Читать книгу Neuer Terrorismus – Reale Bedrohung oder konstruiertes Forschungsparadigma? - Julia Klein - Страница 9
Оглавление1 Einleitung: Das Forschungsparadigma des Neuen Terrorismus
1.1 Forschungsinteresse und Problemstellung
Regierungen und Institutionen, die sich mit der Terrorismusbekämpfung befassen, haben häufig eigene wissenschaftliche Einrichtungen oder bedienen sich des Wissens externer Einrichtungen, Universitäten und Think Tanks, um Strategien der Terrorismusbekämpfungen zu entwickeln. Vor allem im Umfeld dieser wissenschaftlichen Einrichtungen, aber auch in den Medien, gab es nach dem ersten Anschlag auf das World Trade Center 1993 einen Paradigmenwechsel in der Terrorismusforschung. Das neue Forschungsparadigma, der „Neue Terrorismus“, löste das altbekannte Bild terroristischer Organisationen ab. Der Begriff verfestigte sich im Laufe der Zeit in der Wissenschaft, den Medien, der Politik und in der Öffentlichkeit.1 Das Bild dieses Neuen Terrorismus orientiert sich hauptsächlich an den Bildern des 11. September 2001. Es setzt sich zusammen aus losen Zellen international agierender Netzwerke, deren politische Ziele hinter der Fassade einer religiösen Ideologie verschwinden, um mit Hilfe von Selbstmordattentätern und Massenvernichtungswaffen möglichst viele Menschen mit sich in den Tod zu reisen und jedem das Gefühl zu geben, er könnte der Nächste sein. Der Gebrauch von Massenvernichtungswaffen und Selbstmordattentätern, eine steigende Anzahl von religiösen Gruppen, eine erhöhte Opferzahl und eine vernetzte Struktur der terroristischen Organisationen zählen hierbei zu den am häufigsten erwähnten Eigenschaften.2
Ein erster Blick auf das aktuelle Handeln politischer Akteure und die Entwicklung des Diskurses lässt Zweifel an der tatsächlichen Existenz eines Neuen Terrorismus aufkommen: Im Kontext der Anschläge des 11. September 2001 und in dem damit stark wiederbelebten Diskurs um einen Neuen Terrorismus stiegen die Mittel zur Bekämpfung des Terrorismus zunächst allein in den USA von 2001 bis 2002 um 276 Prozent.3 Der im November 20144 veröffentlichte Global Terrorism Index 2014 des Institute for Economics and Peace spricht mit 17.958 Opfern von der höchsten Anzahl von Todesopfern terroristischer Anschläge seit dem Jahr 2000. Alleine im Vergleich zum Jahr 2012 ist in 2013 die Anzahl der Todesopfer terroristischer Anschläge um über 50% gestiegen.5 Terroristischen Organisationen wie der Boko Haram, der Al-Nusrah Front und dem Islamischen Staat fielen 2013 sogar noch mehr Menschen zum Opfer als im Jahr 2001 bei den Anschlägen auf das World Trade Center. Die Aufmerksamkeit der Bevölkerung und der Einsatz der Regierungen bei der Bekämpfung des Terrorismus sind trotz der gestiegenen Opferzahlen zum Erscheinen des Global Terrorism Index 2014 jedoch wesentlich geringer als in den Jahren direkt nach dem 11. September 2001. Im August 2014 schloss das Oklahoma City National Memorial Institute for the Prevention of Terrorism (MIPT), das bis zu diesem Zeitpunkt über 20.000 Polizisten in den USA im Bereich Terrorismusbekämpfung geschult hatte. Dessen Finanzierung durch das nach dem 11. September 2001 gegründeten U.S. Department of Homeland Security wurde komplett eingestellt.6 Staatliche Konflikte, Naturkatastrophen und die Weltwirtschaftskrise schienen den Fokus der Politik in eine neue Richtung gelenkt zu haben. Aber vor allem die weite Distanz zu den Anschlägen scheint die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und somit den Handlungsdruck auf die Regierungen zu verringern – gleichzeitig ist es in dem Diskurs um den Neuen Terrorismus in den letzten Jahren ruhiger geworden.
Erst seit einer Reihe an medial wirkungsvollen Anschlägen7, die mit dem Anschlag auf die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo im Jahr 2015 begonnen haben, steht der Begriff des Neuen Terrorismus wieder im Mittelpunkt der Öffentlichkeit. In einem Online Artikel von CNN „Paris Attack: The New Terror“ wird Daniel Benjamin zitiert. Er ist einer der Autoren, die Anfang der neunziger Jahre in dem Diskurs um den Neuen Terrorismus noch vor Bruce Hoffman auf die zukünftigen Gefahren von Massenvernichtungswaffen hingewiesen hatten. Er beschreibt in diesem Artikel den Gebrauch von Sturmgewehren als Teil der „evolution of terrorism“.8 Obwohl die Anschläge in Paris eben nicht den Eigenschaften des Neuen Terrorismus entsprechen, lässt sich eine ähnliche Rhetorik und ein damit verbundener Aktionismus wie nach den Anschlägen des 11. September 2001 erkennen. Auffällig ist der Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Aufmerksamkeit für ein einzelnes Ereignis und der Verkündung einer evolutionären Veränderung des Terrorismus bzw. dem Verhalten der terroristischen Organisationen. Aber auch die Flexibilität, mit der der Begriff eingesetzt wird und situationsabhängig in veränderter Gestalt auftaucht, lässt Zweifel aufkommen, ob es sich beim Neuen Terrorismus um ein empirisch nachweisbares Phänomen handelt oder doch nur um die gezielte Rhetorik einzelner Akteure und die subjektive Wahrnehmung der Bevölkerung.
