Читать книгу JENSEITSGEDANKEN - John W. Dorsch - Страница 6
Gott, ein Gemeinschaftswesen aus einer Vielzahl von Seelen?
ОглавлениеWar ich nun am Ziel meiner Suche?
Die Juden und Mohammedaner hatten ihren Anhängern verboten, sich <ein Bild> von Gott zu machen.
War es deshalb?
Weil wir Menschen uns einen solchen Gott nicht vorstellen können?
Selbst für mich heute, nach meiner „privaten Erkenntnis“, noch immer sehr schwer vorstellbar.
Aber immer noch einleuchtender als der alte Mann auf der Wolke.
Die Hindus glauben, wenn sich einer dieser „Tropfen“ wieder vom Ozean löst, einen Körper sucht und auf die Erde zurückkehrt, dann wandelt er als Gottheit zwischen den Menschen .
Damit unterscheiden sie sich nur wenig von uns Christen; wir glauben zwar, dass dies nur einmal - bei Jesus - passiert ist, wohingegen sie annehmen, dass eine Vielzahl von Göttern - so re-inkarniert - auf der Erde zwischen ihnen weilen.
Auch sie müssen natürlich angebetet und durch Opfergaben milde gestimmt werden.
Der Grundgedanke - hier die göttliche Seele, dort der göttliche Tropfen - ist bei beiden Religionen vergleichbar.
Nur hat sich der christliche Klerus noch nicht getraut, an eine Verschmelzung der reinen Seele mit Gott zu denken, wie es die Hindus mit dem Tropfen und dem Ozean von Anfang an tun.
Sie erlauben unseren reinen Seelen bislang nur, Gott „zu schauen“- wie immer wir uns dies auch vorzustellen haben - obwohl man uns doch sagt, dass wir eine „göttliche Seele“ besitzen.
Zwischen „Schauen und „Vereinen“ ist es zwar nur noch ein kleiner Schritt, zu dem sich aber die Kirchengelehrten scheinbar noch nicht durchringen können.
Es ist zugegebenermaßen auch für uns „aufgeklärte“ Menschen (noch) unvorstellbar, sich dies bildlich vorzustellen.
Bis jetzt hat der Versuch, Gott eine Gestalt zu geben, unsere Vorstellungskraft überfordert.
Aus diesem Grund haben auch – wie schon gesagt - der Islam und das Judentum ihren Gläubigen verboten, sich ein Bild von „IHM“ zu machen.
Wie muss erst recht der Versuch, die „glücklichen Seelen“ irgendwo in seiner Nähe zu lokalisieren - in welcher Form oder Gestalt auch immer - kläglich scheitern.
Da die Kirche sagt, Gott ist allgegenwärtig, kann man diese Seelen auch nicht außerhalb, sondern nur innerhalb von Gott suchen, da es ja keinen Raum gibt, den Gott nicht ausfüllt.
Sie sagt auch, die Seelen – zumindest die guten – kommen in den Himmel.
Wie wäre es, wenn es gar keinen Himmel gibt – wenn Gott der Himmel selbst ist?
Damit sind wir wieder bei dem Bild Gottes, dem die Hindus den Namen BRIM gegeben haben.
Wenn es schon so schwer fällt, uns ein Bild von Gott zu machen, wie steht es dann seinem Widerpart, dem Teufel, Urian - den „gefallenen“ Engel?
Schon immer glaubten die Menschen, wenn es das Gute gibt, gibt es auch das Böse, Yin/Yang, Gott und Teufel nur im Doppelpack.
Wenn wir nun Gott als Ozean der reinen Seelen ansehen, gibt es dann vielleicht auch ein „Schwarzmeer“, ein Ozean der bösen Seelen?
Die monotheistischen Kirchen sprachen immer von der Hölle, wo die Bösen von den Teufeln auf ewig gebraten und gequält werden.
