Читать книгу Hafterlebnisse eines DDR-Bürgers 2. Teil - Jürgen Brand - Страница 67

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Nun hieß es, ich solle meine Sachen packen und alles abgeben. Ich wollte es nicht glauben, denn es ging wieder nach Torgau, wo ich bereits von 1976-1977 inhaftiert gewesen war. Obwohl es in der DDR Zuchthäuser ohne Ende gab, musste es bei mir wieder Torgau sein. Doch ich musste es so nehmen, wie es war und die Reise dorthin antreten. Dieses Mal fuhren wir mit einem Auto, das für die Gefangenentransporte da war. Ich bekam Handschellen angelegt und wunderte mich darüber, denn kein anderer Häftling bekam welche. Auf der Strecke Richtung Leipzig hielt das Fahrzeug bei verschiedenen Gefängnissen an und es stiegen andere Gefangene zu, die auch nach Torgau mussten. Ich wurde mehrere Male gefragt, warum ich der Einzige wäre, der Handschellen trug. „Weiß ich doch nicht“, sagte ich. Die anderen Gefangene dachten wohl, dass ich ein Mörder wäre, der sie wegen Fluchtgefahr tragen musste. Die Wachposten wussten auch nichts, aber die Anweisung stand auf den Transportpapieren. Hinweise darauf, warum ich als Einziger Handschellen tragen musste, fand ich später in meiner Gefängnisakte nicht. Ich vermute mal, es lag daran, weil ich in Thale alles verweigerte und man dachte, dass bei mir auch Fluchtgefahr bestand.

Hafterlebnisse eines DDR-Bürgers 2. Teil

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