Diese Zweifel an der Existenz des Forschungsparadigmas müssen auch aufgrund von gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen wissenschaftlichen und politischen Institutionen erhoben werden: Die Politik ist auf die Erkenntnisse und Auswertungen von Think Tanks angewiesen, um ihre Strategien zu optimieren, und die wissenschaftlichen Einrichtungen sind zum Teil auf die Finanzierung aus staatlichen Aufträgen angewiesen, um ihre Forschung weiter betreiben zu können.9 Besonders der RAND Corporation wird von einigen Autoren unterstellt, im Sinne einiger politischer Akteure gezielt das Forschungsparadigma eines Neuen Terrorismus im wissenschaftlichen, medialen und politischen Diskurs zu fördern.10
Dieser Vorwurf einer gegenseitigen Abhängigkeit macht eine kritische Betrachtung vermeintlich wissenschaftlicher Erkenntnisse nötig, um die Objektivität der Ergebnisse zu überprüfen und zum anderen den Nutzen für politische Entscheider sicherzustellen. Zwar gibt es seit Anfang der neunziger Jahre, und vor allem seit dem 11. September 2001, einen umfassenden wissenschaftlichen Diskurs über die Existenz und Ausgestaltung eines „Neuen Terrorismus“, es gibt jedoch bis heute keine umfassende empirische Untersuchung, die die tatsächliche Entwicklung aller erwähnten Eigenschaften des „Neuen Terrorismus“ bei terroristischen Organisationen bestätigt oder widerlegt. Daraus resultiert das Erkenntnisinteresse der vorliegenden Dissertation: Herauszufinden, ob sich die Eigenschaften terroristischer Organisationen und terroristischer Anschläge quantitativ und qualitativ in einem Maß verändert haben, dass es gerechtfertigt erscheint, einen neuen Begriff in den wissenschaftliche Diskurs einzubringen, der die Entwicklung des Terrorismus in eine Zeit „davor“ und eine Zeit „danach“ teilt. Dabei wird vor allem dem Vorwurf einiger Autoren Rechnung getragen, die Akteuren mit einem besonderen Interesse eine gezielte Etablierung des Forschungsparadigmas unterstellen. Die vorliegende Arbeit erhebt den Anspruch, diese Forschungslücke einer fehlenden empirischen Untersuchung zu schließen, indem sie die tatsächlichen Entwicklungen im Verhalten terroristischer Organisationen mit den Eigenschaften aus dem Begriff des Neuen Terrorismus in einer Auswertung empirischer Daten vergleicht.
1.2 Forschungsziel und Fragestellung
Der vorliegenden Arbeit liegt im Zusammenhang mit dem wissenschaftlichen, medialen und politischen Diskurs um den Neuen Terrorismus eine Vermutung zugrunde, die eine genauere Betrachtung des Begriffs notwendig erscheinen lässt.
Seit Beginn der neunziger Jahre hat es keine wesentlichen Veränderungen im Verhalten von terroristischen Organisationen gegeben, die zu einer erhöhten Bedrohungslage und somit zu einem Handlungsdruck im Bereich der Terrorismusbekämpfung geführt haben, wie es das Forschungsparadigma des Neuen Terrorismus darlegt.
Aus dieser Vermutung lässt sich eine übergreifenden Fragestellungen ableiten, die aus theoretischen und empirischen Erkenntnissen heraus im Laufe der Arbeit beantwortet werden sollen. Die übergeordnete Fragestellung befasst sich mit der Existenz des Neuen Terrorismus und somit konkret mit dem Verhalten terroristischer Organisationen:
Gibt oder gab es einen „Neuen Terrorismus“?
In einem ersten Schritt stellt sich die Frage nach der Entwicklung des wissenschaftlichen, medialen und politischen Diskurses, der den Untersuchungsgegenstand „Neuer Terrorismus“ für den Fortgang der Arbeit definiert. Hierzu ergeben sich folgende Leitfragen, die im theoretischen Teil der Arbeit beantworten werden:
L1. Welche Akteure sind an dem Diskurs um den Neuen Terrorismus beteiligt?
L2. Welche Veränderungen, bzw. Eigenschaften von Anschlägen und im Verhalten terroristischer Organisationen fassen die Akteure unter dem Begriff „Neuer Terrorismus“ zusammen?
L3. Welche Begründungen werden für die Veränderung im Verhalten terroristischer Organisationen angeführt?