Waren sie nicht ganz so böse gewesen, kamen sie - wie schon angedeutet - in die Vorhölle - dem Fegefeuer - wo sie eine Zeitlang gar gekocht wurden, aber die Möglichkeit hatten, irgendwann einmal „in den Himmel“ aufzusteigen.
Unsere Kirchenleute sprechen heute von „den armen Seelen“, die „in Gottesferne“ vegetieren müssen.
Wie und wo ist aber der Teufel?
Gibt es wirklich die furchterregenden Gestalten mit Hörnern und Pferdefuß, die uns die Maler des Mittelalters als warnende Schreckgespenster hinterlassen haben?
War es schon schwer, Gott ein Gesicht zu geben - beim Teufel erscheint es mir unmöglich.
Gibt es hier auch ein Gemeinschaftswesen der schwarzen Seelen, das versucht, uns Menschen vom rechten Weg abzubringen, um durch weiteren Zustrom mächtiger zu werden - vielleicht eines Tages mächtiger als Gott?
Möglich wär’s - denn oftmals scheint das Gewissen uns Menschen in schwere Kämpfe zu verwickeln.
Kämpfe zwischen dem warnenden Gut und dem verlockenden Böse.
Kämpfe kann es aber nur zwischen etwa gleichwertigen Wesen geben - Ying/Yang!
Deshalb ist es gut möglich, dass sich die bösen Seelen auch zusammenschließen und gelegentlich eine furchterregende Gestalt annehmen, um uns Menschen zu schrecken, oder für sich zu gewinnen ; erinnern wir uns hier an Faust und Mephisto, den Goethe sagen lässt: ich bin der Geist, der das Böse will, doch stets das Gute schafft.
Unser Gewissen als Kampfplatz von Gut und Böse scheint dies zu beweisen.
Auch erzählt man in vielen Religionen von böse Dämonen, die aus der Hölle kommend den Menschen Schaden zufügen wollen.
Trotzdem glaube ich nach langen Überlegungen eher an das, was man mit Gottesferne bezeichnet, obwohl ich keine Antwort weiß auf die Frage, wo sich die Seelen „in Gottesferne“ aufhalten, wenn Gott doch überall ist, da er ja „Allgegenwärtig“ ist.
Behalten Seelen ihr Bewusstsein, dann muss es eine furchtbare Strafe sein, wenn sie das Glück der „reinen Seelen“ sehen in der Gewissheit, niemals dazu gehören zu können.
Das Fegefeuer wäre dann die ständige Wanderung der nicht ganz reinen Seelen durch die verschiedenen Körper, bis ihnen endlich die Verschmelzung mit Gott erlaubt wird.
Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, die Orte der Geister (Seelen/Gott/Teufel), und der Lebewesen zu lokalisieren.
Dies setzt aber eine gehörige Portion abstrakter Denkweise voraus.
Wir Menschen können nur dreidimensional denken, weil wir nur dreidimensional existieren.
Nehmen wir nun an, das Gott und die Seelen in einer höheren Dimension „leben“, weil für sie ja die Zeit als Komponente hinzukommt - befinden wir uns – von Gott aus betrachtet – in einer niedrigeren Dimension.
Um dies besser zu veranschaulichen, und weil wir das vier-dimensionalen Kontinuum nicht erfassen können, gehen wie eine Etage tiefer – Gott und die Seelen der Verstorbenen also drei- und wir zweidimensional – wie z.B. ein Blatt Papier.
Packt man nun viele zweidimensional Ebenen übereinander, ergibt sich ein höher dimensionierte Form: ein Würfel oder Raum.
Zweidimensional denkenden Wesen könnten sich nur in Länge und Breite bewegen – die Seelen in einer höheren Dimension aber auch durch die Ebenen!
Die Wissenschaft hat diese Hypothese schon erobert.
Sie hantieren schon in mehreren Dimensionen, die im gleichen Raum existieren und ihn durchdringen.
Man spricht heute von Krümmungen oder Faltungen im Raum/Zeitgefüge.
