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Kapitel 3

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Busch war ein großer, schlaksiger Mann um die fünfzig, mit Halbglatze, Brille, sauber rasiert, dafür schlecht gekleidet. Sein Anzug, den er vorschriftsgemäß trug, hing nur so an ihm, mit glänzendem Stoff in der Gesäßpartie, möglicherweise auch da und dort geflickt, dazu völlig altmodisch. Er entsprach genau der Beschreibung von Frau Kahn. Auch die etwas schleppende Stimme fehlte nicht. Allerdings bewegte er sich erstaunlich sicher im Büro von van Rooyen, grüßte auch nicht allzu unterwürfig, holte sich einen Stuhl und setzte sich vor den Schreibtisch. Die Dossiers, die er bei sich hatte, behielt er jedoch in der Hand.

Kobas achtete darauf, am Schreibtisch nicht zu sehr im Licht zu sitzen, hatte dazu sogar noch einen der Vorhänge ein wenig zugezogen. »Ich muss um drei Uhr zu einer Besprechung«, sagte er. »Wir haben also nicht lange Zeit.«

»Vielleicht beginnen wir gleich mit den Diskontierungen«, fing Busch an und wollte seine Dossiers auf den Tisch bringen, doch Kobas unterbrach ihn mit einer fast zu einstudierten Handbewegung.

»Lassen wir den Ankauf von Wechseln mal beiseite«, sagte er. »Vielmehr habe ich mit ihnen etwas zu besprechen, das endlich geklärt werden muss.«

Kobas pausierte kurz.

»Der Entschluss ist mir nicht leicht gefallen, Herr Busch«, fuhr er dann dort. »Auf der anderen Seite sind einige Umwälzungen im Gange, die mir einfach keine andere Wahl lassen.« Er wartete wieder einige Sekunden ab und sprach dann den entscheidenden Satz: »Ich bin leider gezwungen, Sie zu entlassen.«

»Wie bitte?«, reagierte Busch, und er machte ein Gesicht, als hätte er sich verhört.

»Mir ist klar, dass Sie ein solcher Entschluss hart trifft«, sprach Kobas weiter. »Doch es gibt keinen anderen Weg. Wir müssen uns trennen.«

»Ich verstehe Sie nicht, Herr van Rooyen«, sagte Busch völlig gefasst.

»Was verstehen Sie nicht?«, fragte Kobas.

»Wegen meiner Entlassung – ich meine, wie soll ich das verstehen?«

»Dass unser Arbeitsverhältnis ab sofort aufgelöst ist«, erklärte Kobas. »Natürlich werden wir alle Formalitäten anständig regeln, einschließlich einer entsprechenden Abfindung.«

»Und der Grund für diesen Entscheid?» Busch saß bewegungslos auf dem Stuhl. Doch sein Blick verriet Erwartung.

»Betriebliche Umstrukturierung.«

»In der Führungsspitze?»

»Ja, in der Führungsspitze.«

»Das kann nicht sein«, flüsterte Busch.

»Was kann nicht sein?«, reagierte Kobas ziemlich laut. »Die Entscheidung, wie dieses Geschäft zu führen ist, liegt einzig und allein bei mir! Vergessen Sie das bitte nicht, Herr Busch. Ich bin aber sicher, dass wir die Sache auch zu ihrer Zufriedenheit – «

»Nein«, fiel ihm Busch ins Wort. »Das kann und will ich nicht akzeptieren. Ich weiß nicht, was Sie zu diesem Entschluss bewegt hat, so ganz plötzlich, ohne mir gegenüber vorher eine Andeutung gemacht zu haben! Ich weiß aber, dass Sie mich nicht einfach rausschmeißen und das Geschäft ohne Einbußen weiterführen können.«

»Was für Einbußen?«, fragte Kobas, und er spürte, dass er sich in eine nicht ungefährliche Zone vorwagte. Busch könnte Verdacht schöpfen oder sich zumindest fragen, warum van Rooyen plötzlich nicht mehr über Dinge Bescheid wusste, die für einen Mann in seiner Position selbstverständlich waren!