Demgegenüber steht die tatsächliche Entwicklung im Verhalten der terroristischen Organisationen. Im empirischen Teil der Untersuchung werden dazu folgende Fragestellungen zu beantworten sein:
F1. Welche Veränderung im Verhalten terroristischer Organisationen hat es seit 1993 gegeben, bezogen auf die Eigenschaften, die im wissenschaftlichen Diskurs als die Eigenschaften des Neuen Terrorismus beschrieben werden?
F2. Wie stark sind diese Veränderungen?
F3. Wie neu sind die Eigenschaften?
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die tatsächlichen Entwicklungen im Verhalten terroristischer Organisationen mit den Eigenschaften aus dem Begriff des Neuen Terrorismus in einer empirischen Datenauswertung zu vergleichen.
1.3 Forschungsstand
Eine Forschungslücke besteht zum einem in fehlenden umfassenden empirischen Belegen zu den Eigenschaften des Neuen Terrorismus, die den Paradigmenwechsel in dem wissenschaftlichen Diskurs rechtfertigen würden. Zum anderen werden nur ansatzweise die Ursachen für die Veränderungen im Verhalten terroristischer Organisationen angesprochen. Eine ausführliche Betrachtung der Literatur zum Neuen Terrorismus erfolgt in Kapitel 2. Alter und Neuer Terrorismus im wissenschaftlichen, medialen und politischen Diskurs. Die nachfolgende Auflistung ist daher nur eine kurze Zusammenstellung der in diesem Kapitel erwähnten Autoren.
Literatur zum Neuen Terrorismus
Die Literatur zum Thema Neuer Terrorismus lässt sich inhaltlich in zwei Zeitabschnitte einteilen: vor dem 11. September 2001 und nach dem 11. September 2001. Die Literatur vor dem 11. September 2001 besteht hauptsächlich aus Artikeln eines noch beschränkten Autorenkreises, die das Aufkommen eines Neuen Terrorismus allgemein diskutieren (u.a. Laqueur 1996; Hoffman 1999; Simon/Benjamin 2000; Roy/Hoffman/Paz/Simon/Benjamin 2000; Crenshaw 2000; Hirschmann 2000), aber auch zu einzelnen Aspekten Stellung nehmen, wie „Religion“ (u.a. Ranstorp 2004; Hoffmann 1998–1999a), „Netwar“ und „Cyberwar“ (u.a. Hoffman 1998–1999b; Arquilla/Ronfeldt/Zanini 1999; Whine 1999) oder „Massenvernichtungswaffen“ (u.a. Hoffmann 2000).
Nach den Anschlägen des 11. September 2001 hat sich der Autorenkreis quantitativ und geographisch erweitert, der sich in Artikeln für eine Entwicklung hin zu einem Neuen Terrorismus ausspricht (u.a. Bremer 2001; Simon/Benjamin 2001–2002; Cronin 2003; Simon 2003; Wilkinson 2003; Whine 2006; Jenkins 2006; Neumann 2009b). Unerschöpflich erscheint die Literatur zu den einzelnen Aspekten, wie z.B. „Selbstmordterrorismus“ (u.a. Bloom 2005a; Atran 2006; Crenshaw 2007), „Massenvernichtungswaffen“ (u.a. Stern 2001; Gurr/Cole 2005; Jenkins 2008) und „Religion“ (u.a. Stern 2003; Frayman 2006; Fine 2008). Auffällig ist die Konzentration auf islamistischen Terrorismus, Al Qaeda und Osama bin Laden in den Texten über Neuen Terrorismus, ohne jedoch auch diese Teilaspekte empirisch zu untermauern (u.a. Bremer 2001; Howard 2004; Simon 2003; Wilkinson 2003; Sageman 2004; Mockaitis 2008; Neumann 2009a/2009b). Neben einzelnen Artikeln finden sich nach dem 11. September 2001 auch Kapitel in Monographien und Aufsatzsammlungen (u.a. Howard 2004; Kraushaar 2006) und sogar ganze Bücher, die sich ausschließlich mit dem Thema als Monographie (u.a. Mockaitis 2008; Neumann 2009a) oder in Form von Artikelsammlungen (u.a. Tan/Ramakrishna 2002) beschäftigen. Aber keine dieser Arbeiten nutzt eine ausführliche empirische Untersuchung, um die Argumente für oder gegen einen Neuen Terrorismus zu belegen. Dies wird höchstens teilweise durch empirische Untersuchungen zu einzelnen Aspekten (u.a. Spencer 2006; Mockaitis 2008) oder durch qualitative Fallbeispiele (u.a. Kometer 2004; Neumann 2009a) geleistet.
Gleichzeitig hat sich nach dem 11. September 2001 auch eine Metadiskussion aus kritischen Betrachtungen der genannten Artikel und der Frage entwickelt, ob und in wieweit das Forschungsparadigma existiert (u.a. Copeland 2001; Tucker 2001; Morgan 2004; Zimmermann 2004; Burnett/Whyte 2005; Spencer 2006; Crenshaw 2007; Field 2009; Kurtulus 2011).