In der Sciencefiction-Literatur fliegen Raumschiffe in ganz kurzer Zeit durch so genannte Wurmlöcher von einer in die nächste Dimension – auch Hyperraum genannt - und legen dadurch Strecken zurück, die im normalen Raumflug Millionen von Jahren dauern würden.
Könnte es nun nicht so sein, dass wir uns in der einen, Gott in einer anderen Dimension und der Teufel mit seiner Hölle (oder was auch immer) wieder in einer anderen?
Beide hätten zeitlos sofort Zugriff auf die niedriger dimensionierte Welt – wir aber (noch) nicht auf ihre.
Da es nicht sein kann, dass in unserer Bezugsebene der allgegenwärtige Gott und das Böse – also der Teufel – gleichzeitig in derselben Dimension existieren, muss es also eine Lösung in der angedachten Form geben.
Wenn unser Gott allgegenwärtig ist, kann der Teufel sich schließlich nicht quasi in Gott befinden!
Die Existenz in verschiedenen Dimensionen wäre damit am logischsten.
Aber wenden wir uns wieder der Suche nach dem Bild Gottes zu, und betrachten einmal die vielen anderen Naturreligionen der Vergangenheit.
Erstaunlicherweise scheint es da noch keine eigene Religionsgruppe mit atheistischer Weltanschauung gegeben zu haben.
Schon von Anfang an haben die Menschen – wie schon gesagt - alles, was sie nicht verstanden, oder was sie sich nicht erklären konnten, einem Geist, Dämon oder eben einem, oder mehreren Göttern zugeschrieben.
Die Entstehung „von alleine“ - also ohne einen Schöpfer – ist scheinbar erst die Erfindung unserer „aufgeklärten“ Generation.
Für die Atheisten und viele der Philosophen sollte der Mensch das Maß aller Dinge sein.
Der gesamte Kosmos mit allem lebenden und toten Inventar hat sich zufällig - nur gebunden an die allgemeinen Naturgesetze - entwickelt.
Schließlich hat Darwin - Gott hab ihn selig - exakt bewiesen, dass uns nicht Gott am letzten Tag seiner Schöpfungsgeschichte erschaffen, sondern dass wir uns selbst mühselig ganz langsam aus einer Amöbe bis in unsere heutige Form entwickelten.
Und überhaupt: - unsere Wissenschaft hat doch ganz klar und eindeutig bewiesen, dass die Erde und das Universum nicht in sieben Tagen, sondern im Laufe von ca. 15 Milliarden Jahren entstanden ist.
Wenn man die Bibel als alleinige Wahrheitsquelle ansieht, dann ist die Erde nur ca. 6000 Jahre alt und die Saurier Zeitgenossen von Adam und Eva.
Wieder gerade rücken könnte man es mit der These, dass Gott ja zeitlos ist.
Was für uns 100 Millionen Jahre sind, bedeutet für ihn vielleicht nur einen Tag!
Ich habe schon aufgeführt, das es tatsächlich in den USA eine Gruppe von fundamentalistischen Christen gibt, die noch heute ernsthaft behaupten beweisen zu können, dass Darwin irrte, und dass durch einen Schöpfungsakt unser Universum - wie die Bibel sagt – erst vor 6 bis 7000 Jahren begonnen hat.
Schaum wir uns also die Entstehungsgeschichte, wie sie uns in der Bibel beschrieben wird, doch einmal genauer an.
Es heißt da:
1. Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde
und die Erde war wüst und leer
und es war finster auf der Tiefe
und der Geist Gottes schwebe über dem Wasser.
Wenn man das, was hier für den ersten Schöpfungstag in der Heiligen Schrift steht, mit ZEITABSCHNITT übersetzt, sind wir hier noch einigermaßen konform mit den Erkenntnissen der Wissenschaft.
Zuerst entstanden „Himmel und Erde“, also unser Universum.
