Читать книгу Gesammelte Erzählungen - Jules Verne - Страница 17
ОглавлениеViertes Kapitel
Entzifferung des Geheimnisses
»Er ist fort, rief Martha, die herbeigelaufen kam, als er die Haustür so heftig zuschlug, daß von dem Schmettern das ganze Haus erschüttert wurde.
– Ja, erwiderte ich, ganz und gar fort!
– Nun! Und sein Mittagessen? sagte die alte Dienerin.
– Er wird nicht zu Mittag speisen!
– Und sein Abendessen?
– Er wird auch nicht zu Abend speisen!
– Wie? sagte Martha und rang die Hände.
– Nein, gute Martha, er wird nicht mehr essen, und Niemand im ganzen Hause. Mein Oheim läßt uns alle fasten, bis es ihm gelingt, ein altes Gekritzel, das durchaus unleserlich ist, zu entziffern!
– Jesus! So bleibt uns also nichts, als Hungers sterben.«
Ich getraute nicht, einzugestehen, daß bei einem so unbedingten Mann, wie mein Oheim, dies uns unvermeidlich bevorstehe.
Ernstlich beunruhigt begab sich die alte Dienerin mit Seufzen in ihre Küche zurück.
Als ich allein war, kam mir der Gedanke, zu Gretchen zu eilen und ihr Alles zu erzählen. Aber wie konnte ich das Haus verlassen? Der Professor konnte jeden Augenblick heim kommen. Und wenn er nach mir rief? Und wenn er seine Enträtselungsarbeit, die man dem alten Ödipus vergeblich vorgelegt haben würde, wieder anfangen wollte? Und was würde es geben, wenn ich auf sein Rufen nicht Antwort gäbe?
Das Klügste war, zu bleiben. Eben hatte uns ein Mineralog aus Besançon eine Sammlung Klappersteine vom Kieselgeschlecht zugeschickt, welche zu klassifizieren waren. Ich machte mich an die Arbeit. Ich sonderte aus, machte Etiketten, ordnete in ihrem Glaskasten alle die hohlen Steine, worin kleine Krystalle eingeschlossen waren.