Literatur zu empirischen Untersuchungen
Die einzige umfassende empirische Untersuchung zur Entwicklung des Terrorismus erschien im Jahr 2015: „Putting Terrorism in Context“ von Gary LaFree, Laura Dugan und Erin Miller.11 Diese werten in ihrem Buch die Daten der Global Terrorism Database (GTD) von 1970 bis 2012 aus, wobei die Herausstellung des 11. September 2001 als „Black Swan Event“ den argumentativen Ausgangspunkt bildet. Bei dem „Black Swan Event“ beziehen sich die Autoren auf ein Phänomen, das Nassim Nicholas Taleb in seinem Werk „The Black Swan“ beschreibt.12 Es handelt sich hierbei um ein Ereignis, dessen Eintreten außerhalb der Erwartungen liegt, das extreme Auswirkungen hat und nicht den Vorhersagen entspricht. Das Forschungsziel dieser Arbeit ist es, durch einen umfassenden Blick auf den gesamten Terrorismus die Annahmen über Terrorismus, die sich durch dieses „Black Swan Event“ ergeben haben, genauer zu beleuchten. Hierbei wird jedoch der Fragestellung nach der generellen Existenz eines Neuen Terrorismus nicht nachgegangen. Das Konzept des Neuen Terrorismus und der dazugehörige wissenschaftliche, mediale und politische Diskurs werden nicht angesprochen. Zwar werden für einige Eigenschaften des Terrorismus, die auch für die vorliegende Untersuchung zum Neuen Terrorismus relevant sind, zeitliche Entwicklungen dargestellt, es findet jedoch kein Vergleich der beiden Zeiträume in der empirischen Untersuchung statt. Aber vor allem der Zusammenhang des Verhaltens terroristischer Organisationen und ihrer Ideologie wird in die Untersuchung nicht miteinbezogen. Dennoch kann die Untersuchung von Gary LaFree, Laura Dugan und Erin Miller aktuell als eine der umfassendsten deskriptiven Datenauswertungen zum Thema Terrorismus betrachtet werden. Aus diesem Grund und weil für die vorliegende Dissertation dieselbe Datenbank als Grundlage der Untersuchung verwendet wurde, soll das Werk an dieser Stelle Erwähnung finden.
1.4 Begriffsverständnis und theoretischer Ansatz
Rational Choice
Die terroristische Organisation wird in der vorliegenden Arbeit als gesamte Organisation, bzw. kollektiver Akteur betrachtet. Ein nicht-psychologischer, instrumenteller Ansatz, wie das Modell des rationalen Handelns, bietet sich hierbei an, um Entscheidungen, Verhalten und Verhaltensänderungen auf dieser Makroebene der terroristischen Organisation zu erklären. Deshalb wird die terroristische Organisation im Folgenden als rational handelnde Organisation verstanden. Sie trifft unter anderem die Auswahl der jeweiligen Strategien zur Erreichung ihrer Ziele unter der Annahme der kollektiven Rationalität und reagiert auf Veränderungen in ihrer Umwelt.13
Die Rational Choice Theorie gehört zu den strategischen Theorien und ist neben den organisationalen und psychologischen Theorien ein mögliches Erklärungsmodell zur Entscheidungsfindung und dem Verhalten terroristischer Organisationen. Im Gegensatz zur Rational Choice Theorie sieht die organisationale Theorie das Verhalten und die Entscheidungsfindung terroristischer Organisationen nicht als Reaktion auf äußere Einflüsse, sondern als Konsequenz interner organisationaler Prozesse. Nicht die Umsetzung der politischen oder ideologischen Vorstellungen steht im Mittelpunkt, sondern das Überleben der Organisation als solche. Dieses Erklärungsmodell ist für die vorliegende Untersuchung jedoch ungeeignet, da in seiner Logik Verhalten und Entscheidungsfindungen der terroristischen Organisation auf nicht beobachtbaren Prozessen basieren und somit empirisch schwer oder gar nicht überprüfbar sind.14 Die psychologische Theorie erklärt Verhalten und Entscheidungsfindung terroristischer Organisationen aufgrund individueller Präferenzen, Glaubenssysteme und psychologischer Dispositionen der Mitglieder. Als Erklärungsmuster werden kognitive und affektive Verzerrungen in Form von Persönlichkeitsstörungen der Mitglieder, oder Aggressionsauslöser, wie Frustration oder Narzissmus herangezogen. Ähnlich wie bei der organisationalen Theorie, ist die schwierige empirische Überprüfbarkeit problematisch.15 Des Weiteren kann ein psychologisches Erklärungsmodell aufgrund seiner Verallgemeinerungen generell der Komplexität des Phänomens Terrorismus nicht gerecht wird.16
Die Rational Choice Theorie als Erklärungsmodell zum Verhalten und zur Entscheidungsfindung terroristischer Organisationen ist als einziges Modell für die Untersuchung geeignet, da sie im Gegensatz zur organisationalen und zur psychologischen Theorie von einem Standard-Verhalten der terroristischen Organisationen ausgeht, dessen Abweichungen, aber auch dauerhafte Veränderungen, gemessen werden können.17
Wave-Theorie
Der Neue Terrorismus wird als eine Phase in der Entwicklung des Terrorismus verstanden, wie sie von David C. Rapoport in seiner Wave-Theorie dargestellt wird.18 Bestimmte Eigenschaften terroristischer Organisationen sollten häufiger (zeitlich und räumlich) in dem Untersuchungszeitraum des Neuen Terrorismus auftreten, als dies zuvor der Fall war. Die Grundlage für die Untersuchung bildet das strukturelle Verständnis einer Phase:
„It is a cycle of activity in a given time of period – a cycle characterized by expansion and contraction phases. A crucial feature is its international character; similar activities occur in several countries, driven by a common predominant energy that shapes the participating groups’ characteristics and mutual relationships.“19
Jede Wave hat als verbindendes Element eine „Predominant Energy“, die sie dazu bringt, spezifische Strategien, Ziele und Strukturen anzuwenden. Sowohl die Predominant Energy als auch die restlichen Eigenschaften des Neuen Terrorismus sind nicht ausschließlich, sondern nur dominant prägend für die Wave.