Die Erde war wüst und leer und es war finster.
Auch das ist richtig, denn das gesamte Wasser befand sich noch in Form einer kilometerdicken Wolkenschicht am Himmel, und verhinderte, dass auch nur ein einziger Lichtstrahl der Sonne den Boden erreichte, so wie es jetzt noch auf dem Schwesterplaneten der Erde - der Venus - aussehen muss.
Langsam kühlte sich die Erdoberfläche durch den Sturzbach ähnlichen Dauerregen ab und es bildete sich
der erste Ur-Ozean.
2. Und die Erde war wüst und leer,
und es war finster auf der Tiefe; und
und der Geist Gottes schwebte auf dem
Wasser
3. Und Gott sprach: Es werde Licht!
Und es ward Licht
4. Und Gott sah, dass das Licht gut war.
Da schied Gott das Licht von der Finsternis.
5. und nannte das Licht Tag und die Finsternis
Nacht. Da ward aus Abend und Morgen
der erste Tag.
Als die Wassermassen zum größten Teil abgeregnet waren, konnten die Sonnenstrahlen den Erdboden erreichen und damit wurde es für die Erde Tag und Nacht.
6 . Und Gott sprach, es werde eine
Feste zwischen den Wassern und die sei
ein Unterschied zwischen den Wassern.
7. Da machte Gott die Feste und
schied das Wasser unter der Feste von
dem Wasser über der Feste.
Und es geschah also.
8. Und Gott nannte die Feste Himmel.
Da ward aus Abend und Morgen
der andere Tag.
Wäre damals schon ein Betrachter auf der Erde gewesen, so hätte er dies auch so gesehen, wie es die Bibel hier beschreibt.
Wo vorher nur Wasser, Wolken und Regen waren, gab es jetzt festen Boden und das Meer und darüber den Himmel mit den Wolken, aus denen es immer noch regnete.
9. Und Gott sprach: Es sammle sich
das Wasser unter dem Himmel an be-
sonderen Örter, dass man das Trockne
sehe, und es geschah also.
10. Und Gott nannte das Trockne
Erde und die Sammlung der Wasser
nannte er Meer. Und Gott sah, dass
es gut war.
11 Und Gott sprach: Es lasse die Erde
aufgehen Gras und Kraut, das
sich besame und fruchtbare Bäume, da
ein jeglicher nach seiner Art Frucht
trage und habe seinen eigenen Samen
bei ihm selbst auf Erden. Und es
geschah also.
Am dritten „Tag“ teilten sich die Kontinente, die ersten Pflanzen besiedelten das feste Land, nur waren die ersten Pflanzen erst nach dem tierischen Leben und dann wohl erst im Wasser entstanden und danach an Land gegangen“.
12. Und die Erde ließ aufgehen Gras
und Kraut, das sich besamte, ein jag-
lichtes nach seiner Art, und Bäume,
die da Frucht trugen und ihre eigenen
Samen bei sich selbst hatten, ein jeg-
lichter nach seiner Art. und Gott sah,
dass es gut war.
13. Da ward aus Abend und Morgen
der dritte Tag.
14. Und Gott sprach: Es werden
Lichter an der Feste des Himmels, die
da scheiden Tag und Nacht und geben
Zeichen, Zeichen Tage und Jahre
15. und seien Lichter an der Feste des
Himmels, dass sie scheinen auf Erden.
und es geschah also.
16. Und Gott machte zwei große
Lichter: ein großes Licht, dass den Tag
regiere, und ein klein Licht, dass die
Nacht regiere, dazu auch Sterne.
17. Und Gott setzte sie an die Feste
des Himmels, dass sie schienen auf die
Erde
18.und den Tag und die Nacht regierten
und schieden Licht von der Finsternis
.Und Gott sah, dass es gut war.
19 Da ward aus Abend und Morgen
der vierte Tag.
Hier haben sich die Bibel-Autoren geirrt.
