm seine Ehrfurcht. Samuel aber sagte zu Saul: 'Warum störst du mich in meiner Ruhe, daß du mich heraufkommen läßt?' Saul erwiderte: 'Ich befinde mich in großer Not; denn die Philister haben Krieg mit mir angefangen; Gott aber gibt mir keine Antwort mehr. Darum habe ich dich rufen lassen, um von dir zu erfahren, was ich tun soll.'Samuel antwortete: 'Warum fragst du mich denn, da doch der Herr dich verlassen hat und dein Feind geworden ist? Der Herr hat dir nur so getan, wie er dir durch mich hat ankündigen lassen. Der Herr hat dir das Königtum entrissen und es einem anderen, dem David gegeben. Weil du dem Befehl des Herrn nicht gehorcht hast, darum hat der Herr dich jetzt in diese Lage kommen lassen. Und der Herr wird auch die Israeliten zugleich mit dir in die Hand der Philister fallen lassen. Morgen wirst du mitsamt deinen Söhnen bei mir sein“ (1.Samuel: 28,3-19).“

4„Manches in diesem Bericht bedarf der Erläuterung, da es für euch schwer verständlich ist.“

5„Fällt es dir nicht auf, daß Saul beim Anblick des Heeres der Philister bis in sein Innerstes erbebte? Das war sonst nicht seine Art. Er war ein tapferer Mann, der unzählige Kämpfe mit gemacht hatte und dem Tod unerschrocken ins Auge sah. Woher also dieses plötzliche Erbeben?“

6„Hier hast du eine jener merkwürdigen Tatsachen, die ihr oft im Leben vor euch sehet. Es ist die 'Todesahnung', wie ihr es nennt. Das Wort 'Todesahnung' ist nicht richtig gewählt. Es müßte 'Todesgewißheit' heißen. Beim ersten Blick auf das Heer der Philister sagte ihm ein inneres Etwas, daß seine Todesstunde geschlagen habe. Sie ist ja für einen jeden durch sein Schicksal festgelegt. Aber was ist das für eine innere Stimme, die es dem Saul zur Gewißheit werden ließ, daß mit dem beginnenden Kampf sein Tod mit absoluter Gewißheit verbunden sei? Was war es, das so manchem eurer Soldaten im Kriege als innere Stimme zurief: 'Beim nächsten Angriff findest du den Tod!' Oder: 'Den heutigen Tag wirst du nicht überleben!' Oder: 'Es ist dein letzter Urlaub, den du hast. Du wirst zu den Deinen nicht mehr zurückkehren!' - Warum fiel es manchen Soldaten, die doch oft in Urlaub waren, gerade das letztemal so schwer, an die Front zu gehen, von der sie nicht mehr zurückkehren sollten?“

7„Bei Saul sowohl als auch bei allen anderen, denen die innere Gewißheit von dem nahen Tode zuteil wurde, waren es die Schutzgeister, die auf jene wichtigste Stunde des Lebens aufmerksam machten. Sie sind euch als Führer und Freunde beigegeben. Oft in eurem Leben hat ihre Stimme euch gewarnt, wo euch Gefahr drohte. Sie waren eure Beschützer. Oft haben sie für rechtzeitige Rettung gesorgt. Aber nun, wo der unabänderliche Schlußstrich unter das Leben gemacht wird, schütteln diese Geisterfreunde euer ganzes Innere mit solcher Gewalt, daß die nahende Todesstunde euch in die Ohren gellt und ihr es nicht überhören könnt. Sie wird euch zu Gewißheit. Nicht bei allen dürfen sie es. Bei denen es geschieht, ist es eine besondere Gnade, damit sie in den ihnen noch verbleibenden Augenblicken den Anschluß an Gott suchen und sich seine Hilfe für den folgenschweren Schritt ins Jenseits sichern.“

8„Auch für Saul war es der letzte Ruf der Geisterboten Gottes, zu dem Gott zurückzukehren, dem er untreu geworden war. Anstatt sich bei seiner Todesgewißheit innerlich an Gott zu wenden und sein Treuegelöbnis mit aller Aufrichtigkeit zu erneuern, hat er zunächst bloß äußerlich durch Medien bei Gott angefragt, um irdische Hilfe von ihm zu erlangen. Eine innere Verbindung mit Gott in Reue über sein bisheriges Verhalten hat er nicht erstrebt. Darum gab Gott ihm auch auf sein äußeres Anfragen keine Antwort. So ging er denn in seiner Angst um sein irdisches Leben zu der Totenbeschwörerin. Wenn Saul sagte: 'Ich bin in großer Not', so meinte er damit die Todesgewißheit, die auf ihm lastete.“