Aus der Wave-Theorie leitet sich für die Untersuchung das Verständnis über das Verhältnis von „Altem Terrorismus“ und „Neuem Terrorismus“ ab, welches eben nicht nur als Abfolge von zwei Phasen verstanden wird. Der Neue Terrorismus ist über einen bestimmten Zeitraum dominant und hat somit eine Wave in der Geschichte des Terrorismus geprägt, während gleichzeitig der Alte Terrorismus weiterhin existiert, im Verhältnis jedoch quantitativ und qualitativ geringer als zuvor.
Theoretischer Ansatz des Neuen Terrorismus
Ausgehend von der Grundannahme des kollektiven Rationalismus bei terroristischen Organisationen, der Wave-Theorie nach David C. Rapoport und den extrahierten Eigenschaften aus dem Diskurs über den Neuen Terrorismus, lässt sich ein theoretischer Ansatz des Neuen Terrorismus ableiten, aus dem im Verlauf der Untersuchung Forschungshypothesen formuliert werden, die die Existenz eines Neuen Terrorismus bestätigen bzw. widerlegen sollen. Diese Theoriebildung ergibt sich inhaltlich aus den bereits vorhandenen Annahmen über einen Neuen Terrorismus, die in der Arbeit im Abschnitt über den Diskurs des Neuen Terrorismus zusammengetragen werden. Der kollektive Rationalismus und die Wave-Theorie bilden hierfür den Rahmen.
Bei dem theoretischen Ansatz des Neuen Terrorismus wird davon ausgegangen, dass es einem Zeitabschnitt gibt, der Anfang der neunziger Jahre begonnen hat, in dem sich folgende Eigenschaften bei terroristischen Organisationen vermehrt zeigen: die hohe Bereitschaft des Gewalteinsatzes, eine Undifferenziertheit bei der Opferwahl, ein erhöhtes Vorkommen religiöser Ideologien und eine netzwerkartige Struktur.20 Es wird davon ausgegangen, dass die Veränderungen innerhalb terroristischer Organisationen, aber auch die Bildung neuer terroristischer Organisationen, rationale Reaktionen auf externe Auslöser sind. Zu diesen Auslösern gehören Ereignisse, wie die Iranische Revolution, der Zusammenbruch der Sowjet-Union, der Jahrtausendwechsel, die wachsende Ungleichverteilung in der Bevölkerung, die Globalisierung und die fortschreitende Technologisierung bei Kommunikationsmittel, neue Reisemöglichkeiten und Waffen. Diese externen Ereignisse beeinflussen jedoch nicht die Ideologie einer bereits bestehenden terroristischen Organisation, sondern führen höchstens zur vermehrten Bildung neuer terroristischer Organisation mit speziellen Ideologien. Diese Eigenschaften bzw. die daraus resultierenden Aktivitäten terroristischer Organisationen zeigen eine quantitative Ausbreitung, indem sie zum einen an mehrere Orten auf der Welt gleichzeitig, aber vor allem in ihrer Gesamtanzahl vermehrt auftreten.
Die Predominant Energy einer Wave als verbindendes Element des Neuen Terrorismus scheint die Religion zu sein, die sich als Ideologie der terroristischen Organisationen manifestiert und sie dazu bringt, spezifische Strategien, Ziele und Strukturen anzuwenden.
1.5 Methodik
Bei der vorliegenden Dissertation handelt es sich um eine Untersuchung aus dem Bereich der Politikwissenschaft, die einen empirisch-analytischen Ansatz in Form einer quantitativen Untersuchung zur Gewinnung des Erkenntnisinteresses nutzt. Der eigentlich deduktive Forschungsprozess beginnt nach der Extraktion der vier Eigenschaften des Terrorismus aus der vorliegenden Literatur. Aus dem entwickelten theoretischen Ansatz des Neuen Terrorismus werden Forschungshypothesen gewonnen, die mithilfe quantitativer empirischer Verfahren überprüft werden. Bei der Auswertung handelt es sich um eine Sekundäranalyse bereits vorhandener Daten. Der Datensatz der Global Terrorism Database (GTD) des National Consortium for the Study of Terrorism and Responses to Terrorism (START) umfasst 142.714 terroristische Anschläge aus einem Zeitraum von 1970 bis 2014.21 Die quantitative, deskriptive Auswertung des Datensatzes in Form einfacher Vergleichsanalysen erfolgt mit STATA Release 13. Als statistische Modelle zur Auswertung der Daten werden vor allem Häufigkeitsverteilungen und Mittelwertvergleiche angewandt. Im Mittelpunkt der Auswertung steht, neben der deskriptiven Auswertung, der Vergleich der beiden Untersuchungszeiträume „1970–1992“ und „1993–2014“. Den unterschiedlichen Größen der Untersuchungszeiträume wird durch die Betrachtung der verschiedenen Durchschnittswerte Rechnung getragen.