Licht gab es schon am ersten Tag, als die Himmelskörper entstanden.
Man konnte dies auch auf den zweiten Tag verlegen an den Augenblick, wo die Wolkendecke das erste Mal aufriss und der angenommene Betrachter auch das erste Mal die Sonne, Mond und Sterne am Himmel hatte sehen können.
Währen ihm die Zusammenhänge der modernen Astronomie noch nicht geläufig gewesen, hätte er die biblische Schöpfung - wie beschrieben - so erlebt.
20. Und Gott sprach: Es errege sich
das Wasser mit webenden und leben-
digen Tieren und Geflügel fliege auf
Erden unter der Feste des Himmels.
21 Und Gott schuf große Walfische
und allerlei Tier, das da lebt und
webt, davon das Wasser sich erregte,
ein jegliches nach seiner Art, und
allerlei gefiedertes Geflügel, ein jeg-
liches nach seiner Art.
Und Gott sah, dass es gut war.
22. Und Gott segnete sie und sprach:
Seid fruchtbar und mehret euch und
erfüllt das Wasser im Meer; und das
Gefieder mehre sich auf Erden.
23. Da ward aus Abend und Morgen
der fünfte Tag.
Auch hier besteht eine Übereinstimmung mit der Forschung.
Zuerst entwickelte sich das Leben im Wasser und danach erst an Land.
Ein kleiner Schönheitsfehler ist, dass die biblische Schöpfungsgeschichte erst die Flugsaurier entstehen lässt, bevor die ersten Amphibien an Land krochen.
Aber sehen wir weiter:
24, Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendige Tiere, ein jegliches nach seiner Art: Vieh Gewürm und Tiere auf Erden. Und es geschah also.
25.Und Gott machte die Tiere auf Erden,
ein jegliches nach seiner Art, und
das Vieh nach seiner Art und allerlei
Gewürm auf Erden, nach seiner Art.
Und Gott sah, dass es gut war.
26.Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen,
ein Bild, dass uns gleich
sei, die da herrschen über die Fische im
Meer und über die Vögel unter dem
Himmel und über das Vieh und über
die ganze Erde und über alles Gewürm,
das auf Erden kreucht.
27.Und Gott schuf den Menschen ihm
zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er
ihn; und schuf sie einen Mann und
ein Weib.
28.Und Gott segnete sie und sprach
zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret
euch und erfüllet die Erde und machet
sie euch untertan .und herrschet über die Fische
im Meer und über die Vögel unter dem
Himmel und über alles Tier, das
auf Erden kreucht.
29. Und Gott sprach, sehet da, ich
habe euch gegeben allerlei Kraut, das
sich besamet, auf der ganzen Erde und
allerlei fruchtbare Bäume, die sich be-
samen, euch zur Speise.
30. und allen Tieren auf Erden und
allen Vögeln unter dem Himmel und
alles Gewürm, das da lebt auf Erden,
das sie allerlei grün Kraut essen. Und
es geschah also.
31.Und Gott sah an alles, was er
gemacht hatte; und siehe da, es war
sehr gut. Da ward aus Abend und
Morgen der sechste Tag.
Hier kann man das erste Mal einen ernsten Zweifel anmelden.
Er erschuf den Menschen und sah, dass es sehr gut war!
Wir können davon ausgehen, dass dies ein Wunschdenken der Bibelschreiber war.
Ich bin mir ziemlich sicher, wenn Gott hätte voraussehen können, was aus diesem Teil seines Werkes - aus der „Krone der Schöpfung“ werden - wie er den Auftrag: „Erfüllet die Erde und macht sie euch untertan“, grausam erfüllen würde, wäre er wohl zu einem anderen Urteil gekommen und hätte schnell einen zweiten Versuch anberaumt.
Da Gott - wie wir alle glauben - auch die Zukunft erschlossen ist, wird er die Entartung seiner Menschen-Schöpfung auch vorausgesehen haben.
