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Ganz weit weg

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„Bina!“, ruft Marie schon von weitem ganz laut. „Bina, stell dir vor, es ist ganz schrecklich und furchtbar!“

„Was ist denn passiert? Was ist denn?“, fragt Bina.

Tränen glänzen feucht auf Maries Wangen und Bina merkt sofort: Was auch immer passiert ist, es muss wirklich ganz schrecklich und furchtbar sein. Ob Oskar, Maries schwarzem Zwergkaninchen, etwas passiert ist? Oder vielleicht können ihre Großeltern dieses Jahr nicht zu Besuch kommen, wie sonst in jedem Sommer?

Aber es ist weder Oskar noch sind es die Großeltern. Es ist ganz schrecklich und furchtbar und sogar noch viel schlimmer: Marie zieht um!

Ihr Papa ist schon lange auf der Suche nach einer neuen Arbeit. Das ist nicht leicht, aber jetzt hat es endlich geklappt – er hat eine tolle Stelle gefunden. Schon vor ein paar Wochen. Darüber haben sich Bina und Marie noch sehr gefreut. Bislang war aber auch noch nicht die Rede davon, dass Marie umziehen wird. Jetzt aber schon. Marie muss umziehen. In wenigen Tagen wird es so weit sein. Marie zieht nach München. Dort ist die neue Stelle, die ihr Papa gefunden hat. Und nicht nur die. Auch eine schöne Wohnung hat er in der Nähe von München gefunden. München! Das ist wirklich weit weg. Ganz weit weg vom Meer. Und auch weit weg von dem kleinen Dorf der beiden Mädchen. Marie muss dann auch eine andere Schule besuchen, das hat ihre Mama gleich gesagt. Aber auch die hat ihr Papa schon gefunden. Und um nach der Schule noch mit Marie zu spielen, dazu ist München viel zu weit weg.

Als Bina das jetzt alles hört, kann sie nicht anders und beginnt zu weinen. Bina ohne Marie und Marie ohne Bina, wie soll das denn gehen? Unmöglich.

„Papa, könntest du nicht auch in München arbeiten?“, schlägt sie beim gemeinsamen Essen noch am selben Abend vor. Es hilft aber nichts.

„Bina“, sagt Papa mit seiner lieben Tröster-Stimme, „du kannst Marie gerne in den Sommerferien für eine Weile besuchen. Oder lade sie zu uns ein. Und ganz bestimmt wird sie auch noch oft hier an der Küste sein. Aber München ist am ganz anderen Ende des Landes. Richtig weit weg. Mama und ich möchten nicht dorthin ziehen und du möchtest das bestimmt auch nicht. Wir würden den Strand und das Meer nicht mehr sehen können.“

Und dabei bleibt es. Wenige Tage später kommt ein großer Umzugswagen und holt die Möbel und Kisten ab. Marie verabschiedet sich ein letztes Mal von Bina und dann fährt sie mit ihren Eltern dem Umzugswagen hinterher. Nach München.

Bina und der rosa Roboter

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