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Eine Entdeckung am Strand

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Am nächsten Morgen, als der Wecker klingelt, möchte Bina gar nicht aufstehen. Heute wird Marie nicht mehr in der Schule sein und sie selbst hat keine Lust, den Lehrern zuzuhören. Erst als Mama schon das dritte Mal zum Wecken kommt, steht sie endlich auf. Traurig geht Bina ins Badezimmer. Zum Frühstücken fehlt ihr der Appetit.

In der Schule fühlt sich Bina richtig einsam. Sie kann gar nicht mehr verstehen, was ihr am Unterricht immer so gut gefallen hat. Auf dem Stundenplan stehen heute vier Fächer. Diese vier Stunden kommen Bina so vor, als wären es hundert Stunden nur Mathematik. Endlich wird sie vom Gong der letzten Stunde erlöst. Bina schleicht alleine über den Schulhof zum großen Tor.

„Bummel doch bitte nicht so“, sagt Mama immer, wenn Bina nur einen kleinen Schritt nach dem anderen macht und nicht vorankommt. Aber heute ist einfach ein Bummel-Tag.

Oft geht Bina noch vor den Hausaufgaben nach draußen. Strand, Meer, Garten oder der Kiosk mit den vielen Naschereien – es gibt immer etwas zu entdecken. Aber heute hat Bina keine Lust und sitzt im Wohnzimmer auf dem Sofa, bis Mama vor Mitleid schon nachmittags den Fernseher für sie anstellt. Als endlich Papa von der Arbeit nach Hause kommt, tuscheln er und Mama leise. Anschließend steckt er vorsichtig den Kopf ins Wohnzimmer.

„Komm, Bina. Nimm deine Jacke und lass uns zum Strand gehen. Das bringt dich bestimmt auf andere Gedanken“, meint er und lächelt aufmunternd.

Langsam zieht Bina ihre Jacke an. Die beiden machen sich auf den Weg in Richtung Meer. Papa mit seinen großen Schritten, Bina mit ihren vielen kleinen. Am Strand beobachten sie eine Weile schweigend, wie ein paar hungrige Möwen nach Futter und Leckereien suchen.

Plötzlich bleibt Bina stehen. Vor ihr im Sand hat etwas bunt geblinkt, das hat sie ganz deutlich gesehen. Jetzt ist es wieder verschwunden.

„Hast du das auch gesehen?“, stupst sie Papa an.

„Nein. Was denn?“

„Ich habe etwas rot leuchten sehen. Genau hier vor uns im Sand.“

Mit beiden Händen schaufelt Bina den Sand zur Seite. Tatsächlich, gar nicht tief verborgen ertasten ihre Finger einen kleinen harten Gegenstand. Schnell befreit sie das Fundstück von Schmutz und Sand. Vor ihr liegt ein roter, eigentlich eher rosafarbener Metallwürfel. Gerade so groß, dass er gut auf ihre Handfläche passt.

„Was ist das nur?“, fragt Bina verwundert. Ganz glatt ist der Würfel. Nur auf einer Seite hat er einen kleinen Knopf, wie ein Drehknopf an Papas altem Radio.

„Das weiß ich auch nicht“, gibt Papa zu, der sonst immer auf alles eine gute Antwort findet. „Vielleicht ist das bei einer Veranstaltung am Strand liegen geblieben. Was passiert denn, wenn du den Knopf drehst?“

Bina dreht nach links und nach rechts, aber nichts passiert. Etwas enttäuscht schüttelt sie den Würfel und lauscht, aber auch zu hören gibt es nichts.

„Vielleicht hat er eine Batterie und die ist jetzt leer. Wer weiß, wie lange er hier schon liegt. Oder der Sand und die Feuchtigkeit haben ihn beschädigt“, meint Papa. „Nimm ihn mit. Müll gehört ja auch nicht an den Strand.“

Bina und der rosa Roboter

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