Nehmen wir also an, das Prädikat: sehr gut, bezog sich nur auf die Anatomie, die ja auch wirklich als ziemlich gelungen bezeichnet werden kann.
In der Tat ist es faszinierend, wie einmalig alle Teile des Menschen funktionieren.
So ist es also momentan nur der Geist - der freie Wille, den Gott uns ausdrücklich frei gegeben hat - den der Mensch pervertiert hat.
Die Einschränkung momentan deshalb, weil er gerade dabei ist, als nächstes den Körper gen-zu-manipulieren.
Damit greift er direkt in die Schöpfung ein.
Er sagt damit: Gott, du hast den Menschen fehlerhaft geschaffen.
Wir werden deinen Fehler nun selbst korrigieren.
Wir werden das Joch, was du uns nach dem Sündenfall auferlegt hast, selbst abschüttelst indem wir die Krankheiten und Gebrechen ausrotten und uns unsere Körper nach unseren Wünschen designen.
Außerdem werden wir das Gehirn so verändern, dass ein neuer Mensch - der Homo Superior - entsteht, der alle Geheimnisse der Natur entschlüsseln und verstehen wird.
Damit greifen die Kinder von Adam und Eva wieder zur verbotenen Frucht der Erkenntnis.
Das erste Mal erfolgte daraufhin der Rauswurf aus dem Paradies - was passiert wohl beim zweiten Mal?
Kommt dann das angedrohte Jüngste Gericht?
Eine Bemerkung der Schöpfungsgeschichte gibt noch weitere Rätsel auf.
Es ist die Aussage:
UND GOTT SCHUF DEN MENSCHEN IHM ZUM BILDE.
Wie soll man dies verstehen?
Stimmt also doch das Bild vom alten Mann mit dem langen weißen Bart?
Und wie sollen wir uns Gott mit der heutigen Erkenntnis des Universums bildlich vorstellen?
Ist er ein Ultra-Riese, der über den Tellerrand an den Grenzen des Universums auf das Sternengewimmel schaut und mal hier und da mit dem Zeigefinger den einen oder anderen Stern wegknipst?
Eine solche Vorstellung übersteigt die Auffassungsgabe unserer kleinen Gehirne.
Wie also - bitteschön - haben wir Menschen uns Gott vorzustellen?
Hat Gott wirklich eine menschliche Gestalt, weil er uns ja laut Bibel nach seinem Bild geschaffen hat?
Oder hat der Bibelschreiber nur ein falsches Wort für <Bild> gewählt?
Vielleicht hat er gemeint, Gott hat unsere Seele nach seinem Vorbild geschaffen.
Damit kommen wir Gott als Geisteswesen schon näher.
Nachdem ich mir die Schöpfungsgeschichte der Bibel im 1. Buch Mose mehrere Male durchgelesen hatte, kam mir zu Bewusstsein, dass hier eine gewaltige Fehlinterpretation vorlag.
Gott soll dem Propheten die Worte eingegeben haben.
Gott kannte aber den wirklichen Ablauf der Entstehungsgeschichte.
Warum weist sie in der Bibel dann aber auf den damaligen Wissensstand der Menschen hin?
Wenn wirklich Gott dem Schreiber dies eingegeben hätte, dann würde die Schöpfung heute wie folgt in der Bibel stehen:
Am Anfang war das Universum,
gefüllt mit staubförmiger Materie
die bewegungslos im All schwebte
Und der Geist Gottes sah auf das Chaos herab.
Und Gott sprach:
der Staub balle sich zusammen
und bilde einen gewaltigen Feuerball, aus dem ich die Gestirne formen will.
Und damit kam Bewegung in die Materie
Und es war der erste Tag.
Und Gott sprach:
die Masse teile sich und bilde die Gestirne,
Planeten umkreisen die Sonnen
und Monde die Planeten.