Die fehlende Variable „Ideologie“ wurde selbst für die Untersuchung erhoben und als neue Variable in die Datenbank eingefügt. Als Erhebungsgrundgesamtheit dienten die in der Global Terrorism Database (GTD) aufgeführten „echten“ terroristischen Organisationen, denen eine Ideologie zugeordnet werden konnte. Ausgenommen wurden hiervon Einzeltäter und allgemeine Gruppierungen von Einzeltätern. Hierzu wurde zunächst mithilfe einer Stichprobenziehung nach dem Konzentrationsprinzip die Erhebungsgrundgesamtheit auf ein sinnvolles Maß reduziert. Als Maß diente die Aktivität der terroristischen Organisationen in Form der Anschlagshäufigkeit, die für die Untersuchung über zehn Anschlägen liegen sollte. Zur Erhebung der Variablen wurden insgesamt 526 verschiedene Dokumente genutzt. Für jede Organisation liegen mindestens drei Quellen unterschiedlicher Herkunft vor, in denen Hinweise zur Ideologie der jeweiligen terroristischen Organisation gefunden wurden. Zu den genutzten Quellen zählen fast 300 unterschiedliche Internetquellen unter anderem in Form von Datenbanken, Zeitungsartikeln, Berichten, Essays und Homepages. Des Weiteren liegen Textstellen und Kapitel aus 72 Büchern, 34 Zeitschriftenaufsätzen, vier Zeitungsartikeln (Printmedien), einer Gerichtsentscheidung, einem Archivgut und einem Filmdokument vor.
1.6 Aufbau der Untersuchung
Kapitel 2. Alter und Neuer Terrorismus im wissenschaftlichen, medialen und politischen Diskurs gibt einen umfassenden Überblick über den Diskurs des Neuen Terrorismus seit Anfang der 90er Jahre. Das Kapitel orientiert sich an den folgenden drei Leitfragen: Welche Akteure sind an dem Diskurs beteiligt? Welche Veränderungen bzw. Eigenschaften von Anschlägen und im Verhalten terroristischer Organisationen fassen die Akteure unter dem Begriff „Neuer Terrorismus“ zusammen? Welche Begründungen werden für die Veränderung im Verhalten terroristischer Organisationen angeführt? Hierzu wird zunächst in Unterkapitel 2.1. Alter und Neuer Terrorismus im wissenschaftlichen, medialen und politischen Diskurs eine Übersicht zur Entwicklung des Diskurses über den Neuen Terrorismus auf Grundlage einer umfassenden Literaturauswertung der relevanten Texte zum Thema gegeben. Diese gliedert sich in zwei Unterkapitel, bei denen die Literatur in Ausführungen vor dem 11. September 2001 und nach dem 11. September 2001 separiert wird und die Argumente der Fürsprecher des Forschungsparadigmas darstellt. Im Anschluss werden in Kapitel 2.2. Kritische Betrachtung des Paradigmenwechsels mögliche Gründe die für eine Existenz des neuen Forschungsparadigmas genannt und im Anschluss die Kritiker des Forschungsparadigmas und Ihre Argumentationslinien dem gegenübergestellt.
Das Kapitel 3. Terrorismus als rationale Entscheidungsfindung der vorliegenden Untersuchung beschäftigt sich mit dem Phänomen Terrorismus und dem Verständnis vom Verhalten terroristischer Organisationen. Dazu wird in diesem Kapitel zunächst ein kurzer geschichtlicher Einblick in die Entstehung des Begriffs „Terrorismus“ gegeben, dem eine allgemeine Definition des Begriffs folgt. Bei dieser Definitionsfindung werden bereits existierende Definitionen zu einer für die Untersuchung geeigneten Definition zusammengeführt. Im Anschluss wird in Unterkapitel 3.3 Die Rational Choice Theorie als Erklärungsmodell zum Verhalten terroristische Organisationen auf die terroristische Organisation als handelnder Akteur des Terrorismus genauer eingegangen. Hierbei wird die Betrachtung der Makoebene einer terroristischen Organisation als klassische Organisation in den Mittelpunkt gestellt. Das Verhalten dieser Organisationen wird unter der Annahme des rationalen Verhaltens nach der Rational Choice Theorie beschrieben. Dazu werden im Anschluss in Unterkapitel 3.4. Bereiche des terroristischen Verhaltens vier aus der Definition abgeleitete Bereiche des terroristischen Verhaltens genauer beleuchtet: Die Strategien, die Ziele, die Struktur und die Ideologie der terroristischen Organisationen. Jeder dieser Bereiche wird in weitere Unterkapitel gegliedert, die die einzelnen Aspekte der Bereiche unter der Annahme des rationalen Verhaltens beschreiben.