9„Bei dieser Gelegenheit möchte ich dich auch noch kurz auf die zahlreichen anderen Arten der Ankündigung eines nahenden Todes aufmerksam machen. Du weißt, daß der Volksglaube das Heulen eines Hundes, das Erscheinen eines Vogels, das Weißwerden von Pflanzen und viele andere Dinge als Vorausverkündung eines Todesfalles ansehen. Das ist kein Aberglaube, wie eure wissenschaftlich so aufgeklärte Zeit meint. Es ist Wahrheit. Und wenn durch diese Zeichen auch nicht derjenige bestimmt angegeben wird, der gemeint ist, so sollen es sich alle zu Herzen nehmen, die jene Zeichen kennen und Einkehr in sich selbst halten. Es ist ein Ruf eurer Geisterfreunde, der euch an Gott und die Rechenschaft erinnert, die ihr ihm nach dem irdischen Scheiden ablegen müßt. Die Geisterwelt ist es, die jene Tiere als Werkzeuge benutzt und sie das tun läßt, was euch als Vorbedeutung erscheint. Denn ich habe dir oft gesagt, daß auch Tiere als Medien benutzt werden können und zwar sowohl von der guten, als auch von der bösen Geisterwelt. Daßelbe gilt von den Pflanzen und Blumen. Doch die Geisterwelt wendet jene Zeichen nur dann an, wenn die Menschen, die sie sehen, auch fähig sind, die Zeichen zu verstehen. Denn die Geister tun nichts Zweckloses. Das möge über diesen Punkt genügen.“

10„Bei der Totenbeschwörerin in Endor möchte es auffallend erscheinen, daß Samuel überhaupt erschien. Er gehörte ja nicht zu den 'Toten', also nicht zu den von Gott Getrennten. Er war keiner von den Geistern der Tiefe, mit denen die Frau in Endor bisher in Verbindung stand. Er war ein guter Geist Gottes. Das erkannte die Frau auch an der übermenschlichen Größe, in der der Geist des Samuel erschien. Durch das Erscheinen des Geistes Samuels vollzog sich an Saul ein Strafgericht Gottes. Saul sollte sofort für den Frevel büßen, daß er sich an das Böse um Auskunft gewandt hatte. Wäre anstelle Samuels ein böser Geist erschienen, so würde er ihm nicht die furchtbare Wahrheit seines Schicksals gesagt, sondern ihm eine angenehme Täuschung offenbart haben.“

11„Darum mußte nach dem Willen Gottes der gute Geist Samuels vor die Hellseherin treten, die zugleich hellhörend war und durch sie dem Saul das kundtun, was ihn am anderen Tag erwartete. Daß er heute schon das Furchtbare erfuhr, war das Schwerste, was ihn treffen konnte: 'Morgen wirst du samt deinen Söhnen und einem großen Teil deines Heeres sterben.' Das bedeutete für Saul eine Todesqual, die jetzt schon begann und sein Inneres bis zur Stunde der Erfüllung zermalmte. Darum fiel er bei der Schreckenskunde voll Entsetzen seiner ganzen Länge nach zu Boden. Was er bei der Totenbeschwörerin erfahren wollte, nämlich wie er den Sieg über seine Feinde erlangen könne, das erfuhr er nicht - und das Schreckliche, das er nicht wissen wollte, ward ihm zur Strafe offenbart.“

12„Bei ihm ging in Erfüllung, was Gott durch den Propheten Hesekiel sagen ließ: 'Wenn irgend jemand aus dem Hause Israel und von den Fremden, die in Israel leben, sich von mir lossagt und seine Götzen in sein Herz schließt und sich als Anstoß zu seiner Verschuldung vor die Augen stellt und sich trotzdem zu einem Propheten begibt, damit dieser mich für ihn befrage, so will ich, der Herr, ihm persönlich Antwort erteilen, und zwar will ich gegen den betreffenden Mann vorgehen und ihn zu einem warnenden Beispiel und zu einem Sprichwort machen und ihn aus der Mitte meines Volkes ausrotten, damit ihr erkennt, daß ich der Herr bin“ (Hesek.14,7-8).“