Um einen Platz für Leben zu schaffen
sollen die gewaltigen Wolken über den Welten
abregnen, damit sich die Planeten abkühlen
Und Gott sprach:
Es sammele sich das Wasser unter dem Himmel
an besonderen Örter, dass man das Trockene sehe
und es geschah also.
Und Gott nannte das Trockene Erde
und die Sammlung der Wasser nannte er Meer.
Und als alles Wasser aus den Wolken abgeregnet war, sah man die Lichter an der Feste des Himmels,
die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre, und es geschah also.
Man sah die Sonne – das große Licht,
dass den Tag regierte und ein kleineres – den Mond,
der die Nacht regierte, dazu die Sterne des Himmels.
Und Gott sprach:
es rege sich das Wasser mit lebendigen Tieren.
Sie sollen sich entwickeln auf vielerlei Art
und Gott segnete sie und sprach:
Seid fruchtbar und mehret euch
und erfüllet das Wasser im Meer,
und er sah, dass es gut war.
Da war durch die Schaffung von Leben der zweite Tag.
Und Gott sprach:
die Erde bringe hervor lebendige Tiere,
Insekten, Gewürm, Reptilien und Vögel,
ein jegliches nach seiner Art.
Und Gott sah an alles was er gemacht hatte
Und es war gut.
Dann nahm er die klügsten unter den Geschöpfen
und gab ihnen die Erkenntnis,
dass sie waren Kinder Gottes, mit eigenen Willen
zu unterscheiden Gut von Böse.
Er segnete sie und sprach zu ihnen:
Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllt die Erde
und machet sie euch untertan, aber geht behutsam
mit ihr um, denn sie gehört euren Kindern..
Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte;
Und siehe da, es war sehr gut.
Da ward aus Abend und Morgen der dritte Tag.
Dann sprach er:
Die Seelen der Menschen,
die nach meinen Geboten gelebt haben,
sollen am Ende ihres irdischen Lebens
auffahren zum Himmel, um sich mit mir zu vereinen.
Die Bösen aber sollen fern von mir in der Dunkelheit umherirren, um ihre Strafe zu verbüßen.
Damit war zwischen Morgen und Abend der vierte Tag.
Und Gott sah auf seine Schöpfung und sah,
dass sie gut war.
Warum sollen wir heute etwas glauben, was ganz eindeutig nach den heutigen Erkenntnissen falsch ist, weil dies dem Wissensstand eines Menschen vor ca. 6.000 Jahren wiedergibt, da er es nicht besser wusste.
Darum entpuppt sich die Schöpfungsgeschichte der Bibel als frommes Märchen, welches aber von einigen Millionen Menschen - auch heute noch für Gotteswort gehalten wird, obwohl es eindeutig feststeht, dass dies nicht stimmt.
Dass die Bibel auch an vielen anderen Stellen als nicht gerade kompetent für die große Wahrheit darstellt, sieht man auch an dem Geschehen der Sintflut, die komplett aus dem Gilgamesh-Epos abgeschrieben wurde, als die Judäer als Sklaven in das Zweistromland verschleppt worden waren.
Auch der Auszug der Israeliten aus Ägypten ist in deren Schriften nirgends erwähnt, so dass die Forschung von der Flucht einiger weniger Galiläer aus der Sklaverei ausgeht, die sich im Gebiet des Sinais mit Flüchtlingen aus den damaligen Königsstädten im heutigen Palästina vereinigt, und von dort aus in das Land, wo Milch und Honig fließt, eingefallen sind.
Eigenartig ist auch, dass außer den Juden kein anderes Volk in der Bibel eine Rolle spielt, sodass man davon ausgehen kann, die Bibel ist nur die Aufzeichnung der jüdischen Stämme der damaligen Zeit.
Auch heute noch glauben die Juden, Gottes auserwähltes Volk zu sein.
Soviel zur Glaubwürdigkeit der heiligen Worte der Bibel.
Nun zurück zu den Ansichten der übrigen Völker der damaligen Zeit.