»Wie wollen Sie in der nächsten Zeit all die laufenden Projekte bearbeiten, Herr van Rooyen? Sie wissen doch, was alles über meinen Schreibtisch läuft! Mir unterstehen einige wichtige Abteilungen, an deren Aufbau und ständiger Kontrolle ich nicht unbeteiligt bin.«

»Ich sagte ja schon, Herr Busch, dass wir eine für Sie befriedigende Regelung finden werden.«

»Ach so«, sagte Busch, und er fixierte Kobas schärfer. »So leicht werden Sie mich nicht los, Herr van Rooyen. Meine Dienste für die IHI sind so nicht zu entschädigen! Seit über zehn Jahren arbeiten wir zusammen – und nun wollen Sie mich plötzlich wie einen dahergelaufenen Hund rauswerfen.«

»Kommen Sie, Herr Busch!» Kobas wurde strenger. »Machen Sie keine Umstände. Sie wissen so gut wie ich, wie es laufen kann!«

»Wir sind miteinander noch lange nicht fertig«, drohte ihm Busch, stand auf und verließ, die Tür hinter sich zuschlagend, das Büro.

»Dieser Busch wird sich nicht so leicht abwimmeln lassen«, sagte Kobas und schritt die lange Fensterfront ab. »Und wenn er erst einmal damit anfängt, uns Schwierigkeiten zu machen, können wir unsere Transaktionen vergessen.«

Frau Kahn lehnte sich gegen den Schreibtisch und schien sich über Buschs Verhalten, von dem ihr Kobas nicht ohne Besorgnis erzählt hatte, nicht aus der Fassung bringen zu lassen.

»Er weiß genau, wie der Laden hier läuft«, regte sich Kobas auf. »Sein Wissen kann unser Verhängnis sein. Wir brauchen den Zugriff auf seine Daten, sonst haben wir über die Konten und was noch so alles damit zusammen hängt keinen Überblick und schon gar nicht die Möglichkeit, uns das ganze Geld zu holen. Er muss schnellstens weg, aber wie es ausschaut, wird er seinen Schreibtisch nicht kampflos räumen.«

»Jetzt übertreibst du«, sagte Frau Kahn. »Was will Busch denn schon tun? Bis der was unternehmen kann, haben wir das Ding längst geschaukelt. Und vergiss bitte nicht: Als van Rooyens langjährige, persönliche Sekretärin kenne ich den Laden hier ebenfalls bestens. Sonst hätten wir das hier gar nicht erst starten können! Und so lange dich Busch für van Rooyen hält, haben wir sowieso nichts zu befürchten.«

»Wo ist van Rooyens Buch mit den Terminen?«, fragte Kobas.

»Ich habe es in meinem Schreibtisch eingeschlossen.«

»Verdammt, das hat hier bei mir in diesem Büro zu bleiben«, explodierte Kobas. »Ich muss wissen, wann und wo van Rooyen Verabredungen hat.«

»Ich habe für heute und morgen alle Termine abgesagt«, erklärte Frau Kahn. »All diese Besprechungen und Vorstandssitzungen sind momentan einfach noch zu riskant.«

»Ja, gut, die Vorstandssitzungen sind tatsächlich zu riskant«, stimmte ihr Kobas zu.

»Alle Sitzungen sind riskant, glaube mir.«

Er schritt auf Frau Kahn zu. »Ich weiß nicht, ob wir uns nicht zu viel zugemutet haben«, sagte er, bog vor dem Schreibtisch scharf ab und plumpste in den Direktorensessel.

»Es ist kurz vor drei«, ermahnte ihn Frau Kahn. »Es ist besser, wenn du dich hier nur solange wie nötig zeigst! Vor allem bis dieser Busch von der Bildfläche verschwunden ist.«

Kobas alias Jan van Rooyen ließ sich vom Fahrer zum Flughafen bringen. Dort stieg er aus, betrat das Flughafengebäude und verschwand im Getümmel der Leute. Über einen Seitenausgang gelangte er dann zu einem Parkplatz, auf dem ein Mietwagen bereit stand. Mit diesem verließ er, ohne vom Fahrer bemerkt zu werden, das Flughafengelände.