In Kapitel 4. Neuer Terrorismus als Untersuchungsgegenstand wird das Forschungsparadigma „Neuer Terrorismus“ zu einem theoretischen Ansatz des Neuen Terrorismus formuliert. Dazu wird in Unterkapitel 4.1. Neuer Terrorismus als Neue Lebensphase: Die Wave-Theorie die Wave-Theorie von David C. Rapoport vorgestellt, die als übergreifendes Konzept benötigt wird, um die beschriebenen Veränderungen im Terrorismus analytisch bewerten zu können. Diesem Vorlauf folgt in Unterkapitel 4.2. Konzeptspezifikation: Theoretischer Ansatz des Neuen Terrorismus die Formulierung des theoretischen Ansatzes und der dazugehörigen Forschungshypothesen. Im Unterkapitel 4.2.1. Die Eigenschaften des Neuen Terrorismus wird ausgehend von der Grundannahme des kollektiven Rationalismus von terroristischen Organisationen und der ausgeführten Wave-Theorie nach David C. Rapoport ein theoretischer Ansatz des „Neuen Terrorismus“ abgeleitet und ausführlich dargestellt. Die vier Eigenschaften des Neuen Terrorismus werden hierzu als Dimensionen in einen analytischen Rahmen eingebettet, der sich aus der Definition des Terrorismus ableiten lässt. In diesem Kapitel steht vor allem das für die Untersuchung relevante Verständnis des Verhältnisses von Altem Terrorismus und Neuem Terrorismus im Mittelpunkt. Ebenso wird geklärt, welche Bedeutung die „Predominant Energy“ der Wave-Theorie für den Verlauf der Untersuchung hat. Anschließend erfolgt in Unterkapitel 4.2.2. Die Forschungshypothesen des Neuen Terrorismus die Formulierung der vier Eigenschaften als Forschungshypothesen. Des Weiteren werden die zugehörigen Ausprägungen der Untersuchungsbereiche zu konkretisierten Forschungshypothesen formuliert, soweit mehr als ein Untersuchungsbereich vorliegt. Jeder Untersuchungsbereich wird hinsichtlich seiner Begriffsbedeutung im Kontext des Terrorismus und der rationalen Erwägungen zu dessen Einsatz ausgeführt. Anschließend werden die Untersuchungsbereiche durch einen Anschlag aus dem Diskurs illustriert, bei dem der jeweilige Untersuchungsbereich im Zentrum steht.
Kapitel 5. Methodische Vorgehensweise der empirischen Untersuchung beginnt zunächst mit Unterkapitel 5.1. Forschungsdesign und Methodik, welches das Forschungsdesign und die Methodik der folgenden empirischen Untersuchung erläutert. Danach werden in Unterkapitel 5.2. Global Terrorism Database (GTD): Datenherkunft zunächst die Entwicklung, der Aufbau und die Vor- und Nachteile der Global Terrorism Database (GTD) als auszuwertender Datenbank vorgestellt. Dies geschieht im folgenden Unterkapitel 5.3. Terrorist Organization Profiles (TOPs): Datenherkunft ebenfalls für die Terrorist Organization Profiles (TOPs) Datenbank. Diese Datenbank bildet die Grundlage zur Erhebung einer fehlenden, aber für die Untersuchung benötigten Variablen „Ideologie“. Die Ausprägungen der Variablen dieser Datenbank werden in diesem Unterkapitel hierzu zu sechs Ausprägungen zusammengefasst. Im folgenden Unterkapitel 5.4. Global Terrorism Database (GTD): Datenaufbereitung werden alle Veränderungen und Anpassungen, die vor der Auswertung an der Global Terrorism Database (GTD) vorgenommen wurden, beschrieben. Hierzu zählt vor allem die Integration der verlorenen Daten aus dem Jahr 1993, die Verdichtung der Daten und die Anpassung an die Terrorismusdefinition der Untersuchung. Im Anschluss wird auf die Erhebung der fehlenden Variablen „Ideologie“ und deren Einfügung in die Datenbank eingegangen. Zunächst wird die Auswahl der Stichprobenziehung nach dem Konzentrationsprinzip zur Reduktion der Anzahl terroristischer Organisationen als Erhebungseinheit der Variablen begründet und ausgeführt. Danach werden die Quellen und die Vorgehensweise zur Erhebung der Variablen „Ideologie“ der restlichen 198 terroristischen Organisationen beschrieben. Zum Abschluss werden die Ergebnisse der erhobenen Variablen Ideologie und ihrer Ausprägungen für die 364 terroristischen Organisationen beschrieben und graphisch dargestellt. Kapitel 5.5. Ausgleich Datenverlust Anschläge 1993 beschreibt kurz das Vorgehen zum Ausgleich des Datenverlusts durch die Aufarbeitung erhaltener Datenfragmente und die statistische Anpassung der bereits mit STATA in Jahreskohorten zusammengefassten Anschlagszahlen. Den Abschluss dieses Kapitels bildet das Unterkapitel 5.6. Operationalisierung. In diesem werden den Variablen, die aus den am Ende des theoretischen Teils formulierten Forschungshypothesen stammen, manifeste Indikatoren aus der Datenbank zugewiesen.