Die vielen Naturreligionen der Vergangenheit haben Gott - wie schon gesagt - immer in dem für sie Übernatürlichen gesucht: dem Blitz, Donner, Sturm.
Heute sind all diese Dinge entschlüsselt.
Hinter Blitz und Donner steckt einfach ein elektrischer Spannungsaustausch, tierisches Verhalten birgt für uns kaum noch Geheimnisse, und die Sonne, der mächtige Lebensspender, ist nur einer unter vielen Milliarden Himmelskörpern.
Und trotzdem denken wir in denselben Bahnen wie unsere Vorfahren.
Auch wir vermuten Gott in allem, was wir nicht begreifen können.
Wie sind die Erde und die anderen Himmelskörper entstanden?
Wie ist das Leben auf die Erde gekommen?
Hat sich der Mensch einfach nur durch die Evolution entwickelt?
Was geschieht mit dem Bewusstsein des Menschen nach dem Tode?
Was hält die Natur so wunderbar im Gleichgewicht?
Die Atheisten sagen, die Natur selbst folgt ihren eigenen Gesetzen und hält damit alles im Fluss.
Aber ist es wirklich so?
Sind wir nur das vorläufige Endprodukt in einer Entwicklungskette, die durch die Entartung eines Eiweiß-Kristalls seinen Anfang nahm, indem dieses durch noch nicht geklärte Umstände von seiner kristallinen in eine lebendige Form überwechselte – wir würden heute sagen: seinen Aggregatzustand änderte?
Selbst, wenn diese Annahme zuträfe: wo kommt dieses Eiweiß-Kristall her, oder wer, oder was hat es erschaffen?
Vermutlich war es schon Bestandteil der „Ursuppe“ d.h. der fein verteilten Materie im damals noch leerem Universum.
Nehmen wir einmal an, beide Gruppen – die Gottgläubigen und die Atheisten hätten beide recht – zumindest in einem gewissen Sinn.
Die ganze Natur ist völlig selbstständig nach ihren eigenen Gesetzten entstanden.
Auf den Himmelskörpern war die ganze Materie fein verteilt – hier von einem Stoff etwas mehr, bei anderen dafür etwas weniger.
Unter andern also auch das Eiweißmolekül in seiner kristallinen Form.
Wie wurde aus dem leblosen Eiweißkristall .eine lebendige Zelle?
Oder waren es Aminosäuren, die sich zu Polymerketten verbunden hatten.
Die neuste Hypothese sagt, dass das Leben nicht im Meer, sondern in Regentümpeln in der Nähe von Vulkanen entstanden ist.
In dem ca. 60 bis 70 Grad heißen Wasser haben sich Nukleinsäureketten ständig verändert, sodass sich daraus RNA-Stränge gebildet haben könnten, die sich am Ende zu Doppelhelix DNA-Ketten formten.
Einige Wissenschaftler glauben, das Leben könnte auch aus Moleküle auf Schwefelbasis tief im Meer an den sog. Schwarzen Rauchern entstanden sein.
War es nur die geänderte Wassertemperatur zusammen mit dem Sonnenlicht die dies bewirkt hat, dann müssen wir die Schaffung des Menschen zurück verlegen an den Punkt, wo aus dem Kristall ein Molekül und daraus dann eine lebende Zelle wurde?
War es nicht Ton, aus dem Gott den Menschen geformt hat, sondern diese Eiweißkristalle oder Moleküle?
Beides sind Mineralstoffe!
Nach dem Stand unserer Wissenschaft war dieser Vorgang der Startschuss zum Beginn der Menschwerdung!
Dann müssen wir aber noch einen Schritt weitergehen.
Wenn damit der Grundstein zu unserer körperlichen Existenz gelegt worden ist, wie steht es dann mit unserer Seele?
Kann es sein, dass das erste Lebewesen gleichzeitig auch eine rudimentäre, dazu passende Vorstufe einer Seele bekommen hat?