Er wusste, dass er spätestens in anderthalb Stunden wieder zurück sein musste. Der Fahrer glaubte, sein Chef träfe sich mit einem Geschäftspartner im Flughafenrestaurant. Und dass er solange draußen warten musste, gehörte zu seinem Job.

Eine halbe Stunde später erreichte Kobas die Waldhütte. Die gelbe Plastiktüte mit Perücke, Sonnenbrille, Chinesenmaske und Taschenlampe war in einer Nische seitlich des Eingangs versteckt. Kobas holte Maske und Taschenlampe heraus und betrat die Hütte.

Im Lichtkegel der Taschenlampe öffnete er die Bodenklappe und stieg hinunter.

Ohne sich zuerst um den Entführten zu kümmern, zog er die Maske an und entfachte die an einem Haken an der Wand angebrachte, moderne Gaslampe.

van Rooyen lag bewegungslos auf der Liege.

Als Kobas auf ihn zukam, schlug er die Augen auf, die, wenn auch blinzelnd, dem ohnehin nicht besonders hellen Licht standhielten.

Kobas richtete die Maske vor seinem Gesicht, damit er besser durch die schmalen Augenschlitze schauen konnte.

»Wer sind Sie?«, flüsterte van Rooyen.

»Wie geht es ihnen?«, fragte Kobas.

»Durst, ich habe Durst. Geben Sie mir etwas zu trinken.«

»Ja, gleich«, sagte Kobas.

»Wen wollen Sie erpressen?« fragte van Rooyen. »Etwa meine Frau?«

»Niemand wird erpresst«, versicherte Kobas dem Mann.

»Und warum bin ich entführt worden? Warum haltet ihr mich hier gewaltsam fest?«

»Ist ihnen nicht aufgefallen, dass ich dieselben Kleider wie Sie trage?«, fragte Kobas.

van Rooyen hob den Kopf etwas hoch und schaute Kobas von oben bis unten an.

»Steht mir doch gut, oder?« fragte dieser.

van Rooyen gab ihm darauf keine Antwort.

»Oder?« wiederholte Kobas etwas erregter, griff sich an die Maske und riss sie mit einem Ruck von seinem Gesicht herunter.

»Wer sind Sie?« rief van Rooyen, obwohl ihn das viel Kraft kostete. Seine von der medikamentösen Betäubung fiebrig glänzenden Augen weiteten sich. Die trockenen Lippen zitterten leicht.

»Da staunst du, was!«, sagte Kobas. »Ein zweiter Jan van Rooyen steht vor dir. Das hast du nicht erwartet!«

»Wer sind Sie?« fragte van Rooyen nochmals.

»Denk mal nach.«

»Haben Sie sich chirurgisch – «

»Unsinn«, fiel Kobas dem Mann ins Wort. »Ich sehe so aus, wie ich aussehe. Es wurde nur wenig nachgeholfen, kaum der Rede Wert.«

van Rooyen schaute erstaunt, sehr erstaunt. Und Kobas wusste ganz genau, was nun durch dessen Kopf ging.

»Es gibt doch jemanden, der so aussieht wie du, Jan van Rooyen.«

»Nein, das ist nicht möglich.«

»Weil er tot ist?« fragte Kobas.

van Rooyen schwieg.

»Du glaubst zumindest, dass er tot ist. Weil du das glauben musst.«

»Nein«, entwich es van Rooyen.

»Doch, ich bin's, Erik van Rooyen, dein totgeglaubter Zwillingsbruder«, sagte Kobas und schaute seinem Gegenüber direkt in die Augen.

Van Rooyen setzte sich, soweit ihm das mit zusammen gebundenen Händen und Füssen möglich war, auf.

»Es sind in der Zwischenzeit einige Jahre vergangen, siebenundzwanzig, wenn du es genau wissen willst«, sprach Kobas weiter, und seine Stimme vibrierte dabei, obwohl er das zu unterdrücken versuchte.

Jan van Rooyen wirkte verwirrt, seine Lippen zitterten nun heftig, die fiebrigen Augen waren weit aufgerissen. »Sie lügen«, sagte er. »Erik lebt nicht mehr.«

»Ich bin Erik, darauf kannst du dich verlassen«, versicherte ihm Kobas.

