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Prolog

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Dieses Buch erzählt von einem der dunkelsten Kapitel in der langen Geschichte Wiens. Im späten Mittelalter im 15. Jahrhundert wurden fast alle jüdischen Menschen im damaligen Herzogtum Österreich vertrieben und ausgerottet.

Unter dem Vorwand des Religionsfrevels, wie der Schändung von geweihten Hostien, Ritualmorden an christlichen Kindern und derlei Unsinn mehr massakrierte man damals mehr als 2.000 Menschen.

In Wahrheit allerdings ging es den Mächtigen dieser Tage (Herzog Albrecht V. und der katholischen Kirche) darum, an das – weit überschätzte – Vermögen ihrer jüdischen Landsleute zu kommen; eine klare Räuberei!

Maßgeblich daran beteiligt waren der Prior der Kartause Gaming, Leonhard II., auch einflussreicher Beichtvater des Herzogs, und der Dekan der theologischen Fakultät der Universität Wien, Christian von Königingrätz. Beide waren sie extreme Judenfeinde und sie schmiedeten eine gewaltige Intrige gegen die verhassten Juden, die der streng katholische Herzog Albrecht V. gerne zur Kenntnis nahm.

Ob und wie weit allerdings Albrecht in das Lügengespinst der beiden hochgestellten Pfaffen eingeweiht war, ist nicht bekannt. Anzunehmen kann man aber schon, dass ihm das zu konfiszierende Vermögen der Juden durchaus willkommen war. Die katholische Kirche führte zu der Zeit erbitterte Kriege gegen die Hussiten und der österreichische Herzog trug die Hauptlast dieser Kämpfe. Seine Kassen waren aber meistens leer. Da kam ihm die Ausplünderung seiner jüdischen Bürger sehr gelegen.

Das, was damals in Wien und in Österreich an Untaten geschah, lässt sich ohne weiteres auch mit der berüchtigten >Reichskristallnacht< von 1938 vergleichen; und war teilweise noch ärger!

Am Beispiel der erdachten Familie des Moses Wassermann und des ebenso erfundenen Hussiten Milos Vrba alias Martin Kriecher habe ich nach vielen Recherchen versucht, ein möglichst realistisches Bild dieser Jahre zu zeichnen. Wenige, erhalten gebliebene Aufzeichnungen aus diesen Tagen waren mir auch eine wertvolle Hilfe.

Was waren das aber für Menschen, die sich als das >auserwählte Volk< verstehen und sich lieber foltern und umbringen ließen, als ihren Grundsätzen untreu zu werden:

Als Juden (hebräisch jehudim) bezeichnet man eine ethnisch-religiöse Gruppe und Einzelpersonen, die sowohl Teil des jüdischen Volkes als auch Gläubige der jüdischen Religion sind. Judenfeinde unternehmen häufig den Versuch, rassistisch umzudefinieren, wer als Jude zu gelten habe.

Wenn ich in diesem Buch hauptsächlich die Bezeichnung >Jude> verwende, ist das – und darum bitte ich eindringlich – als wertfrei zu verstehen und der Zeit der Geschehnisse und ihrem Ablauf angepasst.

Als Erzväter der Juden gelten Abraham, Isaak und Jakob. Sie lebten - wenn überhaupt - wahrscheinlich zu Beginn der Bronzezeit, also zwischen 1900 und 1500 v. Chr. Historische Belege für ihre Existenz gibt es nicht.

Als Stifter der jüdischen Religion gilt Moses. Er ist für die Israeliten der höchste Prophet aller Zeiten, der Gott so nah kam, wie sonst kein Mensch vorher oder seitdem. Historische Belege für seine Existenz fehlen jedoch. Moses gilt zudem als Verfasser der Tora, die die Basis des jüdischen Monotheismus bildet. Die religiöse Identität ist seitdem für das Judentum von ähnlicher Bedeutung wie die der Herkunft.

Ich kann mir vorstellen, dass der Eingottglauben damals für die Priester der zahlreichen polytheistischen Religionen genügend Grund war, die Juden zu bekämpfen und auszugrenzen; der Beginn des Antisemitismus? Es ging vermutlich damals - wie heute - um Macht und Einfluss.

Während der Regierung des Pharaos Ramses III. (1187 - 1156 v. Chr.) waren die als >Peleset< bezeichneten Philister die Hauptgegner der sich gerade konstituierenden hebräischen Stämme. In der Küstenebene Palästinas gründeten die Philister einen Fünf-Städte-Bund mit den Stadtstaaten Aschdod, Aschkelon, Akkaron (heute: Akir), Gat und Gaza und hatten bald die Vormacht in der Region, die sie laut Bibel bis zu König Davids Herrschaft behielten.

Im lange andauernden Israelisch-Palästinensischen Konflikt gibt es auf beiden Seiten Meinungen, die die heutigen Palästinenser als Nachfahren der Philister ansehen, wodurch der Konflikt, historisch überhöht, auch als Fortsetzung des in der Bibel beschriebenen Kampfes der Hebräer und der Philister um die Vorherrschaft im Land angesehen werden kann.

Die Bibel berichtet, dass die Israeliten in einer Stunde der Bedrängnis einen gewissen Saul zu ihrem ersten König krönten (etwa 1000 v. Chr.). Bisher gibt es allerdings keine außerbiblischen Zeugnisse für die Existenz dieses Stammesfürsten oder Königs. Die zeitlich genaue Fixierung seiner Regierungszeit ist ebenfalls extrem schwierig. Allerdings markiert er mit seiner Herrschaft den Übergang von einem losen Zusammenschluss einzelner Stämme Israels zu einem fest gefügten Staat, der – nach langen Unterbrechungen – heute seinen geachteten und fixen Platz in der Staatengemeinschaft gefunden hat.

Wer mehr über die Hebräer wissen will, der lese im Alten Testament der christlichen Bibel oder im Tanach, der hebräischen Bibel, nach. Für die Wahrheit in diesen Büchern übernehme ich allerdings keinerlei Verantwortung.


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