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ОглавлениеDie Wachtposten waren verschwunden, als John und Noshti mit ihrem Gefangenen den Canyonausgang erreichten.
John blickte zurück. Turmhohe Felswände verdeckten die Lowman Ranch. Ein Falke kreiste über ihnen. Sonst rührte sich nichts. Vor den Reitern erstreckte sich eine mit Hartgras und Fettholzstauden bewachsene Ebene. Im Norden dämmerte die blaue Silhouette der Pinaleno- Mountains.
Noshti atmete tief durch.
»Freu dich nicht zu früh, Wilburn«, knirschte Sid. »Wenn du mich fragst: du bist so gut wie tot.«
»Ich bin nicht neugierig.« Johns 44er ruckte. »Bleib vor mir.«
Sid trieb den Schecken an. Das Apachenmädchen überholte ihn. Da warf Sid sich aus dem Sattel. Sein heiserer Schrei erschreckte das Pferd. Wiehernd stürmte es davon. Die Hufe wirbelten Staub empor.
»Legt ihn um!«, brüllte Sid.
Schüsse blitzten von einer Felskanzel. Gleichzeitig rollte Sid sich zu einem Steinhaufen.
John, der sein Pferd drehte und sofort feuerte, bemerkte aus den Augenwinkeln ein Blinken.
Sid zerrte einen Revolver unter den Geröllbrocken hervor.
Da wusste John, was der geknickte, scheinbar zufällig auf den Steinhaufen weisende Zweig an dem Ocotillobusch bedeutete, den sie eben passiert hatten.
Er schwang den Colt nach rechts. Zum Zielen blieb keine Zeit. Sid lag auf der Seite, den Sechsschüsser in der ausgestreckten Faust.
Johns Waffe krachte. Die Kugel stieß Sid auf den Rücken. Sids Blei jaulte zu den Felsrändern hinauf. Der Braune des Spielers sprang über die von Staub und Pulverrauch umwallte Gestalt.
Noshti war bereits zwanzig Yard voraus. Die Hufe ihres Grauen schienen den Boden nicht zu berühren. Sie lag fest auf dem Pferd.
Kugeln pfiffen von der Steinkanzel. Ein ohrenbetäubendes Krachen schallte über das Land. Johns Brauner wollte dem Pferd des Apachenmädchens folgen. Doch John presste die Schenkel an seine Flanken und wendete.
Seine hämmernden Schüsse zwangen die Schützen auf der Felskanzel, sich niederzuwerfen. Sandfontänen umspritzten John. Trotzdem lenkte er das Pferd zu Sid.
Ein Blick genügte: Seine Kugel hatte den jungen Mann mitten ins Herz getroffen. Ein bitterer Geschmack füllte Johns Mund. Er schickte den letzten Bleigruß aus seinem 44er zur Felskanzel hinauf, dann gab er dem Braunen die Zügel frei.
Der Wallach preschte los. In dem von den Hufen hochgeschleuderten Staub verschwamm der Reiter zu einem Schatten. Die wütenden Schüsse verfehlten ihn.
Doch Herz-Ass-John wusste, dass Sids Bruder von dieser Stunde an nicht ruhen würde, bis er ihn gestellt hatte.
Noshti schaute sich nicht um. Mit den klatschenden Zügelenden trieb sie das Pferd an. Ihr Ziel waren die zerklüfteten Hügel am Ostrand der Ebene.
John folgte ihr.