»Nein, nein, nein«, erregte sich van Rooyen. »Wer Sie auch immer sind, hören Sie mit diesem Spiel auf!«

»Das ist kein Spiel, Jan«, sagte Kobas sehr ernsthaft.

»Aber wie ist das möglich?« van Rooyen schüttelte verzweifelt den Kopf.

»Sicher fragst du dich nun, was ich von dir will«, sagte Kobas.

»Wenn Sie wirklich Erik sind, dann müssen wir zusammen reden.«

»Du kannst deinen eigenen Bruder ruhig duzen«, empfahl ihm Kobas.

»Binde mich los«, bat van Rooyen.

»Nein«, entschied Kobas.

»Was hast du mit mir vor?«

»Du bleibst vorerst hier, Jan. Und wenn du keine Schwierigkeiten machst, wird dir nichts geschehen.«

»Du willst mein Geld, oder?«, fragte van Rooyen. »Doch ich bin nicht so reich, wie du glaubst. Da ist nicht viel zu holen, auch wenn das von außen betrachtet anders aussieht.«

»Ich weiß über dich und deine Verhältnisse bestens Bescheid«, garantierte Kobas seinem Bruder. »Mach dir darüber also keine Sorgen.«

»Du willst dich rächen, nicht, Erik. Aber es war damals nicht so, wie du meinst.«

Kobas schaute auf die goldene Armbanduhr, die ja dem Opfer gehörte.

»Ich muss gehen«, sagte er.

»Erik«, flüsterte van Rooyen. »Du hast mich schon immer falsch verstanden. Vielleicht waren wir uns zu ähnlich, wollten uns deshalb voneinander abgrenzen. Doch vor allem die Umstände haben uns damals getrennt. Ich musste für alles immer viel härter als du kämpfen. Lass uns vernünftig zusammen reden. Schließlich sind wir Brüder.«

Wortlos schritt Kobas zur Treppe. Er war nicht mehr dazu fähig, auch nur ein Wort zu sagen.

»Erik«, rief ihm van Rooyen nach.

Kobas reagierte nicht darauf, stieg nach oben und schloss die Klappe im Boden.

Danach fuhr er zum Flughafen zurück.

»Wo ist Frau Kahn?«, fragte Kobas eine der beiden Sekretärinnen, denn er hatte seine Komplizin weder in ihrem Büro noch in dem von Jan van Rooyen angetroffen.

»Frau Kahn ist nach Hause gegangen, Herr van Rooyen«, wurde ihm erklärt.

Er verbarg sein Erstaunen.

»Sollen die Anrufe, die für Sie kommen, noch immer nicht durchgestellt werden?« fragte die zweite Sekretärin.

Natürlich hatte Frau Kahn das so angeordnet.

»Ich habe zu tun und will nicht gestört werden«, antwortete Kobas. »Außer Frau Kahn ruft an.« Und mit einer Gereiztheit, die nicht gespielt war, fügte er hinzu: »Gerade heute, wo wir so viel Arbeit haben, geht es nicht, dass Frau Kahn nach Hause geht.«

Kobas zog sich in van Rooyens Büro zurück, setzte sich hinter den Schreibtisch, griff zum Telefon und wählte die Nummer von Frau Kahns Wohnung.

Niemand meldete sich.

Was war los? Das gehörte nicht zum Plan. Frau Kahn hätte hier in der Firma bleiben müssen.

Kobas wurde ungeduldig, erhob sich, schritt auf und ab, schaute zum Fenster hinaus und spielte dabei an den Vorhängen herum. Dann geriet das Ölgemälde mit der Windmühle in sein Blickfeld. Wie vertraut und doch wie fern ihm dieses Bild erschien. Es hatte im Elternhaus der Brüder Jan und Erik van Rooyen gehangen, genauer im Esszimmer.

»Iss nicht so schnell. Jan! Dein Bruder möchte auch noch etwas.«

Nein, er mochte nichts mehr, hatte Mühe damit, den bereits vollgeschöpften Teller leer zu essen.

»In diesem Haus wird alles brüderlich geteilt«, betonte die Mutter.

»Iss nicht so gierig, Jan.«

»Hast du keinen Hunger mehr, Erik, mein Liebling?«

Kobas riss sich von dem Bild los. Er spürte, wie er unruhiger wurde. Wo blieb seine Komplizin?

