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Wir nennen Tage, zählen Jahre
ОглавлениеWir nennen Tage, zählen Jahre,
belastende und wunderbare,
und eh wir uns besinnen, ist
schon abgelaufen unsre Frist.
Das uns für kurze Zeit Vertraute,
so gern Erlebte und Geschaute,
doch auch das zähe Einerlei,
das lähmt und schmerzt: Es geht vorbei.
Ob wir’s verdrängen oder fassen:
Wir werden wie ein Bild verblassen,
und sei’s auch noch so schön gemalt.
Ein Tor, wer da noch protzt und prahlt!
Wir sind wie Gras im heißen Winde,
Verlorene, dazu oft Blinde
für das, was niemals welkt, was bleibt
und überzeitlich Blüten treibt,
hinüberwächst zu Neugestalten,
wie wir sie nicht für möglich halten. –
Gefangene der Eitelkeit,
sehn nur auf sich und ihre Zeit.
Trotz Angst und Tod an allen Ecken,
braucht keiner jammern und erschrecken,
denn, so bezeugt es Christi Wort:
Es gibt ein Haus, es gibt den Ort,
wo er schon lange auf uns wartet
und dann das neue Leben startet,
wo niemand Tränen mehr vergießt,
nur Liebe strömt und überfließt.
Wir nennen Tage, zählen Jahre;
sie münden in das Wunderbare,
für jeden der auf Christus setzt.
Das trägt und tröstet bis zuletzt.