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Die Heimat der Açaí-Palme – das Amazonasbecken

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Açaí-Palmen wachsen vor allem in dem zweitgrößten brasilianischen Bundesland Pará. Pará ist so groß wie Westeuropa, es leben dort aber nicht einmal 5 Millionen Menschen. Bedeutende Wirtschaftsfaktoren sind dort Rinderzucht, Mais-, Reis-, Pfeffer- und Maniokanbau, aber auch Kautschuk und Paranüsse haben einen gewissen Stellenwert. Der größte Teil des abgeholzten Urwaldes musste Viehweiden und Futteranbauflächen weichen. Heute werden auch die mächtigen Mineralstoffvorkommen (Bauxit, Kupfer, Eisen, Mangan, Gold etc.) vermarktet.


Der Amazonas ist je nach Messung mit 6 800 oder 6 400 m der größte oder zweitgrößte Fluss der Welt. Er befördert pro Sekunde rund 200 000 m3 Wasser in den Atlantischen Ozean und ist damit der bei Weitem wasserreichste Strom, der ein Fünftel des weltweiten Süßwassers mit sich führt. Seine gewaltigen Wassermassen entstammen einem mehr als 6 Millionen km2 großen Einzugsgebiet und werden ihm über etwa 10 000 Nebenflüsse zugeführt. Der Amazonas selbst ist je nach Jahreszeit und Niederschlagsmenge mehrere Kilometer breit und kann auch schon einmal bis zu 100 km weit die angrenzenden Wälder überschwemmen. Diese Wälder und die Überschwemmungsgebiete, die Várzeas, beherbergen als weltweit größter Regenwald ein Drittel aller Pflanzen- und Tierarten. Sein enormes Mündungsgebiet, das Amazonasbecken, ist mehrere 100 km breit.


Noch bevor das Amazonasgebiet ab 1637 von den Portugiesen kolonialisiert wurde, hatten der Spanier Vicente Yáñez Pinzón und der Italiener Amerigo Vespucci 1499/1500 die Amazonasmündung entdeckt, und es war der Jesuitenpater Samuel Fritz, der den Amazonas 1707 erstmals kartografierte. Im 16. Jahrhundert bauten Franzosen, Briten und Holländer hier einen Handel mit den Ureinwohnern, den Indios, auf. Die Portugiesen führten dann mit wenig Erfolg den Zuckerrohranbau ein, dem viel Wald zum Opfer fiel. Viele Indios wurden versklavt und teilweise ausgerottet. Aber auch heute noch haben die indigenen Stämme Probleme mit Goldsuchern und Holzhändlern.


Die farbenprächtige koloniale Altstadt von Belém liegt unmittelbar am Hafen. Neben dem berühmten Açaí-Markt finden die Besucher hier auch Bars, in denen sie sowohl die Getränke als auch die regional-typische Küche kosten können.

Ein nordbrasiliansches Sprichwort sagt: „Ich kam nach Belém, trank Açaí und blieb!“

Schon 1616 hatten die Portugiesen Belém, die heutige Hauptstadt von Pará, gegründet. Belém, das „Tor zum Amazonas“, ist eine der schönsten südamerikanischen Städte und verfügt über einen bedeutenden Hafen. Auf dem hiesigen Markt wird auch Açaí gehandelt. Hier, etwa 150 km vom Meer entfernt und 1° südlich des Äquators, leben heute etwa 1,4 Millionen Menschen.

Die Açaí-Frucht

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