Nach einer Stunde, während der er mehrere Male ohne Erfolg versucht hatte, Frau Kahn telefonisch zu erreichen, hielt er es nicht mehr aus.

Er fuhr mit dem Fahrstuhl in die Tiefgarage und gelangte von dort über einen Hinterausgang auf die Straße. Nachdem er einige hundert Meter zu Fuß gegangen war, hielt er ein Taxi an und ließ sich zur Wohnung von Frau Kahn bringen.

»Wieso kommst du her?«, empfing ihn seine Komplizin.

»Du bist also hier«, stellte Kobas fest.

»Komm rein«, forderte ihn Frau Kahn auf. »Wir brauchen das nicht vor der Tür zu besprechen.«

»Ich habe ein Taxi genommen«, erklärte er ihr gleich. »In der Firma hat mich niemand weggehen sehen.«

»Es ist trotzdem riskant!«, hielt sie ihm vor.

»Du hättest eben nicht aus der Firma abhauen sollen. Das war nicht verabredet. Also, wo warst du?«

»Hier, in meiner Wohnung«, antwortete sie.

»Das kann nicht sein, denn ich habe mehrere Male versucht, dich anzurufen.«

»So«, sagte sie. »Kaffeewasser kocht«, lenkte sie dann ab und eilte in die Küche,

Kobas folgte ihr, stellte sich unter die Tür, schaute der Frau zu, wie sie mit ruhiger Hand das kochende Wasser in den Filter mit dem Kaffee goss.

»Auch einen?«, fragte sie ihn.

Er konnte dem würzigen Duft nicht widerstehen. »Ja«, sagte er.

Sie lächelte ihn an, strich sich eine Strähne, die sich aus dem nach hinten frisierten und verknoteten Haar gelöst hatte, mit dem Handrücken aus der Stirn. Die Armreife schlugen klimpernd gegeneinander.

»Du warst also wirklich hier in deiner Wohnung?«, wollte Kobas wissen.

»Du kannst übrigens nicht lange bleiben«, ging Frau Kahn nicht darauf ein. »Du musst dich in die Firma zurückfahren lassen, sonst könnte dort jemand misstrauisch werden, denn van Rooyen ist nie ungesehen abgehauen. Das gehört nicht zu seinem Stil. Und achte darauf, dass dich nun auch niemand kommen sieht.«

»Schon gut, aber ich will wissen, ob du hier in der Wohnung warst!« Kobas wurde heftiger. »Und warum du einfach aus der Firma verschwunden bist.«

»Ich hatte noch einige Dinge zu erledigen, die dich jetzt aber nicht zu interessieren brauchen«, antwortete sie ihm und hantierte mit zwei Kaffeetassen.

»Mich interessiert alles, was im Zusammenhang mit der Nummer, die wir hier abziehen, zu tun hat. Schließlich halte ich mein Gesicht hin, ich bin es, der die ganze Sache erst möglich macht. Vergiss das also nicht.«

»Genau darum soll es dich nicht interessieren, was ich erledigt habe«, sagte sie und stellte die zwei Tassen mit dampfendem Kaffee auf den Tisch. »Es handelt sich um Kleinigkeiten, mit denen du dich nicht belasten musst. Konzentriere dich auf deine Rolle – vor allem auf das, was dir heute Abend noch bevorsteht. Da wird sich zeigen, ob wir uns nicht getäuscht haben.«

Er nickte.

»Und – warst du bei deinem Bruder?«, fragte Frau Kahn und setzte sich an den kleinen Tisch, auf dem die Kaffeetassen standen.

»Ja«, antwortete Kobas. »Er ist zu sich gekommen, hat Durst und braucht bestimmt auch etwas zu essen.«

»Ich erledige das«, sagte Frau Kahn unbeteiligt.

Kobas trank stehend einige Schlucke aus der Tasse, die so heiß war, dass er sie kaum richtig mit den Fingern halten konnte.

»Es ist besser, wenn du jetzt gehst«, drängte ihn Frau Kahn, und es fehlte nur noch, dass sie ihn aus der Küche schubste.

KOBAS

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