13„Daß die Totenbeschwörerin beim Erscheinen Samuels den Saul erkannte, kam daher, daß sie hellhörend vom Geist des Samuel den Namen Sauls vernahm.“

14„Wenn ferner Samuel in seiner Kundgebung an Saul verheißt, daß er und seine Söhne morgen bei ihm seien, so ist das nicht so zu verstehen, als ob Saul und seine Söhne im Jenseits mit Samuel daßelbe Schicksal teilten. Samuel will Saul nur kundtun, daß er und seine Söhne am anderen Tage sterben würden und daß Samuel sie bei ihrem Übertritt ins Jenseits abholen werde. Denn die Geister der Sterbenden werden von den ihnen im Tode Vorausgegangenen schon am Sterbebett in Empfang genommen und begrüßt, wenn sie ihnen im Leben nahegestanden. Von ihnen werden sie auch belehrt und ermahnt, bevor sie an den Ort kommen, an den sie gemäß dem ihnen zuteil gewordenen Los hingehören. Das ist ein ebenso selbstverständliches Gesetz der Geisterwelt, wie es für euch eine Selbstverständlichkeit ist, eure Freunde bei der Landung im Hafen eines fremden Landes abzuholen, wenn ihr selbst schon vorher in diesem Lande angekommen seid. Deshalb kann doch euer Schicksal in jenem Lande von dem Schicksal eurer Freunde wesentlich verschieden sein.“

15„Bei der Totenbeschwörerin in Endor erfolgte die Verbindung mit den 'Toten' auf dem Wege des Hellsehens und Hellhörens. Sie teilte dem, der sie befragte, bloß mit, was sie sah oder hörte. Andere Totenbeschwörer waren wirkliche Medien und fielen in Trance, und der fremde Geist redete selbst durch sie.“

16„Wenn endlich gesagt ist, daß der Geist Samuels 'aus der Erde heraufgestiegen sei', so ist dies nur nach dem Augenschein angegeben.“

17„Der Geist bedarf, um sich sichtbar zu machen, einer Odwolke. Das Od entnimmt er der Odstrahlung der ihn umgebenden Menschen. Die Odwolke bildet sich nicht auf einmal, sondern entwickelt sich nach und nach, meistens von unten nach oben größer werdend, so daß es wie ein Aufsteigen nach oben aussieht. Daß Samuel als alter Mann erschien und in den Mantel gehüllt war, den er als Mensch zu tragen pflegte, geschah deswegen, damit man seine Persönlichkeit erkennen konnte. Die Geister pflegen sich in der Odgestalt zu zeigen, die alle diejenigen Merkmale trägt, an denen man sie während ihres irdischen Lebens erkannte. Wie ihr eure materielle Gewandung nach Belieben gestalten könnt, so vermögen auch die Geister ihrer Odgewandung die Formen zu verleihen, die ihnen am zweckmäßigsten erscheinen.“

18„Da die Gesetze der Verbindung mit der niederen Geisterwelt dieselben sind, wie die des guten Geisterverkehrs, so seht ihr in den Berichten der Heiligen Schrift bei dem Befragen der Toten dieselben Mittel angegeben, wie beim Befragen Gottes. Hier wie dort trefft ihr als Träger der erforderlichen Odkraft die Medien, entweder als Propheten des Baal oder als Propheten Gottes. Hier wie dort werden zur Verstärkung der Odkraft Tieropfer dargebracht und Räucherungen vorgenommen.“

19„In beiden Fällen werden Orte gewählt, die frei sind von jeder Störung und an denen die schädigenden Wirkungen von Licht und Wärme auf die Odverdichtung möglichst beseitigt sind. Darum werden in der Bibel zugleich mit dem Götzendienst auch die Orte verwünscht, an denen der Verkehr mit den bösen Geistern unterhalten wurde. 'Mein Volk befrage sein Stück Holz, und sein Stab muß ihm die Zukunft kundtun. Denn der Geist der Abgötterei hat sie betört, daß sie ihren Gott verlassen haben und Götzendienst treiben. Auf den Gipfeln der Berge opfern sie und lassen Weihrauch aufsteigen auf den Hügeln unter Eichen, Pappeln und Terebinthen, deren Schatten ja so lieblich ist“ (Hosea: 4,12-13).