In Kapitel 6. Ergebnisse der empirischen Untersuchung zum Neuen Terrorismus wird zunächst im ersten Unterkapitel 6.1. Deskriptive Auswertung ein kurzer Überblick über die Entwicklung der weltweiten Anschlagszahlen gegeben. Zu jedem Untersuchungsbereich werden die wichtigsten Werte in einer Tabelle aufgeführt. Neben einer graphischen Darstellung der Verteilung der Ausprägungen für den gesamten Untersuchungszeitraum, werden auch die Entwicklungen der Jahresdurchschnittswerte der einzelnen Indikatoren in absoluten Zahlen und in Anteilen dargestellt. Im zweiten Unterkapitel 6.2. Forschungshypothesen des Neuen Terrorismus dieses empirischen Teils wird zur Beantwortung jeder Forschungshypothese bzw. dem jeweiligen Untersuchungsbereich eine graphische Auswertung aus der Datenbank erstellt. Hierzu werden die Werte der Untersuchungsbereiche bzw. die Jahresdurchschnittswerte der Indikatoren der Datenbank zu Durchschnittswerten für die beiden Untersuchungszeiträume Zeitraum I „1970–1992“ und Zeitraum II „1993–2014“ zusammengefasst und miteinander verglichen. Abschließend werden die Forschungshypothesen als gestützt oder abgelehnt bewertet.
Im letzten Kapitel 7. Ergebnisse und Fazit zur empirischen Wirklich (k)eines Neuen Terrorismus werden die Ergebnisse der Untersuchung nochmals zusammengefasst und hinsichtlich der einzelnen Fragestellungen bewertet. Danach werden die Ergebnisse im Kontext der aktuellen politischen Diskussion und der aktuellen Datenlage hinsichtlich Ihrer Relevanz bewertet. Zum Abschluss wird ein Ausblick gegeben, welche weiteren Fragestellungen und Forschungsperspektiven sich aus den gewonnenen Erkenntnissen ableiten lassen.
1 Siehe unter anderem Morgenthau 1993; Simon/Benjamin 2000; Giddens 2004; Morgan 2004.
2 Siehe unter anderem Copeland 2001; Hoffmann 2006, S. 409ff; Jenkins 2006; Crenshaw 2007; Mockaitis 2008.
3 Vgl. United States General Accountig Office 2002, S. 2.
4 Die vorliegende Untersuchung bezieht sich auf einen Zeitraum von 1970 bis 2014.
5 Vgl. Institute for Economics and Peace 2014, S. 4/13.
6 Vgl. Brewer 2014.
7 Paris, November 2015; Brüssel, März 2016; Istanbul, Juni 2016; Nizza, Juli 2016; Berlin, Dezember 2016; Istanbul, Januar 2017; London, März 2017; Stockholm, April 2017; Manchester, Mai 2017; London, Juni 2017.
8 Vgl. Collinson 2015.
9 Im Jahr 2013 hatte die RAND Corporation, eines der größten privaten Forschungszentren der Welt, Einnahmen in Höhe von 236 Millionen US-Dollar. Ca. 50% der Einnahmen kamen aus Aufträgen unterschiedlicher Regierungsbehörden. Vgl. RAND Corporation 2015a.
10 Vgl. u.a. Burnett/Whyte 2005; Copeland 2001.
11 Vgl. LaFree/Dugan/Miller 2015.
12 Vgl. Taleb 2007.
13 Vgl. Crenshaw 1985/1998; McCormik 2003, S. 481ff; Mayntz 2004; Abrahams 2008.
14 Vgl. Crenshaw 1985/2001, S. 19ff; McCormick 2003, S. 486ff.
15 Vgl. McCormick 2003, S. 490ff.
16 Vgl. Reich 1998, S. 261f; Daase/Spencer 2011, S. 30.
17 Vgl. Crenshaw 1998, S. 9; McCormick 2003, S. 500.
18 Vgl. Rapoport 2004; Siehe ausführlich: Rapoport 2006a/b/c/d.
19 Rapoport 2004, S. 47.
20 Vgl. u.a. Copeland 2001; Hoffmann 2006, S. 409ff; Jenkins 2006; Crenshaw 2007; Mockaitis 2008.
21 Die Auswertung der Datenbank und die Erhebung der fehlenden Variablen „Ideologie“, die auf den Daten der GTD 2014 basieren, war bereits abgeschlossen, bevor im Sommer 2016 die Daten für das Jahr 2015 durch das National Consortium for the Study of Terrorism and Responses to Terrorism (START) ergänzt wurden. Aus diesem Grund beschränkt sich der Untersuchungszeitraum auf die Jahre 1970 bis 2014.