20 „Aus allem, was dich die Bibel über die „Toten“ lehrt, magst du ers ehen, daß die „Toten“ die Mächte des Bösen sind. Wer sich diesen Mächten anschließt, trennt sich von Gott und erleidet den geistigen Tod.“

21„Groß stand Israel da; als es sich aber durch den Baalsdienst versündigte, fing es an zu sterben' (Hosea: 13,1). Nun darf man jedoch nicht meinen, der Baalsdienst bestehe bloß darin, daß der Mensch sich wirkliche Götzenbilder mache und sich absichtlich mit der bösen Geisterwelt in Verbindung setze, wie dies in den alten Zeiten geschah und heute noch beim Götzendienst verschiedener Völker geschieht.“

22 „Götzendienst ist vielmehr schon jede Gesinnung, die Gott aus dem Leben ausschaltet und sich ganz zu dem Materiellen hinwendet und unter dem Einfluß des Bösen das Irdische anstelle Gottes setzt.“

23„Die Menschheit der jetzigen Zeiten ist nicht minder götzendienerisch, wie die Völker, von denen euch die Bibel berichtet, wenn auch in den Gebieten der sogenannten Kultur keine Götzenbilder von Holz oder Stein aufgestellt werden. Aber die Götzenbilder stehen in den Herzen. Es ist das Geld, die Ehre und das irdische Wohlergehen. Und diesen Götzen werden heute ebenso viele Opfer gebracht, wie vor Jahrtausenden den sichtbaren Götzen. Diesen Götzen werden, wenn auch in feinerer Weise, heute noch Millionen von Menschen, Millionen von Kindern geopfert.“

24„Die bösen Geistermächte des 'Totenreiches' führen auch in den heutigen Zeiten die Herrschaft über den weitaus größten Teil der Menschheit. Und was der Prophet Micha von den damaligen Geschlechtern sagt, gilt in demselben Umfang von der Jetztzeit: 'Ausgestorben sind die Frommen im Lande, und ehrliche Leute gibt es nicht mehr unter den Menschen. Allesamt liegen sie auf der Lauer nach Übeltaten. Jeder macht auf den anderen Jagd mit dem Fangnetz. Auf das Böse gehen ihre Hände aus, es eifrig auszuführen. Der Obere fordert, und der Richter steht ihm gegen Bezahlung zu Diensten. Der Mächtige spricht das aus, wonach ihn gelüstet, und dann karten sie es miteinander ab.“

25„Der Beste unter ihnen ist wie ein Dornstrauch, der Rechtschaffenste schlimmer wie eine Dornhecke. Aber der Tag, den deine Späher angekündigt haben, dein Strafgericht, kommt heran. Alsdann verlaßt euch nicht auf den vertrauten Freund! Vor dem Weibe, das an deinem Busen liegt, hüte die Pforten deines Mundes! Denn der Sohn mißachtet den Vater, die Tochter lehnt sich wider die Mutter auf, die Schwiegertochter wider die Schwiegermutter. Eines jeden Feinde sind die eigenen Hausgenossen. - Ich aber will nach dem Herrn ausschauen, will harren auf Gott, der mir hilft: Mein Gott wird mich erhören“(Micha: 7,2-7).

26„Aber Gott wird sich auch der heutigen Menschheit erbarmen. Er wird es fügen, daß sie wieder mit der guten Geisterwelt in Verbindung kommt und dadurch von den Toten aufersteht.“

27„Es wird geschehen, daß ich meine Geisterwelt über alles Fleisch ausgieße, so daß eure Söhne und eure Töchter weissagen, eure Greise Offenbarungen in Visionen empfangen, eure jungen Leute Gesichte schauen; ja selbst über die Knechte und Mägde werde ich in jenen Tagen meine Geisterwelt ausgießen“ (Joel: 3,1-2).


Ende des 2. Teils.

Das geheime Wissen - Das wichtigste Buch für die Menschheit!

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